Autor Thema: [ST] ... to be loved  (Gelesen 4257 mal)

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Lord_Doomhammer

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[ST] ... to be loved
« am: 03.09.08, 07:13 »
Die Geschichte habe ich bereits vor mehr als drei Monaten begonnen, als mich eine Freunding gebeten hat mal eine etwas positivere Geschichte zu schreiben. Nun, sie ist nur teilweise positiv (bis zu dem Teil den ich bisher geschriebe habe), danach wird es, in persönlicher Voraussicht auf Kommendes wieder relativ abfallen.
Habe den letzten Teil gestern geschrieben, da ich momentan in ähnlicher Stimmung bin und mir diese Geschichte wieder in den Sinn kam.

Kommentare und Kritik erwünscht.
Viel Spaß beim Lesen!


-Bisher ohne Titel-

Mit einem genießendem Seufzer stellte sie die Tasse wieder auf den Tisch.
Ihr Blick war nach wie vor auf ein kleines Pad gerichtet, auf dem ein langer Artikel abgebildet war. Einer Zeile folgte die Nächste und sie mochte gar nicht daran denken wie viel sie eigentlich noch zu lesen hatte.
Die Zeit ging dahin, der Artikel blieb und Satz für Satz, Wort für Wort mühte sie sich durch und langsam kroch die Müdigkeit in ihr hoch, machte sich breit.
Ausgehend von ihren Füßen verlor sie allmählich das Gefühl von Trägheit.
Sie hatte Mühe sich auf etwas zu konzentrieren, ihr Blick war nur noch schwer zu fixieren, ebenso ihre Gedanken.
Die Worte, die sie las, drangen in ihr Gehirn ein wie Würfel, doch waren es viele und sie kamen nur einzeln. Der Zusammenhang schwand und langsam wurden die Würfel nur mehr zerflossene unkenntliche Formen, welche sich langsam zu einem Strom zusammenfügten.
Von kaltem Blau wechselte die Farbe des Flusses nun zu einem schwachen rot, welches beinahe schon wie Blut dahinfloss.
Sie schüttelte sich einmal, schüttelte die Müdigkeit fort.
Sie durfte nun einfach nicht schlafen.
Ein wenig verärgert war sie über sich selbst, so hatte sie sich vorgenommen diesen Artikel heute noch zu lesen bevor sie schlafen ging.
Sie hatte sich extra einen Platz im Gemeinschaftsraum ihres Gebäudes gesucht, in dem sie ungestört lesen konnte.
Und das war nicht allzu leicht, immerhin bestand das Gebäude aus mehreren Etagen inklusive Hunderten von Räumen mit zahlreichen Studenten darin.
Obgleich sie nun schon seit zwei Jahren auf die Sternenflottenakademie ging, war sie sich der Tatsache bewusst, dass sie noch nicht einmal ein Zehntel der Leute kannte die in diesem Gebäude wohnten, geschweige denn in der Akademie waren. Deshalb war sie froh darum, dass sie dieses Wochenende relativ ungestört diesen Raum benützen konnte.
Er war schön.
Alles war ordentlich und in hellen Farben gehalten. Über dem Eingang hing eine Flagge mit dem Logo der Föderation: Ein weißer Lorbeerkranz umrahmt einen ebenso weißen Kreis, mit zahlreichen Sternen darin, welche sich auf blauem Hintergrund befand. Vier Sterne leuchteten besonders helle. Diese standen repräsentativ für die vier Gründungswelten dieser Föderation, welche nun Aberhunderte solcher Planeten beinhaltete. Die Erde war eine dieser vier Welten gewesen. Vulkan und Andoria zwei weitere. Den vierten hatte sie nun jedoch vergessen.
Dem gegenüber befand sich ein gigantisches Fenster mit einem unbehinderten Blick hinaus in die Welt.
Jedoch sah sie in diesem Augenblick nicht dorthin, sondern nahm einen weiteren Schluck von ihrem Tee, welcher bedauerlicherweise bereits kalt geworden war und begann anschließend wieder zu lesen.
Worte zogen in ihrem Kopf dahin, ein Sinn prägte sich in ihr Gedächtnis ein, verschwand jedoch wieder.
Ihre Lider wurden schwer.
Ein Schatten legte sich über die leuchtende Schrift des Pads, die Konturen begannen langsam zu verschwimmen.
Sie verlor jeglichen Halt in ihrem Körper, erschien er ihr nicht mehr zu sein wie eine leere Hülle und sie, die darin hauste, kümmerte sich nicht länger darum.
Schlaff sackte er zur Seite, das Pad fiel lauthals zu Boden, sie jedoch vernahm es nicht mehr.
Kaum war sie auf die Lehne in ihrem Sessel gesunken, war sie bereits eingeschlafen und ruhte im Traum an einem warmen, orangem Fluss.

Sanft strich der Wind über sie.
Ihre Haut genoss die liebevolle Berührung und ihr Gesicht beugte sich dem Wind sogar entgegen. Ihr Haar wehte fröhlich umher, war frei und ungebändigt.
Ihre Augen waren verschlossen, dahinter sah sie sich selber sitzen, mit dem Rücken an einen Baum gelehnt und vor ihr zog ein gelber Fluss dahin.
Ihre Gelassenheit überwältigte sie, ließ sie niedersinken auf die warme und federweiche Wiese und den Augenblick einfach genießen.
Schlafen wollte sie.
Schlafen.
Moment!
Hektisch fuhr sie hoch, laut atmend blickte sie um sich, ohne jedoch wahr zu nehmen was sich um ihr befand.
