Autor Thema: Neue Star Trek Serie?  (Gelesen 88827 mal)

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SSJKamui

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Antw:Neue Star Trek Serie?
« Antwort #90 am: 26.08.11, 15:32 »
Das sehe ich übrigens nicht ganz so. TOS ist in eine ziemlich "gefährliche" Zeit hineinkonzipiert und gedreht - der dritte Weltkrieg (Kubakrise) wurde eben verpasst, Kennedy erschossen, Vietnam weitet sich zum grossflächigen Krieg aus und der Kalte Krieg ist auf dem Höhepunkt. Die Russen führen (noch) in der Weltraumtechnik... bald steht die Hippibewegung vor der Tür. Die 60er sind keine ruhige oder gar existenzsichere Zeit, ganz im Gegenteil.
Die Menschen hingen damals aber einer Form von Technikgläubigkeit an, die heute so nicht mehr existiert.

Raumschiff Enterprise ist von 1966.

1954 gab es das erste zivile Atomkraftwerk
1958 kam mobile Telefonie auf
1967 gab es den ersten Taschenrechner
1968 gab es die ersten Programierbaren vorläufer des Computers

...in der Zeit glaubten die Menschen noch, die technologie und Wissenschaft sei früher oder später dazu in der Lage, jedes Problem der Welt zu lösen. Heute ist das genau gegenteil der Fall ... wir sehen, dass die Wissenschaft vieleicht nichtmal dazu imstande ist, unser Hauptproblem der nächsten Jahzehnte - die Energieknappheit - zu beheben. Wo wissenschaft einstmals dazu da war, das Wissen zu mehren, scheint sie heute nur noch da zu sein, um den persönlichen besitz zu mehren.

Das ganze ist ein Glaubensproblem. Wenn die Leute nicht daran glauben wollen, dass eine Utopie möglich ist, das glauben sie auch nicht daran. Das Träumen von einer Utopie hat einfach keinen Wert, wenn die Konsumenten vor ihrer Haustür eher eine Dystopie erwarten, weil die die Kraft, die bisher für Fortschritt und Gewinn stand, nicht mehr dazu in der Lage scheint, das leben zu verbessern.

Na ja. Es stimmt, damals war man schon etwas extrem bei utopischen Zukunftsvisionen und hat sich nicht wirklich um Machbarkeit oder Gefahren gekümmert. Bestes Beispiel ist der Ford Nucleon, ein KFZ Konzept angetrieben von einem Atomreaktor. Trotzdem können auch solche extremen Konzepte heutzutage noch Begeistern, weil das auch eine Form von Karthasis ist, in ein Denkmodus zu kommen, wo man mal überlegen kann, ob die Gefahren wirklich so unlösbar schlimm sind und die Technologie nicht uns ermöglichen kann, diese Probleme zu überwinden.  Solche Gedanken sind gesünder als dieses ewige "Oh mein Gott, wir werden alle Sterben", was gerade einige Grüne dieses Jahr extrem abgezogen haben.


Zitat
Das kann man so sehen. Ich mag TNG auch nicht so dolle das ich mir einen abbreche - aber wenn ich da an Kirk denke wie er ne amerikanische Flagge hisst, Abe Lincoln im Weltall trifft oder die amerikanische Verfassung auf nem anderen Planeten findet, da... ähm ja... isses mit Subtilität auch nicht so weit her. Roddenberrys "erste" Crewliste ist auch nicht sooo subtil - er hat einfach immer Minderheiten oder ehemalige und aktuelle Feinde integriert - im Pilot gab es da wohl einen Deutschen, später waren Japan udn die Russen mit im Boot - ebenso Minderheiten. So subtil finde ich das nicht, aber ok, ist sicher Ansichtssache.
Das sind zwei unterschiedliche paar Schuhe. StarTrek ist eine US-Amerikanische Serie. Und der Ami mag es nunmal, wenn man ihm seinen patriotischen Bauch tätschelt. Das wir hier in deutschland sagen "Pfui-Bäh-Ammi-Pathos!" ist egal, denn der Ami will es ja sehen. Bei dem Pseudo-Ethik-Geschwurbel ist es halt anders ... denn das will (heute zumindest) niemand mehr sehen...außer den letzten paar TNG-Anhänmgern.

Nun ja, der US Patriotismus wird im Ausland aber teilweise auch als Nervig angesehen. Ein Grund warum die Captain Amerika Comics hier auch bisher nicht besonders gut liefen.

ToVa

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Antw:Neue Star Trek Serie?
« Antwort #91 am: 26.08.11, 19:24 »
Zitat
Die Menschen hingen damals aber einer Form von Technikgläubigkeit an, die heute so nicht mehr existiert.

Hm, fällt mir schwer zu beurteilen. Ich nehme die 60er, gerade mit der Hippie Bewegung, eher genau umgedreht wahr (also eher mit starken "Back to nature" Tendenzen). Ich kenne auch eine Bilderserie aus dem Jahr 1900 die da lautet "Leben in 100 Jahren"... da sind einige Dinge drauf (Luftschiffe, Flugreisen) die sehr schnell Realität wurden, andere Dinge wie zB eine überdachte Stadt oder bewegliche Mietshäuser auf Rädern gibt es bis heute noch nicht.
Ich für mich sehe zu heute keine wirklich grossen Unterschiede... nur hat sich die Technische Entwicklung eher ins private verlagert. Das Internet wird wohl Rückblickend als einer der grössten Fortschritte der Menschheit gelten müssen... und im prinzip befinden wir uns noch in dieser digital-technischen Revolution. Also technische Entwicklung und damit einhergehend Erwartungen sehe ich auch heute noch.
 

Zitat
...in der Zeit glaubten die Menschen noch, die technologie und Wissenschaft sei früher oder später dazu in der Lage, jedes Problem der Welt zu lösen. Heute ist das genau gegenteil der Fall ... wir sehen, dass die Wissenschaft vieleicht nichtmal dazu imstande ist, unser Hauptproblem der nächsten Jahzehnte - die Energieknappheit - zu beheben. Wo wissenschaft einstmals dazu da war, das Wissen zu mehren, scheint sie heute nur noch da zu sein, um den persönlichen besitz zu mehren.

Hm, genau genommen ist das dann aber ein Gesellschaftliches Problem, oder?


Zitat
In sofern liegt hier wohl ein Missverständniss mit dem Begriff "Setting" vor: Von einem "Raumschiff Enterprise 2.0" war zumindest von meiner Seite her niemals die Rede.

Ja, offenbar haben wir uns da missverstanden. Eine Serie die zB hundert Jahre nach oder vor dem neuen Kinofilm spielt, wäre sicher denkbar und eben auch keine Konkurrenz zu diesem. Für mich wäre das eben dann schon etwas "anderes" - was ich meinte.

 
Zitat
Und was die Maximierung des Ergebnisses angeht ... ich schaue StarTrek seit TNG, aber STO-Spiele ich nicht. Ich habe 5 Jahre lang WoW-gespielt, deshalb fange ich kein zusätzliches MMO-RPG an. Eine Serie, die auf ST-O aufbaut, interessiert mich daher auch nicht wirklich. Ich würde sie nicht bekämpfen, aber das ganze wäre jetzt kein Schlagwort, mit dem man mich unbedingt ködern könnte.

Das geht mir ähnlich, ich spiele STO auch nicht. Ich schaus mir aber an und finde einige Entwicklungen darin gut, andere nicht so. Aber insgesamt hat STO eben das gemacht was eigentlich nach DS9 wieder nötig gewesen wäre - sie haben das Universum fortentwickelt. Unter dem Aspekt finde ich es schon reizvoll.


Zitat
Geht man also vorsichtig davon aus, das eine ST-O-Serie in erster Linie auch nur die ST-O Spieler locken würde, blieben kaum mehr als 100.000 potentielle Zuschauer ... und das sind einfach zu wenige.

