Forum > Serien & Filme

Star Trek 12

<< < (105/215) > >>

SSJKamui:

--- Zitat von: Leela am 07.02.13, 00:52 ---
--- Zitat ---Wenn ich aus meiner Warte (die in ein paar Punkten in Bezug auf ST 12 wohl durchaus der Sichtweise Davids ähnelt) was dazu sagen darf: Ich glaube, die Sache ist die, dass ich mich beispielsweise nur zugerne darauf freuen würde, dass ein neuer ST-Film ins Kino kommt. Grundsätzlich ist also "Ein neuer ST-Film kommt ins Kino" eine tolle Nachricht. Nur was hilft das? Man kann sich natürlich bei jedem neuen Schnipsel an Information versuchen einzureden, man fände es toll. Nur was, wenn das nicht klappt? Dann hat man von der tollen Nachricht auch nichts mehr.
Klar gibt es Leute, die dann ihr "Hassnetzwerk" aufbauen. Aber es gibt auch die schlicht Enttäuschten, die vielleicht niemandem den neuen Film verderben wollen, es aber schlicht und ergreifend auch nicht fertig gebracht haben, sich einzureden, dass das, was sie da bislang vorgesetzt bekommen haben, ihnen gefällt. Zu so einer ähnlichen Kategorie gehöre ich wohl.
--- Ende Zitat ---


Den Punkt versteh ich schon, denke ich. Ich finds nur wichtig das man an der Stelle - seine Motive auch... puh, nicht hinterfragt, aber zumindest irgendwie... sich bewusst macht. Ich vermute nämlich das gerade bei "Fans" oft eine anderer Hintergrund hinter allem steht, der sie "enttäuscht".

Nimm zB das beliebte "Star Trek IV" - das ist wohl unbestreitbar ein Star Trek Film aus den 80ern... und das sieht man ihm auch an. Er hat Humor, macht Spass und hat genauso seine Plotlöcher wie andere Filme... das alles tut seiner Beliebtheit keinen Abbruch. Star Trek XI ist vermutlich deutlich schwächer - aber objektiv(!) betrachtet, komm er heutigen Sehgewohnheiten auch mehr entgegen, was Effekte, Schnitt und Humor und auch Zeitbezug angeht. Da kann STar Trek IV aus den 80ern nicht mithalten.
Ist auch verständlich, finde ich.... Besonders deutlich wird das beim "Jugendlichen Zielpublikum".

Als ich Star Trek IV das erste mal im TV sah, waren die 80er noch nicht lange her... ich war 13 oder so. Der Film lag noch voll in der Zeit.  Heutige Jugendliche die heute zB das erste Mal Star Trek XI sehen... und 13 sind, sind  noch in diesem Jahrtausend geboren. Die 80er und ihr Zeitgeist sind für sie weder verständlich noch können sie viele Dinge zuordnen. "Voyage Home" ist für sie 30 Jahre her... Der Scherz wo Scotty versucht mit einer Computermaus zu reden... der Punker im Bus, der Konflikt mit den Russen der damals noch aktuell war und weswegen Checkov verhaftet wird, das wo Kirk sagt Spock sei ein Blumenkind und habe zuviel "LDS" genommen... Das sind alles Witze die ein heutiger Jugendlicher gar nicht komisch findet. Woher auch, er kann die Pointen nicht zuordnen. Dazu kommt, das der Film eben ziemlich "Retro" geschnitten ist... er ist langsam und viel passiert nicht. Der einzige deutlich sichtbare computeranimierte Effekt wirkt aus heutiger Sicht so veraltet das es schon peinlich ist und man ihn auf seinem IPhone fast besser machen kann...

Würde ich Teenies von heute in einem Filmabend dieses Film vorsetzen... sie wären mit Sicherheit enttäuscht.  Was genau macht Star Trek IV also gut?

Ich schwenk thematisch mal ab. Es gab mal einen (Musik-)Film in dem leicht ironisch thematisiert wurde das sich oft auch Bands nach vielen Jahren nochmal zu einer "Reunion" zusammen finden... Es gab damals einen Riesenaufstand als es hiess "Es kommt nach 30 Jahren ein neuer Beatles Song raus - mit (dem toten) John Lennon" ... Und das Lied was dann kam... "Free as a bird" war... naja, katastrophal. In besagtem Film sagt dann eine Figur auch folgendes: "Will man wirklich  60-80 Jährige Greise nochmal im Tonstudio haben/sehen oder gar sehen wie sie sich auf der Bühne abstrampeln und lächerlich machen?"
Wären heute alle Beatles noch  am Leben, ich wette es gäbe immer noch jährliche "Reunion" Wünsche und Ideen der "Fans"...