„Ich bitte um Verzeihung.“ Sprach eine Stimme sanft und leise.
Sie hatte geschlafen.
„Ich wollte euch nicht wecken.“
Verwundert richtete sie sich auf, lehnte sich mit dem Rücken gegen die Sofawand. Sie für sich mit den Fingern durch die Haare und begann langsam zu erkennen wo sie war.
Wenige Meter von ihr entfernt stand der Sessel auf dem sie zuvor versucht hatte den Artikel fertig zu lesen, jedoch eingeschlafen war.
Ihre Teetasse stand nach wie vor auf dem kleinen Tisch vor dem Sessel, während ihr Pad auf dem Boden lag.
„Was...“ sie schloss die Augen wieder für einen Augenblick, versuchte die Müdigkeit abzuschütteln.
„Wie lange habe ich geschlafen?“
„Ich kann nicht sagen wie lange ihr geschlafen habt, denn das weiß ich nicht, doch kann ich euch sagen wie spät es ist.“ Die Stimme klang ein wenig zurückhaltend, doch überaus vertrauenswürdig.
Sie nickte, blickte aber unablässig auf ihren alten Sessel.
„Es ist Siebzehn Uhr Achtunddreißig.“ Die Stimme stammte eindeutig von einer männlichen Person, war ihr jedoch nicht vertraut.
Sie wollte sich erheben, doch stellte sie verwundert fest, dass sie in eine Decke gehüllt war und so ließ sie es bleiben.
„Ich bitte abermals um Verzeihung, ich hoffe ich bin euch nicht zu nahe getreten, doch dachte ich mir, die Couch sei ein angenehmerer Ort zum Schlafen als der Sessel.“ Der Mann klang wahrhaftig ein wenig bekümmert und unsicher.
„Nein... Ich....“ Sie versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, doch scheiterte sie.
Angestrengt rieb sie sich die Augen und sah nun dem Mann ins Gesicht.
Er hatte ein aufrichtiges Gesicht, mit weichen Gesichtszügen, jedoch einem markantem Kinn und tiefgehende Augenbrauen. Die Augen hatten ein dunkles Grün und war durchzogen von einigen gelblichen Linien, welche sich wie Flüsse auf einer Landkarte hindurchzogen. Das Haar war hellblond und schimmerte beinahe wie Gold. Die Haut hatte ein mattes blau, warf jedoch dunkle Schatten, besonders auf der Stirn, denn diese war wie Wellen geformt und mit drei an der Zahl und allesamt auf die Nase zugerichtet, erschien es sogar wie ein altes Symbol, das einst auf der Erde für Wasser verwendet wurde. Darüber hinaus standen noch zwei Fühler knapp oberhalb der Stirn empor, beide beinahe solang wie ihre Hand, war deren Oberseite ein wenig wie eine Schüssel geformt und darin war die Haut rosa.
Es war auf gewisse Weise ein seltsamer Anblick, doch keinesfalls befremdend für sie.
Sein Blick ruhte auf ihr.
Freudig hielt sie ihm stand und nach nur ein paar Augenblicken lenkte er ein und blickte ein wenig unsicher fort.
Sie lächelte.
„Ich danke dir.“ Sprach sie nun mit einer langsamen und liebevollen Stimme.
Der Mann verbeugte sich leicht und sprach: „Es freut mich einer Dame geholfen zu haben.“
„Ich habe vieles von den Andorianern gehört, jedoch nie, dass sie derart höflich sind, wie ein Prinz aus alten Märchen.“
„Ich muss zugeben keinerlei irdische Märchen zu kennen, doch bedanke ich mich jedenfalls für diese freundlichen Worte.“ Er lächelte vorsichtig und sah sie nun wieder an.
„Kann ich euch etwas zu trinken besorgen?“ fragte er.
„Eine Tasse Früchtetee.“ Sprach sie mit einem Nicken und erwiderte das Lächeln.
Seine Fühler stellten sich zuerst senkrecht auf und dann verbogen sie sich leicht, als er nickte und verschwand.
Sie hüllte sich in die Decke ein und machte es sich gemütlich.
Die Müdigkeit war noch nicht zur Gänze von ihr gewichen und sie fühlte sich nach wie vor ein wenig träge und langsam.
Den Blick starr gegen die Decke gerichtet, wurde sie sich erst wieder ihrer Umwelt bewusst, als sich plötzlich eine Tasse unter ihrer Nasse befand.
Genüsslich sog sie den milden Duft auf.
„Ich habe gehört, dass ihr Menschen den Geruch eurer Speisen und Getränke häufig so gern mögt wie den Geschmack selbst.“ Sprach der Andorianer, welcher nun neben ihr stand und auf sie herabblickte.
Seine Fühler waren nun wieder gerade der Decke entgegen gerichtet.
Lächelnd griff sie nach der Tasse. Unbeabsichtigt streifte sie dabei seine Finger und als sie verlegen nach oben blickte, sah er rasch weg, während sich seine Fühler nach vorne beugten.
Hastig nahm sie die Tasse, trank einen Schluck und schwieg verlegen.
Einige Momente vergingen mit seltsamen Schweigen.
Sie war es, die die Stille durchbrach.
„Wollt ihr euch nicht setzen?“ sprach sie und wies auf den Platz neben ihr.
Er deutete eine Verbeugung an und ließ sich nieder.
Während sie an dem Tee schlürfte, blickte er angestrengt fort.
Seine Fühler bewegten sich scheinbar planlos in alle Richtungen.
„Wie lautet euer Name?“ fragte sie und seine Fühler wurden plötzlich steif.
Er sah sie ein wenig verärgert an.
