Forum > Serien & Filme
Star Trek 12
David:
Echt?
Das wusste ich gar nicht.
Isser also ausgestiegen.
Na ja, was solls.
PercyKeys:
Er macht stattdessen Episode 7.
Max:
Ich weiß nicht so recht...
Sind Filme dieser Art wirklich dazu geeignet, eine Charakterzeichnung vorzunehmen? Ich könnte mir fast vorstellen, dass diese Zeiten vorbei sind, wenngleich gerade das Konzept (wie bei ST oder SW), Figuren über Filme hinweg im Fokus stehen dürfen, es eigentlich fördern könnte.
Aber wir haben es ja schon auch ein wenig im "alten" Star Trek gesehen. Die Figuren in den TNG-Filmen hatten insofern eine Entwicklung, als dass sich durch die Ereignisse ihre Leben verändert haben. Einerseits ändert sich dadurch viel (Picard, der einen gewaltigen Teil seiner Familie verliert, Bösewichte killt und sich verlieben darf und dann am Ende auf die ein oder andere Weise verabschieden muss); andererseits darf darüber diskutiert werden, ob das alles Entwicklungen sind, oder ob auf das ein oder andere Element auch die Bezeichnung "out of character" angewendet werden könnte.
Wenn der nächste ST-Film nicht schlechter, sondern noch ein wenig besser als "ID" wird, würde ich mich wahrscheinlich schon auf den Release freuen.
TrekMan:
Ich hatte mehr aus Zufall, als gewollt den Film zwei Mal im Kino gesehen. Er mag ein guter Popkorn-Streifen sein. Er erfüllt diesen Anspruch mit Action, versucht es mit Humor und mit teilweise sogar gelungenen Effekten. Allerdings kommt er mir vor wie einen Aneinanderreihung von alldiesen Dingen kombiniert mit gezielt herausgesuchten STAR TREK Elementen, die zum einen die alten Fans binden sollen, aber auch die Story für neue Fans, die von alldem nichts wissen fesseln soll. Für meinen Geschmack waren es zu viele Dinge, die man sich herausgepickt hat. Offen gestanden mir war es an einigten Stellen zu viel. Sie hatten wie ich fand sehr gute Story, auch wenn sie nicht gerade neu war.
Aber in meinen Augen haben sie es versaut, als sie aus Harrison Kahn machten. Das war völlig überflüssig. Der Film hätte auch so funktioniert. Und mit Cumberbatch hatte man ja einen guten Gegenspieler ausgewählt. Er spielt in meinen Augen einen herausragenden Sherlock. Der Harrison war glaubwürdig. Ein abgezockter Agent, der auf Rache aus war.
Aber als Kahn fehlte ihm etwas. Montalban brachte den Kahn mit einer omnipotenten Selbstsicherheit rüber, die man bei Cumberbatch, so fand ich jedenfalls, nicht wahrnahm.
Aber als einen Tiefpunkt in diesem Film sehe ich diese Sterbeszene an. Sie hat alldem die Krone des Absurden aufgesetzt. Ich fand sie, gelinde ausgedrückt, lächerlich, da jedem klar sein musste dass Kirk niemals sterben würde. Bei ST II war noch möglich, dass einer der Hauptdarsteller aufhört und der Charakter daher stirbt. Aber in diesem Film hatte es null dramatische Wirkung, jeden falls auf mich.
Ist eigentlich Schade. Die STAR TREK Produktionen der letzten zehn Jahre verschenken geradezu ihr Potential.
Drake:
--- Zitat von: TrekMan am 27.01.14, 10:15 ---Und mit Cumberbatch hatte man ja einen guten Gegenspieler ausgewählt. Er spielt in meinen Augen einen herausragenden Sherlock. Der Harrison war glaubwürdig. Ein abgezockter Agent, der auf Rache aus war.
Aber als Kahn fehlte ihm etwas. Montalban brachte den Kahn mit einer omnipotenten Selbstsicherheit rüber, die man bei Cumberbatch, so fand ich jedenfalls, nicht wahrnahm.
--- Ende Zitat ---
Naja, Montalban hat sich bei seinen Dialogen förmlich durch die Szenerie gekaut ("Buried alive! Buried aliiiiiiiiive..."), was zumindest bei mir dazu führte, dass ich ihn nie ernst nehmen könnte. Ich kann mit vollem Ernst behaupten, dass ich bei Power Rangers schon ernstzunehmendere Bösewichte gesehen habe.
Und das machte Cumberbatch eben IMO besser. Montalban hat andauernd auf seinen Intellekt gepocht, aber ihn nie demonstriert. Harrison/Khan ist kühl, mit wenigen Ausnahmen distanziert, handelt rational und spielt Kirk gegen Adm. Marcus aus wo er nur kann. Diesem Khan nehme ich den Intellekt auch ab, ohne ständig davon erzählt zu bekommen.
Genau wie ich sagen muss, dass ich die Sterbeszene in einem Punkt wirklich für extrem gut gemacht halte: Der Symbolik. Im Original ist Kirks Konfrontation mit dem Tod der Verlust eines Freundes. Hier ist es seine bewusste Entscheidung, sich selbst zu opfern, um den Fehler den er gemacht hat wieder gutzumachen - sein EIGENER Tod. Und, wie ich weiter oben schonmal geschrieben hatte: Genau in diesem Moment erfährt er die "Angst im Angesicht des sicheren Todes", der er sich laut Spock im ersten Film nicht gestellt hat. Plus: Ich finde für diesen Kirk ist das Selbstopfer ein netter Abschluss seines Charakterbogens, das Zeichen dass er endlich einsieht, welche Verantwortung er hat.
Und was Spocks Seite angeht verbuche ich den "KHAN!"-Schrei als dickstes Minus - der war selbst an der Stelle absolut Out Of Character für Spock. Ein "I will KILL him!" oder etwas in der Art hätte es auch getan. Dafür hat man hier Spocks "Lektion" aus ST3 vorgezogen - er erfährt am eigenen Leib, dass das Wohl eines Einzelnen schwerer wiegen kann als das von Vielen. Und auch hier schließt das einen Charakterbogen ab, nämlich das Ende von Spocks Versuchen, seine Emotionen zu leugnen statt sie zu verarbeiten.
Ganz ehrlich, ich bin überrascht, warum einige Aspekte an dem Film hier scheinbar einfach übersehen werden.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete