Autor Thema: Neues zu Star Trek Defender  (Gelesen 78462 mal)

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Fleetadmiral J.J. Belar

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Antw:Neues zu Star Trek Defender
« Antwort #255 am: 30.11.13, 12:01 »
Das sind tolle Neuigkeiten.
Ich freue mich schon drauf, morgen das erste Türchen zu öffnen.
Ebenso freue ich mich auf die neue Defenderstory.

Gruß
J.J.
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Lairis77

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Antw:Neues zu Star Trek Defender
« Antwort #256 am: 03.12.13, 18:58 »
Danke. Ich hoffe, ich werde fertig! Zum Glück hab ich nächste Woche Urlaub.
"Ich habe diese Geschichte nur gepflanzt, aber sie wächst, wie sie will, und alle verlangen, dass ich voraussehe, welche Blüten sie treiben wird." (Cornelia Funke: Tintentod)


David

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Antw:Neues zu Star Trek Defender
« Antwort #257 am: 04.12.13, 00:25 »
Hm,... hab's grad versucht.
Immer, wenn ich den Kalender anklicke, schließt sich das Fenster wieder.

sven1310

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Antw:Neues zu Star Trek Defender
« Antwort #258 am: 04.12.13, 01:07 »
Geh mal auf "Hier gehts zum Adventskalender".  ;)

BTW wieder einmal eine Super Arbeit. Ist ein schöner Kalender geworden mit tollen Artworks.  :Likeit

David

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Antw:Neues zu Star Trek Defender
« Antwort #259 am: 04.12.13, 01:16 »
Jo, hat funktioniert.
Danke.

Lairis77

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Antw:Neues zu Star Trek Defender
« Antwort #260 am: 23.04.14, 16:45 »
Die verflixte siebte Episode ...

IST ENDLICH FERTIG!

:happy :happy2 :pogo

Nur noch der Feinschliff am Layout, PDF erstellen ... dann wird es die Tage hochgeladen! 88 Seiten DIN A4, inkl. Cover und Impressum.


Zum Inhalt:

Die USS DEFENDER wurde zu einer dreimonatigen Scout-Mission in den Gamma-Quadranten abkommandiert und beobachtet – getarnt – die Truppenbewegungen des Dominion.
Auf Empfehlung des Wissenschaftsrates der Föderation befindet sich zudem eine Abordnung von Wissenschaftlern an Bord, die diese einmalige Gelegenheit zur Forschung nicht verstreichen lassen soll.

Doch nach zwei Monaten Dauergebrauch versagt die Tarnvorrichtung ihren Dienst. Es treten lebensbedrohliche technische Störungen auf, einige Crewmitglieder werden schwer verletzt, die DEFENDER verliert ihren Warpantrieb.
Captain Lairis und ihre Offiziere greifen zu verzweifelten Maßnahmen, um einerseits das Schiff zu retten und sich andererseits vor einer herannahenden Dominion-Patrouille zu verstecken.

Da entdeckt die caitianische Wissenschaftsoffizierin M'Rass einen geheimnisvollen Nebel, der als ideales Verseck für die angeschlagene DEFENDER dienen könnte. Im Inneren des Nebels stößt die Crew auf ein binäres Sternensystem mit vier Planeten und findet auf dem dritten Planeten ein zweihundert Jahre altes Schiffswrack. Die Entdeckung gibt Rätsel auf – und der vierte Planet hüllt sich in eine undurchdringliche Wolkendecke, die keinerlei Scans zulässt.
Verbirgt sich darunter eine Zivilisation? Handelt es sich um die Erbauer des abgestürztes Spaceshuttles auf dem Nachbarplaneten? Und welche Rolle spielt das Dominion in diesem bizarren Puzzle?

Um eine Antwort auf all diese Fragen zu finden, begeben sich zwei Außenteams der DEFENDER in Lebensgefahr ...


