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ST -Bücherthread
Leela:
--- Zitat ---Die Idee mit dem Lesezirkel ist wirklich genial. Allerdings sehe ich auch das Problem der "Streuung".
--- Ende Zitat ---
Aus dem Grund sollten wir wohl vermutlich auch erstmal den Buch-Thread benutzen... wenn da einige Bücher vorgestellt werden sieht man in etwa, wo die anderen lesetechnisch stehen oder was bei ihnen gerade "dran" ist oder auch was sie interessiert und wie sie lesen. Das dürfte es vereinfachen ein gemeinsames Projekt/Buch zu finden. Zudem, wenn wir den Thread nicht mit Leben füllen können, wird wohl auch ein Lesezirkel schnell stecken bleiben... deswegen seh ich den Anfang schon erstmal im Bücherthread. Ich setz nachher auch mal 10 Bücher rein. :D
--- Zitat --- Zuletzt habe ich wieder einen kurzen Goethe zur Hand genommen, aber mit sowas als Thema werde ich wohl nicht mehrheitsfähig sein :D
--- Ende Zitat ---
Schwer zu sagen, ich tendiere eher zu Schiller. Aber den muss ich auch nicht soooo oft haben... XD Solche "Klassiker" haben natürlich immer etwas den Hauch von Schulliteratur uuuuuuuuuuuund.... man muss einige schlechte Erfahrungen überwinden. Versuch mal jemand der mit Effi geknechtet wurde Dein Faible für Fontane näher zu bringen.... :P
--- Zitat ---Am besten wäre wahrscheinlich eine Literatur die leicht verfügbar ist, also zum Beispiel Teil des Projects Gutenberg ist.
--- Ende Zitat ---
Ja. Nein. Jein. Verfügbarkeit ist nicht alles... Ich würde zB ungern einen Goethe völlig papierlos nur auf dem Rechner lesen wollen. Du? Insofern müsste ich das Buch wohl eh anschaffen... Zudem ist Gutenberg natürlich sehr eingeschränkt was neueres angeht. Aber gerade deswegen; Erstmal in dem Thread etwas gucken wo wir stehen... glaube ich.
Star:
--- Zitat von: sven1310 am 03.04.13, 00:55 ---Wir haben sogar eigene Foren dafür:
http://www.sf3dff.de/index.php/board,121.0.html
http://www.sf3dff.de/index.php/board,135.0.html
sowie ein sehr überschauliches Thema
http://www.sf3dff.de/index.php/topic,2826.0.html
Da sieht man es mal, wir sind dick geworden wie Reiner Calmund und blenden schon ganze Foren aus und merken es noch nichtmal. :D
--- Ende Zitat ---
Da sieht man mal, wie doof ich bin
Die beiden Unterforen habe ich sogar gesehen. Den Thread von Max hatte ich aber in der Tat nicht auf dem Radar. Whoops. Das Forum ist halt wirklich sehr umfangreich, stellenweise kann man sich da schon mal ein wenig verlaufen - vor allem, wenn die Sachen so breit gefächtert sind (Star Trek in der einen Ecke, Fantasy und Sci-Fi in der anderen, der Rest befindet sich im Off Topic). Daher, danke für die Links. Dann weiß ich ja jetzt, wo ich in Zukunft auch noch reinspam- äh, reinposten kann :D
--- Zitat von: Leela am 03.04.13, 10:24 ---Wenn man sich über ein bestimmtes Buch austauschen will, kann man ja sogar einen kleinen Lesezirkel mit Leseziel ins Leben Rufen... so in der Art, "Bis in 4 Wochen sollte jeder das Gesamtwerk von Imanuel Kant gelesen haben und dann reden wir mal drüber" XD Kurz: Hohes Interesse, zumindest bei mir.
--- Ende Zitat ---
Mit Lesezirkeln habe ich sehr gute Erfahrung gemacht! Da haben wir auch immer eine kleine Wahl abgehalten und anschließend hatten wir sechs Wochen Lesezeit. Man stolpert dabei zwar auch mal über eine Gurke, aber im allgemeinen ist es dennoch ein hervorragender Weg, neues auszuprobieren. Bin nämlich auch immer auf der Suche nach Anregungen. Bei Star Trek weiß man ja vorher schon ungefähr, worauf man sich einlässt. Bei allem anderen bedarf es oft einen kleinen (oder auch großen) Schubser in die richtige Richtung. Also... ich wäre auch sehr an einem Lesezirkel interessiert. :)
Star:
TOS - Der Friedensstifter
Nach jahrtausendlangem Krieg könnten die Planeten Prastor und Distrel endlich dauerhaften Frieden erreicht haben. Doch Captain Kirk, der die Angelegenheit für die Föderation untersucht, muss schockiert feststellen, dass es sich bei dem Friedensstifter um keinen anderen als den berüchtigten Gauner Harcourt Fenton Mudd handelt! Mudd behauptet, sich geändert zu haben, aber Kirk hat so seine Zweifel. Er ist davon überzeugt, dass Mudd eine Art Betrug vorhaben muss. Doch was hat er vor? Kirk muss die Antwort schnell finden bevor der Frieden unendlichem Krieg weicht
"Der Friedensstifter" ist ein merkwürdiger Roman. Es fällt schwer ihn einzuordnen und daher ebenso schwer ihn wirklich zu bewerten. Zu Anfang gleicht die Geschichte stark einer klassischen Komödie, was gerade dem Charakter des Harry Mudd zu verschulden ist. Aber gerade, wenn man sich als Leser in Erwartung einer lustigen Geschichte ähnlich diebisch wie Harry die Hände zusammenreibt, macht der Roman plötzlich eine drastische Wende und wirft einen mitten ins actionreiche Geschehen eines planetenübergreifenden Krieges, der auch unsere Helden nicht verschont und Opfer unter der Besatzung fordert. Und das nur, um gegen Ende dann fast schon wieder Richtung Komödie zu steuern. Der Autor hat hier anscheinend selber nicht so recht gewusst, was es denn nun werden soll und das schadet der Story immens, weil sie sich weder in die eine, noch in die andere Richtung entwickeln kann.