Besagte Figur beantwortet die Frage dann auch gleich selbst. Sie sagt n(sinngemäss); "Eigentlich will man nicht das sich die Helden der eigenen Jugend so blamieren. Eigentlich will man gar nicht seine Lieblingsband oder Schauspieler nochmal genauso sehen - viel mehr will man selber das Gefühl wieder bekommen wie es damals "War"... wo man selber noch "jünger" war und diese Lieder/Filme das erste mal sah und bestaunte - sie entdeckte. Kurz; man will selber wieder Jung sein und ein "Gefühl" aus seiner Jugend wieder/nochmal spüren"


An dem Anspruch gehen natürlich 99.9% aller Filme und Sequels in die Knie. Auch die Kids die mit 11-12 das erste Mal "Avatar" in 3D gesehen haben... wenn die in 20 Jahren in "Avatar V - am Rande von Pandora" rennen... werden sie auch leicht enttäuscht sein, egal wie gut oder schlecht der Film ist. Sie werden feststellen das sie den "Zauber" der Jugend durch eine Fortsetzung nicht... reproduzieren können.

Deswegen ist es auch nicht verwunderlich das David den (eigentlich auch sehr düsteren und teils Off-Charakter und defintiv eher untypischen Star Trek) "First Contact" mag... ich vermute es ist "der/Sein" Star Trek Film den er das erste Mal bewusst irgendwie wahrnahm und der in de Zeit gedreht ist wo er... ein Teen war. Paradoxerweise macht er heute dasselbe mit den neuen Filmen, wie andere Fans es damals bei First Contact gemacht haben - er wirft dem Film vor er sein Untypisch und zu düster.

Ist bei mir nicht anders. Bei mir wird deswegen zB "Das unentdeckte Land" immer sehr weit oben stehen.... obwohl, rein objektiv betrachtet, die damalige Crew schon zu alt für diesen Film war und ich auch sicher gute Argumente finde das zu begründen... ;)


Geht mal also mit so einer unterschwelligen Erwartungshaltung ran (und ich glaube das tun viele, insbesondere die "Fans")... wird man immer enttäuscht sein. Das liegt dann aber eben nicht an den Filmen an sich... sondern oft mehr... das man etwas erwartet was kein Film kann.

Deswegen werden auch Serien wie TNG oder Voyager für "die Fans" nicht wieder kommen - wie wir sie kennen. Sollte es je zu einer Neuauflage kommen, dann werden wir nicht das TNG von vor 25 Jahren wieder bekommen... Ist einfach nicht drin, so schön es vielleicht wäre. Und deswegen, solange ein Gros der Jugendlichen/Teens von heute das neue Star Trek gut findet... kann nicht alles daran verkehrt sein. Das sich der Film nur bedingt an ein 30+ Publikum richtet oder gar an Star Trek Fans der ersten Stunde (das wäre dann 60+).... wird man hinnehmen müssen.  Und werden irgendwann die "neuen" Fans von heute, ebenso erfahren (müssen)... wenn sie in das Alter kommen. Und die werden dann genauso durch die Foren ziehen und sich beschweren, dass das alles nicht mehr... das Star Trek ihrer Jugend ist. :)

--- Ende Zitat ---

Mir fällt gerade irgendwie auf, mein erster Star Trek Film war TMP und der Film hat mich auch zum Star Trek Fan gemacht. Und der Film ist heute auch noch mein Lieblingsfilm. (Obwohl ich zugeben muss, mit 15 wurde er kurzzeitig von ST8, ST6, ST4 und ST2 verdrängt.)



--- Zitat von: Max am 07.02.13, 12:40 ---


--- Zitat von: David am 06.02.13, 23:40 ---Aber ich frage mich immer: Wenn ich einen "Star Trek Film" sehen will, will ich dann einfach nur Action- und Popkorn-Kino sehen?
Dafür gibt's Stirb Langsam und anderes.
Wenn ich an "Star Trek" denke, denke ich an faszinierende Abenteuer, die Erforschung der Menschlichkeit und Werte wie Toleranz und Forschergeist.
Wenn man das in einem Film nicht mehr geboten bekommt... was soll dann daran noch "Star Trek" sein?
--- Ende Zitat ---
Das sehe ich schon genauso.
Den genialsten Spruch dazu habe ich in einem anderen Forum zum Thema ST11 gelesen; vielleicht habe ich es ja schon mal erzählt.
Jemandem, der mit der Story nicht wirklich zufrieden war, wurde entgegen gehalten: 'Willst Du lieber einen Film, in dem Picard zwei Stunden lang über ein philosophisches Problem diskutiert?'
Seine Antwort: "Ja, das wäre mir lieber, als dass Kirk versucht mit seinem Phaser alle Epileptiker im Kinosaal zu ermorden".
Drastisch ausgedrückt, aber einfach genial  :thumbup
--- Ende Zitat ---

Ich würde sagen, es kommt auf das Problem an, was diskutiert wird.