Und ein paar Textproben zum "Anfüttern":

Caiptain Lairis hatte sich eben hinter ihrem Schreibtisch niedergelassen, als das Türsignal ertönte. „Herein“, befahl sie.
Lieutenant van de Kamp sah ziemlich übermüdet aus, wie sie besorgt feststellte.
„Setzen Sie sich“, forderte sie etwas sanfter. „Sie sehen aus, als könnten Sie einen Kaffee vertragen.“ Nach Marcs Nicken trat sie an den Replikator und kam kurz darauf mit zwei dampfenden Tassen zurück.
„Danke. Wenn ich nicht im Dienst wäre, würde ich sagen: Ein Whisky wäre auch nicht übel.“ Marc lächelte schwach.
Lairis hob die Augenbrauen. „Das klingt ernst!“
Van de Kamp atmete tief durch. „Wie Sie wissen, gibt es sechs Interphasen-Emitter, die über das Schiff verteilt und direkt mit dem Hauptcomputer sowie allen primären und sekundären Energiequellen gekoppelt sind. Sollte ein Emitter ausfallen, wird das durch die anderen ausgleichen, weil der Computer sofort reagiert …“
Lairis nickte. Deshalb war es laut Admiral Ross so schwierig, die Tarnvorrichtung auszubauen. Schwierig, aber nicht gänzlich unmöglich – denn nach einem kontrolliert herbei geführten totalen Energieausfall dürfte dieses Problem nicht mehr bestehen. Doch angesichts der großen Risiken beim Re-Start des Materie-Antimaterie-Reaktors entschied sich die Sternenflotte dagegen. Sicher spielten auch pragmatische Überlegungen seitens der Admiralität eine Rolle, aber das war jetzt nicht das Thema …     
„Was ist, wenn mehrere Emitter gleichzeitig versagen?“, fragte Lairis und machte sich innerlich auf eine Antwort gefasst, die ihr überhaupt nicht gefiel.
„Könnte das ganze Schiff in Mitleidenschaft gezogen werden“, antwortete Marc düster.
„Inwiefern?“, hakte Lairis nach. Es kribbelte unangenehm unter ihrer Haut.
„Weil unter Umständen die Kalibrierung der einzelnen Emitter und die Kommunikation zwischen ihnen nicht mehr funktioniert.“ Der Chefingenieur bemühte sich um einen festen Blick. „Das kann in schlimmster Konsequenz dazu führen, dass kein stabiles Tarnfeld aufgebaut wird und Teile des Schiffes sekundenweise in eine andere Phase geschoben werden, als der Rest.“
„Was?“, rief Lairis alarmiert. „Und das erzählen Sie mir JETZT? Eine Phasendifferenz könnte den Ausfall wichtiger Systeme bedeuten, Dekompression in kritischen Bereichen … es könnte den Tod von Crewmitgliedern bedeuten!“
„Ich weiß“, seufzte Marc. „Bis eben bin ich davon ausgegangen, wir kriegen das Problem in den Griff. Verschlissene Einzelteile konnten wir replizieren und austauschen …“
„Sie sind nicht mit Ihrer Yacht auf den Weg nach Risa! Es geht hier nicht um irgendeine unbe-deutende Panne!“, fuhr ihn Lairis an. „Wir fliegen inkognito durch Feindesland und jeder Fehler könnte dazu führen, dass wir auf die eine oder andere fiese Art zu Tode kommen! Wenn es technische Probleme gibt, will ich davon wissen – und zwar GLEICH.“
Lieutenant van de Kamp war ein hervorragender Ingenieur, aber seine Neigung zur Eigenbrötelei verursachte nicht zum ersten Mal Probleme.   
„Ja, Captain“, erwiderte er reumütig. „Ich hatte zwar gestern schon erwähnt, dass die Tarnvorrichtung spinnt, aber …“ 
„Ich war nicht informiert, wie ernst die Lage wirklich ist!“ Lairis sah ihn scharf an.
Marc atmete tief durch. „Unser Dilithium wird langsam knapp, das Oberkommando hat wohl unterschätzt, was für ein arger Energiefresser diese Tarnvorrichtung ist. Zwei Wochen machen die Systeme das noch mit – maximal! Vielleicht auch nur eine, denn dass die Tarnvorrichtung nicht auf Ihrem Display erschienen ist, könnte bedeuten, dass die Verbindung zum Hauptcompu-ter kurzzeitig getrennt wurde.“
„Weil ein ODN-Relais sekundenlang aus der Phase geschoben war?“ Lairis schauderte.
„Zum Beispiel.“
„Sie meinen tatsächlich, die Phasenverschiebung betrifft so winzige Einzelteile?“
„Sie kann einzelne Moleküle betreffen – oder auch ganze Schiffsektoren.“
„Die Vorstellung, dass einzelne Moleküle von mir in eine andere Phase geschoben werden, als der Rest meines Körpers, gefällt mir gar nicht!“
„Dann sollten Sie nicht beamen.“ Marc grinste schief.
„Dass es ganze Schiffssektoren trifft, gefällt mir natürlich noch weniger“, entgegnete Lairis trocken. 
„Ich denke zwar nicht, dass Sie das beruhigt – aber dieses … Phänomen wirkt sich zuerst auf jene Computersysteme aus, die unmittelbar mit den Interphasen-Emittern verknüpft sind: Ein Energierelais hier, ein paar Speicherchips dort … Was sich am Anfang nur in ein paar lästigen technischen Fehlfunktionen zeigt, wird irgendwann lebensgefährlich, wenn die Hauptsysteme verrückt spielen.“
„Was schlagen Sie vor?“, erwiderte der Captain resigniert.
