Autor Thema: Föderations Mitglieder  (Gelesen 17450 mal)

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ulimann644

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Antw:Föderations Mitglieder
« Antwort #15 am: 03.02.12, 21:40 »
Das war in DIVIDED.
Ein ähnliches Konzept von Lebensformen gab es in ICICLE-1 - das waren die KOR-NAXA.
Ja, an diese Verbindung an das Pflanzenwesen von "Icicle" erinnere ich mich noch.
"Divided" also. Ich darf darauf ableiten, dass Du dabei bleiben möchtest? Das wäre cool!

In DIVIDED wird dieses Wesen ein Nebencharakter sein (schon wegen der Bewegungsunfähigkeit) Allerdings habe ich einige Schlüsselszenen mit dieser Wesenheit geplant - vielleicht wird es auch einmal eine längere Unterhaltung zwischen Vilarai und Wirr geben, bei der man dann Einblicke erhält, wie es auf dem Heimatplaneten der Pflanze, vor deren Vernichtung aussah und einen Rückblick, wie Wirr von Vilarai gefunden und mitgenommen wurde.

Es wird vielleicht sogar eine sehr melancholische Szene mit dieser Pflanzenspezies geben - aber das ist noch in der Schwebe.

Allgemein faszinieren mich solche Spezies, und Wirr wird sicherlich nicht der letzte Vertreter einer solchen exotischen Rasse bleiben - das kann ich versichern.

Will Pears

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Antw:Föderations Mitglieder
« Antwort #16 am: 03.02.12, 21:50 »
Hmm, also, ich muss gestehen, dass ich mit den Star Trek-Außerirdischen durchaus ein Porblem habe.
Wie ja schon öfter besprochen, bilden viele ST-Aliens nur spezielle menschliche Facetten in weit übersteigerter Manier aus und das bedient dann eher Klischees, als dass man interessante, fremdartige Charaktere daraus erschaffen könnte.
Sowas verselbstständigt sich dann auch: Plötzlich verbindet man mit Andorinanern Draufgängertum und durchaus auch das Militärwesen, obwohl die ersten Andorianer in TOS ein ganz anderes Bild vermitteln; die Bolianer werden im Laufe der ST-Zeit zu quaselnden Witzfiguren (auch durch die Bedienung eines weiteren Klischees, wenn man da an den Friseur Mot denkt) und Techniker, obwohl unter den ersten bekannten Bolianern ernste Gestalten wie Rixx oder der taktische Offizier der "Saratoga" waren.
Von solchen Außerirdischen habe ich nichts, da stelle ich lieber einen quaselnden Menschen auf die Brücke, als das Stereotyp eines Bolianers zu bedienen. Umgekehrt ist bei meiner neuen Serie auch mal ein Andorianer Schiffscounselor.

Die gute Alternative wäre, wirklich andersartige Außerirdische zu zeigen, wie etwas die Quintaner in Lems "Fiasko", nur die Interaktion mit diesen Lebewesen wäre so komplex, dass sie automatisch (und immer) selbst ins Zentrum einer jeden Geschichte rücken müsste. Zwar gibt es auch da Mittel und Wege, Routine rein zu bringen, doch entgeht man dann womöglich nicht dem Problem, dass die Schnittmenge an Identifikationskraft für den Leser so gering wird, dass er mit den Außerirdischen (vor allem, wenn sie Protagonisten sind) wenig anfangen kann - es sei denn sie bedienen wieder Klischees oder handeln dann doch in großem Umfang menschlich.
Der erste Captain meiner "Satyr" soll ein Außeridischer werden, doch ich habe insgeheim schon jetzt die Befürchtung, dass er als Captain nicht sonderlich bei der Leserschaft ankommen wird, schlicht weil seine Interaktion mit der Crew nicht alltagstauglich wirken wird.,

Also, exotischere Aliens, die ich selber kreiert habe, werde ich durchaus auch reinnehmen. Und dabei werde ich auch keine Stereotype aufbauen. Das Problem, was man eben mit Andorianern, etc. hat, ist ja, dass es durchaus Sinn macht, dass sie eher militärische Positionen einnehmen. Wenn man bedenkt, dass Planeten in ST (sowie in vielen Sci-Fi Filmen/Serien) die Rolle von Ländern einnehmen, ist es nicht verwunderlich. Völker haben von Zeit zu Zeit Dinge gemein. Und wenn es ein pazifistischer oder militärisch-orientierter Grundschlag ist oder, wenn das Volk eine bestimmte Veranlagung (filigrane Feinmotorik, Telepathie, etc.) besitzt, dass sie zu bestimmten Fähigkeiten tendieren und damit auch bestimmte Berufsfelder suchen/meiden.

Der Fehler, der von ST gemacht wurde, war es, an dieser Stelle das ganze noch zu überspritzen. Selbst wenn z.B. die Andorianer sich im ewigen Eis stets als bestangepassteste Spezies gegenüber anderen bewähren mussten und dabei vermutlich sowohl Disziplin und ausgelebte Emotionalität (Kultur) als auch physiche Stärke, evtl. Raubtiereigenschaften (biologisch) erworben haben, dürfte sich das nicht in jedem Individuum widerspiegeln. Die ST-Serien reduzieren viel zu stark auf die besagten Eigenschaften, die aus der Natur des Volkes resultieren. Ein Andorianer kann z.B. einerseits physisch stark sein, in Situationen, in denen es erforderlich ist, diszipliniert und beherrschaft auftreten, aber gleichzeitig eine sentimentale Person sein, die in ihrer Freizeit Liebeslyrik verfasst, und sich schüchtern verhalten. So etwas haben wir in ST nur nie gesehen.