--- Zitat von: Max am 07.02.13, 12:40 ---
--- Zitat von: David am 06.02.13, 23:40 ---Und in Star Trek will ich die positiven Aspekte der Menschheit im Vordergrund stehen sehen.
Alles negative kriege ich jeden Tag für lau im TV zu sehen.
--- Ende Zitat ---
Diesen Aspekt finde ich echt auch nicht unwichtig: ST hatte schon die Möglichkeit, eine positive Zukunft zu zeigen.
Schade, dass sich die Macher so selten ("Insurrection" wäre vielleicht noch mal sowas gewesen) trauen, so eine Vorstellungswelt auf die Leinwand zu bringen.
--- Ende Zitat ---

Da bin ich zwiegespalten. Auf der einen Seite wäre so eine Intensivbeschäftigung mit der Star Trek Utopie ein Traumfilm für mich. Auf der anderen Seite denke ich aber, dann wird es wahrscheinlich aber so ablaufen, dass die Hälfte der Zuschauer wahrscheinlich das "positive Konzept" gar nicht so positiv finden wird und es echt schwierig sein wird, das als Film zu inszenieren.


--- Zitat von: Max am 07.02.13, 12:40 ---Mein Problem ist vielleicht weniger, dass ich auf Teufel komm' raus das alte Star Trek wieder haben will, sondern ein neues, modernes, spannendes ST sehen möchte, das halt schon irgendwie innovativ und inhaltlich sinnvoll ist und ein im Grunde positives Alleinstellungsmerkmal (wobei das natürlich das naiv-rückgerichtete Motiv als Projektion von früheren Serien sein kann, in der es noch die Utopie als Thema gab) besitzt. Natürlich ist das wiederum eine Geschmacksache und vielleicht ist es hier auch wieder mein Manko, die Coolness der relevanten Zielgruppe nicht ganz zu teilen. Wo ich früher halt bei Geschichten wie die von TMP glücklich werden konnte, muss ich mir heute eben ST-ferne Kost wie Duncan Jones' "Moon" anschauen.

--- Ende Zitat ---

Zustimmung. Obwohl TMP sowieso schon noch einmal ziemlich aus Star Trek heraussticht und man den Film nicht wirklich mit dem Rest von Star Trek vergleichen kann. Selbst TNG ist im Vergleich dazu einfacher gestrickt und Actionreicher.

Ich schaue auch mittlerweile meistens häufiger abseits von Star Trek. (Auch weil ich einige Filme abseits von Star Trek für intellektuell anspruchsvoller halte. Beispielsweise Blade Runner, Solaris, 2001, Ghost in the Shell etc.)

Mittlerweile komme ich aber auch langsam wieder stärker zu Star Trek zurück.

Star:
Es ist zwar jetzt bei jedem neuen Trailer/Bild/Sonstigem zu befürchten, dass dieselbe Debatte, die nun schon gefühlte drölfmal geführt wurde, wieder losgetreten wird, aber das hier will ich dennoch posten; und zwar gibt es auf Trekcore jetzt auch die von Brian Tyler komponierte Musik aus dem Trailer legal zum Download:

http://movies.trekcore.com/intodarkness/music/Brian_Tyler_The_Awakening.mp3

(Rechtsklick, speichern unter)

Fleetadmiral J.J. Belar:
@ Star

Also ich finde, das hört sich sehr schön an. Ich hatte auch eine wunderbare Kamerafahrt, über die Enterprise im Kopf.

David:
So, jetzt isses raus.

TrekNews sagt es deutlich: "Harrison ist Terrorist"

Artikel:
http://www.treknews.de/treknews/newspro-treknews/static/136030399356332.php

Leela:

--- Zitat ---"... aber halt schon den schlechten Verbund der Szenen, die auf mich halt befremdlich wirkende Story und ein Umgang der Figuren, der mir unangenehm war (Stichwort "emotional kompromitiert") - und letzteres hat auch nichts damit zu tun, dass die Figuren die Namen Spock oder Kirk tragen, weil ich den Film eher handwerklich beurteile ...  "
--- Ende Zitat ---


Ich glaub das kann man so sehen - aber ich wunder mich etwas das das oft (nur) bei Star Trek angemerkt wurde.

