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USS Knightfall

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Knightfall:
Es war ein warmer und milder Tag irgendwann im Frühling. Die Sonne schien und hatte noch nicht ihre ganze Kraft entfaltet, da fielen schwache Sonnenstrahlen auf einen kleinen Hügel irgendwo in Neuseeland auf die Erde. Die Bäume standen schon in vollem Saft und an ihren Ästen hingen kleine Knospen die sich langsam zu öffnen begannen und sich der Sonne entgegen streckten. In den Stängeln der Gräser hatten sich kleine Tropfen Wasser gesammelt, sie waren auch vom Morgentau übrig geblieben und warteten darauf, von der Wärme der Sonne aufgelöst zu werden. Die Tröpfchen erinnerten daran, dass sich der Tag noch in den späten Morgenstunden befand. Am Himmel kreisten ein paar Albatrosse, die sich an den ersten warmen Sonnenstrahlen erfreuen wollten.

Als sich die ersten Strahlen durch das Geäst der Bäume kämpften, betrat ein Mann abseits des Hügels den steinigen Weg, der über den Hügel hinweg führte. Er trug nur schwarze Kleidung, die aus einem schwarzem Pullover, einem schwarzen Jackett, einer schwarzen Hose und blank polierten schwarzen Schuhen bestand. Seine brauen Augen spiegelten das große Leid wider, dass der Mann erlebt hatte. Man hatte ihm ein Teil seines Lebens genommen und er wäre dabei fast zu Grunde gegangen, bis seine Rettung kam. Plötzlich hörte er die Stimmen vieler Menschen die langsam auf den Hügel zu schritten und ebenfalls schwarze Kleidung trugen. Voran gingen vier kräftige Männer, die einen großen Sarg auf ihren Schultern trugen und hinter ihnen gingen jeweils zwei Männer die zwei kleine Kinder-Särge trugen. Der Mann, der abseits des Hügels stand fixierte mit seinen Augen weiterhin den Trauerzug und er erinnerte sich gut, an das erste Mal als er hier stand. Damals war er auf die Knie gefallen und hatte vor lauter Verzweiflung angefangen die übelsten Flüche aus seinem Körper herauszuschreien. Es hatte so erleichtert gewirkt, leider hielt die Wirkung nicht sehr lange an. Die Trauer war einfach zu groß gewesen und er wäre deswegen beinahe verrückt geworden. Er konnte den Councellors wirklich dankbar sein, da sie ihm geholfen hatten mit dem Schmerz umzugehen und ihn zu verarbeiten.

Die Sargträger waren nun an ihrem Ziel angekommen und stellten die Särge neben den Gräbern, ihrem ewigen Bestimmungsorten ab. Nach einer kurzen Ansprache eines Predigers wurden die Verstorbenen in ihren Kisten in die Erde hinab gelassen und vergraben. Eine ältere Dame mit rot unterlaufenden Augen legte drei Blumenkränze auf jedes der drei Gräber. Nach ihr folgten dutzend andere Leute, die Gegenstände auf die Gräber legten um Abschied von den Verstorbenen zu nehmen. Als Letzter stand ein Mann in schwarzer Lederkleidung vor den Ruhestätten und legte auf das große Grab eine Rose und auf die kleinen Gräber jeweils einen Teddybär. Nachdem auch dieser Mann gegangen war, traute sich endlich der andere Mann jenseits des Hügels vor die Gräber zu treten und der Wahrheit ins Auge zu blicken. Weitere Sonnenstrahlen drangen durch die Baumkronen und trafen die Grabsteine. Der Mann hielt seine Hand vor die Augen, damit er nicht geblendet wurde und schaute sich die Grabsteine an. Auf dem Großen stand „Hier ruht Heather Rice, meine geliebte Frau und Mutter unserer Kinder“. Seine Lippen sprachen diese Worte mehrmals nach und sie klagen so vertraut, als würde er sie jeden Tag aufsagen.