„Ich denke zwar, wir haben noch drei-vier Tage Gnadenfrist, bis wir richtig Stress bekommen – aber auf der sicheren Seite sind wir nicht! Falls zum Beispiel die Steuerung des Materie-Antimaterie-Eindämmungsfeldes im Warpkern angegriffen wird …“
„Brauchen wir uns um einzelne Moleküle, die aus der Phase geschoben werden, keine Gedanken mehr zu machen“, ergänzte die Bajoranerin düster.
„So sieht’s aus“, stimmte Marc zu. „Ich schlage vor, die Tarnvorrichtung abzuschalten.“
„Keine gute Idee – wir befinden uns in Sensorenreichweite einer Dominion-Patrouille!“
„Dann stehen wir also vor der Wahl, von denen vaporisiert zu werden oder selbst dafür zu sorgen, dass es Puff macht.“ Marc verzog das Gesicht.
„Wie groß wäre denn die Wahrscheinlichkeit, dass es ‚Puff‘ macht?“, wollte Lairis wissen.
„Nach der letzten Simulation 1:255, zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Tendenz steigend.“
„Da wäre die Chance, vom Dominion ausradiert zu werden, eindeutig größer.“ Lairis blickte ihren Chefingenieur ernst an. „Aber bevor das passiert, würden sie versuchen, das Schiff zu entern und die Crew gefangen zu nehmen, um beides genüsslich zu sezieren.“
„Sie ziehen also einen sauberen Warpkernbruch vor?“
„Sie kennen mich zu gut.“
Marc runzelte die Stirn. „Meinen Sie nicht, unsere Überlebenschancen wären größer, wenn wir roten Alarm geben, die Tarnung abschalten und irgendwie versuchen, der Dominion-Flotte zu entkommen? Falls sie uns verfolgen, kämpfen wir. Für den alleräußersten Notfall gibt es ja noch die Selbstzerstörung.“
„Das Dominion darf auf keinen Fall mitbekommen, wie wir uns enttarnen! Genau genommen dürfen sie gar nicht mitbekommen, dass wir überhaupt hier sind“, gab Lairis zu bedenken. „Können wir nicht versuchen, mit Warp aus dem Scannerbereich der Patrouille zu entkommen, ohne die Tarnung aufzugeben?“
Van de Kamp wog zweifelnd den Kopf hin und her. „Von einem Warpsprung würde ich drin-gend abraten, solange die Tarnvorrichtung aktiv ist. Die instabilen Emitter sind ja unmittelbar mit dem Materie-Antimaterie-Reaktor gekoppelt …“
„Ich weiß“, unterbrach ihn die Kommandantin ungeduldig. „Wie lange brauchen wir mit Impuls bis zum nächsten Sternensystem?“
„Sie meinen, bis A-3452?“, hakte Marc mit säuerlicher Miene nach. „Knapp zwei Tage.“
Lairis‘ Miene machte deutlich, dass ihr diese Aussicht ebenso wenig gefiel. Das Sonnensystem A-3452 war unbewohnt und es gab einen Klasse-J-Gasriesen mit hoher Konzentration von Kohlenstoff in der Atmosphäre. Dort sollte die Defender im Orbit parken, bei Gefahr notfalls ab-tauchen und in der Zwischenzeit versuchen, die Emitter zu stabilisieren. 
„Ich fürchte nur, wenn wir zu tief ‚tauchen‘, wird das Schiff durch den Atmosphärendruck zerquetscht wie in einer Müllpresse“, meinte der Ingenieur besorgt. „Die Defiant hat so ein Abenteuer gerade hinter sich, danach war sie beinahe Schrott. Und die Defender ist JETZT schon fast Schrott!“
„Keine Sorge, Marc, ich habe nicht vor, auf der Oberfläche nach Schätzen zu buddeln“, gab Lairis zurück.
Gleich nach Lieutenant van de Kamps Andeutung, dass die Tarnvorrichtung unzuverlässig lief, hatte der Captain eine Krisensitzung mit allen Wissenschaftlern, leitenden Sicherheitsoffizieren und Ingenieuren einberufen. A-3452 hieß der Plan B, der dabei herausgekommen war. Lairis wäre dankbar für einen weniger gefährlichen Plan C oder D, aber den gab es leider nicht.
 „Falls dieser Gasriese überhaupt eine Oberfläche hat, könnten Sie bei Ihrer Schatzsuche sogar Glück haben: der Druck in den tieferen Schichten ist so groß, dass die Kohlenstoff-Partikel der Atmosphäre als Diamanten vom Himmel regnen“, dozierte Marc.
 „Sieht bestimmt hübsch aus – aber wie Sie schon sagten: wenn wir uns nicht aus dem Gravi-tationsfeld des Gasriesen befreien können, regnen wir selbst als Diamanten auf die Oberfläche.“ Die Bajoranerin verzog das Gesicht. „Ich mag die Dinger nur als Schmuck – nicht als Crew. Allerdings bräuchten wir nicht tief in die Atmosphäre vorzudringen, also bleibt das Risiko über-schaubar. Laut M’Rass ist die Ionenkonzentration in der oberste Schicht der Thermosphäre schon so hoch, dass die Sensorreichweite dort höchstens fünfzig Kilometer beträgt.“
„Mag sein, aber …“ Marc schluckte. „Überstrapazierte Plasmarelais, instabile Computerverbin-dungen und ein Schwitzbad in einer Gasriesen-Atmosphäre … kein Vorschlag für einen gemütlichen Freitagabend.“
„Also lieber eine Grillparty, bei der wir gegrillt werden und das Dominion feiert?“, hielt Lairis dagegen. 
„Ich dachte, die Pest und die Cholera wären ausgerottet“, seufzte Marc.

