So habe die Story durch und muss sagen, sie ist stilistisch gut geschrieben.
Andererseits passiert 45 !! Seiten lang nichts anderes, als dass der Captain reaktiviert wird, an Bord kommt, und die Besatzung kennen lernt... ( mal etwas übertrieben gesagt )
Sicher ist die erste Episode dazu da, die Handlungsträger in Position zu bringen und die Ausgangslage zu schaffen - aber mir wurde da zu viel hinter einander erklärt. ( Jetzt brummt mir der Kopf, weil ich mich frage, ob ich das alles auch behalten kann )
Gegen Ende der Story hatte ich dadurch das Gefühl dass sie sich wie ein Kaugummi zieht...
Was mir dann im Einzelnen auffiel:
Sie selbst schlang einen Arm um ihren Captain um ihn zu stützen, da dieser unter anderem auch eine schwere Beinverletzung hatte.
Das wirkt spontan eingefügt, weil die Beinverletzung zuvor vergessen wurde - besser wäre es gewesen, diese Beinverletzung vorher nebenbei zu erwähnen, dann weiß man warum der Captain gestützt werden muss und erspart sich das hier - wo es irgendwie zu sehr wie ein hastiges Anhängsel wirkt
„Diese Schweine.“, entfuhr es einem der Sanitäter.
Der hat zwar Recht - aber es klingt nicht nach ST
Plötzlich jagten mehrere Photonentorpedos durch das All direkt auf das cardassianische Schiff zu. Die Waffen stammten von einer kleinen Flotte bestehend aus sechs Schiffen. Der Patrouillenverband, angeführt von der USS Berlin, hatte das Gefecht zwischen der Tempest und dem cardassianischen Kreuzer bemerkt und war auf Abfangkurs gegangen. Allein hätte das Schiff der Excelsiorklasse vermutlich nur geringe Chancen gegen den feindlichen Kreuzer
Das kam mir wirklich etwas zu plötzlich - da taucht die Kavallerie ohne Vorwarnung aus dem Nichts auf.
Zu beschreiben dass man auf die Kavallerie wartet - aber nicht sicher ist, ob die es rechtzeitig schafft - dadurch kann man IMO Spannung erzeugen, die hier völlig fehlt...
Ebenso, wie das Gefühl der Erleichterung, weil die so gerade noch rechtzeitig da waren, um den Captain zu retten...
Wir hätten diesen verdammten Bastarden den Arsch aufgerissen.“, erklärte Tobias wütend
Wie schon oben bemerkt - das ist US MARINES nicht ST
Ein solcher Einsatz von Flüchen und USM-Slang macht IMO eine TREK-Story eher schlechter als besser - und auch nicht gerade glaubwürdiger...
Vermutlich haben wir uns mit den ganzen neuen Systemen etwas übernommen.
Hier würde sich: \"Vermutlich haben wir uns mit dieser Menge an neuen Systemen übernommen\" besser anhören...
Erst über dem größten der sieben Weltmeere, welches auch „Stiller Ozean“ genannt wurde
Das war an dieser Stelle mehr Info, als ich, als Leser, haben möchte, oder brauche...
Diese aufmunternden Worte reichten aus, um die junge Frau zu beruhigen. Sie holte kurz tief Luft und erklärte dann: „Captain, ich bin Ensign Janice Nydens, der Chief of Operations der Morning Star.“
Dass den jungen Ensigns das Herz stehen bleibt, nur weil der Captain aufkreuzt - das ist auch so ein Mythos, mit dem mal aufgeräumt werden sollte...
Aus Erfahrung kann ich bestätigen, dass einem auch als Gefreiter nicht das Herz stehenbleibt, wenn mal überraschend ein Oberst oder Generalmajor um die Ecke kommt. ( Letzteren sieht man auch nicht alle Tage )
Was mir negativ aufgestoßen ist:
- Kein Untergebener liest die Akte eines Vorgesetzten !!
- Was die Offze in der Kantine machen grenzt an Meuterei. Die überlegen, was sie \"gegen den Captain\" unternehmen können...
Das größte Manko: Es passiert viel zu wenig - stellenweise hatte ich den Eindruck, die Story stagniert...
Natürlich bekommt man in der Story ein großartiges Bild der Umgebung und der Bordroutinen - aber dies in einer etwas flotteren Handlung aufzulösen wäre vielleicht eine Idee.
Man muss nicht unbedingt zuerst alles erklären, bevor die Geschichte Fahrt aufnimmt.
Natürlich sollen die Beschreibungen ( die hier sehr schön und detailliert sind ) auch nicht zu knapp ausfallen.
Ein Punkt der mir auch noch aufgefallen ist - du schreibst sehr oft: dass David oder Tobias etwas erledigt.
Hier die Nachnamen zu verwenden halte ich für besser - dazu hat mich der permanente Wechsel, gerade hier am Anfang der Story etwas verwirrt. Bei David musste ich erst zurückblättern um zu schauen, wer jetzt mit Vornamen so heißt.
Zu einem späteren Zeitpunkt, wenn man mit den Figuren vertrauter ist, dann kommt man damit eher klar...
Die Marotte des Captains für Technik war sehr gelungen eingefügt - das wirkte absolut glaubhaft.
Schade fand ich, dass der Captain nicht leidenschaftlicher argumentierte um seine Ärztin ( Bea ) zu überzeugen - da hatte ich das Gefühl, er gibt zu schnell auf.
Dass er bei Kleinigkeiten Flucht wie ein Bierkutscher - siehe USM-Slang...