Plus eben die Leute die mit dem neuen nix anfangen können. Aber wie ich schon schrieb, sind Zuschauerzahlen für mich sekundäre Argumente - der GEwinn einer neuen Serie wird in Franchise Produkten bestehen, und je breiter man sich da aufstellt desto mehr kann man Gewinn machen. Zudem greifen gewisse Synergien - wenn zB für eine Folgeserie die im STO Rahmen spiele ein neuer romulanischer Schlachtkreuzer designt würde - könnte man dieses Modell für die TV Folge rendern, dann wandert es zu STO und die stecken eine Light-version in ihren Shop. Auf die Art und Weise kann man Produktionsprozesse verknüpfen und Einnahmen mehren, ohne grossen zusätzlichen Aufwand. Selbst wenn die Verbindung STO und TV Serie schwach bliebe, würde das funktionieren.


Zitat
Das sind zwei unterschiedliche paar Schuhe. StarTrek ist eine US-Amerikanische Serie. Und der Ami mag es nunmal, wenn man ihm seinen patriotischen Bauch tätschelt. Das wir hier in deutschland sagen "Pfui-Bäh-Ammi-Pathos!" ist egal, denn der Ami will es ja sehen.

Naja, wir kamen ja über den Star Trek Humanismus hier her... und ich hatte behauptet das was heute häufig als Humanismus ausgelegt wird sind nur Teilaspekte eben jendes Amerikanismus/Patriotismus der in Star Trek immer vorhanden war, dann aber als "hervorstechendes" Element stilisiert wurde. Das übrigens das Zielpublikum von TOS damals sehen wollte wie Kirk ne USS Flagge hisst oder zusammen mit Lincoln den dumben Khaless verdrischt, scheint mir... zumindest hinterfragenswert. Wie dem aber auch seh, ich nehm das als Zeitgeschichtliche Entwicklung hin finde aber eben die Nachträgliche beinahe schon Umdeutung zum HUmanismus etwas... verfehlt.


Zitat
  Bei dem Pseudo-Ethik-Geschwurbel ist es halt anders ... denn das will (heute zumindest) niemand mehr sehen...außer den letzten paar TNG-Anhänmgern.

Keine Ahnung, ich weiß nicht genau was Du damit meinst...  aufgesetzt im Sinne einer Pseudo Moral, da fielen mir keine Beispiele ein. Natürlich waren Picard/Riker & Co zu Beginn sehr saubere Figuren und haben das auch raushängen lassen... aber alles andere?



Zitat
Es ist doch zumindest recht offensichtlich, das fast alle nagativen Kritiken zum Film aus den Reihen der Trekkies kommen ... als genau aus den reihen, die schon zu Nemesis nicht mehr groß genug war, um den Film zumindest zu einer finanziellen Nullrunde werden zu lassen.

Das Problem setzt aber weit früher an und ist auch hausgemacht. ST VI war in meinen Augen der letzte Star Trek Film der auch als SF Kinofilm konzipiert war... Generations war ein abrutschen ins TV Format, First Contact das letzte erfolgreiche Aufbäumen und danach gings nur noch bergab... keine Filmreihe von Star Trek über James Bond zu Alien, ja vielleicht nicht einmal Star Wars hat eine Fanbase die gross genug ist die Filme allein erfolgreich zu machen. Die Filme müssen also auch so ausgelegt sein dass sie gute SF Filme sind wo der Kinozuschauer der sonst eher kein Star Trek schaut sagt, "Warum nicht den?" und dann reingeht.

Diese Entwicklung hat Paramount ganz massiv in Richtung von Fanfilmen in den Sand gesetzt... Generations, Nemesis und Insurrection funktioneren so gut wie gar nicht wenn man die Figuren nicht kennt. Da hatte die "alte" Kinogeneration um Kirk und Co einen Mythischen Vorsprung den Picard nie aufholen konnte... wie auch? Die TNG ist ja vom TV fast sofort ins Kino gerutscht... eigentlich hätte man da auch 10 Jahre warten müssen.


Zitat
Denn ich wage zu Prophezeihen, dass wenn Abrahamas StarTrek scheitert, ist das das Ende vom Francise.

So schwarz seh ich da nicht. Die Figuren um Kirk & Co sind inzwischen ikonographisches Kulturgut - selbst wenn man jetzt das Franchise vor den Baum fährt ist das nicht das Ende. Es wäre nur erstmal eine Weile Ruhe. Es stellt sich sogar die Frage ob das Franchise nicht ab und zu mal so ne Pause braucht... Star Trek hatte sie von 69-79... Star Wars hatte sie von 85-99 usw. Ich denke kein Franchise kann durchgängig nur erfolgreich sein...

Kirk und Spock sind inzwischen Archetypische Figuren die sogar interpretierbar sind - sie unterliegen also einer ähnlichen Darstellung wie zB die ungezählten Superhelden Comic Reboots, wo Autoren/zeichner alte Figuren teils auf komplett neue Beine gestellt haben... und das ging. Genau das ist das was Abrams eben gemacht hat... es ist der Amazing Spiderman des Star Trek und fast jede bekanntere Kinofigur, von Superman, Batman, Spiderman hat das inzwischen - teils mehrfach über sich ergehen lassen - ohne das ein Franchise wirklich komplett gekippt wäre. Retten kann man sowas also immer - wenn man kreativ ist.


Zitat
So lange das Francise lebt, ist eine Rückkehr in die alte Zeitlinie, irgendwann in 10, 15 Jahren vieleicht durchaus möglich.


Das halte ich für nicht wirklich realistisch... je mehr Zeit zwischen alter und neuer Zeitlinie vergeht, desto unwahrscheinlicher ist eine Rückkehr... egal in welcher Form. Wer sollte Sinn darin sehen in 10-15 jahren eine Zeitline wieder zu beleben die so lange brach lag und vor allem die selbst auf ihrem Höhepunkt (Movie + DS9 + Voy) über eine schwindende Fanbase verfügte? Ne, das glaube ich nicht.... je mehr Zeit vergeht umso weniger wird von der alten Zeitlinie bleiben, bis auf vielleicht bei Hardcore Fans...

Tolayon

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Antw:Neue Star Trek Serie?
« Antwort #92 am: 26.08.11, 21:27 »
Gerade weil Kirk und Co. solche zeitlosen Ikonen der Pop-Kultur sind, fürchte ich dass wir, bevor wir auch nur eine neue Fernseh-Serie zu sehen bekommen nach insgesamt drei Abrams-Filmen schon wieder die nächste TOS-Reboot-Reihe zu sehen bekämen. Je nachdem, wie lange man sich Zeit lässt könnte diese dann in 15 Jahren im Kino anlaufen, und dann werden vielleicht die Fans des jetzigen Abrams-Films aufheulen und sich beschweren, dass man ihre Lieblings-Zeitlinie zerstört hat ;)

Max

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Antw:Neue Star Trek Serie?
« Antwort #93 am: 27.08.11, 10:29 »
weil bei eien solchen Sprung die etchnik zu "abgedreht" wäre um für den gelegenheitsfernsehzuschauer interessant zusein. und wir hätten den effekt, der lnadläufig bei Voyager immer gehasst wird, das ganze technobabble, noch weiter ausgebaut.

Ich behaupte hingegen, dass eine weit fortgeschrittenere Technik nicht zwangsläufig in das Voy-Tech-Babble führen muss.
Es kann - aber es muss nicht.

Bei einem ersten Sprung über die galaktische Ebene hinaus - zum Beispiel nach Magellan (oder Fornax) - könnte man sich wieder auf die Forschung konzentrieren, und um die Probleme, wenn man allein in fremden Gefilden unterwegs ist. Technische Probleme könnte man als Randerscheinung abhandeln.
Ich bin genau derselben Meinung.
Schritte in die (weite) Zukunft müssen nicht mit einer unglaublich überladenen Technik verbunden sein.
Für den Zuschauer entscheidend wäre eine neue Optik und es spricht auch nichts dagegen, neue Technologien einzuführen, die durchaus kompliziert und fast "zauberhaft" sein können, nur muss man sich vielleicht von dem Gedanken verabschieden, das die Technik Dreh- und Angelpunkt (der Story) zu sein hat, und: dass man sie, die Technik, restlos auserklären muss.