„Ich bitte um Verzeihung, hatte ich glatt vergessen mich vorzustellen.“ Antwortete er sogleich. „Mein Name ist Maraan.“
Dann lächelte er.
„Und der eure, wenn ich fragen darf?“
„Damara.“ Antwortete sie mit einem Lächeln.
Sie blickten einander an, schweigend.
Nach Momenten des Friedens erstrahlte plötzlich ein Licht.
Aus den Wolken hervor trat die Sonne, verteilte vor der Nacht noch einmal ihren letzten hellen Schein, welcher sich langsam vom Gelben ins Orange wandelte.
Umrahmt von einem Kranz aus Wolken und untermalt von Bergen, deren Hänge bereits das erste Frühlingsgrün trugen thronte die Sonne nun majestätisch am Himmel und blickte auf sie beide herab.
Ihre Augen ruhten jedoch nach wie vor auf denen des anderen.
Langsam ließ sie ab und ließ ihren Kopf auf seine Schulter sinken und mit einem friedlichen Seufzer schloss sie die Augen halb, genoss die untergehende Sonne und genoss seine Wärme und die Geborgenheit die sie verspürte, als er seinen Arm um sie legte und sanft seinen Kopf auf den ihren legte.
Vor Augen sah sie seine Fühler, welche sich langsam entspannten und sich hinabbeugten.

Vorsichtig tat sie einen weiteren Schritt, ließ ihren Blick unterdessen herumschweifen, fand jedoch nicht das Gesuchte.
Ein wenig enttäuscht wartete sie noch ein paar Augenblicke, ehe sie dann doch weiterging.
Vor ihr tat sich der Eingang auf: entgegen dem plastisch wirkendem Rest des Gebäudes, wirkte dieser Teil hier antik. Vier Säulen stützten den Rahmen des Einganges. Jede einzelne von ihnen war einzigartig.
Die Linkeste (von ihr aus gesehen)  bestand aus einem dunkelgrauem Stein, war rund, während der Sockel und das Kopfteil viereckig waren. Diese waren überzogen von zahlreichen hinein gemeißelten Darstellung von alten Sagenfiguren und geschwungenen Pflanzen und alles in allem wirkte es ein wenig chaotisch. Der Mittelteil der Säule war überzogen von weißem Gestein (wahrscheinlich Marmor), welches sich spiralförmig um den runden Stein zog.
Die Nächste bestand aus dunklem, beinahe schon schwarzen Gestein und war weitaus simpler gestaltet. Es fehlte ihr zur Gänze an runden Formen: alles war eckig. Sie zog sich wie ein Pflock vom Boden bis zur Decke und war von nur wenigen Einkerbungen verziert. Diese waren auch eckig.
Die dritte Säule bestand aus einem roten Gestein und wirkte auf eine seltsame Weise perfekt. Alles schien in Einklang zu sein, in Harmonie und Einklang. Der Sockel war achteckig. Dem folgte ein sechseckiger und anschließend ein viereckiger Teil und aus diesem entsprang die eigentliche Runde Säule, welche bis zur Decke wuchs. Die drei Teile des Sockels waren mit Mustern überzogen. Jeder einzelne der drei Teile hatte seine eigene Individualität, was sich auch in diesen Mustern bemerkbar machte. Dem hingegen war die Säule selbst unverziert. Dies stand für die Komplexität des Lebens und der Galaxis, während sie auch in ihrer Schlichtheit begründet werden kann.
Die letzte Säule bestand aus einem bläulichem Gestein und war von den anderen unterschieden. So schien sie irgendwie unfertig zu sein, denn eine Hälfte der Säule schien nichts zu sein als unbearbeiteter Stein, doch wenn man genau hinsah, erkannte man den Übergang. Vom ungeordneten Stein gingen immer klarere Linien und Formen aus, welche langsam in eine glatte und saubere Bearbeitung übergingen, welche strikt und klar von eckigen Formen dominiert war. Besonders war jedoch hier, dass die glatten Flächen schwach spiegelten und dass manche Teile leicht durchsichtig waren. Dies gab dem Ganzen einen mystischen Eindruck.
Diese vier Säulen stehen also für die Gründungsspezies der Föderation. Dachte Damara, welche täglich den Eingang durchtrat, dennoch jedes Mal bewundernd über die Darstellung dieser Säulen nachdachte. So vollkommen unterschieden, sind sie dennoch eines, denn sie arbeiten zusammen und stützen die Decke und geben so Acht auf alle die unter ihnen wandeln.
Von Links nach rechts waren diese Spezies: Menschen; Tellariten, Vulkanier und Andorianer.
Einst waren all diese einander fremd, hegten sogar Hass gegeneinander, doch nun hausten und lernten und lebten sie alle in Friede miteinander. Nur waren es nun schon mehr als einhundert Spezies die dieser Föderation angehörten und auch wenn sie nicht alle Spezies kannte, so wusste sie dennoch um diese Besonderheit bescheid und war zugleich froh, dass diese Einigkeit bestand.
Sie lächelte und trauerte jedoch zugleich, denn sie dachte an die Geschichte. An das was die Menschen getan hatten.
Drei Weltkriege hatte es gegeben, während der letzte die Menschheit zu nahe an die vollkommene Auslöschung gebracht hatte. Jedoch überlebten sie und aus dem Schatten und der Asche der Vernichtung und des Todes entstand plötzlich das, was sie alleine nie zu erschaffen nie in der Lage war. Gleichheit.