Ich schweif mal etwas vom leidigen Thema ab.
Ich hatte letztens den Audiokommentar von "Cowboys & Aliens" drin und der Film ist... an einigen Stellen ziemlich bezeichnend. Dazu sollte man noch wissen;
* Orci & Kurtzman haben das Drehbuch geschrieben (nach einem Comic)
* Spielberg und Ron Howard, zwei echten Grössen, haben mit produziert
* John Favreau (Iron Man I/II) hat Regie geführt

Was mir zum einen auffiel: Auch der Film funktioniert wenig nach einer stringenten Story. Viele Fragen bleiben am Ende offen... Ein zentrales Motiv/Ereignis, nämlich warum die Aliens massenweise Menschen entführen, bleibt in der Luft hängen... Stattdessen ist der gesamte Film eher eine Aneinanderreihung von Szenen die irgendwie "Cool" sein sollen/könnten. Das Drehbuch scheint hier absichtlich(!) weniger darauf angelegt eine Story zu erzählen, als vielmehr coole Senen zu erfinden die halt irgendwie zusammen passen müssen... Diesen Trend kenn ich noch stärker aus asiatischen Filmen.

Eine (sinn-machende) Grundstory ist kaum noch vorhanden; in Cowboys & Aliens lautet sie so; "Aliens landen auf der Erde und entführen Menschen im Wilden Westen. Am Ende stellt sich raus das es nur ein Alien-Spähtrupp ist der nach Gold sucht und Schwächend er Menschen auskundschaften will." - Sämtliche in dieser Story vorhanden Motive bleiben unerklärt: Wieso die Aliens soweit fliegen um an Gold zu kommen und warum das für sie so wichtig ist... bleibt unklar. Wieso sie an die hundert Menschen entführen und diese dann in einer Art Trance in ihrem Raumschiff horten ebenso. Genauso bleibt unklar wieso der Alien-Spähtrupp... statt zu spähen schon selber mit der Goldgewinnung anfängt. 

Jede mögliche Antwort auf diese Fragen würde "Erklärzeit" im Film beanspruchen (zB Gold ist auf Planet Blabla superwichtig und man kann es nicht synthetisch herstellen) - also lässt man sie kurzerhand weg und der Zuschauer soll sich seinen Teil denken, oder nicht. Der Film hat nicht die Absicht zu eklären, nur zu zeigen. Ob man das nun noch unter befriedigendem Story-Telling einsortiert... ist wohl Geschmacksfrage.


Der Regisseur (Favreau) hat hier - fast schon mit einigem Bedauern das ganze kommentiert. Im Audiokommentar hört man wie er vom Western Genre schwärmt. Und gerade die "reinen" Westernszenen am Beginn des Filmes sowie die Charaktermomente, so sagt er, hätte er gerne viel länger ausgedehnt und ausgearbeitet... dann schränkt er aber ein, dass man das heute nicht mehr tun könne, ohne (er lässt offen von wem, dem Studio oder Publikum) zu hören bekäme "make it move"... also endlich mit der Action anzufangen. Und da ist Favreau durch den Erfolg der Iron Man Filme keineswegs... ein Regisseur dem man nun keinerlei Freiheiten zugesteht.

Aber hier treffen eben in dem Film zwei Dinge zusammen (Drehbuch) und Regisseur die fast auch symptomatisch für viele Filme der letzten Zeit stehen... ist nur eben die Frage ob das nur vom Publikum so gewollt ist oder nur vom Studio. Wenn man  Untersuchungen zur Aumerksamkeitsspanne der Menschen heutzutage zur Hand nimmt... tendiere ich dazu nicht alle Schuld bei den Studios zu suchen.

Aber das "Ezählkino" hat sich offenbar in den letzten 30(?) JAhren stark verändert von "es geht nur um eine gute Story" hin zu "Es geht nur um unterhaltsame Einzelszenen". Eigentlich sind das (zB Cowboys & Aliens) viele kleine Kurzfilme in einem Gesamtpaket... Begründungen die womöglich wenig glaubaft sind oder gar Widersprüchlich sein könnten... werden gar nicht erst gegeben. Ob man das nun an Star Trek festmachen will, einem Regisseur wie Abrams oder den Drehbuchautoren oder dem Publikum... Der Aufbau von vielen Filmen scheint sich deutlich gewandelt zu haben. Es geht eben nicht mehr darum aus einer guten, durchdachten Story möglichst viele gute Momente zu erzählen... sondern viele (gute) Momente... die irgendwie auf eine Grundstory aufgesetzt werden, um aus dem allen ein halbwegs Ganzes zu machen. Ist zumindest meine Beobachtung.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln