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Star Trek 12
Alexander_Maclean:
--- Zitat von: Star am 09.12.12, 19:14 ---Der Teaser ist reichlich neutral, der kann alles und nichts bedeuten. Das, was in diese sechzig Sekunden reinintepretiert wird, sagt letztendlich viel mehr über die Diskussionsteilnehmer aus, als über den Film. Für die einen ist das Glas halbvoll, für die anderen ist es halbleer - diese Spaltung seit vierzig Jahren Teil von Star Trek und wird es wohl auch immer bleiben.
Aber gleichzeitig wird hier mit großen Begriffen um sich geworfen, wie "Werte" "Toleranz", ja es wird sogar schon behauptet, dass einen Star Trek erst zu dem gemacht hat, was man ist (Diejenigen sind auch sicher die ersten, die einem den Vogel zeigen, wenn man im Umkehrschluss behauptet, dass Computerspiele ungeheures Aggressionspotential erzeugen). Die optimistische Welt wird vermisst, während man gleichzeitig so viel Angst vor dem, was sein könnte hat, dass man sich den Spaß an der Gegenwart beraubt. Ging es in Star Trek ab und zu nicht auch darum dort Chancen zu sehen, wo andere nur Hindernisse wahrnehmen, und dem unentdeckten Land furchtlos und zuversichtlich gegenüberzutreten? Stattdessen: Pessimismus. Weil gucken ist angenehmer als umsetzen? Es ist irgendwie schon erstaunlich, dass jene, die Star Trek am meisten verstanden zu haben glauben, genau die sind, die schon im Vorfeld am meisten Angst haben.
--- Ende Zitat ---
Genauso sehe ich das auch.
Wobei Toly auch nicht ganz unrecht hat, dass die Verfechter der "neuen" Zeitlinie auch nicht grade sanft. das sind diejenigen die nach einen so kurzen Trailer sagen, dass der Film geil wird.
Meiner Meinung nach ist die einzige gefahr derzeit, dass der gegenspieler wieder sehr blass bleibt, wodurch der IMO großartige Benedict Cumbercatch unter seinen Möglichkeiten bleibt.
@david
Du sprichst dich da gegen zuviel Action aus. daher möchte ich gerne wissen, wie du
a) zu Ds9 und dem Domnionkrieg
b) zu First Contact
stehst.
SSJKamui:
--- Zitat von: Max am 09.12.12, 19:24 ---
--- Zitat von: SSJKamui am 09.12.12, 16:17 ---Ich denke auch, Star Trek wird weniger zum Vorläufer, wie es früher war, sondern nur zum Mitläufer und verliert seine eigene Kraft für Innovationen.
--- Ende Zitat ---
Das ist wahr.
Man kann natürlich sagen, dass ein Format ab einer bestimmten Größe (ST hat zumindest einen Stellenwert erreicht, auch vor JJAs Mainstream-Kur) sich den Mut zu Innovationen nicht mehr leisten kann - vielleicht ist aber auch genau das Gegenteil richtig, will man wirklich etwas "am Leben erhalten".
--- Ende Zitat ---
Genau meine Meinung. Große Franchises haben momentan sowieso starke Probleme (nicht nur Star Trek), während neue Franchises mit Innovation auftrumpfen.
David:
Da muss ich dich korrigieren.
Ich spreche mich dagegen aus, dass es zuletzt fast immer nur Action gab.
Dominionkrieg, Borgbedrohung, 8472, Suliban, Xindi, Sphärenbauer, Nero, Shinzon, etc.
Anfangs war es annehmbar, weil es halt was neues war.
Aber - wie gerade aufgezählt - scheint Star Trek in Serie und Film nur noch davon zu leben, dass es entweder eine über-drüber-Supermacht (Borg, Dominion, Sphärenbauer) gibt, die die Föderation bedroht oder irgendeine kleine Gruppe von Leuten, die offenbar nur den Weg der Gewalt kennen (Shinzon, Suliban, Xindi, Son'a), um ihre Ziele zu erreichen.
Mal ehrlich, wann haben wir das letzte mal einen wirklich gut geschriebenen Charkter seit Dukat gesehen?
Nun zu deiner Frage:
zu a) - ich war von der Bedrohung durch das Dominion anfangs fasziniert. Einen Gegenpol zur friedvollen Föderation, der geheimnisvoll und undurchschaubar ist.
Als es sich auf Krieg zuspitzte, hatte ich ehrlich gehofft, die Macher würden eine Möglichkeit finden, vielleicht auf Krieg zu verzichten.
Am Ende konnte ich mich damit arrangieren, da man glücklicherweise nicht in jeder neuen Folge Raumschlachten und Gemetzel am Boden erlebte, sondern trotz allem die Charaktere zeigten, dass sie immer noch ihre Ideale vertraten und trotz all ihrer Fehler, menschlich blieben, die trotz allem, ihre Ideale nicht verrieten.
Sisko zum Bleistift hätte in dutzenden Folgen seinen Gegenpart ohne zu zögern über den Haufen ballern können, tat es aber nicht.
Er konnte sogar mit den Jem'Hadar zusammenarbeiten (die Folge mit dem Iconianer Portal), er versuchte sogar, seinen "Erzfeind" Dukat, mit Verständnis zu begegnen, als dieser durchdrehte.
Der Krieg schien in DS9 oft genug weit weg und zeigte, dass trotz allem Hoffnung immer da war und das Leben weiterging und die Leute noch die Gelegenheit hatten, ihr Leben auf die Reihe zu bekommen.
Und am Ende konnte man sogar Frieden schließen.
Bei den Undinen (8472) war es ähnlich.