Das ist bedauerlich, denn die eigentliche Geschichte zweier Planeten, auf denen man nicht sterben kann, sondern einfach wieder im Feindesteam "respawned" und nach einer Weile aufs Neue an die Front geschickt wird, wodurch der Krieg schon fast wieder bedeutungslos und lediglich als "Lektion" zum Erlernen der Dinge, die wirklich wichtig sind wird, ist gar nicht mal so blöd. Am Ende bleiben aber einfach zu viele Fragen offen und das Story-Potential wird lediglich angekratzt und zugunsten "lustiger" Stella Mudd-Momente beiseite geschoben. Allerdings muss ich zugeben, dass manche TOS-Episoden ja ganz ähnlich aufgebaut sind und vom Klamauk zu bitterem Ernst wechseln.
Dafür kann der Roman an ganz anderer Stelle gehörig glänzen, nämlich bei den Charakteren selbst. Kirk, Spock und Co sind annähernd perfekt getroffen, in nahezu jeder Situation. Der Autor beweist ein ungeheuer präzises Gespür für die Charaktere, sodass man wirklich das Gefühl hat, hier ein waschechtes (wenn auch beizeiten etwas merkwürdiges) TOS-Abenteuer vor der Nase zu halten. Besonders hat mir dabei Harry Mudd gefallen, der erstaunlich viel Spaß machte und mich vor allem in jenem Moment gut zum Lachen brachte, als er vor einem feindlichen Angriffstrupp floh. Aber auch die kleineren Charaktere wie Chekov oder Uhura bekommen genügend Platz im Rampenlicht und jeder bekommt etwas sinnvolles zu tun (und zu sagen). Die obligatorischen TOS-Elemente, wie das sterbende Redshirt, Commander Spock, der einen antiken Computer untersucht, oder Captain Kirk, der in einer flammenden Rede das politische System einer ganzen Spezies in Frage stellt, fehlen ebensowenig und runden das Gefühl des "Heimkommens" schön ab.
Unterm Strich kann man wohl sagen, dass "Der Friedensstifter" all jenen gefallen dürfte, die mit der neuen Kontinuität der Star Trek-Romane nicht viel anfangen können, und daher den Heyne-Büchern hinterhertrauern, weil sie einfach nur mal wieder ein normales(?), in sich geschlossenes Abenteuer erleben wollen. Dafür ist der Roman grade noch gut, ansonsten bietet er aber nichts herausragendes und ist lediglich großen TOS-Fans zu empfehlen.
Max:
Danke für die Kritik, Star.
Joah, das klingt ja gar nicht schlecht, vor allem auch, weil ich mich in vielen Erwartungen, die Du im letzten Absatz benannt hast, wiederfinde; denn "Dauerfortsetzungen" brauche ich nicht wirklich ;) :D
So, wie Du das beschreibst, scheint der Roman wirklich sehr angenehm lesenbar zu sein. Wenn eine Geschichte schon wirlich die TOS-Figuren benutzt, ist es nämlich schon wichtig, dass ihre "Essenz" eingefangen wird. Ich habe da mal einen Roman gelesen, der in Bezug auf die Figuren schon passabel war, ich aber nicht wirklich den Eindruck hatte, mitten in TOS gelandet zu sein.
Ich muss aber gestehen, mit Mudd nichts anfangen zu können, obwohl ich es mir richtig gut vorstellen kann, wie Mudd ob der Truppen abhaut ;) :D Ansonsten steht Mudd aber für mich nicht für das, was ich an TOS immer besonders schätzte und das scheint auch in diesem Roman in dieser Ambivalenz zu kulminieren, dass das Heitere und das Ernste kollidieren. Gut, das "Bittersüße" hat ja auch seinen Reiz; wenn zum Beispiel in Kurzgeschichten von Franz Xaver Kroetz Lachen und Entsetzen sehr nah beieinander liegen. Aber das scheint hier ja nicht so ideal geglückt zu sein.