Sein Blick fixierte nun die kleinen Grabsteine, auf denen standen nur die Namen der Kinder sowie der Geburtstag und der Todestag. Vor dem Mann lagen Henry Rice und Susanna Rice. Der Junge war zehn Jahre alt gewesen und seine Schwester gerade mal acht Jahre. Die Sonne stieg höher und höher, bis sie den ganzen Hügel erleuchtete und der Mann in den Schatten der Bäume treten musste, um überhaupt noch etwas sehen zu können. Aber er konnte seinen Blick, trotz der Sonneneinstrahlung nicht abwenden. Vor seinem geistigen Auge konnte er seine Kinder springen und herumtollen sehen und seine Frau reichte ihm lächelnd einen Teller mit einem Stück Erdbeerkuchen. Sie hatten damals hier in der Nähe ein Picknick veranstaltet, ein paar Stunden danach wurde er abberufen. Er hatte seine Frau und Kinder seit diesem Tag nicht mehr lebendig wieder gesehen.

„Hier steckst du also, ich hätte es mir denken können!“ sprach eine bekannte Stimme und riss den Trauenden aus seinen Gedanken. Langsam dreht er sich um ein vor ihm stand ein anderer Mann, mit einer sehr stattlichen Figur und schwarzen Haaren mit graumelierten Schläfen. Er trug eine schwarze Uniform mit grauen Schulterteilen, darunter konnte man einen gelben Pullover erkennen dessen Kragen von zwei golden und einem schwarzen, goldumrandeten Rangpin geschmückt wurde.

„Arjon was tust du hier?“ fragte der trauernde Mann mit einem strengen Unterton. Sein Blick sprach Bände und seine Hände hatten sich zu Fäusten geballt.

„Malcolm, ich bin hier um dir zu sagen, dass dein Schiff einsatzbereit ist und die Crew von ihrem Landurlaub zurückkehrt. Außerdem glaube ich nicht, dass es gut für dich ist das Begräbnis deiner Familie schon wieder zu sehen.“ erläuterte Arjon Dhea seine Absichten, die ihn auf das Holodeck und zu seinem Captain geführt hatten.

„Dass, mein lieber Freund ist meine Privatsache. Heute genau vor fünf Jahren fand das echte Begräbnis statt und ich möchte nur ihrer toten Seelen gedenken.“ versuchte Malcolm Rice sich zu rechtfertigen und einen triftigen Grund für seine Anwesendheit auf dem Holodeck zu finden.

„Findest du es nicht merkwürdig, dass du jedes Jahr den Jahrestag ihres Todes wiederholst?“

„Es gibt keinen Jahrestag des Todes, aber wir Menschen gedenken den Toten am Tag ihres Todes. Das ist nun einmal so.“ entgegnete Malcolm und schaute seinen Freund etwas verbittert an.

„Wenn du meinst, dann bleib du hier und ich rede in der Zwischenzeit mit Admiral Riviera in deinem Büro!“ meinte Lt. Commander Dhea und drehte sich zum Gehen um.

„Sag so was doch gleich!“ antwortete der Captain blitzschnell und unterbrach die Simulation. Hinter den Bäumen tauchte plötzlich eine große Tür auf, die sich automatisch öffnete und den Weg aus dem Holodeck ermöglichte. Schnellen Fußes verließ der Captain den Ort der Erinnerung und kam seinen Pflichten nach. Sein Freund Arjon deaktivierte nun endgültig die Simulation und der grüne Hügel verschwand und machte einem Raum mit grauen und gelben Gittern platz. Dann verließ auch der Lt. Commander den Raum und ging zurück auf die Brücke.

Fortsetzung folgt...

Was haltet ihr davon?

Mr Ronsfield:
Das macht Lust auf mehr!  :))
Wirklich gut geschrieben!

Lairis77:
Finde ich auch. Wirklich schöner Einstieg!
Eine paar Holprigkeiten sind mri aufgefallen, aber ich denke, du lässt es am Ende sowieso noch mal betalesen ;).

Astrid:
interessant, sehr interessant.

Saj.

Knightfall:
Danke! Aber es ist eigentlich schon \"betagelesen\".  :(

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