...in der Zeit glaubten die Menschen noch, die technologie und Wissenschaft sei früher oder später dazu in der Lage, jedes Problem der Welt zu lösen. Heute ist das genau gegenteil der Fall
Das ändert nichts daran, dass wir der Technik mehr denn je Raum in unserem Leben einräumen. Ist das keine Technikgläubigkeit? Der Umgang mit Technik ist kommerziell und mit Lifestyle vernknüpft und nicht mehr mit Hoffnungen in dem Sinne verbunden, insofern gebe ich Dir auch Recht.

Das ganze ist ein Glaubensproblem. Wenn die Leute nicht daran glauben wollen, dass eine Utopie möglich ist, das glauben sie auch nicht daran. Das Träumen von einer Utopie hat einfach keinen Wert, wenn die Konsumenten vor ihrer Haustür eher eine Dystopie erwarten, weil die die Kraft, die bisher für Fortschritt und Gewinn stand, nicht mehr dazu in der Lage scheint, das leben zu verbessern.
In Krisenzeiten ist die Hoffnung auf Verbesserung der Lage aber auch vorhanden.
Hier spielt es keine Rolle, ob die Technik das Vehikel dieser Hoffnung ist; eine utopische Serie könnte sich dennoch behaupten, weil sie die Leute bei einem Gefühl abholt, das sie wo anders nicht bekommen. Ist ja auch klar: Wenn ich im Alltag nichts als Probleme habe, möchte ich die nicht auch noch im Fernsehen vorgesetzt bekommen; das Bild gezeigt zu kriegen, dass man in vierhundert Jahren nicht immer noch so schlecht darsteht, ist nicht verkehrt.

Das wir hier in deutschland sagen "Pfui-Bäh-Ammi-Pathos!" ist egal, denn der Ami will es ja sehen. Bei dem Pseudo-Ethik-Geschwurbel ist es halt anders ... denn das will (heute zumindest) niemand mehr sehen...außer den letzten paar TNG-Anhänmgern.
Das halte ich für durchaus spekulativ.
Wir können nicht wissen, wie erfolgreich philosophischere Konzepte wären, weil sie derzeit fehlen.
Ein bisschen Hoffnung habe ich noch: Die Oberflächlichkeit der letzten Jahre kann sich wahrscheinlich nicht mehr als ein oder zwei Jahrzehnte steigern, ohne auch eine Gegenbewegung hervorzubringen.
Mit etwas Glück gibt es dann auch in der (Drehbuch)schreibenden Zunft Leute wie SSJKamui, die Ideen wahrer Philosophen verarbeiten und an den Mann bringen.

Aber das StarTrek von Heute ist das Abrahams-Trek. Und dieses ist der einzige Anker, der das Francise noch über Wasser hällt.
Tja, wie soll ich es sagen...
Man muss das Franchise auch nicht auf Teufel komm' raus am Leben halten. Star Trek nur damit es Star Trek gibt...? Muss ja nicht sein.

ulimann644

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Antw:Neue Star Trek Serie?
« Antwort #94 am: 27.08.11, 12:37 »
Aber das StarTrek von Heute ist das Abrahams-Trek. Und dieses ist der einzige Anker, der das Francise noch über Wasser hällt.
Tja, wie soll ich es sagen...
Man muss das Franchise auch nicht auf Teufel komm' raus am Leben halten. Star Trek nur damit es Star Trek gibt...? Muss ja nicht sein.

Ein gusseiserner Anker, der das Franchise über Wasser hält - der Vergleich passt IMO... ;)

@Max
Meine Meinung - bevor so etwas Unsägliches dabei herauskommt, wie 11, lebe ich lieber ohne, denn mit...

SSJKamui

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Antw:Neue Star Trek Serie?
« Antwort #95 am: 27.08.11, 14:54 »
Das wir hier in deutschland sagen "Pfui-Bäh-Ammi-Pathos!" ist egal, denn der Ami will es ja sehen. Bei dem Pseudo-Ethik-Geschwurbel ist es halt anders ... denn das will (heute zumindest) niemand mehr sehen...außer den letzten paar TNG-Anhänmgern.
Das halte ich für durchaus spekulativ.
Wir können nicht wissen, wie erfolgreich philosophischere Konzepte wären, weil sie derzeit fehlen.
Ein bisschen Hoffnung habe ich noch: Die Oberflächlichkeit der letzten Jahre kann sich wahrscheinlich nicht mehr als ein oder zwei Jahrzehnte steigern, ohne auch eine Gegenbewegung hervorzubringen.
Mit etwas Glück gibt es dann auch in der (Drehbuch)schreibenden Zunft Leute wie SSJKamui, die Ideen wahrer Philosophen verarbeiten und an den Mann bringen.

Danke für das Lob. Ich glaube aber, wenn ich meine Ideen im offiziellen Star Trek umsetzen könnte würde mindestens ein Teil der Folgen ab 18 eingestuft werden. ;)
« Letzte Änderung: 27.08.11, 15:05 by SSJKamui »

caesar_andy

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Antw:Neue Star Trek Serie?
« Antwort #96 am: 27.08.11, 21:08 »
Na ja. Es stimmt, damals war man schon etwas extrem bei utopischen Zukunftsvisionen und hat sich nicht wirklich um Machbarkeit oder Gefahren gekümmert. Bestes Beispiel ist der Ford Nucleon, ein KFZ Konzept angetrieben von einem Atomreaktor. Trotzdem können auch solche extremen Konzepte heutzutage noch Begeistern, weil das auch eine Form von Karthasis ist, in ein Denkmodus zu kommen, wo man mal überlegen kann, ob die Gefahren wirklich so unlösbar schlimm sind und die Technologie nicht uns ermöglichen kann, diese Probleme zu überwinden.  Solche Gedanken sind gesünder als dieses ewige "Oh mein Gott, wir werden alle Sterben", was gerade einige Grüne dieses Jahr extrem abgezogen haben.
Es geht weniger um die Angst vor neuen Technologien, als vielmehr um nicht zu verzeichnende Erfolge.

Im selben jahr, in dem StarTrek aufkam, landeten die Amerikaner auf dem Mond, vie jahre später war Skylab als erste langzeit-Raumstation ein halbes Jahr im Weltraum, 12 Jahre später revolutionierte das Spaceshuttle die Raumfahrt, und 3 Jahre drauf legten die Russen den Grundstein für die Mir.

Was ist heute? Seit 50(!) Jahren tüftelt man an der Kernfusion rum ohne nutzbare Ergebnisse zu liefern. Die ISS ist genau genommen nicht viel mehr als eine aufgemotzte MIR - da war die Pionierleistung eher politischer als technischer Natur. Das Spaceshuttle wurde grade erst eingemottet, womit die USA nun faktisch kein einsatzbereites Raumtransportmittel mehr hat denn die Entwicklung der Orion wurde eingestellt weil sie zu teuer war. Der letzte bemannte Mondflug ist 40(!) Jahre her, bemannte Marsflüge sind bis auf weiteres vertagt weil sie zu teuer sind. Anstatt dass sich die Staaten ein Rennen um das erreichen von neuen Pionierleistungen liefern, kürzen alle Nationen das Raumfahrt-Budget und erhöhen lieber die Diäten der Abgeordneten.

Wo man 1970 dachte, das die Kernspaltung alle Energieprobleme der Erde löst, kämpfen wir heute gegen steigende Erdölpreise, weil es IMMER NOCH keine flächendeckende Alternative dazu gibt. Wo man 1970 noch dachte "Es kann nur nach vorne gehen, weil unsere Nation alle anderen übertreffen muss", fürchtet sich heute die halbe Welt vor einer Staatspleite.

