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Star Trek im TV

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David:
Ich fand Picards Handeln nicht falsch.
Er hat es gut dargelegt: Aus Gründen der Interessen einer großen Gruppe darf man die Rechte einer kleinen Gruppe nicht einfach mit Füßen treten.

Daher hat die Enterprise korrekt gehandelt.

PercyKeys:
Naja, ich denke da kommen wir nicht zusammen. Der "Verlust" durch die Umsiedlung der Ba'Ku steht hier mMn in keinem Verhältnis.

600 Personen gegen X Milliarden? Das was die 600 zu verlieren haben ist einen neuen Wohnort zu bekommen, nachdem sie schonmal freiwillig ihre Heimat hinter sich gelassen haben, und gleichzeitig dürfen sie weiter ihren Lebensstandard behalten und dieser breitet sich auf Milliarden von Personen aus. Da ein Widersprechen von einer so vernünftigen Crew wie die von TNG reinzudichten ist für mich eine der unglaubwürdigsten Prämissen überhaupt.

Ein Picard, so wie er in der Serie beschrieben wird, hätte angesichts der Chancen für den Rest der Galaxie (ich nenne es jetzt mal so, weil mir kein besserer Begriff einfällt) sich zuerst so lange diplomatisch mit den Ba'Ku auseinandergsetzt und vielleicht sogar soweit gegangen, Ihnen zu versuchen, die Chance für die Allgemeinheit zu erklären. Er würde niemals ohne den Versuch zu unternehmen, sich mit den betroffenen Parteien an einen Tisch zu setzen, einfach zu einer Seite überwechseln.

Wie gesagt, der Grundgedanke des Films war einwandfrei. Nur stellt die Konstellation in ST9 eben ein "Mengenverhältniss" dar, gegen das man rein vernunftsmäßig nur schwer als aussenstehender ankämpfen kann. Die Chancen für die große Masse ist hier so überproportioniert hoch, dass jeder mit Vernunft sich eher aus dem Konflikt raushalten würde, statt auch noch aktiv die bevorzugte Minigruppe aktiv zu verteidigen.

Den einzigen Fehler, den die Föderation im Film macht, ist der, dass sie eigenmächtig eine Umsiedlung vorantreiben. Aber selbst nachdem dieses "Verbrechen" publik wird (welches man gesondert juristisch aufklären könnte) ist es einfach nicht rational nachvollziehbar, dass sich Außenstehende angesichts der unvorstellbar großen Chanacen auf Verbesserung der Situation für beinahe JEDEN ihne zu zögern auf die Seite der Ba'Ku schlagen.

Wer Lust hat kann sich ja mal das Review von Red Letter Media zu Star Trek 9 anschauen. Das fasst die ganzen Probleme und Plot-Holes ganz gut zusammen. Und es ist witzig. ^^

Bezüglich der Umsiedlungsthematik - wer möchte kann direkt zu 6:30min springen. ;)

http://redlettermedia.com/plinkett/star-trek/star-trek-insurrection/

Edit: Abschließend noch Folgendes: Fragt euch mal selber wie ihr im Zweifel  Partei ergreifen würdet wenn die Situation folgendermaßen ist. 600 gegen undenkbar viele. Erstere verlieren höchstens ihre Unsterblichkeit und müssen (salopp fomuliert) ein zweites Mal umziehen. Man versklavt aber nicht oder macht ähnliches. Die Letzteren bekommen eine Chance auf Heilung und man bietet dem Tod künftig noch erfolgreicher die Stirn.

Star:

--- Zitat von: PercyKeys am 23.05.15, 23:45 ---Naja, ich denke da kommen wir nicht zusammen. Der "Verlust" durch die Umsiedlung der Ba'Ku steht hier mMn in keinem Verhältnis.
--- Ende Zitat ---

Aber darum geht es doch. Wenn du im kleinen anfängst die Regeln zu brechen, was hindert dich daran es wieder und wieder und irgendwann im Großen zu machen? Es ist egal, ob wir es mit 600 Ba'Ku zu tun haben, oder mit 6 Millionen. Es sind keine Föderationsbürger; sie sind sogar länger auf dieser Welt, als es die Föderation gibt. Wenn die Föderation da einfach einmarschiert und sich nimmt, was sie braucht, nur weil sie stärker ist, dann ist das schlicht und ergreifend eine Invasion. Die Föderation sollte Besser sein als das.