Gerade Fanfictions bilden einen guten Ansatzpunkt, um auch nicht-menschlichen Charakteren Tiefe zu geben. Ich mag es, dabei canonische Klischees einzubauen und stärker auszubauen. Ich habe z.B. einen bajoranischen Navigator, der als Austauschoffizier der Bajoranischen Miliz auf meine USS Reliant geschickt wurde. Er wurde aber nicht versetzt, weil er besonders gut ist oder ein guter Repräsentant wäre, sondern weil man ihn nicht länger auf dem bajoranischen Schiff haben wollte, auf dem er diente, nachdem er mit seinem männlichen Vorgesetzten eine Affäre hatte. Die Bajoraner haben zwar einen vom Glauben getrennten Staat aufgebaut, aber dennoch hat die Vedek-Versammlung z.B. in dieser Entscheidung großen Druck ausgeübt. Trotzdem ist mein Navigator immer noch von den Propheten überzeugt und ein praktizierender Gläubiger.

Für mich ist das eine sehr interessante Art, mit Klischees aufzuräumen, weil man sie direkt hinterfragen kann auf diese Weise. Zumindest denke ich, dass mir das mit meinem Navigator gelungen ist.
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Tolayon

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Antw:Föderations Mitglieder
« Antwort #17 am: 03.02.12, 23:32 »
Das Problem ist, dass gerade in TOS die Sternenflotte als eine primär, am Anfang sogar scheinbar rein irdische Organisation rüberkam - zeitweise unterstand die Enterprise direkt der planetaren Raumfahrtbehörde UESPA, und wie es aussieht war Spock während Kirks erster Fünf-Jahres-Mission dementsprechend der einzige (halb) Außerirdische an Bord.

In TNG wurde es nicht viel besser gehandhabt, auch hier kam die Sternenflotte - und das ausgerechnet auf dem Flaggschiff der gesamten(?) Föderation wie ein Homo-Sapiens-Club rüber, mit nur gelegentlichen exotischen Einsprengseln.

Nun kann es durchaus auch Schiffe geben, auf denen die Menschen klar in der Minderheit sind oder gar nicht erst vorkommen; aber dass ausgerechnet die Enterprise so sehr von den Erdbewohnern dominiert wird, kommt einem schon ziemlich komisch vor.

Will Pears

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Antw:Föderations Mitglieder
« Antwort #18 am: 04.02.12, 00:11 »
So viele Menschen auf dem Flagschiff der Föderation, warum kommt uns das nur rassistisch und falsch vor?

Ich denke ehrlich gesagt nicht, dass das ein so großes Problem ist. Viel größer ist das Erklärungsproblem, dass fast alles ab dem Rang Captain menschlich ist/aussieht. In meiner Darstellung des Star Trek Universums würde ich es drauf zurückführen, dass die USS Enterprise D (wie vermutlich alle ihre Vorgänger auch) von Utopia Planitia im Kerngebiet Erde, über dem Mars gebaut wurde. Dass das Kommando dadurch an einen menschlichen Captain fällt, ist zwar nicht direkt verwunderlich, aber die Wahrscheinlichkeit, menschliche Offiziere so nahe der Erde anzutrefffen, ist doch wahrscheinlicher als sonst wo in der Föderation.

Des weiteren ist es in meinem FF-verse so, dass die Captains zwar die Offiziere auswählen, aber die Crews blockweise angeheuert wird. Dies geschieht, indem eine "Ausbildungsstation" (u.a. jegliche Starbase) angesteuert wird. Dort nimmt man dann die Crewmen auf, die soeben ihre Ausbildung (2-3 Jahre Dauer) beendet haben. Sind nicht genügend Plätze auf den Schiffen vorhanden, bleiben sie als Ersatzkräfte für Ausfälle auf den Stationen und helfen im dortigen Alltag. Natürlich wählt man darüber hinaus Unteroffiziere, die die Unerfahrenheit der Crew wettmachen, oder ein paar erfahrenere Crewmen mit mehr Dienstjahren.

Auf diese Weise kommt es sehr häufig dazu, dass die Crews sehr uniform ausfallen. Schließlich schreiben sich mit Sicherheit ganze Scharen von Menschen in dieser großen Raumstation über der Erde ein, während Andorianer sich in der Station über Andoria einschreiben, etc. Man würde wohl auch keinem Menschen ohne triftigen Grund erlauben, eine Ausbildung auf der Vulkan-Station zu machen, einfach weil die Reisekapazitäten für Zivilisten begrenzt sind (sowohl in meinem gewaltigen FF-verse mit der gigantischen UFP und 2 Mio. Schiffen als auch in euren "kleinen" UFPs mit wenigen Tausend Schiffen).

Darüber hinaus erhalten Captains häufig den Ratschlag (gerade bei ihrem ersten Kommando), nicht wahllos aus allen Spezies zu rekrutieren, um die Bedingungen an Bord (klimatisch, platztechnisch, medizinisch=nicht replzierbare Medikamente, ...) einigermaßen einheitlich halten zu können. Auch wäre es für die Sicherheit (z.B. bei der Aufklärung von Straftaten) sowie für die Medizin (bei der Heilung von Krankheiten) wesentlich einfacher, nicht 150 verschiedene Spezies vorliegen zu haben, sondern vorab ein wenig eingrenzen zu können.

Das gilt natürlich nicht für die "handverlesenen" Offiziere. Von denen, insbesondere den Führungsoffizieren,  gibt's ja nun bekanntlich nicht soo viele und die werden vom Captain halt persönlich ausgewählt, um den persönlichen Ansprüchen gerecht zu werden. Obwohl natürlich auch der Captain sich nicht in der gesamten Föderation umschauen kann, sondern die Offiziere wählen kann, die in der Nähe verfügbar sind, d.h., die auf Schiffen/Stationen innerhalb von wenigen hundert Lichtjahren dienen.  Und deren COs müssen dann auch immer noch zustimmen. Also auch hier ist nicht die heillose Suche nach Aliens gefragt. Außerdem braucht man ja bereits eine Crew, um die Docks von Utopia Planitia verlassen zu können.

Insofern ist die Großzahl an Menschen an Bord der Enterprise D gar nicht so verwunderlich, sondern zu erwarten. Wäre die Ent D in der Antares Fleet Yard erbaut worden, wer weiß, vllt. hätten dann nur 4-armige, grauhäutige Wesen (meine Antarer) an Bord gedient und man würde dieser Spezies den Vorwurf des Rassismus machen.