-----------------

Nach wenigen Metern gelangten die Männer an eine Luke. Jerad suchte nach einem Öffnungsmechanismus, fand einen armlangen Hebel und zog mit aller Kraft daran. Knarrend und ächzend bewegte sich das Schott seitwärts, aber nur wenige Zentimeter.
„Fassen Sie mal mit an“, schnaufte der Trill.
„Klar doch!“ Rodrigo kam sofort zu Hilfe und mit vereinten Kräften gelang es, die schwere runde Metalltür weit genug zur Seite zu rollen, dass selbst der untersetzte Rodrigo durch den Spalt passte. 
Modrige, abgestandene Luft empfing die beiden Männer. Doch wenigstens konnten sie in dem kreisrunden Raum, der hinter dem Schott lag, bequem aufrecht stehen.
Cordero sah sich mit großen Augen um. Er entdeckte fast cardassianisch anmutende, ovale Monitore, die in die Wände eingelassen waren, Konsolen mit fremdartigen Schriftzeichen, Oberflächen in Schwarz und Chrom, matt und abgeschliffen vom Sand und von der Zeit.
Eine durchsichtige, wenn auch trübe Frontscheibe gab den Blick auf die Außenwelt frei.
„Eine Art Kontrollraum“, meinte Cordero.
„Oder das Cockpit“, gab Jerad zurück.
„Soll ich das Heck suchen?“, fragte Rodrigo.
Jerad überlegte einen Moment und nickte. „Gute Idee.“
Er näherte sich einem kleinen runden Separee, wo er die Steuerzentrale vermutete. Der Pilotensitz lag unter einer Art Glasglocke, ein offener Durchgang führte ins Innere. Bis zur Höhe sei-ner Brust war die Trennwand schwarz, daher entdeckte Jerad nicht gleich die knochige Hand, die sich in der Lehne des Pilotensitzes verkrallt hatte.
Knochig, in der Tat … Der Lichtkegel von Jerads Taschenlampe erhellte eine Skeletthand mit vier Fingern, etwas länger als die Finger einer menschlichen Hand. Neugierig und ein bisschen von Ehrfurcht erfüllt kam der Trill näher. Wer immer in diesem Sessel saß, hatte sich mit primitivsten Mitteln ins All gewagt, ein Pionier und Entdecker aus alten Legenden. Er oder sie hatte für den Traum einer Spezies alles riskiert – und war dafür gestorben.
Jener Teil von Commander Kayn, der Thoras war, erinnerte sich an den Start des ersten Warp-Schiffes auf Trill. Hundertausende von Leuten drängten sich vor dem Raumhafen, jubelnd, fiebernd, bunte Flaggen schwenkend … vom ersten Sonnenstrahl bis zur Dämmerung. Kleine Kinder schickten Seifenblasen in den Himmel, eine Kapelle spielte fröhliche Marschmusik, hin und wieder unterbrochen von pathetischen Reden oder dem Newsticker. Technische Probleme verzögerten den Start, ein elektrischen Knistern erfüllte die Luft, die Aufregung war nahezu greifbar … Bis sich endlich eine brennende Schneise senkrecht durch den lilafarbenen Abendhimmel zog und die Rakete, welche die Feuerspur hinterließ, immer kleiner und kleiner wurde. Seit diesem Augenblick war Trill eine Warp-Zivilisation. Ein frenetischer Jubel brach los, die Masse kreischte und tobte …
Aber dann heulte ein Sandsturm auf und übertönte den fröhlichen Lärm, riss Jerad Kayn aus jenem denkwürdigen Tag eines früheren Lebens und brachte ihn zurück in die Totenstille der Gegenwart.
Er blickte nicht länger in die leuchtenden Augen von Kindern, die eine startende Rakete bestaunten, sondern in die leeren Augenhöhlen eines humanoiden Totenschädels.
