Autor Thema: Dienstgrade von anderen Völkern  (Gelesen 14481 mal)

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Visitor5

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Antw:Dienstgrade von anderen Völkern
« Antwort #30 am: 20.02.13, 16:35 »
Nuuun... Rangsysteme zu Vergleichen ist selbst innerhalb der Nato ein Problem!

Deswegen könntest du deine Schlussfolgerungen durchaus zum Fakt erheben.

Allerdings: Eine flache Hierarchie bei einer infanterielastigen (Massen-)Truppe wie einer Miliz - mh, da bin ich kein Freund von, das wird äußerst kritisch, allein schon wegen der puren Anzahl an Milizangehörigen.

Natürlich, wie du auch schon mit dem Legat angedeutet hast, gibt es durchaus Völker, bei denen ein ansonsten militärischer Rang auch politische Macht innezuhaben scheint, von daher kann man sehr viel interpretieren - und selbst ausknobeln.

Hierbei sei wieder gesagt: Ein Rang kommt nicht von ungefähr!
Man analysiert seine (gegebene Struktur) und fasst Gemeinsamkeiten zusammen, und verleiht dem, der diesen Posten inne hat, einen Rang, der der Machtfülle und dem Aufgabenbereich entspricht...

Ich habe zB. für eine Art "Gouverneur" meines Syndikats den Rang "Prätor" eingeführt (Prä = vor; tor= Tor, dh. "vor dem Tore", aber im übertragenen Sinne auch jemand, der voran geht oder Vorderker ist. Zudem muss es keine 1:1-Entsprechung geben, diese "Übersetzung" des eigentlichen Titels kommt der Aussage aber am Nächsten. ;) )
Als Beispiel: Ein bestimmter Charakter war dafür verantwortlich eine neue Gesellschaftsordnung zu entwerfen, inklusive Schul- und Arbeitssystem. Im zweiten Schritt wurden dann auf dieser Basis Sklaven erzogen und ausgebildet... Eine Basis wurde geplant und gebaut... Nun sind die Schiffe dran. Die Ranginhaberin ist sowohl Staatschefin, Manager als auch Oberst der dortigen "Armeeorganisation".

Man sieht schon, dass man aus unserer Geschichte nur wenige Ränge hat, die man als Vergleich heranziehen könnte. Am ehesten wäre wohl der Aufsichtsrat der VOC oder EIC, wobei gerade die EIC selbständig Soldaten einziehen, ausbilden, Kriege erklären und Frieden schließen durfte. Das dürfen meine Prätoren nicht.  :D


Fazit: Ein Rang wird nach wie vor geschaffen, um auf eine realistische Situation zu reagieren; Einmal geschaffene Ränge sind daher nicht zwangsläufig miteinander vergleichbar.

Tolayon

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Antw:Dienstgrade von anderen Völkern
« Antwort #31 am: 29.06.13, 22:57 »
Ich habe mir mal Gedanken zu einer möglichen Fremdenlegion der bajoranischen Miliz gemacht (das Konzept könnte man auch auf andere planetare Streitkräfte und erst recht die Militärs von Nicht-Föderationswelten übertragen).

Hintergrund in meinem Beispiel wäre, dass viele Offiziere und Soldaten der Miliz mit dem Beitritt Bajors zur Föderation zur Sternenflotte gewechselt sind. Zwar reicht das verbliebene Personal im Grunde genommen aus, um den Planeten zu schützen, aber die Bajoraner können ziemlich dickköpfig sein und bemühen sich daher um Ersatz.
Da eine Wiederaufstockung auf das Niveau vor dem Föderationsbeitritt nicht infrage kommt (gesamtföderale Regelung), wurde ab den 2390er Jahren im begrenzten Umfang eine Fremdenlegion gegründet.

Das Grundprinzip ähnelt dem der heutigen französischen Legion, d.h. die Nicht-Bajoraner können nur als Unteroffiziere und einfache Soldaten beitreten - es sei denn, sie leben seit mindestens drei Jahren auf Bajor und haben die planetare Staatsbürgerschaft (dann können sie aber auch in die reguläre Miliz und müssen nicht mit der Fremdenlegion vorlieb nehmen).

Es gibt aber zwei wichtige Unterschiede zum französischen System:

1. Die Legionäre behalten ihr ursprünglichen Namen;

2. Es wurden zwei neue, oberste Unteroffiziers-Grade geschaffen, die praktisch nur ehemaligen Voll-Offizieren anderer Streitkräfte bzw. der Sternenflotte offenstehen:

- Der "Top Sergeant" (muss Befehle nur von regulären Offizieren von Major an aufwärts entgegen nehmen)
- Der "Prime Sergeant" (ist nur Colonels und Generälen zum direkten Gehorsam verpflichtet).

Darüber hinaus gibt es noch in Anlehnung an die alten Deep-Space-Nine-Tage den Sondertitel eines "Constable", welcher abseits aller regulären und irregulären Ränge steht. Er wird an externe Ermittler und Sicherheits-Experten verliehen, welche auch innerhalb der regulären Miliz zum Einsatz kommen können und dort auch ranghohen Offizieren gegenüber in der Sache weisungsbefugt sind.