Jedoch war es nicht der Verdienst der Menschen gewesen diese Gleichheit zu bewahren und besonders waren es nicht die Menschen die Einigkeit über die Erde gebracht haben. Der erste Kontakt mit einer fremden Spezies erfolgte im Jahre 2063. Mit der Hilfe der Vulkanier vermochten es die Menschen sich zu einigen und knapp einhundert Jahre später, im Jahre 2161 waren es die Menschen, die diese vier Spezies vereint haben. Nach einer über fünftausend Jahren währenden Geschichte waren die Menschen erst mal in der Lage etwas bedeutendes aus der Vergangenheit zu lernen und brachten so die Vereinigten Föderation der Planeten hervor.
2371. Das war das Jahr das sie heute schrieben. Mehr als einhundert Spezies.
Alle Tage aufs Neue war sie fasziniert von der Vielfältigkeit dieser Vereinigung und war jedes Mal aufs neue erstaunt dass dies möglich war.
So durchschritt sie den Eingang, wandelte unter den vier Säulen hindurch und schritt hinaus ins Freie.
Die Sonne schien nicht, denn ein Vorhang  aus Wolken bedeckte den Himmel und der graue Schleier lag auch über den Bergen, deren Spitzen sie zum Teil nicht mehr ausmachen konnte.
Auf der langen Allee vor ihr tummelten sich zahlreiche Gestalten. Auf dem hellgrauen Gestein und inmitten von all den gewaltigen Bäumen eilten Mitglieder von verschiedenen Spezies umher, oder standen einfach da oder unterhielten sich.
Menschen, Vulkanier, Andorianer, Tellariten, Sorianer, Aurelianer, Kazariten und noch viele weitere Spezies konnte sie aus machen.
Es war erstaunlich.
Im Historie-Unterricht hatte sie gelernt dass die Menschen (und andere Mitgliedsvölker) einst eine Abscheu gegenüber anderswirkende hatten und dass dieses Problem keinesfalls genetisch oder auf irgend eine Weise biologisch war, sondern dass dies einzig und alleine eine Grenze war, die sich die Spezies selbst aufgestellt hatten. Einst hätte man es nicht einmal für möglich gehalten alle Menschen an einem Ort antreffen zu können, denn so waren einst die Menschen den Leuten anderer Religionen und sogar auch anderer Hautfarbe negativ eingestellt gewesen. Dies hat häufig zu Krieg geführt, so auch zum dritten Weltkrieg. Ironischerweise war eben aus diesem Konflikt, dem Höhepunkt dieses Hasses, eben jene Utopie entstanden, in der sie das Glück hatte zu leben.
Sie war alle Tage aufs Neue erstaunt.
Einst hatte eine bekannte Persönlichkeit das Dasein der Föderation passend umschrieben.
„Ein Traum der wahr geworden ist und sich nun bei den Sternen ausbreitet.“ Sprach James T. Kirk nun bereits vor über einhundert Jahren.
Er hätte sich wahrscheinlich niemals ausmalen können wie gewaltig die Föderation noch wachsen würde nach seinem tragischen Tod.
„In Gedanken verloren, tief verborgen im Geiste, mögen sie eines Tages hervortreten, wachsen, sich dem Licht entgegenstrecken und zu einer Pflanze, einem Baum werden, bis sie schließlich ihre eigenen Blüten und Gedanken weitergeben können, auf dass nicht nur der Baum, sondern auch der Gedanke weiterlebt.“
Die Stimme war sanft, trotz des tiefen Klanges und sie musste sich gar nicht umdrehen, um zu wissen wer es war. Sie konnte bereits seine (für seine Verhältnisse) entspannten Gesichtszüge sehen und seine Fühler die langsam und sich kaum merklich von oben herab beugten, ehe sie sich wieder streckten und alles von vorne losging.
Sie wandte sich um und blickte in seine grünen Augen, welche sie intensiv ansahen. Er lächelte.
„Amüsiert?“ fragte sie mit einem herausfordernder Stimme und Blick.
„Fasziniert, so wie ihr.“ Antwortete Maraan unberührt und hielt ihrem Blick stand.
Gestalten gingen an ihnen vorbei, kaum mehr als schwache und verschwommene Silhouetten in ihren Augen und auch der Klang ihrer Füße verschwand, wie auch die Worte die nun nur noch selten deutlich ihre Lippen verließen.
Es war ein eigenartiges Gefühl ihm in die Augen zu sehen. Zum Einem wollte sie sich abwenden, denn es mochte doch peinlich und unhöflich sein jemanden anzustarren, doch hatten seine Augen etwas faszinierendes an sich, etwas fesselndes, als sei es ein Buch dass sie zu Ende lesen wollte, dessen Worte sie jedoch nicht verstand.
Seite um Seite blätterte sie durch, immer weiter und als sie dann plötzlich auf ein Wort stand, dass zu verstehen sie sich imstande hielt, begann ihr Herz heftig zu klopfen und voller Vorfreude und Begeisterung versuchte sie die Bedeutung aus diesem Wort herauszubekommen, doch umso intensiver sie es versuchte, umso mehr entglitt es ihr wieder.
Dann wurde es zugemacht.
Langsam glitt ihr Blick dem Boden entgegen.
„Seid ihr Morgen Abend beim Spiel?“ fragte Damara und begann langsam an ihrer Fähigkeit zu zweifeln, klar über ihre Worte walten zu können.
Ein Fühler war aufrecht, während der andere gebeugt war. Sein Gesicht war unberührt, doch als er dann sprach, tat er dies mit einem schwachen Lächeln.
„Möglicherweise.“ Seine Stimme klang nun herausfordernd.
Sie ging nicht auf ein Spielchen ein, sondern stellte sich darüber.