Man kann die Sache drehen und wenden wie man will - seit dem Internet vor 15 Jahren gab es keine wirklich technischen Revolutionen mehr, nur noch Weiterentwicklungen bestehender Technologien. Die Medien, die heute statt staatlicher Wohlfühl-Propaganda bevorzugt über Katastrophen und Skandale berichten, tun ihr übriges --- die Menschen wollen eigentlich gar nicht in die Zukunft, weil sie viel zuviel Angst vor der Zukunft haben, die ihnen als realistisch erscheint.

Meine persönliche Prognose wäre: Den nächstes Boom der Science-Fiction gibt es, wenn wir die Kernfusion unter Kontrolle haben und damit die irdische Energieproblematik auf Jahrhunderte hinaus lösen.

Zitat
Nun ja, der US Patriotismus wird im Ausland aber teilweise auch als Nervig angesehen. Ein Grund warum die Captain Amerika Comics hier auch bisher nicht besonders gut liefen.
Den amerikanischen Produzenten interessiert aber erstmal nur die Rezeption innerhalb des eigenen landes. Was irgendwer anders von Ami-Patriotismus denkt, ist da egal.




Ich für mich sehe zu heute keine wirklich grossen Unterschiede... nur hat sich die Technische Entwicklung eher ins private verlagert. Das Internet wird wohl Rückblickend als einer der grössten Fortschritte der Menschheit gelten müssen... und im prinzip befinden wir uns noch in dieser digital-technischen Revolution. Also technische Entwicklung und damit einhergehend Erwartungen sehe ich auch heute noch.
Das Internet ist aber auch schon 15 Jahre alt. Und sein wir mal ehrlich: Smartphones und Facebook lösen die Probleme der Welt nicht. 1970 erschien es vieleicht noch realistisch das man bis zum Jahr 2000 auf dem Mond Bergbau betreiben und Autos mit Atomkraft antreiben könnte. Heute sehen wir die Sache anders und müssen uns innerlich schonmal an den Gedanken gewöhnen, dass von uns heute vieleicht niemand mehr die erste Marslandung miterleben wird.
 
Zitat
Hm, genau genommen ist das dann aber ein Gesellschaftliches Problem, oder?
Wissenschaft, Gesellschaft, Geld ... such dir was aus ;)

Zitat
Plus eben die Leute die mit dem neuen nix anfangen können. Aber wie ich schon schrieb, sind Zuschauerzahlen für mich sekundäre Argumente - der GEwinn einer neuen Serie wird in Franchise Produkten bestehen, und je breiter man sich da aufstellt desto mehr kann man Gewinn machen.
Das ist bei dem amerikanischen Lizenz-Tohuwabohu leider nicht so einfach. CBS hat die StarTrek-Rechte ... produziert aber nicht selbst, sondern Lizensiert einen Produzenten, der das tut. Der Produzent behält dann aber meistens auch die Vertriebsrechte für das Ausland, so das CBS nur an der amerikanischen Ausstrahlung verdient.
Mechandising produziert CBS auch nicht selbst, sondern vergibt Aufträge an Lizenznehmer. Dafür kassiert der Lizenzgeber dann eine kleine Marge und der Lizenznehmer wirft seinen StarTrek-Artikel auf den Markt.
Der Ursprüngliche Lizenzhalter - der unterm Strich die Produktion der kompletten Serie vorfinanzieren muss - verdient also eigentlich nur an den Werbeeinnahmen innerhalb der USA.

Ob dieses Geschäftsmodell sinnvoll ist, darüber darf man gerne geteilter Meinung sein (ich halte es für Quatsch), aber die traurige Wahrheit ist, dass durch den Verkauf von Merchandising-Artikeln bei CBS sicher nicht annähernd genug Geld reinkommt um sagen zu können: "Scheiß auf die Quoten!".

Zitat
Wie dem aber auch seh, ich nehm das als Zeitgeschichtliche Entwicklung hin finde aber eben die Nachträgliche beinahe schon Umdeutung zum HUmanismus etwas... verfehlt.
Ich deute gar nichts um ;)
Ich sehe auf der Brücke der Enterprise einen Russen und eine schwarze Frau. Das ist ganz klar eine Vorwegnahme einer tolleranten und freien Gesellschaft, die 1970 so noch nicht existierte. Von irgendwelchem Amerikanismus der später zu Humanismus umgedeutet worden ist, habe ich nie geredet. Ganz im Gegenteil ist StarTrek meiner Meinung nach schon seit TNG nicht mehr sonderlich visionär.




Zitat von: Max
In Krisenzeiten ist die Hoffnung auf Verbesserung der Lage aber auch vorhanden.
Hier spielt es keine Rolle, ob die Technik das Vehikel dieser Hoffnung ist; eine utopische Serie könnte sich dennoch behaupten, weil sie die Leute bei einem Gefühl abholt, das sie wo anders nicht bekommen. Ist ja auch klar: Wenn ich im Alltag nichts als Probleme habe, möchte ich die nicht auch noch im Fernsehen vorgesetzt bekommen; das Bild gezeigt zu kriegen, dass man in vierhundert Jahren nicht immer noch so schlecht darsteht, ist nicht verkehrt.
Aus meiner Persönlichen Erfahrung kann ich sagen, das Menschen um so negativer auf positive Zukunftsbilder reagieren, je weniger wahrscheinlich diese für sie persönlich erscheinen. Eine Utopie ist ja nicht in erster Linie ein Unterhaltungsformat, sondern auch Ausdruck von Hoffnung und Glaube. Wenn diese Hoffnung und der Glaube an eine tatsächlich realisierbare "bessere" Zukunft durch die Angst vor einem weltweiten Kollaps verdrängt wird, verschließen sich die Leute gegenüber positiven Gedanken.

Das ist sogar ein wissenschaftlich erforschtes Phänomen: Negative, selbstbezogene Empfindundungen, wie Angst um das eigene Leben oder den eigenen Wohlstand genießen in der Gefühlswelt der meisten Menschen eine wesentlich höhere Priorität, als alles andere. Das ist zum Beispiel auch der Grund, weshalb sich schlechte Nachrichten in der Presse besser verkaufen als gute. Das das WWF 100.000 Hecktar Urwald rettet, erscheint den meisten Menschen als abstrakt und unbedeutend. Die Hiobsbotschaften einer Steuererhöhung, oder steigender Erdölpreise brennen sich aber so fest in den Verstand, das kaum noch Platz für was anderes bleibt.

Und da liegt das Psychologische Problem: Die meisten Menschen können sich einfach mental nur sehr schwer auf positive Dinge einlassen, wenn ihr Verstand von unmittelbarer Existenzangst kontrolliert wird.

Zitat
Wir können nicht wissen, wie erfolgreich philosophischere Konzepte wären, weil sie derzeit fehlen.
Ein Philosophisches "Konzept" muss nicht unbedingt ein Problem sein. Hauptsache die Umsetzung stimmt. Der Zuschauer muss vor allem Emotional an das Thema gebunden werden. Bestes Beispiel hierbei ist wohl AVATAR. Fast Ausnahmslos alle Leute, die ich kenne, denen AVATAR gefiel, hatten im Verlauf der Handlung eine positive, mentale Beziehung zu den Navi. Ich kenne mehrere Leute (mich übrigens eingeschlossen) denen bei der Zerstörung des Heimatbaues im Kino die Tränen kamen.
Umgekehrt fanden fast alle Leute den Film scheiße, denen diese Mentale Beziehung zu den "komischen blauen Dingern" fehlte.

