Autor Thema: ST9 Der Aufstand  (Gelesen 28726 mal)

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SSJKamui

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Antw:ST9 Der Aufstand
« Antwort #30 am: 04.03.12, 15:09 »
Da wir seid einigen Wochen hier die Filmreihe nochmal besprechen, hier mal meine Ausführliche Meinung zu ST9.(Sorry, falls ich damit was ToVa Vorweg greife, aber da der Thread schon da war dachte ich, ich kann es mal Schreiben.)

Der Plot des Films ist eigentlich eine klassische Planetary Romance Geschichte (Erdling/Weißer kommt in fremde Koloniewelt, die von seinem eigenen Staat ausgebeutet wird oder von anderen Staaten (meistens für Rohstoffe wie Treibstoff) und schließt sich den primitiven Eingeborenen oder sogar den primitivsten Eingeborenen an um als neuer Lawrence von Arabien diese bei ihrem "Befreiungskampf" gegen die Kolonialherren zu unterstützen). Dies gab es schon in vielen Geschichten, von John Carter, von dem bald eine neue Verfilmung erscheint über Dune bis hin zu Avatar.  Dies ist auch Star Trek Typisch mal wieder Grundlage für eine ethische Diskussion über Kolonialismus/Vertreibung etc. Das Problem dabei, erstmal ist dieses Problem relativ alt und nicht so akut wie andere Problembehandlungen, die Star Trek berühmt gemacht hatten. Also wird dadurch nicht das volle Potential von Star Trek Genutzt.

Außerdem ist Star Trek, wie Avatar eine ziemliche Vereinfachung eines Planetary Romance Plots. Im Gegensatz zu Dune, wo es mehrere Fraktionen von "Kolonialherren" und einheimischen gab, die jeweils eigene Ziele mit dem Planeten hatten und unterschiedlich ethisch zu bewerten waren ist der Plot bei ST9 eine relativ einfache Gut gegen Böse Konstellation. Die wird zwar aufgebrochen durch die Verwicklung der Sternenflotte in die Sache und die Tatsache, dass die Motivation der Ba'ku auch nicht ganz "sauber" ist. Bei den Ba'ku wird dieses Thema aber nicht richtig ausgebaut. Bei der Sternenflotte werden auch keine Grundsatzfragen gestellt, sondern nur gesagt, dass es halteben auch "böse" Leute in der Flotte geben kann.

In Hinsicht auf ST9 als Planetary Romance ist auch ein Makel, man blieb zu lange im Film auf der Enterprise. Normalerweise lebt das Genre davon, den Planeten zu entdecken und lange Wege "auf eigene Faust" zu erkunden mit mehreren Zwischenstopps in Rastplätzen, Dörfern etc. (Wie eine klassische Heldenreise in Fantasy Büchern oder Mythen.) Man bleibt aber im Film hauptsächlich in der Gegend vom Dorf und hat nur einen relativ kargen Berg als zweiten Ort.

(Allgemein bei der Frage,  ob der Planet interessant war, da fand ich den Genesis Planeten bei ST3 eine viel interessantere Location, auch weil die mehr Ausgearbeitet wurde von den Autoren als die Heimatwelt der Ba'Ku.)

Insgesamt kann man sagen, diese Elemente kamen auch in DS9 vor und dort wurden diese Elemente etwas interessanter/besser gelöst mit den Diplomatischen Verwicklungen der Fraktionen auf Bajor und den umliegenden Nationen, obwohl man da auch zu sehr im Weltall "klebte".

Eine Sache finde ich aber besser in ST9 als in vielen Planetary Romance Geschichten. Die "edlen Wilden", primitiven Naturvölker, oder vielmehr das Naturvolk wurde nicht wie so häufig im Genre zu metaphorischen Indianern gemacht, sondern eher griechisch/römisch. Das finde ich gut, denn dieses Thema mit metaphorischen Indianern, die vom "weißen Mann" ausgenutzt werden ist relativ abgedroschen.