Ich denke man sieht, dass ein Zoo an Bord nicht nur nicht unbedingt sinnvoll ist, sondern auch zu Problemen führen kann, wesehalb ich, wie gesagt, die Aufteilung der Crews verstehen kann. Gab ja auch diese scheinbar rein vulkanische Crew, die auf DS9 zum Baseball Spiel angedockt hatte. Was mir eher widerstrebt sind die vielen Menschen in hohen Ämtern/Postitionen, aber das sagte ich ja auch schon.
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Antw:Föderations Mitglieder
« Antwort #19 am: 04.02.12, 08:37 »
Nun ja, bei mir wird daraus leider sehr stark bei Alien Crewmitgliedern ein "Zoo von Nichthumanoiden" oder es ist eine sehr starke menschliche Dominanz vorhanden. Teilweise habe ich auch das Gefühl, bei zuviel unterschiedlichen Aliens zu sehr ins unglaubwürdige, lächerliche abzurutschen.  Auf der anderen Seite empfinde ich aber, das gehört irgendwie zur Space Opera mit dazu, viele Aliens zu haben.
Na ja, streng genommen müsste das Sternenflottenpersonal tatsächlich wild gemischt sein. klar gibt es Erklärungen, die darauf abzielen, dass die anderen Völker nicht so sehr an der Raumflotte und an den Posten dort interessiert seien, aber bei 150 Mitgliederwelten überzeugt mich das nur bedingt.

Zum Teil habe ich da auch gewisse Ängste, dass es quasi zusehr eine Wirkung in Richtung USS "Muppet Show"/"Sesamstraße" bekommen könnte. Und deshalb auch nicht mehr wirklich ernstgenommen wird. (So ähnlich wie bei der US Serie Farscape, wo dies laut Kritikern auch ein Grund dafür war, warum die Serie frühzeitig beendet wurde.)

(Oder es zusehr wie Futurama etc. wird.)

Ich hab mich gefragt, könnten Humanoide "Maskenaliens" glaubwürdiger, ernster wirken, aber da kenne ich auch dumme Beispiele, wie zum Beispiel die Verfilmung von "John Carter vom Mars", wo ich die grünen Marsianer durch diese Maskendarstellung einfach nur billig fand. (optisch)

Außer Farscape fällt mir momentan auch irgendwie keine Serie ein mit einem nennenswerten Anteil an Non Humanoiden Crewmates. Selbst die meisten Zeichentrickserien, die einfacher nicht humanoide darstellen können haben meistens nur humanoide Aliens, oder fast nur Menschen.

Yo - da müssten sehr viel mehr Aliens mitmischen.
Natürlich ist das in einer TV-Produktion sehr viel kostenintensiver, als in einer FF-Story. Vor ICICLE-1 hatte ich auch einige Zeit gegrübelt, wie ich die Gewichtung: Menschen zu Aliens haben möchte. Einerseits wollte ich den Canon nicht völlig auf den Kopf stellen. Andererseits wollte ich schon eine Multi-Kulti-Truppe. Am Ende habe ich mich für eine Quote von etwa 50:50 entschieden - womit ich ziemlich über den Serien liege, aber immer noch genug Menschen habe.
Ja aber um ehrlich zu sein, bin ich vom Gros der in ST auch unter Aufwendung von ordentlichen Budgets etablierten Außerirdischen nicht beeindruckt. Sicher, so Masken wie die von Klingonen, Ferengi oder Cardassianer sind nicht leicht herzustellen und müssen auch erstmal aufgetragen werden, aber das ist nicht der Effekt von Fremdartigkeit, den ich erwarten würde, damit Außerirdischer ihrer Bedeutung, die sie eigentlich in Anbetracht ihrer ganz eigenen Evolution oder Zivilisationsform haben müssten, gerecht werden würden. Von wirklich anderen Lebensformen ganz zu schweigen.

Genau so ähnlich denke ich über Maskenaliens auch. Für mich sind das auch in erster Linie eine Limitierung von Sci Fi Ideen durchs Budget. (Und deshalb teilweise auch nichts halbes und nichts ganzes.) Was mir bei Maskenaliens aber meistens sehr gefällt sind Plots wie bei Macross, Ideon oder Southern Cross, wo herauskommt, die Aliens sind in Wahrheit gar nicht so fremd sondern haben irgendwie mit der Menschheit genetisch zu tun. (Das war ja auch in dieser einen TNG Folge so ähnlich.)
Hmm, also, ich muss gestehen, dass ich mit den Star Trek-Außerirdischen durchaus ein Porblem habe.
Wie ja schon öfter besprochen, bilden viele ST-Aliens nur spezielle menschliche Facetten in weit übersteigerter Manier aus und das bedient dann eher Klischees, als dass man interessante, fremdartige Charaktere daraus erschaffen könnte.
Sowas verselbstständigt sich dann auch: Plötzlich verbindet man mit Andorinanern Draufgängertum und durchaus auch das Militärwesen, obwohl die ersten Andorianer in TOS ein ganz anderes Bild vermitteln; die Bolianer werden im Laufe der ST-Zeit zu quaselnden Witzfiguren (auch durch die Bedienung eines weiteren Klischees, wenn man da an den Friseur Mot denkt) und Techniker, obwohl unter den ersten bekannten Bolianern ernste Gestalten wie Rixx oder der taktische Offizier der "Saratoga" waren.
Von solchen Außerirdischen habe ich nichts, da stelle ich lieber einen quaselnden Menschen auf die Brücke, als das Stereotyp eines Bolianers zu bedienen. Umgekehrt ist bei meiner neuen Serie auch mal ein Andorianer Schiffscounselor.