Aber die anderen TOS-Elemente - Kirk mit seiner Rede, Spock mit dem Computer - scheinen ja wirklich sehr genial zu sein.
Auch der grundsätzliche Inhalt wirkt interessant. Also dieser Roman könnte vielleicht schon was für mich sein.
Star:
--- Zitat von: Max am 08.04.13, 20:04 ---So, wie Du das beschreibst, scheint der Roman wirklich sehr angenehm lesenbar zu sein. Wenn eine Geschichte schon wirlich die TOS-Figuren benutzt, ist es nämlich schon wichtig, dass ihre "Essenz" eingefangen wird. Ich habe da mal einen Roman gelesen, der in Bezug auf die Figuren schon passabel war, ich aber nicht wirklich den Eindruck hatte, mitten in TOS gelandet zu sein.
--- Ende Zitat ---
Es gibt einfach Autoren, die haben ein Händchen dafür, die "Stimmen" der Charaktere einzufangen, und dann gibt es welche, die kläglich daran scheitern und das zieht dann auch bei mir immer den Gesamteindruck herab, egal wie gut oder schlecht der Rest des Romans ist. Diejenigen, die von Anfang an mit ihren eigenen Serien und Figuren aufwarten haben es da natürlich ein bisschen leichter. Umso mehr freut man sich aber auch, wenn es dann mit den Original-Charakteren doch mal wieder klappt und die sind in "Der Friedensvermittler" anstandslos gelungen. Ich habe hier wirklich zu jeder Zeit die Charakter vor mir gesehen und ihre Stimmen gehört. Den DS9-Relaunch kann ich in der Hinsicht aber auch nur loben.
--- Zitat ---Ich muss aber gestehen, mit Mudd nichts anfangen zu können, obwohl ich es mir richtig gut vorstellen kann, wie Mudd ob der Truppen abhaut ;) :D Ansonsten steht Mudd aber für mich nicht für das, was ich an TOS immer besonders schätzte und das scheint auch in diesem Roman in dieser Ambivalenz zu kulminieren, dass das Heitere und das Ernste kollidieren. Gut, das "Bittersüße" hat ja auch seinen Reiz; wenn zum Beispiel in Kurzgeschichten von Franz Xaver Kroetz Lachen und Entsetzen sehr nah beieinander liegen. Aber das scheint hier ja nicht so ideal geglückt zu sein.
--- Ende Zitat ---
Nein, leider nicht. Es ist auch nicht so, dass sich diese beiden Elemente für mich ausschließen. Allerdings erfordert das auch immer eine etwas geschicktere Herangehensweise. Gerade Peter David gehört hier zu den Trek-Autoren, die das einwandfrei beherrschen. In "Der Friedensvermittler" hingegegen, war ich etwas... überrumpelt vom hin und her. Ein großer Mudd-Fan war ich bisher übrigens auch nie. Aber auch bei diesem Charakter hat der Autor alles richtig gemacht, weshalb ich seinen Auftritt überraschend gut fand und sogar gerne noch mehr von ihm gesehen hätte. Das liegt auch daran, dass der Autor ständig zwischen den Figuren herumhüpft - ein Kapitel wird mal aus Sicht von Kirk geschrieben, das ist dann etwas ernster, das andere aus Sicht von Chekov, und so weiter. Und die Mudd-Kapitel waren so perfekt auf den Charakter zugeschnitten, dass sie mir besonders gefielen.
--- Zitat ---Auch der grundsätzliche Inhalt wirkt interessant. Also dieser Roman könnte vielleicht schon was für mich sein.
--- Ende Zitat ---
Also wenn ich dir einen Star Trek-Roman empfehlen dürfte, dann würde ich dir "TNG: Das Herz des Teufels" ans... äh Herz legen: http://www.amazon.de/Das-Herz-Teufels-STAR-TREK/dp/3453156684
Das ist ein reißerischer Titel und ein reißerisches Cover, aber dahinter verbirgt sich eine Geschichte von fast schon Hitchcock'scher Qualität, in der die Grenzen zwischen Realität und Traum zunehmend verschwimmen zu drohen. Die Autorin hat einen tollen und komplexeren Schreibstil (Satyr-Ahoi), der dir gefallen dürfte und sorgt - ohne auf billige Schaueffekte zurückgreifen zu müssen - für stete Spannung, weil sie einem genau das Vorenthält, was man erwartet. Wann immer man meint, die Story würde gleich in gewohnte Bahnen zurückfallen, etwa mit einer Meuterei, oder einem Picard, der mit rotleuchtenden Augen das Ende der Enterprise verkündet, führt die Autorin einen wieder an der Nase herum. Es ist schwer den Roman zu beschreiben, ohne viel vorwegzunehmen, aber ich glaube das ist einer, der dir gefallen könnte. Lass dich vom Cover und dem Titel nicht beirren, hier geht es nicht um Mord und Totschlag, sondern um Versuchung, Vertrauen, Realität und Phantasie, und der Fokus liegt dabei auf den leisen, denn auf den lauten Tönen :).
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