Ansonsten ist der Plot wie eine typische TNG Folge, was dem Film auf der einen Seite viele Pluspunkte einbringt, da dies meiner Meinung nach der Star Trek Mäßigste aller Filme ist mit den typischen Elementen von Star Trek. Auf der anderen Seite kann man auch etwas dieses Schema F auch kritisieren. Was aber gut ist, im Gegensatz zu manchmal in TNG wirkte es nicht so, dass der gebildete Picard den "unzivilisierten Barbaren die weiße Moral beibringt", sondern hier beschützt Picard die gar nicht mal so rückständigen "Wilden" sogar fast vor allen Einflüssen des "weißen Mannes". Auch, das die Sternenflotte mal nicht die strahlenden Saubermänner sind sondern selbst auch mal falsch handeln ist gut an dem Film (und ein erheblicher Fortschritt zu den meisten TNG Folgen), obwohl das später relativiert wird.

Das man Worfs Rückkehr von DS9 nicht ordentlich erklärt hat mit gewissen Folgen (auch beim Thema Jadzia Dax und deren Ableben)  fällt ein wenig negativ auf. (Obwohl dies im Buch stärker zur Sprache kommt.) In Nemesis ist dies aber ungemein schlimmer, auch da Worf ja am Ende von DS9 irgendwo einen Posten bei den Klingonen hatte.

Ich stimme Will Pears zu, man hätte den Bezug zum Dominionkrieg und der Möglichkeit eines Jungbrunnens als Heilung der Kriegsversehrten und  eines vom Krieg fernen Paradieses einbauen können. Genau so hätte man sich auf Picards seelischen Zustände im Bezug auf die Borg beziehen können. Nach dem Verhalten Picards in ST8 zu Urteilen könnte dieser Planet der Ba'Ku nämlich auch die geheime Sehnsucht von Picard sein. Picard wirkte nämlich in FC als wäre er in einem psychischen Zustand der erlernten Hilflosigkeit, welche neben dem Gefühl der Ohnmacht gegen die Bedrohung auch ein Gefühl der Allgegenwärtigkeit der Bedrohung, des nicht entrinnen könnens selbst in friedlichen Zeiten hinterlässt. Dieses scheinbare Paradies der Ba'Ku wäre für Picard eine Mögliche Flucht vor diesen Gefühlen, vor der unangenehmen Aussenwelt. Da hätte man auch zeigen können, Daughtery und Picard wären sich doch nicht so unähnlich, wie man zuerst denken könnte, sondern im Kern wollen beide fast dasselbe, nur die Mittel sind Andere. Diese Romanze zwischen Picard und der Ba'Ku Frau hätte man so auch als Ausdruck dieser Sehnsüchte Picards deuten können.

Durch solche Elemente hätte man dem Film um einiges mehr Tiefe geben können. Auf der anderen Seite wirkt Picards Ausspruch "als wir noch Forscher waren" auch fast wie ein versteckter Seitenhieb/Angriff der Produzenten auf DS9, wo damals eher Ira Steven Behr die kreative Leitung hatte und das Berman diese Ausrichtung auf Politik und Krieg, weg vom Forschen ebenfalls missfiel, wie einigen Fans auch.

Picard war mehr ein Actionheld im Film als Früher. Dies ist aber relativ dezent im Vergleich zu Nemesis.

Vom Produktionsdesign her, ich finde die So'na Schiffe und Einrichtungen sehen wirklich imposant und interessant aus. Das Ba'ku Dorf ist ein typischer Sci Fi Italien/Rom Ort, ähnlich wie Naboo in Star Wars. Dies hat einige interessante Elemente, aber teilweise wirken die Kulissen in ST9 relativ künstlich/einfach.

Alles in Allem finde ich den Film nicht schlecht. Er ist Star Trek wie man es kennt und liebt aber irgendwie auch nichts Besonderes. Einfach wie eine X beliebige TNG Folge auf Kinoformat aufgeblasen.  Ich finde aber, der Film hat sehr viel an Potential verschenkt das im Grundsetting vorhanden war. (Auch fand ich die früheren Drehbuchentwürfe zwar düsterer, aber die hatten ebenfalls einige Elemente mit mehr Potential gehabt, zum Beispiel der Konflikt Picard/Data und die nicht so schnelle Entschlüsselung, was wirklich vorgeht.) Die So'na waren auch relativ platte Feinde. Wenn der Planet doch so einen "Sensationsfund" als Geheimnis beherrbergt, warum wissen die Klingonen oder Romulaner nichts davon? Es wäre wahrscheinlich um einiges interessanter geworden, wenn Picard auch mit denen Verhandeln gemusst hätte und sich nicht nur mit Sternenflotte und So'Na auseinandersetzen müsste. Ausserdem hätte man auch mehr ins Detail gehen können bei Flora und Fauna des Planeten. Wenn man das richtig angepackt hätte, hätte diese ganze Situation wahrscheinlich sogar Stoff gegeben für eine ganze neue Star Trek Serie. Von den Mysterien des Briar Patch ganz zu schweigen.