Die gute Alternative wäre, wirklich andersartige Außerirdische zu zeigen, wie etwas die Quintaner in Lems "Fiasko", nur die Interaktion mit diesen Lebewesen wäre so komplex, dass sie automatisch (und immer) selbst ins Zentrum einer jeden Geschichte rücken müsste. Zwar gibt es auch da Mittel und Wege, Routine rein zu bringen, doch entgeht man dann womöglich nicht dem Problem, dass die Schnittmenge an Identifikationskraft für den Leser so gering wird, dass er mit den Außerirdischen (vor allem, wenn sie Protagonisten sind) wenig anfangen kann - es sei denn sie bedienen wieder Klischees oder handeln dann doch in großem Umfang menschlich.
Der erste Captain meiner "Satyr" soll ein Außeridischer werden, doch ich habe insgeheim schon jetzt die Befürchtung, dass er als Captain nicht sonderlich bei der Leserschaft ankommen wird, schlicht weil seine Interaktion mit der Crew nicht alltagstauglich wirken wird.,

Also, exotischere Aliens, die ich selber kreiert habe, werde ich durchaus auch reinnehmen. Und dabei werde ich auch keine Stereotype aufbauen. Das Problem, was man eben mit Andorianern, etc. hat, ist ja, dass es durchaus Sinn macht, dass sie eher militärische Positionen einnehmen. Wenn man bedenkt, dass Planeten in ST (sowie in vielen Sci-Fi Filmen/Serien) die Rolle von Ländern einnehmen, ist es nicht verwunderlich. Völker haben von Zeit zu Zeit Dinge gemein. Und wenn es ein pazifistischer oder militärisch-orientierter Grundschlag ist oder, wenn das Volk eine bestimmte Veranlagung (filigrane Feinmotorik, Telepathie, etc.) besitzt, dass sie zu bestimmten Fähigkeiten tendieren und damit auch bestimmte Berufsfelder suchen/meiden.

Der Fehler, der von ST gemacht wurde, war es, an dieser Stelle das ganze noch zu überspritzen. Selbst wenn z.B. die Andorianer sich im ewigen Eis stets als bestangepassteste Spezies gegenüber anderen bewähren mussten und dabei vermutlich sowohl Disziplin und ausgelebte Emotionalität (Kultur) als auch physiche Stärke, evtl. Raubtiereigenschaften (biologisch) erworben haben, dürfte sich das nicht in jedem Individuum widerspiegeln. Die ST-Serien reduzieren viel zu stark auf die besagten Eigenschaften, die aus der Natur des Volkes resultieren. Ein Andorianer kann z.B. einerseits physisch stark sein, in Situationen, in denen es erforderlich ist, diszipliniert und beherrschaft auftreten, aber gleichzeitig eine sentimentale Person sein, die in ihrer Freizeit Liebeslyrik verfasst, und sich schüchtern verhalten. So etwas haben wir in ST nur nie gesehen.

Gerade Fanfictions bilden einen guten Ansatzpunkt, um auch nicht-menschlichen Charakteren Tiefe zu geben. Ich mag es, dabei canonische Klischees einzubauen und stärker auszubauen. Ich habe z.B. einen bajoranischen Navigator, der als Austauschoffizier der Bajoranischen Miliz auf meine USS Reliant geschickt wurde. Er wurde aber nicht versetzt, weil er besonders gut ist oder ein guter Repräsentant wäre, sondern weil man ihn nicht länger auf dem bajoranischen Schiff haben wollte, auf dem er diente, nachdem er mit seinem männlichen Vorgesetzten eine Affäre hatte. Die Bajoraner haben zwar einen vom Glauben getrennten Staat aufgebaut, aber dennoch hat die Vedek-Versammlung z.B. in dieser Entscheidung großen Druck ausgeübt. Trotzdem ist mein Navigator immer noch von den Propheten überzeugt und ein praktizierender Gläubiger.

Für mich ist das eine sehr interessante Art, mit Klischees aufzuräumen, weil man sie direkt hinterfragen kann auf diese Weise. Zumindest denke ich, dass mir das mit meinem Navigator gelungen ist.

Ja, das ist ein Hauptkritikpunkt von Star Trek von vielen Leuten. Ich versuche auch, sowas zu vermeiden. (Oder auch manchmal zu karikieren, wie dadurch, dass Romulaner jetzt auch eine Vorliebe für Nudeln und das Dolce Vita haben. ;) )

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« Antwort #20 am: 04.02.12, 09:56 »
Ja, das ist ein Hauptkritikpunkt von Star Trek von vielen Leuten. Ich versuche auch, sowas zu vermeiden. (Oder auch manchmal zu karikieren, wie dadurch, dass Romulaner jetzt auch eine Vorliebe für Nudeln und das Dolce Vita haben. ;) )

Interessanter Einfall, gerade bei Romulanern, schließlich sind diese doch für Fremdenhass, Xenophobie und Rassismus geradezu verschrieen. Aber genau deshalb finde ich es auch irgendwie passend. Schließlich dürfte dieser Rassismus nicht alle Romulaner betreffen, sondern lediglich von den oberen und obersten Schichten ausgehen. Und warum sollte es dann nicht auch andere, freigeistigere Romulaner geben? Irgendwer muss ja auch bei Spocks Bewegung im Untergrund mitmachen, die dürften dann auch nicht so fremdenfeindlich eingestellt sein, denke ich.
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« Antwort #21 am: 04.02.12, 12:33 »
Ja, das ist ein Hauptkritikpunkt von Star Trek von vielen Leuten. Ich versuche auch, sowas zu vermeiden. (Oder auch manchmal zu karikieren, wie dadurch, dass Romulaner jetzt auch eine Vorliebe für Nudeln und das Dolce Vita haben. ;) )

Interessanter Einfall, gerade bei Romulanern, schließlich sind diese doch für Fremdenhass, Xenophobie und Rassismus geradezu verschrieen. Aber genau deshalb finde ich es auch irgendwie passend. Schließlich dürfte dieser Rassismus nicht alle Romulaner betreffen, sondern lediglich von den oberen und obersten Schichten ausgehen. Und warum sollte es dann nicht auch andere, freigeistigere Romulaner geben? Irgendwer muss ja auch bei Spocks Bewegung im Untergrund mitmachen, die dürften dann auch nicht so fremdenfeindlich eingestellt sein, denke ich.

Genau meine Meinung.