Und sö MÜSSTE auch StarTrek funktionieren. Nur hat das AVATAR-Ähnlichste Konzept, StarTrek9 hat aber leider gar nicht funktioniert - wären die Ba'ku am Ende ausgelöscht worden wäre es mir als Zuschauer leider vollkommen egal gewesen. Ebendso, wie mir als Zuschauer auch Shinzons Schicksal aus Nemesis total egal war. Wenn ich Philosophie und Ethik thematisieren will, geht das leider nur auf emotionaler Ebene. Und das konnte das beermannsche StarTrek leider nicht.

Zitat
Ein bisschen Hoffnung habe ich noch: Die Oberflächlichkeit der letzten Jahre kann sich wahrscheinlich nicht mehr als ein oder zwei Jahrzehnte steigern, ohne auch eine Gegenbewegung hervorzubringen.
Da würde ich nicht sooo viel Hoffen. Man muss sich ja nur mal das sogenannte Indipendent-Projekt "Nidenyon" ansehen - mit deren Budget hätte man einen genialen Sci-Fi Film mit Story und Tiefgang produzieren können. Und was macht man stattdessen? Einen Action-Streifen mit Raumschiff-Geballer und schlechter CGI.




Meine Meinung - bevor so etwas Unsägliches dabei herauskommt, wie 11, lebe ich lieber ohne, denn mit...
Wenn dir KEIN StarTrek lieber ist, als ABRAHMAS StarTrek, verstehe ich noch weniger, was dieses Aufbäumen gegen die neue Zeitleinie soll.

Guck eine entsprechende Serie einfach nicht, und alle sind glücklich. ;)
« Letzte Änderung: 27.08.11, 21:27 by caesar_andy »

SSJKamui

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Antw:Neue Star Trek Serie?
« Antwort #97 am: 28.08.11, 08:59 »
Zitat von: Max
In Krisenzeiten ist die Hoffnung auf Verbesserung der Lage aber auch vorhanden.
Hier spielt es keine Rolle, ob die Technik das Vehikel dieser Hoffnung ist; eine utopische Serie könnte sich dennoch behaupten, weil sie die Leute bei einem Gefühl abholt, das sie wo anders nicht bekommen. Ist ja auch klar: Wenn ich im Alltag nichts als Probleme habe, möchte ich die nicht auch noch im Fernsehen vorgesetzt bekommen; das Bild gezeigt zu kriegen, dass man in vierhundert Jahren nicht immer noch so schlecht darsteht, ist nicht verkehrt.
Aus meiner Persönlichen Erfahrung kann ich sagen, das Menschen um so negativer auf positive Zukunftsbilder reagieren, je weniger wahrscheinlich diese für sie persönlich erscheinen. Eine Utopie ist ja nicht in erster Linie ein Unterhaltungsformat, sondern auch Ausdruck von Hoffnung und Glaube. Wenn diese Hoffnung und der Glaube an eine tatsächlich realisierbare "bessere" Zukunft durch die Angst vor einem weltweiten Kollaps verdrängt wird, verschließen sich die Leute gegenüber positiven Gedanken.

Das ist sogar ein wissenschaftlich erforschtes Phänomen: Negative, selbstbezogene Empfindundungen, wie Angst um das eigene Leben oder den eigenen Wohlstand genießen in der Gefühlswelt der meisten Menschen eine wesentlich höhere Priorität, als alles andere. Das ist zum Beispiel auch der Grund, weshalb sich schlechte Nachrichten in der Presse besser verkaufen als gute. Das das WWF 100.000 Hecktar Urwald rettet, erscheint den meisten Menschen als abstrakt und unbedeutend. Die Hiobsbotschaften einer Steuererhöhung, oder steigender Erdölpreise brennen sich aber so fest in den Verstand, das kaum noch Platz für was anderes bleibt.

Und da liegt das Psychologische Problem: Die meisten Menschen können sich einfach mental nur sehr schwer auf positive Dinge einlassen, wenn ihr Verstand von unmittelbarer Existenzangst kontrolliert wird.

Nun ja, dazu muss man auch anmerken, Utopie ist sowieso eigentlich kein klassisches Unterhaltungsgenre in dem Sinn. Utopie ist ein Philosophisches Argument "Wir können das Leben der Menschheit grundlegend verbessern, wenn wir X tun". Das sieht man auch daran, das viele moderne "Unterhaltungs Utopie" Geschichten beim Utopie Aspekt schwächeln. Beispielsweise Star Trek, dessen nichterklärung der Utopie schon stark diskutiert wurde hier im Forum oder Appleseed, wo man zwar eine Utopie als Hintergrund hat aber zumindest in den Filmen sehr stark den Focus auf Action und den Bösewichtern legt und nur am Rand die Utopie behandelt. (Sich dafür aber durchaus kritischer damit auseinandersetzen kann als Star Trek, ohne die Utopie gleich ganz abzulehnen.) Die richtig klassischen Utopie Bücher wie Walden 2 und Utopia haben fast gar keine Action/Handlung. Da ist hauptsächlich eine Art Stadtführung, wo Reisenden erklärt wird, wie die Utopie funktioniert.

Max

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Antw:Neue Star Trek Serie?
« Antwort #98 am: 28.08.11, 10:31 »
Aus meiner Persönlichen Erfahrung kann ich sagen, das Menschen um so negativer auf positive Zukunftsbilder reagieren, je weniger wahrscheinlich diese für sie persönlich erscheinen. Eine Utopie ist ja nicht in erster Linie ein Unterhaltungsformat, sondern auch Ausdruck von Hoffnung und Glaube. Wenn diese Hoffnung und der Glaube an eine tatsächlich realisierbare "bessere" Zukunft durch die Angst vor einem weltweiten Kollaps verdrängt wird, verschließen sich die Leute gegenüber positiven Gedanken.
Eine Utopie (neuerer Prägung) trägt das Siegel der Unmöglichkeit aber auch gleich mit sich. Hoffnung und Glaube spielen hiermit eine große Rolle, echte Antworten können im utopischen Konzept aber so gut wie nicht gefunden werden. Das bedeutet, dass die Utopie die Leute eher emotional abholen kann, denn rational beietet sie keine praktikablen Auswege.
Und gerade bei der Furcht vor einem weltweiten Kollaps hat doch niemand was davon, dieses Ende der Welt auch noch ausgemalt zu bekommen, oder?


Das ist sogar ein wissenschaftlich erforschtes Phänomen: Negative, selbstbezogene Empfindundungen, wie Angst um das eigene Leben oder den eigenen Wohlstand genießen in der Gefühlswelt der meisten Menschen eine wesentlich höhere Priorität, als alles andere. Das ist zum Beispiel auch der Grund, weshalb sich schlechte Nachrichten in der Presse besser verkaufen als gute. Das das WWF 100.000 Hecktar Urwald rettet, erscheint den meisten Menschen als abstrakt und unbedeutend. Die Hiobsbotschaften einer Steuererhöhung, oder steigender Erdölpreise brennen sich aber so fest in den Verstand, das kaum noch Platz für was anderes bleibt.

Und da liegt das Psychologische Problem: Die meisten Menschen können sich einfach mental nur sehr schwer auf positive Dinge einlassen, wenn ihr Verstand von unmittelbarer Existenzangst kontrolliert wird.
Den wissenschaftlichen Background kann ich insofern unterstützen: Es wurde durch Untersuchungen festgestellt, dass es "neuro-chemisch" drei positive Erfahrungen braucht, um eine negative zu kompesieren.
Das heißt aber nicht, dass es besonders sinnvoll ist, sich nur mit Negativem zu umgeben. Denn am persönlichen Empfinden verbessert man nichts, wenn man sich bei allem Schlimmen in der Welt, das einen tatsächlich widerfährt oder via Medien erreicht einen Gefallen tut, wenn man sich selbst dann auch noch Leid als Unterhaltung verkaufen will.

Eine utopische Serie muss attraktiv über das Zeigen einer positiven Zukunft hinaus sein, das glaube ich auch, denn davon, etwas schönes allein zu zeigen, werden sich die Leute von ihrem von Dir beschriebenen negativen Teufelskreis nicht abbringen lassen.