Wenigstens hat man im Gegensatz zu Nemesis in ST9 Picard nicht zum Schießwütigen Actionhelden gemacht, der Sinnlos Kämpfe austrägt um den Feind zu "vernichten". In dem Sinn war ST9 durchaus angenehmer. Deshalb sehe ich Insurrection auch nicht als den schlechtesten Film an, obwohl er bei mir durchaus in der unteren Hälfte rangiert. Ich finde, der Film ist durchaus besser als Nemesis und Generations und in den meisten Aspekten auch besser als ST11. Es wäre allerdings wie gesagt noch viel mehr drin gewesen in dem Plot.

Eine Frage, die leider auch nie geklärt wurde, was passierte eigentlich als die Enterprise weg flog? Konnten die Ba'Ku in Frieden leben oder wurde der Planet später, als die Föderation nicht mehr hinguckte von den Son'A oder irgendeinem anderen Volk überfallen und die Ba'Ku dann doch vertrieben? (Eigentlich wäre sowas für andere Staaten etc. relativ simpel nach Ende des Films.) Dies wäre mal interessant gewesen in späteren Serienfolgen, passierte aber nie.
« Letzte Änderung: 04.03.12, 17:43 by SSJKamui »

ToVa

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Antw:ST9 Der Aufstand
« Antwort #31 am: 04.03.12, 17:42 »
Hm, mal aus dem Kopf gucken an was ich mich noch erinnere... :D Bin gespannt ob der Eindruck nach neuerlichem Schauen besser wird.

Streng genommen ist das eigentlich eine Variation der TOS Folge "Kampf um Organia"... man hat eine untechnisierte Gesellschaft... die aber eigentlich viel weiter entwickelt ist als angenommen, man hat eine fremde Macht die den Planeten besetzen/kassieren will und man hat die Crew der Enterprise die sich auf die Seite der Einheimischen schlägt und den Kampf aufnimmt, während die Enterprise im Orbit ganz eigene Sorgen hat. Selbes Setting. :D


Erster und bleibendster Eindruck des Film bei mir ist: KLEIN!
Es ist ein kleiner Film... und dazu trägt diese Dorfgeschichte deutlich bei. Das Dorf wirklt immer künstlich und das der Film so stark dort spielt zieht ihn in meinen Augen auf ein extrem provinzielles Niveau. Es ist der Film "mit und im" Dorf. :-/

An sich wäre das tragbar, wenn es Gegengewichte gäbe... zb wenn man die Mannschaft der Enterprise zuvor noch auf der (hektischen?) Erde gezeigt hätte. Wie zB Picard von einem Termin zum nächsten hastet, Riker Vorlesungen hält und Geordi wieder mal bei den Ärzten hören muss das er ein hoffnungsloser Fall ist... Gäbe es in dem Film sowas hätte die Dorfidylle einen ganz anderen emotionalen Einfluss.... bzw. wäre greifbarer. Leider fehlt so ein Gegengewicht komplett und wird nur durch Dialoge angedeutet... was nicht reicht.

Was die "Enge" noch verstärkt sind die Klischees bei den "Bösen"... Ruafo & Co kann man eigentlich zu keiner Zeit ernst nehmen. Wer die (hirnrissige) Idee hatte das es diese Leute gefährlicher machen würde, wenn man sie beim Facelift zeigt, muss eine Schraube locker haben... Zumal der Ruafo Plot nicht funktioniert. Denn die Fieslinge müssten sich einfach nur auf der anderen Seite des Planeten niederlassen... also dass sie, auf einem Planeten mit nur einem Dorf(!) sich ausserstande sehen irgendwie anzusiedeln... ist lächerlich. Natürlich, es wird angedeutet das die Heilung die das brächte zu lange dauern würde, weswegen Ruafo den Planet lieber gleich rösten will... aber sehr glaubwürdig ist das nicht, da Zeit für die beiden Völker BaKu/Sona nur eine Untergeordnete Rolle spielt. Die "Sklaven" Völker... bzw. die Abziehbilder in Ruafos Gefolge machen das nicht besser.