 Und es gibt ja immernoch die Theorie, jede Kultur müsse einen Ausgleich finden zwischen "ausgelassenheit"/"wildheit" auf der einen Seite und tradition/kultur/vernunft/geist auf der anderen Seite, denn wenn eine Seite zu dominant ist dies den Untergang der Kultur bedeuten würde. (Eine Möglichkeit, dies in Einklang zu bringen in der christlichen Kultur sind laut einigen Theoretikern unter Anderem die Karnevalsfeten, wo eine Zeit lang quasi regellos einen draufgemacht wird, damit das Volk den Rest des Jahres wieder brav ist. Bei Star Trek wäre dies bei den Vulkaniern auch das Pon Farr ein wenig in dieser Richtung.) Sofern sowas nicht gegeben sei bei "steifen", traditionsverwurzelten Kulturen würde sowas quasi versteckt, abseits des Protokolls nebenher als Möglichkeit zur Triebkanalisation entstehen.

Deshalb würde es selbst bei den steifsten Kulturen irgendwo Ausnahmen vom Protokoll geben in der "Freizeit". Deshalb kann bei den Romulanern auch irgendwo soein Widerspruch existieren in der Kultur.

Meine Hauptidee dazu war aber eigentlich ein Witz und zwar sind die Romulaner ja teilweise die Römer des Star Trek Universums geworden. Also warum nicht einfach ein paar italienische Klischees verwenden bei diesem Volk, um dieses "Space Römertum" zu karikieren?
« Letzte Änderung: 04.02.12, 12:37 by SSJKamui »

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Antw:Föderations Mitglieder
« Antwort #22 am: 04.02.12, 18:20 »
Das Problem, was man eben mit Andorianern, etc. hat, ist ja, dass es durchaus Sinn macht, dass sie eher militärische Positionen einnehmen. Wenn man bedenkt, dass Planeten in ST (sowie in vielen Sci-Fi Filmen/Serien) die Rolle von Ländern einnehmen, ist es nicht verwunderlich.
Ja, wobei ich nicht weiß, wie zeitgemäß das noch ist. In den Sechzigern war es vielleicht noch okay, wenn die Klingonen Sowjets und die Romulaner Chinesen darstellen sollte, auch, weil die Art, in der die Geschichten erzählt wurden, spielerischer und eben auch allegorischer waren. Darüber hinaus ist selbst das mit den Länderstellvertretern nicht sonderlich geschickt, denn selbst wenn man das in den USA manchmal anders sah: Auch die Russen waren Menschen ;) :D


Der Fehler, der von ST gemacht wurde, war es, an dieser Stelle das ganze noch zu überspritzen. Selbst wenn z.B. die Andorianer sich im ewigen Eis stets als bestangepassteste Spezies gegenüber anderen bewähren mussten und dabei vermutlich sowohl Disziplin und ausgelebte Emotionalität (Kultur) als auch physiche Stärke, evtl. Raubtiereigenschaften (biologisch) erworben haben, dürfte sich das nicht in jedem Individuum widerspiegeln. Die ST-Serien reduzieren viel zu stark auf die besagten Eigenschaften, die aus der Natur des Volkes resultieren. Ein Andorianer kann z.B. einerseits physisch stark sein, in Situationen, in denen es erforderlich ist, diszipliniert und beherrschaft auftreten, aber gleichzeitig eine sentimentale Person sein, die in ihrer Freizeit Liebeslyrik verfasst, und sich schüchtern verhalten.
Selbst da kann man letzten Endes skeptisch sein, denn warum sollten Wesen durch den evolutionären Druck einer kalten Welt militärisch werden? Man möchte meinen, dass diese Wesen - wenn sie eine Zivilisation als Ergebnis entwickeln konnten - eher auf Kooperation denn auf Konfrontation setzen würden. Aber gut, das kann man freilich irgendwie konstruieren, wenn man will.
Bei TOS hatte ich manchmal den Eindruck, dass man sich da entweder überhaupt keine Gedanken gemacht hat und das im Guten wie im Schlechten. Bleibe ich bei dem Andorianer-Beispiel, finde ich da zum Beispiel gar nichts, was das spätere Bild bestimmen könnte, andere Aliens sind da sicher klischeehafter definiert. Richtig bedauerlich ist, dass ENT hier ein ganz schlechtes Bild abgegeben hat, denn hier waren die Andorianer plötzlich - das kam für mich völlig aus dem Nichts - auf eine Rolle festgelegt und erfüllten nur einen Zweck. (Selbst bei diplomatischen Verhandlungen haben wir keine anderen Andorianer mit neuen Facetten zu sehen bekommen).

Jedenfalls gebe ich Dir Recht: Man hat zu oft einseitige Charaktermerkmale durchgezogen.
Aber ich muss hier auch wieder auf das Grundproblem zu sprechen kommen, das ist schon fast aussichtslos: Lässt man Außeriridische in ihren Verhaltens- und Charakter-Merkmalen vollkommen menschlich auftreten, braucht man sie nicht als Außerirdische, denn dann sind die Unterschiede im wahrsten Sinne des Wortes rein obrflächlich. Hebt man allerdings einzelne Merkmale hervor, kann man kaum anders, als in Klischees abzurutschen und die Figur einseitig in eine Seite zu schicken. Gibt man ihr Kompensationmerkmale, wirkt das schnell konstruiert und bemüht, um einen ausgewogeneren Charakter zu erreichen. Doch dieses Bild bemisst sich dann immer nach dem Vorbild des Menschen (als Identifikations- und Referenzfigur, schließlich besteht die Leserschaft aus Menschen) und wenn man das erreichen will, kann man doch gleich auf Menschen als Figuren zurückgreifen.
Deswegen gefällt es mir, wenn man den Mut besitzt, mit den Gegenheiten die notwendige Fremdheit auch durchzuziehen, etwa, wenn man eine andorianische Ehe (oder eben auch biologische Elternschaft) aus vier Individuen bestehen lässt. Das ist ein Modell, das ein Wesen, mit dem man sonst ordentliche Schnittmengen findet, den entscheidenden Fremdheitsfaktor findet - eine Fremdheit, die kein Klischee sein kann und die auch nicht überbrückbar ist.


