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Star Trek 12
Max:
--- Zitat von: SSJKamui am 03.05.13, 20:27 ---Ein berühmter Fall ist aber auch die letzte Episode von Neon Genesis Evangelion. Die Produktionsfirma hatte ähnlich wie die Macher von Xenogears am Ende fast kein Geld mehr. Die haben deshalb anstatt des angekündigten bombastischen Finales das Ende quasi zu einer Art halbstündigen Vorlesung über Existenzphilosophie gemacht, der keine Handlung mehr hatte und fast nur noch relativ schlecht gezeichnete Alibihintergründe gezeigt. Die Produktionsfirma bekam dafür dann sogar Morddrohungen geschickt. (Das Zeigt sehr gut, wie eine Philosophiebetrachtung in der Science Fiction auch gewaltig in die Hose gehen kann.)
--- Ende Zitat ---
Das ist natürlich auch aus werbestrategischen Gründen schon sehr heikel gewesen ;) Wenn ein bombastisches Finale angekündigt wird, werden natürlich ganz andere Erwartungen geweckt :D
--- Zitat von: Leela am 03.05.13, 20:47 ---gerade TOS strotzt ja vor immer wiederkehrenden Mustern. Die Enterprise rettet die Erde, Kirk verführt die Frau, McCoy gibt seine Moral zum besten, die Redshirts sterben, Spock versteht die logische Welt nicht mehr... usw. Genau für diese Muster liebt man TOS aber heute noch... das rückte die Serie erst ins Ikonenhafte.
--- Ende Zitat ---
Also zum einen weiß ich ja auch nicht wirklich, was in der Autorin vorgeht. Und zum anderen: Wäre es eine Passion von mir, die Gedankengänge anderer zu verteidigen, wäre ich Anwalt geworden ;) 8)
Das Grundproblem wäre natürlich, dass dann eine Serie mit Filmen verglichen worden wäre. Äpfel und Birnen. Man kann beides natürlich vergleichen, aber es dürfte auch klar sein, dass man hier mit unterschiedlichen Ausgangssituationen operiert.
Möglich aber dennoch, dass sie die Serie halt irgendwie originell fand und auch wenn sich die Inhalte jede vierte, fünfte Folge wiederholen, ist da vielleicht mehr Abwechslung vorhanden als bei den Filmen, wo nur 1 1/2 Themen "durchgekaut" werden?... ;)
Viel mehr wundert mich aber, dass sie die Abenteurer- / Seefahrer-Mentalität von ENT kritisiert, denn aufgrund vieler anderer Äußerungen hätte ich angenommen, dass sie (im Gegensatz zur Abkehr von der Utopie, die sie mit "glatte, geschniegelte Look von Schiff und Mannschaft" in meinen Augen zumindest andeutet) genau dieses Feeling der Entdeckungsfahrten wie wir sie auf der Erde so im 16. und 17. Jahrhundert hatten, eigentlich erwarten würde. (MMn war ja eigentlich gerade die Routine in ENT ein Problem, denn wirkliche Faszination für das Neue war vielleicht zweimal in vier Staffeln zu spüren).
--- Zitat von: Leela am 03.05.13, 20:47 ---Denk wieder daran was die Autorin schrieb; Sie fordert Epen... also epische (und gute) Geschichten. Über 2001 könnte man zB sagen das es zwei Dinge transportiert: Visualität und ein philosphisches Gedankenspiel. Eher keine epische Geschichte – als Fragmente.
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--- Zitat von: SSJKamui am 03.05.13, 21:10 ---Star Trek, 2001 und Solaris finde ich zu klein für den Begriff "Epos".
--- Ende Zitat ---
Nun, was könnte schon mehr Epos sein als eine Odyssee?