„Ich werde dort sein, also werden wir uns sehen, falls dem so ist.“
Sie hatte gehofft, dass er mit einem Nachgeben reagieren würde, mit einer leichten Verwunderung, oder einfach einer kurzen Bekanntgabe ob er anwesend sein würde.
Jedoch tat er nichts als noch mehr zu lächeln und zu antworten: „Ja. Wir würden uns sehen.“
Er tat einen Schritt auf sie zu.
Ihr Versuch war gescheitert und nun war es an ihr nicht die Ruhe zu verlieren, sondern stets das Gesicht starr zu halten, was ihr zugegebener Weise äußerst schwer fiel.
„Bis bald.“ Sprach er und ging langsam an ihr vorbei.
Sie wandte sich ihm zu, doch blickte er nicht zurück.
Mit offenem Mund sah sie ihm nach, als er die Treppen zum Eingang empor schritt und dann im Gebäude verschwand.
Das Buch, obgleich offen vor ihr liegend, war ihr nun noch fremder und das eine Wort erschien plötzlich nicht anders als irgendein anderes und weiterhin blätterte sie durch die Seiten, doch verstand sie stets nicht.
Die Wolken barsten und die Sonne trat hervor und erfüllte die Allee mit einem hellen Glanz.

„Ein wenig Begeisterung könntest du aber schon zeigen.“ Sprach Damara mit aufgeregter und belustigter Stimme.
La´Kar antwortete mit unberührter Miene und Stimme: „Ich sehe die Logik nicht darin dies zu tun.“
Damara seufzte.
Sie sah ihre vulkanische Freundin erfreut an. Das braune Haar war perfekt geschnitten, die Spitzen Ohren stachen förmlich daraus hervor, wie auch die spitzen Brauen welche sich aus der blassen Haut hervorhoben. Ihre Augen waren jedoch blau und passten irgendwie nicht zum Rest.
Wie auch Damara trug La´Kar die gewöhnliche Akademie-Uniform für besondere Anlässe.
Das Oberteil war weiß, jedoch an den Ärmelenden und dem Kragen war der Stoff von einem goldenen Streifen überzogen. Zwei schwarze Streifen zogen sich von der Schulter herab bis hin zum unteren Ende. Diese betonten besonders die Figur, was Damara irgendwie gefiel.
Die Hose war in einem dunklen grau gehalten und war schlicht gehalten, damit das Weiß des Oberteils besser zur Geltung kam.
Das Unterhemd, nun nicht sichtbar für die Augen, hatte ein kräftiges Blau und trug das Symbol ihrer Akademie.
Heute hatte Damara ihr braunes Haar hinter dem Kopf zu einem Knoten zusammengebunden, aus dem drei Strähnen des Haares hervorgingen und an ihrem Rücken hinabhingen.
„Logik in Emotionen zu suchen erscheint mir irreführend.“ Erwiderte Damara schließlich ein wenig zu gut gelaunt.
„Die Logik eines Menschen ist etwas das irreführend ist zu suchen.“ Antwortete La´Kar mit leicht sarkastischem Ton.
„Du bist selbst zu einem gewissen Teil Mensch, weshalb dann diese Abneigung?“ fragte Damara.
„Der menschliche Teil in mir ist gering und ich hoffe dass er nicht die Überhand gewinnt.“ Ihr Blick war nun etwas strafend, doch Damara erwiderte ihn mit einem unberührtem Lächeln. „Denn euer Handeln erscheint mir leider zu häufig als unlogisch und unüberlegt, zu stark von Emotionen gesteuert.“
„Dafür bist du nicht in der Lage mit so viel Begeisterung und Fanatismus an ein Werk zu gehen.“
„Ich verrichte meine ‚Werke’ in einem Maße das mir als sinnvoll erscheint.“ Mit diesen Worten beendete La´Kar das Gespräch, indem sie anschließend eine Spur schneller ging.
Damara wusste nur zu genau dass dies ein wunder Punkt bei ihr war, doch hatte sie bei den zahlreichen Gesprächen darüber gelernt wann es Zeit war es dabei zu belassen.
Nun war eben solch ein Zeitpunkt.
Sie trat wieder an die Seite ihrer Freundin.
Plötzlich drang aus der Menge eine Gestalt hervor, welche mit geöffneten Armen auf sie zuging.
Das Gesicht der besagten Person war vollkommen ohne Haare und war grau. Die Augen waren im Verhältnis zu denen der Menschen größer (beinahe um die Hälfte) und waren vollkommen schwarz. Kein Licht spiegelte sich in ihnen. Blaue Muster waren auf den länglichen Hinterkopf gemalt worden, welche im Einklang waren zu den schuppenähnlichen Formen, die aus der Haut hervorstanden. Die Nase war zwei längliche Schlitze, welche sich etwa dort befanden wo sich bei einem Menschen das Nasenbein befand. Der Mund war lippenlos und somit kaum mehr als ein schmaler Strich, welcher sich jedoch zu beiden Seiten hin bis unterhalb dem äußeren Wangenknochen zogen. Die Ohren waren ähnlich wie die Nase kaum mehr als zwei Schlitze, welche beinahe zur Gänze von zwei hautüberzogenen Klappen bedeckt waren, was sie nur sichtbar machte, wenn man den Hokerianer von hinten betrachtete.
„Tashaa!“ rief Damara begeistert und schritt auf die Gestalt zu und nahm sie freudig in die Arme.
„Damara.“ Erwiderte Tashaa mit langsamer und eleganter Stimme. „Schön dich zu sehen.“
Dann ging ihr Blick zu Ta´Kar, welche sie mit dem Namen ansprach und auch Andeutungen machte sie auch zu umarmen, doch ließ sie es bleiben, als Ta´Kar nur nickte.