--- Zitat ---und gleichzeitig dürfen sie weiter ihren Lebensstandard behalten
--- Ende Zitat ---

Nein, dürfen sie nicht. Das ist so, als würdest du aus einer Wohnung mit Schimmel in ein Luxusapartment ziehen, und dann käme irgends so ein Bub mit seiner Gang an, der sich mit jenen zusammentut, der für den Schimmel in deiner alten Wohnung sorgte, und die würde dich über Nacht rausschmeißen, in so ne kleine Hütte oder was auch immer verfrachten. 


--- Zitat ---und dieser breitet sich auf Milliarden von Personen aus.
--- Ende Zitat ---

Der Lebensstandart der Föderation ist schon recht hoch. Die hatten jetzt halt einen Krieg, weil sie ihre Schiffe in ein Raumgebiet geschickt haben, obwohl der dortige Machthaber klar sagte, sie sollten sich verpissen, sonst setzt es was. Es hat was gesetzt. Pech. Kein Grund anderen die Medizin wegzustehlen.


--- Zitat ---Ein Picard, so wie er in der Serie beschrieben wird, hätte angesichts der Chancen für den Rest der Galaxie (ich nenne es jetzt mal so, weil mir kein besserer Begriff einfällt) sich zuerst so lange diplomatisch mit den Ba'Ku auseinandergsetzt und vielleicht sogar soweit gegangen, Ihnen zu versuchen, die Chance für die Allgemeinheit zu erklären. Er würde niemals ohne den Versuch zu unternehmen, sich mit den betroffenen Parteien an einen Tisch zu setzen, einfach zu einer Seite überwechseln.
--- Ende Zitat ---

Das hat er aller Wahrscheinlichkeit hinterher gemacht. In der Situation in der er sich befand, konnte er allerdings nur noch zur Waffe greifen, weil die Zeit drängte, und weder Dougherty noch die Son'A von ihrem hochgradig illegalen Vorhaben absahen. Er musste auf Zeit spielen. Hat er getan. Verhandlungen kamen sicher später. 


--- Zitat ---Nur stellt die Konstellation in ST9 eben ein "Mengenverhältniss" dar, gegen das man rein vernunftsmäßig nur schwer als aussenstehender ankämpfen kann. Die Chancen für die große Masse ist hier so überproportioniert hoch, dass jeder mit Vernunft sich eher aus dem Konflikt raushalten würde, statt auch noch aktiv die bevorzugte Minigruppe aktiv zu verteidigen.
--- Ende Zitat ---

Ne, Sorry. Da widerspreche ich aber vehement. Mengenverhältnisse sind egal. Wenn man sich einfach nimmt, was man braucht, ist man ein Bully. Nichts weiter. Dann regiert nur noch das Recht des Stärkeren, und eben diese Einstellung sollte die Föderation nicht haben. Versuch dich doch einfach mal in die Lage der Ba'Ku reinzuversetzen.

Wie gesagt, wenn jetzt jemand käme - sagen wir mal ein paar italienische Soldaten, und dich mitten in der Nacht mit Schlägen aus deinem Haus prügeln, um darin ein paar Flüchtlinge unterzurbringen, würdest du dich sicherlich auch darüber beschweren. Wenn sie dich freundlich gefragt hätten, hättest du ja vielleicht kooperiert, aber wenn man nicht mal das macht... wäre doch toll, wenn dir dann ein Nachbar hilft, dich so lange zu verteidigen, bis du die Chance hast, überhaupt mal deine Meinung kundzutun - die dann auch beachtet wird.

David:
Deinen Argumenten ist NIX hinzuzufügen, Star.

Volle Zustimmung.
Picards Argument war voll zutreffend:

"Wie viele Menschen sind nötig, damit aus Recht Unrecht wird? 1000,... 10000,... eine Million?"

Auf die Anzahl kann und darf es allein nicht ankommen.

PercyKeys:

--- Zitat von: Star am 24.05.15, 00:02 ---
Das hat er aller Wahrscheinlichkeit hinterher gemacht. In der Situation in der er sich befand, konnte er allerdings nur noch zur Waffe greifen, weil die Zeit drängte, und weder Dougherty noch die Son'A von ihrem hochgradig illegalen Vorhaben absahen. Er musste auf Zeit spielen. Hat er getan. Verhandlungen kamen sicher...

--- Ende Zitat ---

Das ist ein guter Punkt - der fehlte bisweilen in meiner Sichtweise.

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