Die viele unterschiedlichen Standpunkte und Erwartungen könnten mit einer unklaren Begrifflichkeit / Definition zusammenhängen. Gerade, weil der Begriff Epos an sich ja völlig aus seiner eigentlichen Bedeutung gerissen wurde, müsste jeder, der mit ihm umgeht, erklären, was er bzw. sie eigentlich wirklich meint (so wie es SSJKamui ja zum Beispiel mit dem Space Opera Genre gemacht hat).
--- Zitat von: Leela am 03.05.13, 20:47 ---Die Frage ist, wie essentiell sind die Sci Fi Elemente in der Story? Funktionieren die Filme auch ohne? Welches Gewicht haben also Sci Fi Elemente für die eigentliche Geschichte?
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Hmm, ja, stimmt, da könnte man sagen, dass ST11 auf den Kerninhalt - die Rache - reduziert auch ohne die Science Fiction-Elemente funktionieren würde, was beim Kerninhalt von "Solaris" (wäre das Thema auch wirklich ordentlich umgesetzt worden) - die Auseinandersetzung mit dem wirklich Fremden - nicht der Fall wäre.
--- Zitat von: Leela am 03.05.13, 20:47 ---Inception zum Beispiel... das einzige Sci Fi Element ist dort die Technologie um in Träume einzusteigen. Wie das genau geht und wodurch, wird nicht erklärt. Man könnte diese Technologie auch durch Gandalf ersetzen. Deswegen ist Inception eher ein Actionfilm. Das selbe mit Jurasic Park. Die Prämisse der Klontechnologie macht daraus keinen Sci Fiction Film, auch Indiana Jones IV wird durch Aliens nicht dazu, beides sind Abenteuerfilme. Das Setting in Alien ist ZB relativ austauschbar und würde auch mit dem Monster der blauen Lagune und einem normalen Schiff funktionieren. Deswegen könnte man Alien getrost dem Horror-Genre zuschlagen. Auch Back to the Future (zumindest der erste) ist viel eher Fantasy als Sci Fi, denn die Zeitmaschine funktioniert wieder wie... Gandalf?
--- Ende Zitat ---
Das ist natürlich ein Grundproblem, dass einem in der Sci-Fi sehr, sehr häufig begegnet. Wo werden denn noch technische Zusammenhänge erklärt? Richtig, in VOY hatte man Technobabble en masse (wobei ich den Eindruck hatte, dass das der Serie nicht immer geholfen hat; auch ich hätte manchmal lieber ein gut erzähltes Ende als eine technische Pseudolösung gehabt). Klar, bei TOS hätte fast ausnahmslos alles auch ein Werk von Gandalf sein können; Gandalf hieß da halt dann "Computer" (wir denken mal an Trelane, Landru, Losira, den Obelisken von Amerind, Korob und Sylvia, Vaal, usw....). Da wirst Du wirklich wenige Filme finden, in denen die Technik wirklich so "installiert" wird, dass die hervorgerufenen Effekte nicht auch durch einen Zauberer zustande kamen.
SSJKamui:
2001 ist für mich so ein Borderline Case. Es ist in jedem Fall Generationenumspannend und beinhaltet auch quasi ein Leben einer Heldenfigur. Auf der anderen Seite ist die eigentliche Handlung ja nur über ein relativ kleines wissenschaftliches Team. (Und irgendwie kommt mir 2001 zu modern vor. für den Begriff Epik. Epik ist für mich eigentlich was ziemlich archaisches, antimodernes. Foundation mit dem "neuen Rom", Dune als Arabien im Weltall etc. und gewisse andere Sci Fi "Rittersagen" passen für mich irgendwie besser zum Begriff der Epik. Die letzte Generation von Arthur C. Clarke ist eine der wenigen Geschichten, die ich als "Modern und Episch" bezeichnen würde, weil da ja quasi ganze Jahrhunderte abgehandelt werden, hier also der Generationenaspekt am Stärksten vertreten ist.)