Damara lächelte. So war es eben mit den Vulkaniern.
Diese Nähe und Offenheit gefiel ihnen nicht und sie hatten ihre Gefühl hinter die Logik gestellt.
Damara war es wert nicht alles zu wissen und zu verstehen, solange sie die Nähe und Freundschaft genießen konnte, die ihr zuteil wurde.
Denn immerhin lag das in der Natur des Menschen. Und auch in denen vieler anderer Spezies.
Wieso also sollten wir dies nicht miteinander teilen?

Die Menge erbebte.
Zuerst kreuz und quer, ungeordnet und unmelodisch, begannen sich die Stimmen langsam zu einem einzigen, melodischen und lauten Klang zusammen zu tun.
„Hotera!“ hieß es zuerst und jede erneute Wiederholung des Wortes brachte eine schwache Erschütterung mit sich, dann die Menge war so lauthals, dass Damara bereits befürchtete, ihr Trommelfell zu verlieren.
Bänder wurden in die Höhe gehalten, auf denen sich Sprüche, Namen und Logos befanden.
Flaggen wurden geschwungen, Trompeten wurden geblasen und schmale Stoffstreifen wurden durch die Gegend geworfen.
Das rechteckige Spielfeld befand sich knapp fünf Meter unterhalb den schrägen Tribünen und war beinahe einhundertzwanzig Meter lang und in etwa fünfundfünfzig Meter breit. Der Boden war ein (von hier aus gesehen) hart und ungemütlich wirkend, denn schien er aus einer Art Plastik zu sein.
Der Boden war unterteilt in zwei Hälften. Die eine trug ein blasses Grau, während die andere ein dunkles Blau trug. Etwa fünfzehn Meter von  den hinteren Enden entfernt, befanden sich je drei Rechtecke, welche mit je einem Meter Abstand zueinander beinahe zwei Drittel der Breite einnahmen. Dies waren eine Art von Trampolin, welche von den Spielern genützt wird, um in eine höhere Schussposition zu erreichen. Um allerdings zu vermeiden dass diese Bereiche übersehen werden, was zu recht schmerzvollen Stürzen führen kann, sind sie in Blau und Rot gehalten, je eine Farbe auf einer Hälfte. Hinter der Endlinie befand sich auf jeder Seite eine Art Rohr. Dieses befand sich auf knapp dreieinhalb Metern über dem Boden in einer Schräglage und hatte einen Durchmesser von knapp fünfunddreißig Zentimetern.
Ein weiterer Aufruf ließ sie auffahren.
Es war das erste Mal für sie hier anwesend zu sein, denn zuvor hatte es sie nie interessiert, dieses Spiel.
Hotera. Sie dachte über diesen fremd klingenden Namen nach.
Sie verstand stets nicht wie Tashaa es geschafft hatte sie zu überreden mitzukommen. Und noch mehr wie sie Ta´Kar dazu gebracht hatte.
Fasziniert sah Damara die Tribüne entlang, ließ den Blick über zahllose unbekannte Gesichter schweifen und erblickte unter all den Gesichtern (ob Mensch oder nicht) doch einige Bekannte. Sie musste lächeln.
Es war faszinierend zu sehen, dass die Personen, die hier anwesend sind, einander so fremd waren, doch aufgrund dieses Ereignisses doch so nahe.
Was war es, das sie zusammenhielt?
War es das gemeinsame Interesse?
Oder Steckte da gar mehr darüber.
Nun sie wusste es nicht und fand auf die Schnelle auch keine Antwort darauf.
Sie sah auf ihre beiden Freundinnen.
Ta´Kar saß teilnahmslos  (wie immer) auf ihrem Platz, Damara glaubte jedoch in ihr eine gewisse Verärgerung erkennen zu können (sie kannten einander bereits so lange, dass sie schon glaubte einige der verborgenen Gefühle erkennen zu können.
Tashaa hingegen war außer sich vor Begeisterung. Die Augen weit geöffnet, den Kopf nach vorne gestreckt und ihr Mund zu einem schwachen Lächeln verzogen, wirkte sie völlig gebannt von dem was da vor sich ging.
Oder vor sich gehen wird.
„Hallo liebe Hotera Freunde!“ die Stimme ertönte laut über all den anderen und echote leicht im Saal.
Schlagartig verstummte die Menge und all die raschen Bewegungen (von den Flaggen, Bändern etc.) hörte mit einem Mal auf.
„Hallo liebe Freunde. Es ist mir eine Freude sie heute durch dieses Spiel moderieren zu dürfen.“ Ein wenig ölig wirkte die Stimme, als hätte man die Worte von irgendwo angeschoben, damit sie seinen Mund in kurzem Abstand zueinander verließen.
„Als erstes begrüßen wir die Gastspieler aus Neu Haraa!“
Jubel ertönte (großteils von der gegenüberliegenden Tribüne) und die Flaggen und Bänder wurden wieder geschwungen. Die Farben verloren und gewannen so rasch an Intensität, dass es schien, als wäre es eine blaue Welle, die sich rasch über die Tribüne schwang und die zahlreichen Gesichter unter sich verbarg.
Auf das Spielfeld traten nun acht Gestalten, allesamt in Blau gekleidet, reihten sie sich nebeneinander, mit dem Blick auf Damara´s Tribüne auf.
Langsam wurden die begeisterten Fans leiser und der Moderator fuhr fort.