Ein Philosophisches "Konzept" muss nicht unbedingt ein Problem sein. Hauptsache die Umsetzung stimmt. Der Zuschauer muss vor allem Emotional an das Thema gebunden werden. Bestes Beispiel hierbei ist wohl AVATAR. Fast Ausnahmslos alle Leute, die ich kenne, denen AVATAR gefiel, hatten im Verlauf der Handlung eine positive, mentale Beziehung zu den Navi. Ich kenne mehrere Leute (mich übrigens eingeschlossen) denen bei der Zerstörung des Heimatbaues im Kino die Tränen kamen.
Umgekehrt fanden fast alle Leute den Film scheiße, denen diese Mentale Beziehung zu den "komischen blauen Dingern" fehlte.

Und sö MÜSSTE auch StarTrek funktionieren. Nur hat das AVATAR-Ähnlichste Konzept, StarTrek9 hat aber leider gar nicht funktioniert - wären die Ba'ku am Ende ausgelöscht worden wäre es mir als Zuschauer leider vollkommen egal gewesen. Ebendso, wie mir als Zuschauer auch Shinzons Schicksal aus Nemesis total egal war. Wenn ich Philosophie und Ethik thematisieren will, geht das leider nur auf emotionaler Ebene. Und das konnte das beermannsche StarTrek leider nicht.
Das, was Du ansprichst, ist die Emotionalisierung des Publikums. Wenn ich Dich richtig verstehe, dann bräuchte man sie, um philosphische Konzepte überhaupt erst an den Mann bringen zu können.
Will man ein Konzept also einem breiteren Publikum zugänglich machen, ist diese Herangehensweise sicher nicht schlecht.
Das müsste man mal umgesetzt sehen, denn ehrlich gesagt erkenne ich bei "Avatar" nur die Umsetzung von Emotionalisierung und nicht die der Einflechtung eigentlicher philosophischer Gedanken.
Ich überlege gerade, wie erfolgreich Soderberghs "Solaris" hier wohl war...

BTW: Die Szene mit Picard und Shinzon im Besprechungsraum hat mich übrigens ganz gut erreicht. Da wurde einem die Gedanken- und Lebenswelt beider Figuren schon klar. Sicher, es stand von vornherein fest, dass die Sache nur im Kampf enden kann.


Nun ja, dazu muss man auch anmerken, Utopie ist sowieso eigentlich kein klassisches Unterhaltungsgenre in dem Sinn. Utopie ist ein Philosophisches Argument "Wir können das Leben der Menschheit grundlegend verbessern, wenn wir X tun". Das sieht man auch daran, das viele moderne "Unterhaltungs Utopie" Geschichten beim Utopie Aspekt schwächeln. Beispielsweise Star Trek, dessen nichterklärung der Utopie schon stark diskutiert wurde hier im Forum oder Appleseed, wo man zwar eine Utopie als Hintergrund hat aber zumindest in den Filmen sehr stark den Focus auf Action und den Bösewichtern legt und nur am Rand die Utopie behandelt. (Sich dafür aber durchaus kritischer damit auseinandersetzen kann als Star Trek, ohne die Utopie gleich ganz abzulehnen.) Die richtig klassischen Utopie Bücher wie Walden 2 und Utopia haben fast gar keine Action/Handlung. Da ist hauptsächlich eine Art Stadtführung, wo Reisenden erklärt wird, wie die Utopie funktioniert.
Stimmt, in den Ursprüngen sieht das bei der Utopie, so vom 16. bis zum 18. Jahrhundert wirklich so aus, dass ein Reisender von seiner - besser könnte ich es auch nicht auf einen Nenner bringen - Stadtführung erzählt. Und interessanter Weise arbeitete das Genre damals gerade mit dem Prinzip, möglichst viele Einzelheiten und Gewährsmänner zu nennen, damit die Erzählung realistisch ist.
Spannend ist auch der Umgang mit dem tatsächlichen Ort: Gerade in der polynesischen Inselwelt glaubte man im 18., in der Rezeption v.a. im 19. Jahrhundert ein Stückweit das Paradies entdeckt zu haben, wobei die Tahitianer etwa "das Problem hatten", dass sie es mit ihrer Naturverbundenheit nur aus Instikt und nicht aus Einsichtig richtig machten. Und davor und zeitgleich suchte man nicht nur nach der Terra Australis Incognita als Ort der Utopie, sondern projizierte die Utopie auch auf dieses unbekannte Land.
Nur Star Trek scheint den Worturprung eher hochzuhalten: Der "Un-Ort" und insofern finde ich es gar nicht so schlimm, dass dort nur Hinweise darauf gegeben wurden - Technologie, Kontakt zu Vulkaniern - warum es besser wird - wichtig ist, dass es besser wird.

SSJKamui

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Antw:Neue Star Trek Serie?
« Antwort #99 am: 28.08.11, 10:57 »
Ein Philosophisches "Konzept" muss nicht unbedingt ein Problem sein. Hauptsache die Umsetzung stimmt. Der Zuschauer muss vor allem Emotional an das Thema gebunden werden. Bestes Beispiel hierbei ist wohl AVATAR. Fast Ausnahmslos alle Leute, die ich kenne, denen AVATAR gefiel, hatten im Verlauf der Handlung eine positive, mentale Beziehung zu den Navi. Ich kenne mehrere Leute (mich übrigens eingeschlossen) denen bei der Zerstörung des Heimatbaues im Kino die Tränen kamen.
Umgekehrt fanden fast alle Leute den Film scheiße, denen diese Mentale Beziehung zu den "komischen blauen Dingern" fehlte.

Und sö MÜSSTE auch StarTrek funktionieren. Nur hat das AVATAR-Ähnlichste Konzept, StarTrek9 hat aber leider gar nicht funktioniert - wären die Ba'ku am Ende ausgelöscht worden wäre es mir als Zuschauer leider vollkommen egal gewesen. Ebendso, wie mir als Zuschauer auch Shinzons Schicksal aus Nemesis total egal war. Wenn ich Philosophie und Ethik thematisieren will, geht das leider nur auf emotionaler Ebene. Und das konnte das beermannsche StarTrek leider nicht.
Das, was Du ansprichst, ist die Emotionalisierung des Publikums. Wenn ich Dich richtig verstehe, dann bräuchte man sie, um philosphische Konzepte überhaupt erst an den Mann bringen zu können.
Will man ein Konzept also einem breiteren Publikum zugänglich machen, ist diese Herangehensweise sicher nicht schlecht.
Das müsste man mal umgesetzt sehen, denn ehrlich gesagt erkenne ich bei "Avatar" nur die Umsetzung von Emotionalisierung und nicht die der Einflechtung eigentlicher philosophischer Gedanken.
Ich überlege gerade, wie erfolgreich Soderberghs "Solaris" hier wohl war...

An der Emotionalisierung ist schon in sofern was dran, das es schon um etwas in der Geschichte gehen muss/sollte und das Thema schon in einer gewissen Tragweite dargebracht sein sollte und nicht zu trivial werden sollte.

Am Besten ist es, wenn der Plot die Leser zum Mitdenken anregt und die philosophische Frage mit dem Rätsel des Plots verbunden ist. (Bestes Beispiel Serial Experiments Lain, wo die philosophischen Fragen in einen Mystery Plot um Verschwörungen etc. verbunden sind.) Deshalb denke ich sind Plots im Krimi/Detektiv, Mystery/Verschwörung und dem klassischen Horror Schema (Also Monster greift an und um sich vor dem Monster zu schützen muss man erstmal herausfinden, was das Monster ist und woher es kommt und dazu auch zum Beispiel alte Dokumente suchen etc. ) irgendwie am Besten geeignet für Philosophie, meiner Meinung nach.