Der Mund stand weit offen, die Knochenfinger bohrten sich in beide Sessellehnen, die  Wirbelsäule war verräterisch durchgebogen.
Auf dem Nachbarsitz fand Jerad ein weiteres Skelett, das ebenfalls in einem Augenblick des Schreckens erstarrt schien.
Der Trill schluckte und zwang sich, seinen Tricorder zu ziehen. Die Vermessung der beiden Skelette ergab, dass es sich – höchstwahrscheinlich – um eine männliche und eine weibliche Leiche handelte. Beide waren knapp zwei Meter groß, besaßen humanoide Proportionen, jeweils vier Zehen und vier Finger an jeder Hand und jedem Fuß. Der Todeszeitpunkt lag 198 Jahre zurück.
Nachdenklich betrachtete Jerad die beiden Toten. Durch die staubige Frontscheibe sickerte fahles Licht und tauchte die Szene in Sepia. Wie ein vergilbtes, altes Foto.
Die beiden waren offensichtlich Pioniere der Raumfahrt und verdienen etwas Besseres, als in dieser Einöde zu verrotten, dachte der Trill. Er würde Captain Lairis bitten, die zwei Skelette zu-sammen mit dem Wrack zur Untersuchung auf die DEFENDER zu beamen und sie anschlißend in Ehren zu bestatten.
Unwillkürlich fragte sich Commander Kayn, warum ihr eigenes Volk das nicht längst getan hatte. Verunglückte Raumfahrer bekamen normalerweise ein Heldenbegräbnis – oder irgendeine andere Form von Zeremonie, je nach dem, welche Form des Totenkults bei dieser Spezies üblich war. Kein zivilisiertes Volk vergaß seine Toten in der Wüste und überließ sie dem Wind und den Aasfressern. Selbst wenn die Angehörigen der beiden Raumfahrer nach dem Absturz nicht die Möglichkeit besessen hatten …
Jerad war so tief in Gedanken versunken, dass er Rodrigos Ankunft nicht bemerkte.
Der Brasilianer bekam große Augen, als er die beiden Skelette sah. „Was immer die zwei Kameraden als Letztes gesehen haben - etwas Schönes war es sicher nicht“, meinte er.
Der Trill nickte. „Ich habe überlegt, dass wir ihnen ein würdiges Begräbnis gönnen sollten.“
„Captain Lairis hat sicher nichts dagegen“, bemerkte Cordero.
Dann überspielte er dem ranghöheren Offizier seine Tricorderdaten. „Also, ich habe das Heck gefunden“, berichtete er. „Es liegt auf einem Plateau dieses komischen Felsens.“
„Wie groß ist es?“
„Drei Meter zwanzig lang und zwei Meter breit.“
„Dann können wir es ins Shuttle beamen“, entschied der Commander. „Das vordere Teil lassen wir hier, wir nehmen nur den Flugschreiber und die beiden Kameraden mit.“
„Aye.“
Cordero blickte den Trill eindringlich aus seinen schwarzen Augen an, so dass Kayn unwillkür-lich fragte: „Haben Sie sonst noch was Interessantes rausgefunden, Chief?“
„Allerdings“, gab der Brasilianer zurück. „Dieses Spaceshuttle hatte nicht einfach nur einen Unfall und ist auf den Planeten gekracht – es wurde abgeschossen.“
„Abgeschossen?“ Jerad runzelte die Stirn. „Von wem?“
„Kann ich noch nicht definitiv sagen. Dazu müssten wir das Zeug auf die Defender schaffen.“ Rodrigo legte eine bedeutungsschwangere Pause ein, während draußen der Sturm heulte. „Aber eines kann ich jetzt schon sagen: Die Energiesignatur hatte verdammte Ähnlichkeit mit Dominion-Waffen!“