Auch das Verhalten der Sona trägt nicht gerade dazu bei sie ernst zu nehmen... die eher hilflosen Versuche wie sie versuchen die Dorfbewohner zu fangen, das Holoschiff etc. zeigen eigentlich dass sie Gegner sind die doch gewisse Grenzen ziehen... und deswegen nicht Ernst machen werden, bzw. zu schwach sind um wirklich bedrohlich zu werden. Ihr Gefährdungspotential ist von vornherein gering... das sie auch anders können (isolytische Subraumwaffen) wird auch wieder nur in einem Dialog erzählt... würde man das zeigen wäre der Endfight auch deutlich spannender.

Eigentlich passiert viel im Dialog und wenig im Bild... rgendwer hat da bei "KINO = Bilder" nicht so recht aufgepasst.

Der uneinsichtige verbohrte Sternenflottenadmiral ist auch wieder eines der viel bemühten Klischees... er ist in etwa so gefährlich wie ein Holzlöffel. Seine einzige "waffe" ist das Rumstehen und "Ich befehle ihnen..." worüber sich Picard natürlich kaputt lacht... Dabei hätte man dem so gut eine bösartige "Schlägertruppe" wie die Sektion31 zur Seite stellen können... vielleicht sogar mit einem Saboteuer an Bord der Enterprise

Auch andere Elemente des Films funktionieren nicht... bzw. sind eigentlich überflüssig. Das Data "durchdreht" musste nicht sein... letztlich spielt es keine weitere Rolle sondern ist nur Aufhänger die Enterprise herzuholen. Viel spannender wäre gewesen wenn Data sich aus freiem Willen entschlossen hätte gegen seine Vorgesetzten zu meutern... und sich an Picard zu wenden, heimlich.

Die diplomatische Einführungsszene die doch recht breit ausfällt, mit der Handlung aber nichts zu tun hat... ist wenig hilfreich. Auch die abschliessende Raumschlacht die Riker schlägt ... reisst irgendwie nicht mit. Was auch daran liegt das die SoNa und die Möglichkeiten ihrer Schiffe gar nicht klar sind... sie erzeugen daher kein Bedrohungsklima, wenn sie auftauchen. Das Riker das Schiff als Staubsauger benutzt und dann ein Streichholz ranhält... is auch arg billig.

Viele Figuren sind in dem Plot eher nutzlos, Riker, Troi, Crusher, Geordi,.... selbst Worf, könnte man streichen ohne das der Film deswegen nicht mehr funktionieren würde. Sie tragen wenig bei.
Generell werden die Ansätze um die Figuren nicht wirklich genutzt (was mir unklar ist, wieso)... die Romanze von Picard wird faktisch nur angedeutet, die Heilung von Geordi in einem Nebensatz erwähnt.... das interessante Gespann: Data - Kind  bekommt kaum einzelne Auftritte zugestanden. Obwohl gerade hier enormes Potential liegt.
Hier spart der Film... wie ich finde an den völlig falschen Stellen.

Der Film wird dadurch nicht komplett schlecht... aber auch nicht gut. Es ist ein "nebenher" Film von dem zumindest bei mir sehr wenig hängen blieb... Das Design der Sona Schiffe, einige Schöne Naturaufnahmen (sehr lobenswert, weil kein Studio!), ein etwas frischerer Picard der sehr jung wirkt (man vergleiche mal mit Nemesis... da scheinen 10 Jahre dazwischen zu liegen)... ein interessanter Denksansatz um Unsterblichkeit, ein Gebilde namens Briar Patch... und einige kleine Schmunzler über alte Bekannte.