„Und nun kommt die Heimmannschaft!“ seinen Worten folgte nun noch lauteres Getose und er schien nicht nachgeben zu wollen, auch als bereits die acht Spieler in ihren roten Trikots schön aufgereiht dastanden.
Damara unterwarf sie eines strengen Blickes.
Allesamt trugen sie einen weißen Helm, welcher den gesamten Kopf schützte. Der Bereich des Gesichtes war mit einer spiegelnden Oberfläche verseht, welche flach war und wie ein Spiegel fungierte.
Die Hände trugen Handschuhe und trugen einen länglichen Gegenstand. Erst bei genauerer Betrachtung bemerkte Damara, dass es sich dabei um eine Art von Fängern handelte. Dem langen Griff folgte ein Kopf, welcher geformt war wie ein halbes ausgehöhltes Ei. (Beinahe schon glaubte sie man spiele das Spiel mit übergroßen Löffeln)
Mit einigem Widerwillen gab sie zu, dass sie ein wenig enttäuscht war nicht genau sagen zu können, zu welcher Spezies die Spieler gehörten, so musste sie ihr Glück weiterhin in der Menge suchen.
Unter aufwallendem Applaus begann das Spiel und der kleine Ball flog schon nach einem Augenblick von einem Spielende zum Anderen und die Spieler begaben sich in Position.
Zwei Spieler in roten Trikots gingen (mit Ballbesitz) auf die andere Seite zu. Vor jedem dritten Schritt gaben sie den Ball ab und mit diesem ständigen hin und her überschritten sie die Mittellinie. Die blaue Verteidigung schien nicht aktiv zu sein, denn sie hielt sich zurück, obgleich jeweils ein Spieler knapp drei Schritte von den roten Spielern entfernt bereitstanden.
Der Ball flog noch einige male hin und her, doch bei einem Mal wurde die Bewegung so plötzlich unterbrochen, dass Damara der erwarteten Flugbahn noch bis zum Ziel folgte, ehe sie bemerkte, dass der Ball bereits unterwegs war in die andere Richtung.
Mit drei großen Schritten erreichte der blaue Spieler beinahe die Mittellinie und gab den Ball anschließend an einen Mitspieler ab, welcher  ihm seitlich gefolgt war. Kaum hatte der Ball seinen ‚Löffel’ verlassen, sprintete er los, rannte ziellos auf den gegnerischen Korb zu, während der andere Spieler einen roten Verteidiger ausspielte und dann den Ball mit höchster Wucht nach vorne schleuderte.
In hohem Bogen flog der Ball über das Spielfeld. Der Stürmer rannte auf das mittlere Trampolin zu, sprang mit gewaltiger Wucht hinein und sprang hoch hinauf. Mit einer eleganten Drehung und weiß ausgeholtem Löffel, griff er den Ball auf.
Er glitt wieder Richtung Boden, wie auch zwei Verteidiger, die versucht hatten den Ball im Flug zu erwischen. Den Schwung nun anders nützend, schleuderte er sich nun schräg nach vorne, in Richtung Korb und über einen verwunderten Verteidiger hinweg, sprang er darauf zu. Der Korb war zu weit entfernt für ihn, doch mit einer lupfenden Bewegung brachte er den Ball in Bewegung.
Zuerst flog er sanft hinauf, den Winkel nicht allzu steil gehalten, die Geschwindigkeit eher gering, doch dann kam er plötzlich  wieder herab und gleichzeitig mit dem auftönenden Geschrei landete der Ball im Korb und der Spieler landete sicher auf dem Boden.
Tosend war nun der Applaus den der Spieler erntete und alle Fans auf ihrer Tribüne erhoben sich wie eine Person und wedelten freudig mit ihren Bannern und Fahnen und die Farben des Teams schienen nun die Halle auszufüllen.
Unter dem Jubel entledigte sich der Spieler seines Helmes und hob ihn hoch in die Luft und offenbarte seine Fühler, seine blaue Haut und sein blondes Haar dem Publikum.
Obgleich das Spiel erst begonnen hatte, glaubte Damara bereits gewonnen zu haben, denn die Gestalt dort unten kam ihr äußerst vertraut vor.
Mit einem schiefen und erfreuten Lächeln fiel sie nicht in den Jubel ein sondern widmete ihre Aufmerksamkeit zur Gänze Maraan.

Gemütlich schlenderte sie zwischen den Bäumen dahin, achtete nicht der festlichen Stimmung herum, sondern blickte empor zu den Sternen, welche freundlich und hell leuchtend zu ihr hinab funkelten.
Sie genoss diesen Augenblick des Friedens, denn obgleich sie es genoss unter Leuten zu sein, unter Freunden, so sehnte sie sich doch nach den Augenblicken wo sie ganz alleine, sie ganz sie selbst war.
Das ferne Gelächter, die Musik und Gerede glitten an ihr vorbei und sie vernahm einzig das Rufen einer Eule, welche sich wohl zwischen all den Bäumen verbarg und Ausschau hielt nach ihrer Beute.
Plötzlich vernahm sie weitere Geräusche und eine Gestalt trat eiligst neben sie.
„So fernab von all den Leuten, scheut ihr euch vor den Feierlichkeiten?“ fragte eine vertraute Stimme.
„Nicht ich soll dort gefeiert werden, welchen Grund hätte ich denn dort zu bleiben?“ erwiderte sie mit leicht spöttischem Unterton.
„Nun, möglicherweise hättet ihr auch dort bleiben können, um es mir einfacher zu machen euch zu finden und nicht den ganzen Park absuchen zu lassen.“
Mit einem Lächeln warf sie einen raschen Blick auf Maraan, welcher sie mit regem Interesse musterte.