Ich habe z.B. einen bajoranischen Navigator, der als Austauschoffizier der Bajoranischen Miliz auf meine USS Reliant geschickt wurde. Er wurde aber nicht versetzt, weil er besonders gut ist oder ein guter Repräsentant wäre, sondern weil man ihn nicht länger auf dem bajoranischen Schiff haben wollte, auf dem er diente, nachdem er mit seinem männlichen Vorgesetzten eine Affäre hatte. Die Bajoraner haben zwar einen vom Glauben getrennten Staat aufgebaut, aber dennoch hat die Vedek-Versammlung z.B. in dieser Entscheidung großen Druck ausgeübt. Trotzdem ist mein Navigator immer noch von den Propheten überzeugt und ein praktizierender Gläubiger.
Das ist ein guter Weg der Sozialkritik und vermeidet auch Klischees. Das passt meiner Meinung nach auch gut zu Star Trek.
Insofern finde ich Dein Konzept toll.
Aus der Warte der Fremdheit der Außerirdischen heraus betrachtet, sind die von Dir angesprochenen Themen (ehemalige und bzw. oder noch aktuelle) Tabus menschlichen Denkens; damit erreicht man also auch nur die Ebene der Menschen. Aber mit Bajoranern hat man da ja ohnehin Grenzen dieser Art.


Das Problem ist, dass gerade in TOS die Sternenflotte als eine primär, am Anfang sogar scheinbar rein irdische Organisation rüberkam
Das ist auch mein Eindruck gewesen.


So viele Menschen auf dem Flagschiff der Föderation, warum kommt uns das nur rassistisch und falsch vor?
Ein interessanter Punkt (wie Deine anderen Ausführungen auch), den Du da ansprichst. Es ist schon so, dass man, wenn man die Science Fiction zum Aufarbeiten realer Missstände nutzt, umgekehrt auch die Verhältnisse in der Sci Fi, die womöglich gar nicht als negativ oder gar als positiv gelten sollten, kritisch rezipiert.
Dabei böte die Zukunft genug freie Flächen, aber hier eine Lösung zu finden, die aktuelle, zurecht bestehende Empfindungen zum Thema Moral und Toleranz nicht verletzt und andererseits Dominanzen u.a. neu erklärt, ist sehr schwer.

Der von Dir gefundene Weg scheint mir erstaunlich praktisch.
Ich frage mich aber auch, ob es noch andere Wege geben könnten, die weniger von der Funktionalität als vielmehr von der Mentalität ausgehen.


Was mir bei Maskenaliens aber meistens sehr gefällt sind Plots wie bei Macross, Ideon oder Southern Cross, wo herauskommt, die Aliens sind in Wahrheit gar nicht so fremd sondern haben irgendwie mit der Menschheit genetisch zu tun. (Das war ja auch in dieser einen TNG Folge so ähnlich.)
Ja, das funktioniert auch ganz gut und ist so auch (relativ) leicht zu akzeptieren.

(Hier hat man es dann aber auch leicht mit Aliens zu tun, die ohne gefühlte Unterschiede durch Menschen auszutauschen wären; siehe oben).
« Letzte Änderung: 04.02.12, 18:31 by Max »

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« Antwort #23 am: 04.02.12, 19:17 »
@Max:

Die Frage, warum ich bei meinen FFs zukünftig zu 90% auf Aliens zurückgreifen werde, ist schwer zu beantworten, denn im Prinzip hast du Recht. Viele Aliens in Star Trek sind nur Faccettenträger menschlicher Werte und Verhaltensweisen. Wenn man diese Völker ihre Natur überwinden lässt, wirken sie mehr als überflüssig. Das sieht man meines Erachtens an den Klingonen ganz gut, die mehr oder weniger ihre Natur mit dem Frieden zur Föderation verkauft haben, ohne eine neue zu erhalten. Denn irgendwie sind sie ja doch noch Krieger, obwohl sie eben keine Schlachten mehr schlagen. Das verwirrt susehends.

Mein Ansatz bestand eben darin, sowohl einige der Aliens aufzugreifen, die mich fasziniert haben. Andorianer, Bajoraner, Cardassianer und diese in eine Crew zu stecken. Dabei habe ich darauf geachtet, dass es sich um Völker handelt, die sich in vielen Zügen zu mehr eigenen als nur zu halben Menschen mit fremdem Aussehen. Und wenn der ein odere darunter ist, der nur eine Facette zu tragen scheint, dann wird diesem durch den Charakter Einzigartikeit verliehen.

Gleichzeitig greife ich auf eine Vielzahl von Völkern zurück, die wir noch nicht kennen. Beziehungsweise auf Völker, von denen wir eine vage Ahnung haben, die aber noch nie im Mittelpunkt standen. So ist es zum Beispiel kein Zufall, dass etwa 50% meiner Crew aus Bolianern besteht. Ich werde die Bolianer als Spezies völlig neu entfalten und ihnen eine gewisse Einzigartigkeit dadurch einzuverleiben, dass sie noch utopischer als die Menschen waren, bevor sie der Föderation beitraten. Und ich meine utopisch wortwörtlich. Bolias habe ich vor etwa 2 Jahren ähnlich der Insel Utopia von Thomas Moore entworfen, ohne allerdings zu diesem Zeitpunkt irgendetwas von "Utopia" gewusst zu haben. (Ich war richtig überrascht, im Englischunterricht vor einem halben Jahr feszustellen, dass "dieser Kerl meine Idee geklaut hat".) Doch die bolianische Gesellschaft wurde mit dem Beitritt zur Föderation einer langsamen "Terranisierung" unterzogen, sodass sich Unternehmen wie die Bank of Bolias bildeten, etc. Dennoch gibt es Traditionalisten, die noch immer die utopische Wirtschaft der ältesten Tage aufrecht erhalten wollen. Diese Leute wollen weiter nach dem Grundsatz leben, der die bolianische Wirtschaft seit Urzeiten geprägt hatte: "Wenn jedem alle Güter und Dienste bedingungslos zur Verfügung stehen, wird er dieser nur das verwenden, was er wirklich benötigt."