In gewisser Weise hat der Film da immens viele Elemente gemein mit STV. (Ja, schlagt mich!) Und er hat mindestens genauso viel Potential verschenkt.  Was man dem Film wohl noch zu Gute halten kann, ist, dass er recht entspannt daher kommt.
« Letzte Änderung: 04.03.12, 18:27 by ToVa »

Will Pears

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Antw:ST9 Der Aufstand
« Antwort #32 am: 04.03.12, 18:03 »
Hey, ToVa, der Film, den du da gerade mal so aus dem Bauchgefühl umreißt, klingt ein Dutzend mal besser als ST9. Das hätte sogar Potential für eine Art "FF-Remake" von ST9, wo dann deine ganzen Ergüsse reinkämen. Ich würde es auf jeden Fall lesen ;) Denn du hast jetzt gerade sicher "nur" spontan deine Einfälle geteilt, die schon super klingen. Wenn du das ausarbeiten würdest, wäre es sicher eine klasse Arbeit.

Aber ich verstehe natürlich, dass sowas auch wenig reizvoll sein könnte bzw. den Aufwand nicht lohn. Gerade auch aus deiner Warte heraus. Zumal du dich ja gedanklich eh aus dem ST-Bereich zugunsten deines eigenen Universe rausziehen wolltest. Dennoch, tolle Einfälle! Wirklich toll!
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Antw:ST9 Der Aufstand
« Antwort #33 am: 04.03.12, 18:06 »
Ehrlichgesagt, das mit Star Trek 5 wollte ich auch so ähnlich schreiben. Das hatte ich mir auch gedacht.

Das mit dem Provinziellen war mir auch aufgefallen. Das gefällt mir dabei auch nicht wirklich im Film. Besonders im Vergleich zu den TOS Filmen waren aber die TNG Filme sowieso auch thematisch in einem sehr viel kleineren Rahmen. Die TOS Filme wirkten auch thematisch viel größer. TMP und STV hatten die Suche nach Gott.  Bei The Undiscovered Country ging es um das Ende eines Jahrzehnte andauernden kalten Kriegs. STII und STIII gingen um die Möglichkeit zur Schöpfung und damit die Vergöttlichung des Menschen selbst. Die TNG Filme kamen mir auch so sehr viel kleiner vor, wobei ST9 der "kleinste" war insgesamt. (Trotz des Themas Unsterblichkeit fühlte der Film sich thematisch kleiner an, da dieses Thema nicht komplett diskutiert wurde.)

Ich stimme auch zu, der Plan der Son'A funktionert nicht wirklich. Man hätte sich wirklich auf  der anderen Seite niederlassen können oder einfach das Dorf der Ba'Ku aus dem Orbit bombardieren und platt machen können. Dies wäre alles viel einfacher gewesen als dieser komische Plot, den die probiert hatten.

Das dieser "idiotische Starfleet Vorgesetzte" auch häufig als Plot Element vor kam stimmt ebenfalls.

Wegen der Nutzlosigkeit der Figuren, das war in den meisten TNG Filmen irgendwie so, dass es nur auf Picard und ein paar wenige Andere ankam und der Rest nur Statisten/Laufburschen waren. Einzig First Contact war da viel anders.

Es stimmt auch, der Film kommt relativ locker und entspannt daher.


Hey, ToVa, der Film, den du da gerade mal so aus dem Bauchgefühl umreißt, klingt ein Dutzend mal besser als ST9. Das hätte sogar Potential für eine Art "FF-Remake" von ST9, wo dann deine ganzen Ergüsse reinkämen. Ich würde es auf jeden Fall lesen ;) Denn du hast jetzt gerade sicher "nur" spontan deine Einfälle geteilt, die schon super klingen. Wenn du das ausarbeiten würdest, wäre es sicher eine klasse Arbeit.

Aber ich verstehe natürlich, dass sowas auch wenig reizvoll sein könnte bzw. den Aufwand nicht lohn. Gerade auch aus deiner Warte heraus. Zumal du dich ja gedanklich eh aus dem ST-Bereich zugunsten deines eigenen Universe rausziehen wolltest. Dennoch, tolle Einfälle! Wirklich toll!

Für mein Star Trek Ragnarok bin ich ebenfalls am Überlegen, einen 3 Teiler etwa so zu schreiben, wie ich mir ST9 besser vorgestellt hätte. Seitdem ich mich wieder mit dem Film beschäftige habe ich so einige Ideen für so eine Geschichte.