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Die Reparaturarbeiten am Bussardkollektor kosteten Marc alle Kraft, denn das Schweißgerät in seinen Händen wog eine gefühlte Tonne. Seine Muskeln schmerzten so sehr, dass er die Zähne zusammenbeißen musste. Er war noch nie gern ins Fitnessstudio gegangen und nun verfluchte er sich dafür.
Kahran ging es nicht besser. Als er neben dem Bussardkollektor materialisierte, hatte er das Gefühl, dass das Blut aus seinem Kopf direkt in seine Füße schoss. Der junge Betazoid kannte kannte das Arbeiten in Schwerelosigkeit und hasste es, weil ihm dabei jedes Mal übel wurde. Aber wenigstens war darauf vorbereitet. Knapp sieben G waren etwas anderes. Ironischerweise wünschte er sich in diesem Moment, schwerelos zu sein.
Während der Arbeit sprachen die beiden Männer kaum, es kostete sie zu viel Kraft. Kahran schnappte nicht einmal mehr die Gedanken und Gefühle seines Kollegen auf. Es kam ihm vor, als wäre sein Gehirn unter eine gigantische Walze geraten und hätte in seiner Plattheit nur noch eine Funktion zu erfüllen: Die Reparatur des Bussard-Kollektors. Die war zum Glück – aus tech-nischer Sicht – recht einfach zu bewältigen. 
Als Marc seine Arbeit beendet hatte, hob er den Blick. Sein Kopf fühlte sich dabei an wie eine zentnerschwere Steinkugel und er hatte Angst, sich selbst das Genick zu brechen, wenn er sich zu abrupt und heftig bewegte.
Doch dann wurde er fast geblendet von einem strahlenden rosafarbenen Licht und vergaß für eine Sekunde die erdrückende Schwerkraft, seine Mission und die Defender. Über einer massi-ven Formation zinnoberroter und rotbrauner Berge ging eine kleine weiße Sonne auf. 
„Schauen Sie sich das an, Kahran – ist das nicht irre!“, keuchte er und beobachtete das exoti-sche Naturschauspiel voller Andacht. Natürlich waren das keine echten Berge, sondern Wolkenformationen. Hochkonzentriertes Gas. So schön, so gefährlich.
„Ja. Toll“, krächzte Kahran und Marc überlegte, ob das ironisch gemeint war.
Als er sich langsam und vorsichtig aufrichtete, kehrte die Schwere zurück, riss brutal an seinen Gliedern und als er seine Hand zum Kommunikator führte, glaubte er einen Moment, sie sei durch eine Prothese aus Blei ersetzt worden.
„Van de Kamp an Maschinenraum …“
„Sovrak hier. Sind Sie und Lieutenant Kahran wohlauf, Sir?“
„Den Umständen entsprechend, ja.“ Es rührte Marc, dass der scheinbar emotionslose Vulkanier sich zuerst nach ihrem Befinden erkundigte. „Wir konnten … den Riss versiegeln“, japste er. „Hätten Sie genug Energie übrig, um uns zurück zu beamen?“
„Bedauere. Gegenwärtig nicht. Aber sobald der dritte Kollektor funktioniert, dürfte es kein Problem darstellen. Ich sage dem Transporterchief, er soll Sie permanent erfasst halten.“
„Danke Fähnrich“, antwortete van de Kamp gepresst. „Meinen Sie, wir sollen ausharren?“
„Das wäre vernünftig“, erwiderte der Vulkanier. „Sie sollten jede unnötige Belastung vermeiden.“
„Na, das ist doch mal eine Ansage nach meinem Geschmack“, witzelte Marc.
„Lairis an van de Kamp und Kahran“, meldete sich die Stimme der Kommandantin, kurz nachdem der Chefingenieur sein Gespräch mit Sovrak beendet hatte. „Wie geht es euch dort drau-ßen?“
„Tja, wir haben es ganz schön schwer, aber wir leben noch.“