Max:
Hier gibt es einen Review von TREKNews
--- Zitat ---Während jede Sequenz optisch und inhaltlich geschlossen steht habe ich das fehlende Zusammenspiel insbesondere in der ersten Filmhälfte schmerzlich vermisst. Ein Film ist üblicherweise mehr als nur eine Aneinanderreihung von zehn-minütigen Sequenzen, meist gibt es verschiedene Handlungsstränge, Zusammenhänge, stilistische Gegenschnitte und so weiter. Dies lässt Into Darkness in den ersten 60 Minuten arg oberflächlich und simpel strukturiert wirken.
--- Ende Zitat ---
Das habe ich mit mittlerem Entsetzen gelesen. Gerade hier hatte ich gehofft, dass der zweite JJA-Film endlich was in Sachen Handwerk dazugelernt hätte.
Na ja, einfach eine Sache der Herangehensweise. Ich muss wohl akzeptieren, dass sich die ST-Filme immer mehr in Richtung, äh, Episodenfilme bewegen ;) :D
--- Zitat ---Visuell ist der Film sicherlich opulent, jedoch künstlerisch mehr als nur schwach. Wer die großartige szenische Arbeit aus „Das Unentdeckte Land“ und die Schlacht von Khitomer im Kopf hat ist vom nun noch glänzender gezeichneten, vollends weichgespülten Apple-Look zurecht enttäuscht. Weniger ist nun mal eben oft mehr. Man nehme einen Malkasten mit den grellsten Leuchtfarben, gieße Wasser darüber und werfe ihn auf eine Leinwand.
--- Ende Zitat ---
Da bin ich sehr gespannt. Optisch hat mich der erste Film schon überzeugt und auch wenn ich das auch nicht unbedingt künstlerisch nennen würde, wäre gerade diese glatte Optik ein interessanter Gegensatz zum "into Darkness"-Motto!
--- Zitat ---Abrams arbeitet in Star Trek Into Darkness lediglich eine charakterliche Beziehung ganz bewusst heraus: Spock und Kirk. Eine großartige Hommage an Star Trek II – Der Zorn des Kahn erlaubt es dem Zuschauer nun wahrlich zu begreifen aus welchen Umständen die unwahrscheinliche Freundschaft zwischen dem Vulkanier und dem Menschen entstanden ist. Figuren wie Sulu, Scotty oder Chekov dienen jedoch nach wie vor nur als Comic-Relief Slapstick-Beiwerk.
--- Ende Zitat ---
Für einen Film halte ich es eigentlich für okay, wenn er sich auf wenige Figuren konzentriert. Natürlich werde ich erst nach dem Kinobesuch wissen, wie die Charakterentwicklung Spock/Kirk aussieht, aber diese Konzentration auf die zwei Protagonisten ist gerade dann ein Vorteil, wenn der Film aufgrund der Action für mehr einfach keine Zeit hat.
Gut, dass die restlichen Figuren eher für den comic relief zuständig sind, ist natürlich ein kleinwenig bedauerlich.
(Und warum schreiben eigentlich alle Khan Kahn?)
David:
Ich denke, optisch muss man sich idR bei heutigen Filmen keine Sorgen machen.
CGI, Computer, Lensflares und & Co. können selbst Mickey Mouse ultramodern und cool aussehen lassen ;)
Der Treknews Artikel lässt wenig gutes an "Into Darkness", außer an Cumberbatch' Darstellung.
Hektische Kameraführung und,... ja, Lensflares, werden kritisiert - was will man bei JJA anderes erwarten.
Na ja, ich denke, man wird mit gemischten Gefühlen in den Film gehen.
Es bleibt also zu hoffen, dass JJA im dritten Anlauf ein universell guter Film gelingt.
deciever:
http://www.trekzone.de/content/stid/artikel/filmkritik-star-trek-into-darkness-ohne-spoiler.htm
überall ließt man was anderes.
Man sollte sich eher selbst eine Meinung bilden.
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