Ich prinzipiell auch.
Es wäre sehr interessant, was sich aus den Ereignissen der TNG-Episode "Das fehlende Fragment" entwickeln könnte.
Da steckt Potenzial drin.
Es ging dabei um die sog. "Ersten-" oder "Ur-Humanoiden" und das könnte spannend sein.
Ein Gedankenspiel:
Die Ur-Humanoiden waren die Vorfahren aller humanoiden Völker der Galaxis und wahrscheinlich dann auch die ersten, die warpfähig waren.
Die Großmächte der "Gegenwart" werden mit einem großen Problem konfrontiert, was man auch aus TNG aufgreifen kann:
Durch die jahrhundertelange Nutzung des Warpantriebs hat der Subraum (wie in TNG beschrieben) schweren Schaden genommen.
Mehr und mehr Raumgebiete eignen sich nicht mehr für interstellare Reisen und die Föderation - wie auch die anderen Mächte - müssen erkennen, dass der unbedachte Umgang mit Warpantrieben nun eine große Gefahr darstellt.
In Anbetracht dieser Tatsache sind alle gezwungen, zusammenzuarbeiten, was natürlich nicht überall positiv aufgenommen wird (Ausnahme vielleicht die Föderation und die Romulaner, die seit der Hobus-Nova ihr Imperium reformieren wollen und sich vorsichtig der Föderation in Frieden annähern; wenn nicht Freundschaft, dann zumindest ein "friedliches Nebeneinander").
Aber ohne Warpantrieb sind die interstellaren Zivilisationen nicht zukunftsfähig.
Ein Forscherteam stößt schließlich auf die mögliche Rettung:
Die Ersten Humanoiden wussten viel mehr über den Subraum, vielleicht kannten sie sogar einen Weg, diesen zu "heilen".
In Anbetracht der Tatsache, dass kein Volk, ohne den Subraum überleben kann, legen die größeren Mächte des Quadranten (Föderation, Klingonen, Romulaner, Gorn, Tholianer und Breen) ihre Differenzen zumindest bis auf Weiteres ad acta und ein Team aus den klügsten Köpfen soll nun Hinweisen nachgehen, dass die "Ersten" irgendwo im Quadranten eine Basis hatten, wo sie ihr gesamtes Wissen über den Subraum horteten, in der sich der Schlüssel zur Rettung befindet.
Interessant wäre dabei der Weg, wie man "Alle unter einen Hut" bekommt, wie Romulaner und Klingonen vielleicht einen Weg zur Aussöhnung finden könnten und, ob nicht vielleicht doch irgendein Mitglied dieser "Koalition" heimlich ganz eigene Absichten verfolgt.
Gerade die Romulaner könnten nach dem Zerfall ihres Imperiums daran interessiert sein, ihren zaghaft eingeschlagenen Weg der Erneuerung zu beschreiten, alte Feindschaften zu beenden und sich das Vertrauen ihrer alten "Erzfeinde" zu erarbeiten.
Und die Föderation könnte der Vermittler zwischen den verschiedenen Parteien spielen, die sich sicher nicht sofort freundlich gesinnt sind, sondern (zuerst) eher aus Mittel zum Zweck kooperieren, in Anbetracht der Tatsache, was wirklich auf dem Spiel steht.
Das wäre ein abenteuerliches Konzept, ganz ohne Kriege, Invasoren oder sonst welchen Quatsch und würde perfekt die Ideale von Star Trek ganz im Sinne aufgreifen, wonach Kooperation immer besser ist, als Krieg und Feindschaft und ganz nebenbei würde Star Trek sich dem Thema "Umweltschutz" neu widmen und damit ist Platz für frischen Wind.
Und man bräuchte sich nicht irgendeine neue Rasse ausdenken, die urplötzlich auftaucht wie die Xindi, die Undinen oder sonst wen.
Denn was ich nicht will, ist die Totalplattmachung von Roddenberry's Vision einer interstellaren Gemeinschaft.
Das im Netz aufgetauchte Konzept, das hier der Auslöser für die Diskussion war/ist, klingt für mich zu sehr nach Star Wars und den Zerfall der Republik -> Dysoptie.
Also: Nein, man kann es mir schon Recht machen, nur nicht, wenn man in Star Wars Manier, jetzt Hand an die Föderation legen will und damit alles kaputt macht, was mit Star Trek in fast 50 Jahren mühsam aufgebaut wurde.
Das ist ein zu einfaches Konzept "och, wir machen mal alles kaputt, dann haben wir freie Hand, unsere Ideen durchzuboxen oder wir erfinden einfach ne neue Zeitlinie, in der alles so ist, wie wir' haben wollen".
PS: ich hatte nix gegen Bermaga, aber man merkte es spät. mit Nemesis... die Zeiten haben sich geändert und Star Trek geriet in Gefahr, diese "Reformation" zu verpennen, was dann auf dem TV Markt wohl endgültig zum Aus geführt hätte.
Schließlich mag ich DS9 und Voyager sehr, durchaus auch - mit Abstrichen - Enterprise.
Was mich ärgerte, war die schleichende... nennen wir es mal "Weckentwicklung von der Utopie", einer Zukunft, von der man sagen konnte "es wäre toll, wenn wir dahin kommen könnten - irgendwann, zu einer Dysoptie, wo jedes mal ein neuer Schurke/Schurkenrasse aus dem dunkel gekrochen kam, weil man offenbar denkt, nur damit lässt sich Quote machen, in dem man "Star Trek" dunkler macht.
Ich habe nix gegen Bedrohungen in SciFi, aber wenn einem das nur noch vorgesetzt wird, ist es langweilig.
Gerade das hatte Star Trek einzigartig gemacht - es gab eben nicht nur die bösen Aliens, sondern man hatte den Mut, letztlich sogar "Totfeinde" zu freunden zu machen (erst die Klingonen, dann die Romulaner) und ihnen ein Gesicht zu geben, ohne, dass dadurch gleich alles "eitel Sonnenschein" sein muss, was von Kritikern dann ja immer gleich bemängelt wird (mimimimi,... wir ham uns alle lieb).
Gerade in der heutigen Zeit, ist Star Trek prädestiniert, wie einst in den 60ern, der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten und zu zeigen, das wir es besser machen können, wenn wir es wollen und uns nur richtig anstrengen müssen.
JETZT wäre die Zeit, genau dieses Erbe anzunehmen, anstatt sich im Kino mit "Star Wars" Spezialeffekte-Materialschlachten zu liefern, die man offenbar ohnehin nicht gewinnen kann, vor Allem, weil "Star Trek" im Gegensatz zu "Star Wars" nun mal für's TV gedacht war und erst später auf den "Big Screen" wechselte.
Das Star Trek Universum ist groß genug, um neue Geschichten zu erzählen und dabei das, was bis jetzt aufgebaut wurde und existiert trotzdem würdevoll zu ehren.
Also, ich schätze, ich habe hinreichend erklärt, dass man es mir sehr wohl recht machen kann, nämlich dann, wenn man den Mut hat, das Alte in Einklang mit der Moderne zu bringen, ohne sich damit herauszureden, "man hätte wegen der langen Geschichte von Star Trek zu wenig Möglichkeiten, da macht man dann lieber einen Radikalschnitt -> neue Zeitlinie".
Denn das ist einfach nur eine Ausrede aus Bequemlichkeit