„Hmm.“ Gab sie als Erwiderung zurück.
„Und wie hat euch das Spiel gefallen?“ fragte er nach einer kurzen Pause.
„Es war relativ spannend, obgleich ich sagen muss, dass nicht alle Spieler das gebracht haben was sie bringen sollten.“
„Ach. Und wer zum Beispiel?“ fragte Maraan interessiert.
„Ich bin mir nicht sicher ob ich weiß wie er heißt, doch ist er scheinbar Andorianer und ließ sich nicht dazu herab auch mir ein Lächeln zu schenken, sondern nur der Menge.“ Sie legte eine möglichst vorwurfsvolle Miene auf und sah ihn an.
Ein Lachen unterdrückend antwortete er mit versucht entschuldigender Miene: „Ich bitte vielmals um Verzeihung und ich werde versuchen es wieder gut zu machen, indem ich euch nun meine ganze Aufmerksamkeit schenke.“
Sie sahen einander einen Moment lang schweigend an.
„Genügt das als Entschuldigung?“
Sie nickte langsam und ließ von ihrer Miene ab und begann freudig zu lächeln.
„Wohin gedenkt ihr zu gehen?“ fragte er, den Blick langsam wieder dem Weg zuwendend.
„Ich gedenke meiner Nase zu folgen und anschließend meinem Gefühl zu vertrauen. Oder habt ihr einen besseren Weg im Sinn?“
„Nun, ich könnte euch an der Nase packen und sie in die richtige Richtung lenken.“ Erwiderte er ernst.
„Oder?“
„Oder ich frage dich, ob du bereit bist mir zu folgen.“
Sie nickte und Seite an Seite schritten sie durch den Park die erwartungsvolle Stille zugleich genießend und hassend, bis sie schließlich an einem Ort gelangten, an dem Maraan innehielt und sprach: „Hier ist es.“
Vor ihnen tat sich ein kleiner Teich auf, dessen Oberfläche im Augenblick glatt war und die Sterne und den Mond klar spiegelte. Umgeben von einer glatten Wiese und mehreren Bäumen war der Anblick schier idyllisch und geheimnisvoll und mit dem Blick auf die eine Bank werfend die es gab, fragte sich Damara wohl wer hierfür verantwortlich war.
Er deutete mit offener Hand auf eben jene Bank und gemeinsam ließen sie sich nieder.
Es war ruhig um sie geworden; in dieser Abgeschiedenheit vermochten sie in Ruhe ihre Zweisamkeit zu genießen.
Vorsichtig legte er seinen Arm um ihre Schulter und kam nahe an sie heran.
Sie verspürte in diesem Augenblick ein Gefühl des Wohlwollens und der Wärme und entspannt ließ sie den Kopf auf seine Schulter sinken, den Blick dem nächtlichen Himmel zu gerichtet.
Sein ruhiger und warmer Atem streichelte sanft ihr Haar und der sanfte Druck seines Kopfes lag auf dem ihren.
Der Weltraum, so fern und so groß lag in diesem Augenblick so greifbar nahe zu ihr und doch wollte sie sich nicht erheben und nach den Sternen greifen, sondern einfach sitzen bleiben, für alle Ewigkeit.
Ob es nun Äonen oder doch nur Momente waren die sie in schweigender Zweisamkeit einfach nur sitzend und einander Nahe verbrachten, sie wusste es nicht und es war ihr auch völlig gleichgültig.
Langsam sah sie fort von den Sternen, ließ den Blick langsam zu ihm empor wandern, welcher ebenfalls im Anblick der Sterne verfallen war.
Sie streichelte ihm die Wange und sie sah deutlich wie seine Fühler sich spannten und aufrichteten.
Seine Augen erfassten nun ihre und er erwiderte die Geste.
Die Berührung war sanft und liebevoll und sie spürte wie sich die Haare ihres Körpers in freudiger Erregung aufstellten.
Langsam kam er näher, den Blick stets auf sie gesetzt, war sie sich nicht sicher ob er genau wusste was er tat.
Und sie wusste es ebenfalls nicht, als sie langsam begann den Kopf zu ihm zu beugen.
Seine Hand fuhr über ihr Ohr und legte sich in ihr Haar.
Das Funkeln seiner Augen wurde stärker und sein Gesicht erschlaffte langsam und seine Lippen begannen sich langsam zu öffnen, zuerst nur zu einem schmalen Spalt, doch langsam immer weiter.
Auch sie hatte die Hand an seinen Hals gelegt und versuchte gewaltlos seinen Kopf näher zu bringen.
Ihr Blick war innig und ununterbrochen und die liebevolle Spannung baute sich auf, wo doch keiner genau wusste was sie vorantrieb und doch geschah es einfach.
Die Wärme in ihrem Körper wurde immer höher und sie verspürte mehr als nur eine Flamme in sich lodern.
Sie kamen einander immer näher, bis sie schließlich nur noch einen Fingerbreit voneinander entfernt waren.
Die Erregung, die Freude, die Flamme trieben sie vorwärts und ihre Körper waren gespannt und geladen.
Sanft spürte sie seine Lippen auf den ihren und mit diesem liebevollen Kuss, schloss sie die Augen und entspannte und vor ihrem geistigen Augen sah sie seine Fühler, welche ebenfalls erschlafften.
Unter den wachsamen Augen der Sterne und des Mondes offenbarten sie schließlich ihre Liebe und sie beide waren nicht mehr, wurden zugleich Eins und doch mehr.


FORTSETZUNG FOLGT!
\"Fantasy shall be my limit.\"
                                 - Elias Stern

 

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