Ich habe mir kürzlich das Star Trek Comic "Nero" zugelegt, welches ich in der letzten Ausgabe meines kleinen Clubmagazins rezensiert habe. Ich dachte mir mal, ich lass euch daran teilhaben:
Comic Review
Star Trek -"Nero"
Über die neue Zeitlinie die durch Star Trek 11 eingeführt wurde kann man denken wie man will, Fakt ist sie ist da. Und dazu kommen nun langsam natürlich Merchandising Artikel und Begleitliteratur.
Schon in Star Trek „Countdown“, dem Vorauscomic hatte man versucht die Hintergründe und die Logiklöcher im letzten Star Trek Film zu schließen. Countdown erzählte die Ge-schichte des angehenden 25 Jahrhunderts in dem eine Supernova die Kernwelten der Romulaner vernichtete. Nero, ein einfacher Bergarbeiter gehört zu den wenigen Überle-benden seines Volkes und sinnt auf Rache. Durch ein schwarzes Loch landet er mitsamt seinem zum Kriegsschiff aufgerüsteten Schlachtkreuzer Nerada im 23 Jahrhundert, wo er eine Schicksalhafte Begegnung mit der USS Kelvin hat. Das Sternenflottenschiff rammt die Nerada, wodurch das Bergbauschiff für einige Zeit außer Gefecht gesetzt wird.
Hier beginnt die Handlung des Comics „Nero“.
Plot: Die Nerada liegt schwer beschädigt im All und benötigt Zeit um dank der Borgtechnologie zu „heilen“. Doch soviel Zeit bleibt den Romulanern nicht, denn eine Flotte klingonischer Schiffe unter Captain Kor beginnt das wehrlose Schiff zu entern.
Trotz erbitterter Gegenwehr geraten Nero und seine Crew in Gefangenschaft und werden nach Rura Penthe gebracht. Die Nerada wird im Orbit in eine Sicherheitsverwahrung ge-steckt, um an die Geheimnisse dieses Schlachtschiffes zu kommen.
Die Jahre vergehen. Nero’s Hass wird durch die klingonische Folter und die Zwangsarbeit immer weiter geschürt, so dass er nur noch einen Gedanken hat. Er will den Mann töten, der seiner Meinung nach die Katastrophe um den Untergang Romulus zu verschulden hat. Er will Spock das antun, was er miterleben musste.
Zwanzig Jahre später liegt die Nerada immer noch in Quarantäne. Die Klingonen haben zwar versucht sie auseinanderzunehmen, aber das Schiff ist immer wieder nachgewachsen und hat sich selbstständig repariert. Eines Tages erwacht sie selbstständig zu neuen leben und vernichtet die orbitalen Kontrollen und feuert auf die Strafkolonie. In dem Durcheinander gelingt es Nero, seiner Crew und einigen Mitgefangenen zu fliehen und sich auf sein Schiff abzusetzen.
Doch, die Nerada liegt nicht mehr unter seiner Kontrolle. Sie steuert sich selbst auf ein unbekanntes Ziel zu. Ein Ziel namens V’Ger…
V’Ger hat in der Nerada einen verwandten Geist gespürt und sie deshalb zu sich gebracht. Nero nutzt die Chance durch das Allwissen des Maschinenwesens zu berechnen wann Spock durch das schwarze Loch kommen wird und kann den Botschafter daher rechtzeitig gefangen nehmen um an die rote Materie zu gelangen und ihn auf Delta Vega auszuset-zen.
Kritik:Nun, sowohl „Countdown“ als auch „Nero“ sind dringend notwendig, wenn man Star Trek 11 wirklich verstehen will. Der Film hat einfach zu viele Fragen aufgeworfen die nun in den Comics beantwortet werden. In diesem Fall hauptsächlich die Geschehnisse nach dem Zwischenfall mit der Kelvin. Als Kinobesucher konnte man sich schon fragen, was hat Nero die zwanzig Jahre lang getrieben? Warum ist er nicht nach Romulus zurückgekehrt und hat die Nerada übergeben um das romulanische Sternenimperium zur dominierenden Macht werden zu lassen? Das sind Fragen, die hier beantwortet werden.
Leider muss man sagen, das teile der Story zu weit hergeholt wurden. Der ganze Plot um V’Ger hätte man sich sparen können. Die Nerada fliegt mal so eben an den Rand des Delta Quadranten, um sich mit V’Ger zu treffen, und Nero verbindet sich mit dem Wesen in einer Gedankenverschmelzung, um Herauszufinden, wann Spock erscheinen wird. Danach spaziert man einfach wieder von dannen, als wenn nichts gewesen wäre… Hm, das verursachte mir beim Lesen einige Bauchschmerzen und macht ein eigentlich perfektes Comic zunichte.
Die Zeichnungen aus der Feder von David Messina, der bereits für „Countdown“ verant-wortlich war, sind wieder sehr gelungen. Messina gelingt es hierbei auch das Design von Star Trek 11 gekonnt mit dem bestehenden Designs vorheriger Star Trek Filme und Serie zu verbinden. Bestes Beispiel sind die Klingonen, ihre Uniformen und Raumschiffe.
Die deutsche Ausgabe hält noch einige Covergallerien und ein Interview mit Nero Darsteller Eric Bana bereit.
Hier zwei Vorschauseiten:
http://img.trekmovie.com/images/comics/nero_1p_4.jpghttp://www.comicbookresources.com/images/previews/idw/startrek/nero/NERO1page10.jpgFazit:Alles in allem war das Comic nicht schlecht, und erzählt einige ergänzenden Fakten zu Star Trek 11. Die Handlung selbst ist ein wenig trocken rübergebracht, was auch daran gelegen haben kann, das man das Ende des Comics bereits zwangsweise kennt. So etwas wie Spannung vermisst man aber trotzdem zu jeder Zeit.
Einen weiteren Punkt Abzug gibt es für den gesamten V’Ger-Plot. Der ist so unglaubwürdig dargestellt, das ich die betreffenden Seiten des Comics am liebsten rausreißen möchte. Da hätte man sicherlich eine bessere Methode finden können, wie Nero Spock’s Ankunft berechnet.
3 von 5 Punkte