Zuerst wurden sie als übermächtige Gegner dargestellt, aber - ganz in Star Trek Manier - wurde das Bild um 180° gedreht.
Sie sind keine bösartigen blutrünstigen Killer, sondern empfindungsfähige Wesen, mit denen man sogar vernünftig reden konnte.
Ich hätte mich sehr gefreut, wären die Undinen in der 7. Staffeln von Voyager noch mal aufgetaucht und man hätte echte Freundschaft schließen können, um damit zu zeigen, dass man auch eine friedliche Verständigung mit Wesen erreichen kann, die so anders ist, dass es fast unmöglich scheint.
Das wurde in Voyager leider versäumt, aber es wäre absolut geil gewesen.
Auch ST-Online hat - bislang - diese Möglichkeit nicht genutzt, ich hoffe, die Programmierer können da in zukünftigen Staffeln etwas aus den Hut zaubern.
DAS war für mich Star Trek, at it's best.
nun zu B)
Ich muss leider zugeben, dass Star Trek FC im Gegensatz zu Insurrection später, von dieser Linie abgewichen war.
Allerdings sind die Umstände hier anders:
Die Föderation hat es über Jahrhunderte geschafft, Feinde oder potenzielle Feinde zu Freunden zu machen, oder zumindest zu erreichen, dass man sich toleriert (Klingonen, Romulaner).
Die Borg jedoch, sind eine gänzlich andere Sache.
Sie wurden erfunden, um die ultimative Bedrohung zu zeigen und um die Urängste des Menschen zu verkörpern:
Gesichtslosigkeit, keine Individualität, etc. aber wie in Voyager zu sehen, sind die Borg gar keine hirnlosen Monster.
Auch wenn sie mit Gewalt reagieren, so verfolgen sie dennoch ein - durchaus lohnenswertes Ziel - wenn auch aus den falschen Motiven.
Die Borg reagieren nicht so, wie sie es tun, aus Hass oder Rachegelüsten, sondern weil sie Perfektion erreichen wollen und der Meinung sind, dass dieses Ziel für alle lohnenswert ist - selbst dann, wenn man sie dazu zwingen muss.
Um a und b kurz zu beantworten:
Ich hatte nix gegen Action und Geballer, aber seit First Contact und DS9 ist man IMO damit übersättigt.
Enterprise hat mit den Xindi dem noch die Krone aufgesetzt.
Und irgendwann muss dann auch einfach mal Schluss sein.
Die Aussicht, jeden Tag Pudding, Kuchen und Pizza essen zu können, mag zuerst sein, wie das Paradies, aber nach spät. einer Woche sehnt man sich auch mal wieder nach Abwechselung.
Und genau das ist der Punkt, auf den ich hier hinaus will:
Geballer, Action, Raumschlachten und Bedrohungen, die man nur mit Gewalt bekämpfen kann, hatten wir jetzt genug.
Es wird Zeit, mal wieder ruhigeres Fahrwasser zu finden, und stattdessen zu zeigen, dass der angeblich erbitterte und gesichtslose Feind ein fühlendendes Wesen ist und dass es immer einen Weg geben kann, sich die Hand zu reichen und einander zu tolerieren.
Anfangs war es ja ganz interessant, dass es Bedrohungen gab und gibt und dass dann auch mal die Fetzen fliegen, ist normal - ja menschlich.
Aber wenn die Aussicht auf zukünftige Filme immer nur das gleiche Szenario zeigen: Krieg, Zerstörung, Hass, etc..., wo bleibt dann die Hoffnung? Die Ideale, über seinen eigenen Schatten zu springen, und die Hand auszustrecken und zu sagen: Lasst uns einen Weg finden - wenn auch nicht miteinander - zumindest nebeneinander in Frieden zu existieren.
Im Endeffekt kommt doch nur eine Botschaft rüber: Wenn man etwas oder jemanden nicht versteht ist immer die einfachste Lösung die Beste: Draufhauen, bis es sich nicht mehr regt - und das ist dann natürlich auch noch recht und billig, weil es ja 1.) aus sicht der Kinogänger und Kritiker realistischer erscheint und 2.) die Handlungstänge einfacher auflösen kann.
Dass auch der Gegenüber ein fühlendes, intelligentes Wesen ist, dass ein Recht auf Existenz hat, ist egal, da es ja umständlicher ist, dies zu zeigen.
Also hauptsache, ein böser Bösewicht, der ganz im Sinne von Gut und Böse, selbst zur eigenen Rettung die ausgestreckte Hand wegstößt, nur damit es ordentlich Krach-Bumm macht.
Genau an diesem Punkt, dreht sich mir der Magen um.
Wie hätte sich Star Trek wohl entwickelt, wäre man so mit den Klingonen, Romulanern oder 8472 verfahren?
Sicher nicht zum besseren.
Star:
--- Zitat ---256. captain_neill – December 9, 2012
Bob [Orci] I was wanting to ask if you considered other ideas other than a villain looking for revenge? Just thinking some plot points seem a little too similar to the last one. [...] I just can’t help thinking something different would have been welcomed, because there is so much you can do in the Trek universe, even your’re rebooted one.
--- Zitat ---Boborci:
There’s the nuances of marketing and then there are the nuances of a two hour narrative. They are different types of meals. Not judging either one as a cool profession. But one minute or 90 seconds of images is like the proverbial blind man feeling the trunk of an elephant and having to imagine what the rest of it looks like;)
--- Ende Zitat ---
--- Ende Zitat ---
SSJKamui:
@David:
Zustimmung. Es wirkt auch irgendwann nur noch lächerlich, wenn direkt im nächsten Film der noch größere Gegner auftaucht, der dann vom Nochgrößeren verdrängt wird.
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