So, ich habe weite Teile durchgelesen

Es liest sich alles tatsächlich sehr flüssig. Vielleicht zu flüssig? In dieser Story machst Du mMn nämlich schon einige kleinere Sprünge, so als hättest Du keine große Lust, Dich mit den ein oder anderen Einzelheiten zu beschäftigen. Am Anfang gefällt mir das Erzähltempo und das Drumherum durchaus sehr gut, aber ich bekomme - vor allem in Bezug auf des Admirals Familienleben - einfach keinen wirklichen, keinen natürlichen Zugang zu der Person. Einzelne Gespräche und Passagen verraten nach meinem Eindruck also lediglich das nötigste an Tatsachen (Dialoge) und Empfindungen (innere Vorgänge via Gedanken). Auf der einen Seite ist das praktisch und angenehm zu lesen, weil die Story so schnell zu neuen Teilen weiterleitet, auf der anderen Seite wird dem Leser nicht so viel abverlangert, was das \"Forschen zwischen den Zeilen\" angeht. Ich weiß nicht, ob dazu eine gewisse Redundanz nötig wäre, will man sicher gehen, dass keine Informationen verloren gehen, also beim Leser auch wirklich alles ankommt.
Auf mich macht z.B. Sendra einen ziemlich unbeteiligten Eindruck und die gegebene Beschreibung ändert an der Distanz nichts. Sicherlich liegt vieles daran, dass ihr Charakter einfach etwas kühler, etwas rationaler sein soll, aber das birgt halt die beschriebene Gefahr, nicht in die Tiefe der Figuren einsteigen zu können. Als sie von der Anfrage der Sternenflotte erfährt, schaut Sendra einfach auf, ihren Mann an und antwortet. Selbst wenn sie nicht überrascht ist und somit nichts in ihrer Mimik passierte, wäre dieser Umstand eine kleine Erwähnung wert...
In meinen Augen zieht sich das so ein bisschen durch die Geschichte, sodass ich als Leser eigentlich immer weiß, womit ich es zu tun habe, ohne selber vermeintliche \"Nebensächlichkeiten\" zu deuten.
Ich bin kein ausgemachter Fan von Aktionsbeschreibungen, kann aber auch nicht allzu viel mit reinen Charakterstudien anfangen. Irgendwie bin ich wohl in der Mischung, die ich fordere oder halt einfach zumindest gerne lesen würde sehr empfindlich
Es ist wirlich sehr schön zu lesen, wie sich die Geschichten Siskos und Belars verknüpfen. Es hat auch einen ganz besonderen Reiz, eine \"Hintergrundgeschichte\" erzählt zu bekommen, wobei sich hier der zügige Stil auszahlt.
Das macht dann nicht nur Spaß, nein, es stellt sich auch ein \"Aha-Erlebnis\" ein.
Inhaltlich habe ich halt noch meine kleinen Probleme

Ganz und gar nicht einverstanden bin ich etwa mit der Entscheindung, keine Zivilisten mehr an Bord von Sternenflottenschiffen aufzunehmen. Eine Trennung zwischen Militär (der Gegenpol zu zivil) und Wissenschaft ist doch eigentlich unbedingt nötig!
Auf jeden Fall kann ich mich aber auf spannende Stories freuen

Noch zwei Kleinigkeiten:
-Gingen bei Wolf 359 nicht 39 statt 49 Schiffe verloren?
-Stilistisch: In Bezug auf die Form von Dialogen, verfährt man glaube ich nach folgendem Muster:
\"Ich schreie[Ausrufezeichen]\" schrie er[Punkt]
\"Ich sage Dir\"[Komma] sagte er[Komma] \"wir müssen reden[Punkt]\"
\"Ich sage Dir, wir müssen reden\"[Komma] sagte er[Punkt]
\"Ich will nicht reden[Punkt]\"
Nicht dass das besonders wichtig wäre, aber solche Normen einzuhalten, verleiht einem Text von Haus aus einen gehobenen Anspruch.