Naja, ich denke da kommen wir nicht zusammen. Der "Verlust" durch die Umsiedlung der Ba'Ku steht hier mMn in keinem Verhältnis.
Aber darum geht es doch. Wenn du im kleinen anfängst die Regeln zu brechen, was hindert dich daran es wieder und wieder und irgendwann im Großen zu machen? Es ist egal, ob wir es mit 600 Ba'Ku zu tun haben, oder mit 6 Millionen. Es sind keine Föderationsbürger; sie sind sogar länger auf dieser Welt, als es die Föderation gibt. Wenn die Föderation da einfach einmarschiert und sich nimmt, was sie braucht, nur weil sie stärker ist, dann ist das schlicht und ergreifend eine Invasion. Die Föderation sollte Besser sein als das.
und gleichzeitig dürfen sie weiter ihren Lebensstandard behalten
Nein, dürfen sie nicht. Das ist so, als würdest du aus einer Wohnung mit Schimmel in ein Luxusapartment ziehen, und dann käme irgends so ein Bub mit seiner Gang an, der sich mit jenen zusammentut, der für den Schimmel in deiner alten Wohnung sorgte, und die würde dich über Nacht rausschmeißen, in so ne kleine Hütte oder was auch immer verfrachten.
und dieser breitet sich auf Milliarden von Personen aus.
Der Lebensstandart der Föderation ist schon recht hoch. Die hatten jetzt halt einen Krieg, weil sie ihre Schiffe in ein Raumgebiet geschickt haben, obwohl der dortige Machthaber klar sagte, sie sollten sich verpissen, sonst setzt es was. Es hat was gesetzt. Pech. Kein Grund anderen die Medizin wegzustehlen.
Ein Picard, so wie er in der Serie beschrieben wird, hätte angesichts der Chancen für den Rest der Galaxie (ich nenne es jetzt mal so, weil mir kein besserer Begriff einfällt) sich zuerst so lange diplomatisch mit den Ba'Ku auseinandergsetzt und vielleicht sogar soweit gegangen, Ihnen zu versuchen, die Chance für die Allgemeinheit zu erklären. Er würde niemals ohne den Versuch zu unternehmen, sich mit den betroffenen Parteien an einen Tisch zu setzen, einfach zu einer Seite überwechseln.
Das hat er aller Wahrscheinlichkeit
hinterher gemacht. In der Situation in der er sich befand, konnte er allerdings nur noch zur Waffe greifen, weil die Zeit drängte, und weder Dougherty noch die Son'A von ihrem
hochgradig illegalen Vorhaben absahen. Er musste auf Zeit spielen. Hat er getan. Verhandlungen kamen sicher später.
Nur stellt die Konstellation in ST9 eben ein "Mengenverhältniss" dar, gegen das man rein vernunftsmäßig nur schwer als aussenstehender ankämpfen kann. Die Chancen für die große Masse ist hier so überproportioniert hoch, dass jeder mit Vernunft sich eher aus dem Konflikt raushalten würde, statt auch noch aktiv die bevorzugte Minigruppe aktiv zu verteidigen.
Ne, Sorry. Da widerspreche ich aber vehement. Mengenverhältnisse sind egal. Wenn man sich einfach nimmt, was man braucht, ist man ein Bully. Nichts weiter. Dann regiert nur noch das Recht des Stärkeren, und eben diese Einstellung sollte die Föderation nicht haben. Versuch dich doch einfach mal in die Lage der Ba'Ku reinzuversetzen.
Wie gesagt, wenn jetzt jemand käme - sagen wir mal ein paar italienische Soldaten, und dich mitten in der Nacht mit Schlägen aus deinem Haus prügeln, um darin ein paar Flüchtlinge unterzurbringen, würdest du dich sicherlich auch darüber beschweren. Wenn sie dich freundlich gefragt hätten, hättest du ja vielleicht kooperiert, aber wenn man nicht mal das macht... wäre doch toll, wenn dir dann ein Nachbar hilft, dich so lange zu verteidigen, bis du die Chance hast, überhaupt mal deine Meinung kundzutun - die dann auch beachtet wird.