« Letzte Änderung: 23.04.14, 16:58 by Lairis77 »
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Alexander_Maclean

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Antw:Neues zu Star Trek Defender
« Antwort #261 am: 23.04.14, 16:54 »
Super.

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Fleetadmiral J.J. Belar

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« Antwort #262 am: 23.04.14, 17:07 »
Das sind ja mal gute Neuigkeiten. Liest sich schonmal sehr spannend. Hab den ersten Absatz gelesen, weil ich mir den Rest nicht vorspoilern wollte. Du schaffst es aber auch echt immer wieder, deine Leute in ausweglose Situationen zu bringen, die mit einem fast sicheren Tod aufwarten können. Wie lange das noch gut geht, bis mal einer aus der Maincrew das zeitliche segnet, ist imo eine spannende Frage.
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Kirk

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« Antwort #263 am: 23.04.14, 17:27 »
Super rechtzeitig kurz bevor ich wieder Schule hab (die vermutlich letzte Woche in meinem Leben Schulle) und jeden tag ne Stunde im ICE sitze. Perfektes Timing.
Star Trek: Starfleet: USS Galactica Status:
Kapitel 5 von 13 fertig
Star Trek: Starfleet: USS Dingo Status:
Vorproduktion 50 %

Kontikinx1404

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« Antwort #264 am: 23.04.14, 18:14 »
Die Leseproben waren interessant. Ich freue mich schon auf den ganzen Roman, werde mich sofort drauf stürzen wenn du ihn online
gestellt hast.
Alle meine Geschichten sind auch in meinem Portfolio verfügbar.
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David

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« Antwort #265 am: 23.04.14, 23:45 »
Ich habe den Textauszug jetzt ma noch nich gelesen, aber den Kurzinhalt und der allein macht mich schon sehr neugierig.

Klingt nach einem spannenden Abenteuer für Captain Lairis & Co.

Es freut mich, dass du den ROman geschafft hast.

Lairis77

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« Antwort #266 am: 24.04.14, 09:16 »
Das sind ja mal gute Neuigkeiten. Liest sich schonmal sehr spannend. Hab den ersten Absatz gelesen, weil ich mir den Rest nicht vorspoilern wollte.

Du weißt doch ...



;)

Aber keine Angst, die Textstellen verraten nicht viel.

Du schaffst es aber auch echt immer wieder, deine Leute in ausweglose Situationen zu bringen, die mit einem fast sicheren Tod aufwarten können.

Sonst macht es doch keinen Spaß.  :cugly
« Letzte Änderung: 24.04.14, 09:17 by Lairis77 »
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Antw:Neues zu Star Trek Defender
« Antwort #267 am: 24.04.14, 10:58 »
Gratulation zur Fertigstellung :) :)
Ich meine mich erinnern zu können, dass Du ja mal angedeutest hast, dass es für die "Defender" demnächst auch mal auf Abenteuer geht, in denen nicht (nur) das Kämpfen, sondern das Entdecken zur Herausforderung wird. Nun, mir scheint, es sei jetzt also soweit :D Ich bin schon gespannt!