So und ähnlich habe ich mir über viele Völker Gedanken gemacht und sie losgelöst von Stereotypen-Trägern. Beispielsweise sind meine Bolianer mit Fug und Recht "Gutmenschen", wenn man sie so nennen will. Sie kannten nie etwas anderes und der Egoismus ist in ihrer Geschichte nie stark zum Vorschein getragen. Ob das nun an ihren Genen oder ihrer Entwicklung liegt, lasse ich meinen Lesern offen. Fakt ist jedoch, dass dieser Unterschied einen Bolianer zu etwas anderem macht als ein Mensch, dem diese Werte auch in ST  noch immer nicht vollständig aus tiefster Natur inne zu wohnen scheinen (Kasidy Yates würde ich kapitalistische Züge durchaus unterstellen, sowie Kirik und Uhura als sie vorschlugen, die Tribbles für 10 Dollar das Stück zu verkaufen, etc.).
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« Antwort #24 am: 05.02.12, 09:06 »
Die Bolianer hören sich interessant an.  :thumbup

Zum Thema der Klingonen, das war auch das Redesign ab Star Trek TNG, was die schon fast lächerlich pathetisch machte, sodass die in jedem dritten Satz die Worte Blut,Ruhm und Ehre verwenden mussten. (Oder um es in Jugendkultur Sprache zu sagen, die wurden zu Posern, die panisch dahinter waren wie möglichst edle Ritter zu wirken.)

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« Antwort #25 am: 05.02.12, 11:41 »
Fakt ist jedoch, dass dieser Unterschied einen Bolianer zu etwas anderem macht als ein Mensch, dem diese Werte auch in ST  noch immer nicht vollständig aus tiefster Natur inne zu wohnen scheinen (Kasidy Yates würde ich kapitalistische Züge durchaus unterstellen, sowie Kirik und Uhura als sie vorschlugen, die Tribbles für 10 Dollar das Stück zu verkaufen, etc.).
Die Idee mit den Bolianern ist sicherlich gut :) (BTW: Wird so ein utopisch-denkender Bolianer der Kommandant werden? Das wäre mal was sehr gutes, eine schöne Abwechslung zu den häufig doch recht pragmatisch oder militärisch-rational auftretenden Captains von FanFictions!)
Was die Menschen betrifft, so kann man da meiner Meinung nach kein einheitliches Bild zeichnen: Deren Position wandelte sich über die Serien deutlich. Wäre Sisko vor Qs Gericht gestanden, hätte das die Menschheit schätzungsweise nicht überstanden; da tat sich viel in der Darstellung der Menschen von den TNG-Zeiten bis ans Ende von DS9 (und eigentlich auch schon von den frühen zu den späten TNG-Staffeln).


Zum Thema der Klingonen, das war auch das Redesign ab Star Trek TNG, was die schon fast lächerlich pathetisch machte, sodass die in jedem dritten Satz die Worte Blut,Ruhm und Ehre verwenden mussten. (Oder um es in Jugendkultur Sprache zu sagen, die wurden zu Posern, die panisch dahinter waren wie möglichst edle Ritter zu wirken.)
Das stimmt! Die Klingonen waren in dieser Hinsicht in TOS sogar noch am "vernünftigsten"; eine gewisse aggressive Grundhaltung (Fremden gegenüben) war da zwar auch vorhanden, aber sie durften auch mal verschlagen sein und waren nicht in eine so eindimensionale Ecke aus Kampf und Ehre einzusortieren wie in den späteren ST-Filmen und -Serien.
« Letzte Änderung: 05.02.12, 11:53 by Max »

SSJKamui

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« Antwort #26 am: 05.02.12, 12:19 »
Zum Thema der Klingonen, das war auch das Redesign ab Star Trek TNG, was die schon fast lächerlich pathetisch machte, sodass die in jedem dritten Satz die Worte Blut,Ruhm und Ehre verwenden mussten. (Oder um es in Jugendkultur Sprache zu sagen, die wurden zu Posern, die panisch dahinter waren wie möglichst edle Ritter zu wirken.)
Das stimmt! Die Klingonen waren in dieser Hinsicht in TOS sogar noch am "vernünftigsten"; eine gewisse aggressive Grundhaltung (Fremden gegenüben) war da zwar auch vorhanden, aber sie durften auch mal verschlagen sein und waren nicht in eine so eindimensionale Ecke aus Kampf und Ehre einzusortieren wie in den späteren ST-Filmen und -Serien.

Genau meine Meinung. Diese "guten" Eigenschaften der Klingonen wurden bei DS9 auch mal kurz wiederrufen, nachdem die sich gegen die Föderation stellten. (Und scheinbar stellen sich gute Aliens ja nicht gegen die Föderation. ;) ) Nachdem sich die Wogen wieder geglättet haben wurden die Klingonen komischerweise wieder direkt zum "moralischen Volk" und nicht nur dies. Nach der Allianz zwischen den Cardassianern und dem Dominion war der vorher auch ach so falsche Maquis möglicherweise doch im Recht.  ::)

Wie gesagt, teilweise wurden danach ob Völker und Gruppierungen zur Föderation hielten oder nicht ihnen moral oder unmoral  attestiert.  Deshalb gab es dort auch teilweise bei Klingonen etc. auch kein besonders einheitliches Bild und alles wechselte je nachdem, wie es der Plot brauchte.

(Zum Thema Klingonen ist mir irgendwie aufgefallen, viele Fanfic autoren machen auch andere Kriegervölker im Star Trek Universum (Canon oder Frei erfunden) teilweise auch besonders klingonisch. Das finde ich etwas komisch)
« Letzte Änderung: 05.02.12, 12:28 by SSJKamui »

Will Pears

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« Antwort #27 am: 05.02.12, 12:43 »
Die Idee mit den Bolianern ist sicherlich gut :) (BTW: Wird so ein utopisch-denkender Bolianer der Kommandant werden? Das wäre mal was sehr gutes, eine schöne Abwechslung zu den häufig doch recht pragmatisch oder militärisch-rational auftretenden Captains von FanFictions!)