Nun ja, dazu muss man auch anmerken, Utopie ist sowieso eigentlich kein klassisches Unterhaltungsgenre in dem Sinn. Utopie ist ein Philosophisches Argument "Wir können das Leben der Menschheit grundlegend verbessern, wenn wir X tun". Das sieht man auch daran, das viele moderne "Unterhaltungs Utopie" Geschichten beim Utopie Aspekt schwächeln. Beispielsweise Star Trek, dessen nichterklärung der Utopie schon stark diskutiert wurde hier im Forum oder Appleseed, wo man zwar eine Utopie als Hintergrund hat aber zumindest in den Filmen sehr stark den Focus auf Action und den Bösewichtern legt und nur am Rand die Utopie behandelt. (Sich dafür aber durchaus kritischer damit auseinandersetzen kann als Star Trek, ohne die Utopie gleich ganz abzulehnen.) Die richtig klassischen Utopie Bücher wie Walden 2 und Utopia haben fast gar keine Action/Handlung. Da ist hauptsächlich eine Art Stadtführung, wo Reisenden erklärt wird, wie die Utopie funktioniert.
Stimmt, in den Ursprüngen sieht das bei der Utopie, so vom 16. bis zum 18. Jahrhundert wirklich so aus, dass ein Reisender von seiner - besser könnte ich es auch nicht auf einen Nenner bringen - Stadtführung erzählt. Und interessanter Weise arbeitete das Genre damals gerade mit dem Prinzip, möglichst viele Einzelheiten und Gewährsmänner zu nennen, damit die Erzählung realistisch ist.
Spannend ist auch der Umgang mit dem tatsächlichen Ort: Gerade in der polynesischen Inselwelt glaubte man im 18., in der Rezeption v.a. im 19. Jahrhundert ein Stückweit das Paradies entdeckt zu haben, wobei die Tahitianer etwa "das Problem hatten", dass sie es mit ihrer Naturverbundenheit nur aus Instikt und nicht aus Einsichtig richtig machten. Und davor und zeitgleich suchte man nicht nur nach der Terra Australis Incognita als Ort der Utopie, sondern projizierte die Utopie auch auf dieses unbekannte Land.

Ja, dieses Element trifft in veränderter Form heutzutage ab und zu noch auf. In Appleseed zum Beispiel geht es zuerst darum, wie eine Söldnerin in einem Bürgerkrieg plötzlich in die Utopie gebracht wird und diese Gesellschaft erstmal kennen lernt. (Dieser Plot ist gleichzeitig die Umkehrung des klassischen Neuromancer Plots, wo jemand vom Dienst in der Geselllschaft absteigt in ein Leben als halb legaler Söldner. )
« Letzte Änderung: 28.08.11, 10:59 by SSJKamui »

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Antw:Neue Star Trek Serie?
« Antwort #100 am: 28.08.11, 11:10 »
An der Emotionalisierung ist schon in sofern was dran, das es schon um etwas in der Geschichte gehen muss/sollte und das Thema schon in einer gewissen Tragweite dargebracht sein sollte und nicht zu trivial werden sollte.
Auf der anderen Seite bin ich davon überzeugt, dass die Qualität des Rätsels, des, wenn man so will, "philosophischen Problems" durchaus auch ausreichen kann, um den Rezipienten genug zu fesseln, ohne dass er emotional völlig in die Situation hineingezogen wird. Ich denke da beispielsweise an Lems Roman "Eden", der es rein vom Standpunkt der Sympathielenkung, Identifikation und Emotionalisierung dem Leser nicht gerade leicht macht, so einen Zugang zum Geschehen zu finden. Dafür ist aber die Auseinandersetzung mit dem Fremden, der Versuch der Enträtselung der außerirdischen Zivilisation so einnehmend, dass man die emotionale Aufladung nicht unbedingt braucht, sie vielleicht, je nach Umsetzung, sogar als störend emfände. Aber das ist dann auch schon Geschmackssache.

Am Besten ist es, wenn der Plot die Leser zum Mitdenken anregt und die philosophische Frage mit dem Rätsel des Plots verbunden ist. (Bestes Beispiel Serial Experiments Lain, wo die philosophischen Fragen in einen Mystery Plot um Verschwörungen etc. verbunden sind.) Deshalb denke ich sind Plots im Krimi/Detektiv, Mystery/Verschwörung und dem klassischen Horror Schema (Also Monster greift an und um sich vor dem Monster zu schützen muss man erstmal herausfinden, was das Monster ist und woher es kommt und dazu auch zum Beispiel alte Dokumente suchen etc. ) irgendwie am Besten geeignet für Philosophie, meiner Meinung nach.
Bei dem Beispiel mit dem Monster musste ich spontan an "Forbidden Planet" denken. Die durchaus (auch für die Entstehungszeit) nicht unabstrakte Auflösung und die Anleihen am "Sturm" Shakespeares zeigen u.a. die Qualitäten des Films auf.

SSJKamui

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Antw:Neue Star Trek Serie?
« Antwort #101 am: 28.08.11, 11:28 »
Eine Emotionalisierung kann auch eine mögliche Gefahr bedeuten. (Wie zum Beispiel beim Film Stalker vom selben Regisseur wie der erste Solaris Film, wo die Protagonisten quasi durch eine verseuchte Zone durch mussten um das philosophische Problem zu lösen. Natürlich ist speziell dabei auch ein Wirkungsfaktor des Films, dass einige Jahre nach seiner Veröffentlichung die Tschernobyl Katastrophe passierte, die eine ähnliche Zone wie im Film in der Realität erzeugte, weshalb die Leute sich sehr viel besser vorstellen konnten, was für ein Problem es wohl sein mag, durch so eine Zone zu gehen. )

Auch möglich ist natürlich im Allgemeinen eine gewisse Drastik. (Beispiel X-1999, von wegen "Du bist in der Konzeption deines Lebensweges total frei. Wir können dir nicht helfen dabei und auch nicht bestimmen, wohin dein Weg geht. Es ist deine eigene entscheidung ob du die Menschheit umbringen willst oder nicht. Du bist völlig auf dich allein gestellt das zu wählen, frei von jeder Form von äußeren Richtlinie.")

Eine weitere Möglichkeit ist natürlich auch, das Ganze mit dem Selbstkonzept des Protagonisten zu verbinden. Wie bei Serial Experiments Lain, wo am Ende herauskommt, Lain selbst ist das Produkt der Bemühungen, das philosophische Ereignis der Serie auszulösen.

Am Besten ist es, wenn der Plot die Leser zum Mitdenken anregt und die philosophische Frage mit dem Rätsel des Plots verbunden ist. (Bestes Beispiel Serial Experiments Lain, wo die philosophischen Fragen in einen Mystery Plot um Verschwörungen etc. verbunden sind.) Deshalb denke ich sind Plots im Krimi/Detektiv, Mystery/Verschwörung und dem klassischen Horror Schema (Also Monster greift an und um sich vor dem Monster zu schützen muss man erstmal herausfinden, was das Monster ist und woher es kommt und dazu auch zum Beispiel alte Dokumente suchen etc. ) irgendwie am Besten geeignet für Philosophie, meiner Meinung nach.
Bei dem Beispiel mit dem Monster musste ich spontan an "Forbidden Planet" denken. Die durchaus (auch für die Entstehungszeit) nicht unabstrakte Auflösung und die Anleihen am "Sturm" Shakespeares zeigen u.a. die Qualitäten des Films auf.

Ja, da ist auch was dran. Ich weiß, für sowas ist der Film Teilweise auch bei Psychologen beliebt. Sowas hat auch den Vorteil, man koppelt das Interesse des Zuschauers, die Auflösung des Films zu erfahren direkt mit dem Rätsel und kann so ein Interesse für das philosophische Thema wecken.