Aus Sorge vor Spoilern und aus, ja, vielleicht auch allgemeiner Zeitnot (;) :D) habe ich die textpassagen jetzt auch nur etwas überflogen.
Ich glaube fast, mir ist dabei eine Frage gekommen.

Zitat
Die Reparaturarbeiten am Bussardkollektor kosteten Marc alle Kraft, denn das Schweißgerät in seinen Händen wog eine gefühlte Tonne. Seine Muskeln schmerzten so sehr, dass er die Zähne zusammenbeißen musste. Er war noch nie gern ins Fitnessstudio gegangen und nun verfluchte er sich dafür.
Weil ich mir selber darüber Gedanken gemacht habe, kann es sein, dass das eine Art Projektion ist, aber wenn ich diesen Abschnitt so lese, gewinne ich so ein wenig den Eindruck, als könnte Dich eine Sci Fi jenseits der ST-Vorgaben auch reizen. Und so frage ich mich, ob ein anderes "Umfeld", ein selbst gewähltes Setting vielleicht sogar größere Freiheiten für Dich bieten kann (wobei ich jetzt nun wirklich nicht an "Defender" rütteln will :) ). Trotz des Trailers für JJAs ersten ST-Film kann ich mir (klassische) Schweißgeräte, die noch dazu mit der Zeit ihr Gewicht spüren lassen in Star Trek nicht soooo gut vorstellen... Deswegen die Frage....

Lairis77

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Antw:Neues zu Star Trek Defender
« Antwort #268 am: 24.04.14, 11:57 »
Gratulation zur Fertigstellung :) :)
Ich meine mich erinnern zu können, dass Du ja mal angedeutest hast, dass es für die "Defender" demnächst auch mal auf Abenteuer geht, in denen nicht (nur) das Kämpfen, sondern das Entdecken zur Herausforderung wird. Nun, mir scheint, es sei jetzt also soweit :D Ich bin schon gespannt!

So ist es. :)
Genau genommen wird in dieser Episode überhaupt nicht gekämpft (von der Prügelei in der Offiziersmesse mal abgesehen) und die Forschung steht (zumindest in der zweiten Hälfte) echt im Vordergrund.

Episode 8 hat dann weniger Weltraumforschung als Erstkontakt mit unbekannter Spezies, Oberste Direktive etc. zum Thema. Allerdings wird es am Ende eine Schlacht geben.

Weil ich mir selber darüber Gedanken gemacht habe, kann es sein, dass das eine Art Projektion ist, aber wenn ich diesen Abschnitt so lese, gewinne ich so ein wenig den Eindruck, als könnte Dich eine Sci Fi jenseits der ST-Vorgaben auch reizen.

Tut es auch.
Ich schreibe z.Z. parallel an einer SF-Story, die gar nichts mit Star Trek zu tun hat (aber mit Aliens) und sogar in der Gegenwart bzw. nahen Zukunft spielt. Auch ein Grund, warum ich mit Defender 7 nicht so flott voran gekommen bin ...

Trotz des Trailers für JJAs ersten ST-Film kann ich mir (klassische) Schweißgeräte, die noch dazu mit der Zeit ihr Gewicht spüren lassen in Star Trek nicht soooo gut vorstellen... Deswegen die Frage....

Ich glaube, bei 7 G (die Defender war gerade in die Atmoshphäre eines Gasriesen abgetaucht), dürfte selbst ein Tricorder unangenehm schwer in der Hand liegen ;).

BTW: Über Schweißgeräte gibt es hier sogar einen Thread, glaube ich.
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Lairis77

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Antw:Neues zu Star Trek Defender
« Antwort #269 am: 27.08.14, 20:19 »
Tests scheinen ja gerade bei Facebook schwer in Mode zu sein. ^^ Also habe ich - neben diversen anderen kleinen Updates und "Reparaturarbeiten" an meiner Star Trek Defender Homepage auch den Charaktertest überarbeitet: Beantworte 20 Fragen und finde heraus, welchem Charakter aus der Fanfiction-Serie "Star Trek - Defender" du am ähnlichsten bist. Viel Spaß :). http://st-defender.de/?p=71
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