Insgesamt wäre die Fremdenlegion nur einige Tausend Mann stark (ich denke kaum mehr als 2000), und Constables gäbe es ebenfalls eine Handvoll (nur Odo wäre nicht mehr darunter, da er zum besagten Zeitpunkt Botschafter des Dominion ist).

Visitor5

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Antw:Dienstgrade von anderen Völkern
« Antwort #32 am: 01.07.13, 14:16 »
Für Bajor gibt das in meinen Augen keinen Sinn.

Schon während den TNG-Folgen wird klar, dass die Bajoraner gar keine Hilfe wünschen, da sie es als unethisch sehen, Fremde in ihren Krieg reinzuziehen.

Auch der Gedanke des Ersatzes passt meiner Meinung nach nicht.
Die Bajoraner sind äußerst stur, politisch aktiv und stolz auf ihre Heimat. Dies sind genau die Punkte, die bei einer Besatzung viele Bajoraner in den Untergrund trieben (von der Aussichtslosigkeit ihres geknechteten Lebens einmal abgesehen). Diese Einstellung ist es, was die Bajoraner kompromisslos für ihre Freiheit kämpfen lässt.

Im Frieden sind die Bajoraner Bauern - und sind damit glücklich, im Krieg sind sie alle Freiheitskämpfer. Wieso sollten die Bajoraner also ein "stehendes Heer" haben wollen? Das ist in meinen Augen recht untypisch. Ich kann mir das nur schwer vorstellen.

Die Bajoraner könnten aber eingesehen haben, Material zu bunkern und dass dass sie auch im Frieden des öfteren Manöver abhalten müssen - und ihre Leute quasi regelmäßig zu Übungen "einziehen" - aber auch das ist ziemlich untypisch, da Bajoraner gerne unabhängig sind.

Das bajoranische Militär/ Miliz zeichnet sich meiner Meinung durch eine maximale Dezentralisierung aus! Ich denke, wenn du diesen Gedanken verfolgst, würdest du auf einer bessere Schiene fahren. "Maximale Dezentralisierung" - damit kennst du dich gewiss noch viel besser aus als ich! Versuche dieses Know How auf das Bajoranische Militär zu übertragen - meine Empfehlung. ;)

Anmerkung: in einem "Totalen Krieg" muss man auf maximale Dezentralisierung setzen, um nicht mit einem Schlag handlungsunfähig zu werden! Genau aus diesem Grunde arbeitet jeder Geheimdienst nach diesem Muster.

Mein Bajor hat zB. ihre Untergrundkämpfer, wie man es aus den Serien her kennt - dazu kommen noch Einheiten, die eben außerhalb Bajors trainiert worden sind und ganz neue Impulse mitbringen, aber dies wird sich nicht durchsetzen: Damit bekommt Bajor ein Kontingent von Spezialeinheiten, die eben nicht nach bajoranischem Muster vorgehen, Berufssoldaten quasi, die zentral geführt werden, äußerst diszipliniert, ja, bajor-atypisch sind! Diese Strategie wird sich niemals global durchsetzen! Dies ist eine temporäre Erscheinung.
2369 werden diese Einheiten zwar nicht direkt aufgelöst, aber still und leise in die Gesellschaft integriert. Dieses Kontingent wird so auch nie wieder einsetzbar sein, weil das in Übung halten ihrer Kenntnisse geheim nicht möglich ist! Manche schließen sich zB. dem offiziellen bajoranischen Militär an und bekommen dort auch die ein oder andere Schlüsselposition, aber das war es auch schon.


Fazit:
Einen "Totalen Krieg" führt man nicht mit Truppenkörpern vom Bataillon aufwärts; Diese Taktiken (zentral geführte Verbände) sind nicht gerade sehr bajoranisch und geben bei einer kompletten Besetzung der Heimatwelt auch gar keinen Sinn. Der daraus resultierende Kleinkrieg kann eh nicht mit "Soldaten" gewonnen werden, weil diese nicht in die Gesellschaft integriert sind und viel zu leicht aufgespürt werden können. Für solch einen Kriegsschauplatz braucht man eben Leute, die 23 Stunden im Krankenhaus auf der Station zu finden sind, und eben nur eine halbe Stunde am Tag ihrem Kriegshandwerk nachgehen, denn nur so werden Alibis plausibel. Regel Nummer eins: Alibis müssen nachprüfbar sein - niemals (!) lügen - die halbe Wahrheit ist immer die beste Tarnung!

Zu diesem Thema hatte ich mal ein schweizer Handbuch als PDF - das ich aber bedauerlicherweise verloren habe. Mit einer Lektüre kann ich dir derzeit also leider nicht weiterhelfen.

(Achtung: Dies ist nur meine persönliche Meinung - und nur eine Möglichkeit unter vielen - und gewiss gibt es noch viel bessere als diese.)

 

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