 (Eine Variante von solchen Rätseln kann auch sein die unabsichtliche Lösung des Rätsels, wobei aber die eigene Theorie falsch war und man versehentlich trotzdem das richtige tat, aber ein Anderer, der das nicht tat ins Verderben gerannt ist. Viele japanische Horror Filme lieben diese zynischere Art der Rätselslösung.)

David

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Antw:Neue Star Trek Serie?
« Antwort #102 am: 11.10.12, 11:21 »
Hm,... es geht auch auf Treknews immer wieder weiter mit Spekulationen über eine neue Serie.

Es ist die Frage, wie eine neue Serie an die alten Erfolge anknüpfen kann, sich dabei frisch und neu präsentiert und sich gleichzeitig nicht total verbiegt.

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich es schon mal gepostet habe, aber ich bin der Meinung, dass das, was so einige Star Trek Fans in anderen Foren (trekNews, etc.) posten, anspruchslos ist.
Ich meine, wenn ich Unterhaltung ohne Anspruch sehen will, kann ich Stargate, Tatort oder irgendwelchen TV-Nonsens einschalten.
An Star Trek setze ich höhere Maßstäbe.

Vor allem bin ich der Meinung, dass man in jedem Falle weg von dem Gedanken muss, nur mit Bedrohungen und Krieg kann man eine interessante Geschichte erzählen.
Dass das vielen nicht aus dem Kopf zu ziehen ist, ist mir ein Rätsel.
Man kann Konflikte ja zeigen - ist schließlich Teil unseres Lebens - aber was ist daran weniger Unterhaltsam - bevor es knallt eine friedliche Lösung zu finden.

Ein wenig altes, ein wenig neues, das wäre eine gute Lösung.
Ich stelle es mir allerdings schwierig vor, eine neue TV-Serie zu produzieren, die den "ethischen Ansprüchen" von Star Trek gerecht wird, dennoch aber eine breite Masse anspricht.

Ich selbst wüsste da nicht ein Konzept, das auf Dauer (6-7 Jahre) bestehen könnte.
Denn wenn es eine neue TV-Serie gibt, dann erwarte ich, dass sie nicht wieder nach 4 Staffeln gehetzt beendet werden muss.

Und vor Allem wünsch ich mir:
  • kein Krieg
  • keine Nazis oder Aliens in Nazi-Uniform
Denn das scheint das einzige zu sein, wenn den Autoren Intelligenz fehlt oder ihnen die Schablonen-Ideen ausgehen.

Es gibt genug andere Dinge, die man einbauen kann, um diese grenzenlose Idiotie darzustellen:
  • Ku-Klux-Clan
  • oder einfach das Problem mal auf eine andere Kultur übertragen
zumindest muss man nicht alte, nationale Rollenklischees aufgreifen, in dieser typisch amerikanischen verdrehten Form der Selbsterhöhung.

Vor allem wäre mit eine multikulturelle Besetzung in den Hauptcharakteren wichtig:
  • Afroamerikaner
  • Asiate
  • Amerikaner
  • Alien
  • Alien
  • und dann vielleicht auch einfach mal ein Mensch, der nicht anglisierte Wurzeln hat

Mich würde es wirklich reizen, vielleicht auch mal zwei "Nationalitäten" zu zeigen, die in unserer Zeit Probleme miteinander haben oder hatten, in der Zukunft von Star Trek das alles Vergangenheit ist.

Chekov und Sulu (Russland und Japan), waren dafür ein gutes Beispiel.
So kann und sollte man es wieder machen.
Im krassesten Falle vielleicht mal mit einer jüdischen Person und einer muslimischen Person.

Perfekt geeignet um zu zeigen: Leute da unten, ihr solltet euch endlich mal die Hand geben, anstatt diesem unsinnigen Hass zu fröhnen.
Oder wie wäre es mit einem deutschstämmigen Charakter.

Ich finde, das wären sinnvolle verbesserungen an einer neuen TV-Serie.

Nicht alles eitel Sonnenschein, aber endlich wieder Optimismus.
Aufgreifen aktueller Themen: Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit, Umweltschutz.

Der Weltraum ist unvorstellbar groß, ebenso wie die menschliche Fantasie.
Da sollte es doch möglich sein, eine neue Serie auf die Beine zu stellen, die wieder dem Anspruch des Titels "Star Trek" nachkommen kann, ohne dass von überall von außen wieder "Nerd-Trash" gebrüllt wird und von innen kein "Canon!" auf die Prostestschilder geschrieben wird.

Sollte so etwas nicht möglich sein, so sollte man vielleicht wirklich mal überlegen, ob es für Star Trek noch einen Bedarf gibt.
Denn hirnlose SciFi kann man bis zum abwinken bekommen.
« Letzte Änderung: 11.10.12, 11:31 by David »

sven1310

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Antw:Neue Star Trek Serie?
« Antwort #103 am: 11.10.12, 11:56 »
Ich meine, wenn ich Unterhaltung ohne Anspruch sehen will, kann ich Stargate, Tatort oder irgendwelchen TV-Nonsens einschalten.
An Star Trek setze ich höhere Maßstäbe.

AMEN  :cheers

Einer der Gründe warum ich Star Trek 11 so schlecht finde.
So ein Mainstream Müll. Hauptsache es knallt und ist schön Bunt und tritt alles was vorher war mit Füßen.........

Du hast auf deiner Liste noch "- keine Zeitreisen" vergessen. ;)
Einzelne Zeitreise Episoden können ja ganz gut sein aber dieser ganze Temporale Kalte Krieg, Zeitpolizei und Zeitschiff Unsinn haben doch mehr geschadet als das sie genutzt haben.

Ich glaube schon das eine gut gemachte Star Trek Serie über mehrere Jahre laufen kann. Auch heute noch.
BSG und Doctor Who (jetzt in der 7.ten Staffel) zeigen ja das es geht.
Gerade jetzt wo die Konkurrenz so dünn gesäht ist.

Was ich mir auch Gut Vorstellen könnte, oder vielmehr wünsche, währen Mini Serien (Mehrzahl! Bitte beachten! :D ).
Ich glaube ich hatte das hier irgendwo schon mal gesagt....?
Also ähnlich wie Taken oder Children of Dune.
Drei bis zehn zusammenhängenden Filme mit je 90 Minuten Spielzeit und einer Komplett eigenen Storyline.
So könnte man einen drei Teiler machen vom Romulanischen Krieg bis hin zu allem was das Herz begehrt.
Der Vorteil:
-man hätte endlich wieder Star Trek in der Glotze :D
-ich glaube das Risiko ist für die Produzenten währe geringer als bei einer Serie
-man kann sich Komplett auf die Story und Charaktäre konzentrieren ohne Staffellang keinen Plan zu haben und sich von einer zur nächsten Episode zu hechten
-der Zuschauer könnte Einblicke in das Star Trek Universum bekommen wie nie zuvor

David

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Antw:Neue Star Trek Serie?
« Antwort #104 am: 11.10.12, 12:23 »
Oh ja, das klingt cool.
Mir würde das Prinzip einer TV-Filmreihe gefallen.
Drei bis vier 120 min. Teile über ein halbes Jahr verteilt.

Eine zusammenhängende, in sich geschlossene Haupthandlung und jeder Film hat noch zusätzlich eine Nebenhandlung für sich.
Wie in Herr der Ringe.

Das könnte mit Star Trek gut funzen, zumindest wenn es um anspruchsvolle Stories geht.

Der vorteil, man würde regelmäßig neue Geschichten bekommen, aber es besteht nicht Gefahr, in den Mainstream abzurutschen und man würde diese "Anomaly of the Week" - Epsioden völlig loswerden.

ich denke, das könnte wirklich eine gute Idee sein, Star Trek wieder in unterhaltsamer Weise auf die Mattscheibe zu bekommen.

Einziger Nachteil:
- kann man mit diesem Konzept Sympathien bei den Zuschauern für die Charaktere gewinnen?

Das stelle ich mir schwer vor.

 

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