Die Kommandtin wird tatsächlich eine Bolianerin sein. Sie ist zwar bereit, sich materiell von der Terranisierung erfassen zu lassen (trägt Make-Up, was es auf Bolias zuvor nicht gab; hat sich in die Kunst japanischer Schwertschmiede einführen lassen und ein eigenes Katana geschmiedet; etc.), aber in Bezug auf ihre Innnere Einstellung hält sie es mit den tief verwurzelten Werten ihres Volkes.

Ihr Bruder (vllt. erinnert man sich ja noch an Boe? Hatte vor einiger Zeit mal einen Vorab-Entwurf von "Aufbruch zu neuen Gestaden" veröffentlicht) hingegen lehnt selbst diese Form von Terranisierung ab und erwartet, dass sich die Bolianer für ihr kulturelles Erbe entscheiden. Nur ist er damit an Bord des Schiffes, selbst unter den Bolianern, in der klaren Minderheit. Zumal dieser Ansatz ja auch schon sehr konservativ ist. Das wird sich aber noch wandeln, je länger er eine Beziehung zu einem Alien führt. Ich will jetzt aber auch nicht zu viel verraten ;)

Natürlich liegen die Bolianer selber auch nicht immer ganz richtig, wenn es um die Verwendung von irdischen/menschlichen/terranischen Dingen geht. So hat sich in der Föderation eine Speise entwickelt, bei der man Marzipan-Rohmasse auf eine Tafel Schokolade schmiert, weil man "Marzipanbrot" falsch aufgefasst hat.

Was ich anhand solcher Missverständnisse zeigen will, ist, dass die Terranisierung bzw., um es auf aktuelle, echte Themen zurückzuführen, die Amerikanisierung einer Gesellschaft niemals wirklich das Volk verändern wird, da sich stets eigene Interpretationen des Terranischen/Amerikanischen verbreiten werden. Man siehe da z.B. Begriffe wie Handy oder Mobbing, die ja englisch klingen sollen, es aber längst nicht sind. Wobei das "Marzipanbrot" eher Ähnlichkeiten hat mit der Erfindung dessen, was Deutsche unter "Döner" verstehen, woraus ich auch letztlich die Inspiration zu dieser Sache hatte ;)

Das sind natürlich auch nur kleine Nebensächlichkeiten in den FFs, die ich an dieser Stelle mal etwas näher auffächere. Nicht, dass jemand denkt, nur weil ich hier so viele Sachen aus meiner FF-Serie poste, deren Piolot-Episode noch nicht einmal veröffentlicht ist, würde einem jeder Spaß beim Lesen selbiger Serie (="Star Trek Audacious") entgehen. Ihr könnt weiter gespannt sein!
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Will Pears

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« Antwort #28 am: 09.02.12, 21:40 »
Ich habe eben ein weiteres Anzeichen dafür gefunden, dass meine Ansicht zur Größe der UFP gar nicht mal so falsch ist, zumindest in Bezug auf TNG. Auf Tele 5 lief eben die Episode "Rikers Vater", http://de.memory-alpha.org/wiki/Rikers_Vater, bei der Commander Riker das Angebot gemacht wird, das Kommando über die USS Ares im Vega-Omicron Sektor zu übernehmen. Laut Aussage in der Episode würde die Reise dorthin mehrere Monate dauern. Natürlich klingt es erst einmal verwunderlich, dass man einen so neunen Kommandanten so weit entfernt sucht, aber einerseits wurde gesagt, dass der Captain der Ares in den Ruhestand geht, woraus ich schließen würde, dass er die USS Ares noch bis zur Ankunft Rikers kommandiert hätte, oder, dass pro forma der EO des Schiffes temporärer Captain ist bis Riker eintrifft. Letzteres wäre vermutlich auch nicht tragisch, weil das Schiff in i-welche ungefährlichen Forschungsaufgaben vertieft war.

Natürlich ist das nur ein Puzzle-Stück, was auf eine größere Föderation als die aus DS9 hindeuten würde, aber es lässt einige Schlüsse zu. Natürlich gibt es gleichzeitig in TNG viele Widersprüche zur ganz großen UFP mit über 8000 LY Ausdehnung. Ich denke, nach TNG dürften es wohl zwischen 750 und 1000 LY sein, wohingegen DS9 aller Wahrscheinlichkeit eine 200 LY UFP im Kopf hatte. Die Besuche der Erde sind ja bei DS9 noch regulärer und die Erde scheint erreichbarer als es bei TNG der Fall war. Zumindest mein Eindruck.

Was ich eigentlich sagen will ist, dass die Föderation mit 8000 LY gar nicht mal so undenkbar ist. Viele TNG Episoden sind schon von der Intention her in die richtige Richtung weisend, allerdings müsste man es wohl noch etwas zugespitzter verstehen, um wirklich die Ausmaße der UFP in meinen FFs, die zweifelsohne noch kommen werden, ermessen zu können.
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« Antwort #29 am: 09.02.12, 23:19 »
Ich glaube gar nicht mal so sehr, dass die UFP von Serie zu Serie kleiner wurde, sondern dass man schlicht andere Geschwindigkeiten für die Raumschiffe zugrunde legte...
Was nicht mal unlogisch wäre, da die Warp-Faktoren im Grunde keine exakte Geschwindigkeit beschreiben.
Nachdem was ich in den letzten Monaten zu dem Thema gelesen habe, können zwei Schiffe mit Warp-9 unterschiedlich schnell sein - abhängig von der Energieaufnahme der Subraumblase.

Man könnte also hergehen und orakeln, ob diese bei modernen Schiffen nicht von Haus aus leistungsfähiger sind - und ob man nicht in die alten Pötte später leistungsfähigere Emitter einbaute...

Das wäre zumindest ein theoretischer Ansatz zu diesem Problem...

 

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