Ich stimme zu, ToVa hat auch gute Ideen, deshalb würde es mir ebenfalls genau so wie dir gefallen, wenn ToVa oder Andere sich an so einem FF Remake versuchen.
« Letzte Änderung: 04.03.12, 18:08 by SSJKamui »

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Antw:ST9 Der Aufstand
« Antwort #34 am: 04.03.12, 20:25 »
Dies ist auch Star Trek Typisch mal wieder Grundlage für eine ethische Diskussion über Kolonialismus/Vertreibung etc. Das Problem dabei, erstmal ist dieses Problem relativ alt und nicht so akut wie andere Problembehandlungen, die Star Trek berühmt gemacht hatten. Also wird dadurch nicht das volle Potential von Star Trek Genutzt.
Na ja, gut. Also ich bin mir nicht sicher, wie akut ein Problem wirklich zu sein hat. Lohnendswert ist es freilich immer, wenn etwas behandelt wird, dass aktuell in der Welt als Problem besteht. Aber welche Ansätze hatten hier schon ST:I bis V, "Generations" und "First Contact"? Das "modernste Problem", der Umgang mit heiklen Technologien, besitzt da noch "Nemesis" (und, ähh, JJAs Film hat diesbezüglich überhaupt nichts, was man benennen könnte ;) :D).
Erholsam ist dabei, dass im positiven Sinne mal wieder die moralische Keule geschwunden wurde. Auf einen ST-Film, der die Botschaft von DS9 ("Wir müssen uns auch mal die Hände dreckig machen") umkehrt und eine friedliche Lösung sucht, warte ich eigentlich immer noch. Hier kam ST:VI meinen Vorstellungen dann doch recht nahe.


Bei der Sternenflotte werden auch keine Grundsatzfragen gestellt, sondern nur gesagt, dass es halteben auch "böse" Leute in der Flotte geben kann.
Negativ fällt hier mMn auch auf, dass die Auseinandersetzung mit den Bösen in der Sternenflotte im Grunde vollkommen fehlt. Was genau bewirkt Riker denn, nachdem er den Briar Patch verlassen hat?


In Hinsicht auf ST9 als Planetary Romance ist auch ein Makel, man blieb zu lange im Film auf der Enterprise. Normalerweise lebt das Genre davon, den Planeten zu entdecken und lange Wege "auf eigene Faust" zu erkunden mit mehreren Zwischenstopps in Rastplätzen, Dörfern etc. (Wie eine klassische Heldenreise in Fantasy Büchern oder Mythen.) Man bleibt aber im Film hauptsächlich in der Gegend vom Dorf und hat nur einen relativ kargen Berg als zweiten Ort.
Joah, das ist aber doch eher dann ein Makel, wenn man wirklich (nur) in der Kategorie denken will. Für "insurrection" ist es ja gar nicht nötig, den Planeten zu erkunden. Außerdem gibt es ja nur dieses eine Dorf und von der Entdeckung des Holo-Schiffs gibt es auf dem Planeten selbst nichts, was man nicht im Dorf selber finden könnte.
Die Romanze zwischen Picard und Anij steht ja auch nicht sooooo im Zentrum der Geschichte.



Das man Worfs Rückkehr von DS9 nicht ordentlich erklärt hat mit gewissen Folgen (auch beim Thema Jadzia Dax und deren Ableben)  fällt ein wenig negativ auf. (Obwohl dies im Buch stärker zur Sprache kommt.) In Nemesis ist dies aber ungemein schlimmer, auch da Worf ja am Ende von DS9 irgendwo einen Posten bei den Klingonen hatte.
Das sehe ich anders. Zum einen ist es genial, wie die Sache mit Worf in "Insurrection" gelöst wurde. Statt irgendeinen Blödsinn zu erdenken, warum Worf zufällig an Bord ist, erfahren wir, dass es eine Erklärung gibt, aber nicht welche. Ich fand das so genial, wie Worf das Sprechen anfängt und dann ausgeblendet wird  :thumbup Zum anderen: Bei "Nemesis" war es doch so, dass Worf bei der Hochzeit von Riker und Troi mit dabei war und dann einfach mitflog, schließlich sollte es ja noch nach Betazed gehen. Gut, das erklärt aber nicht, warum er Sternenflottenmitglied ist.



Ich stimme Will Pears zu, man hätte den Bezug zum Dominionkrieg und der Möglichkeit eines Jungbrunnens als Heilung der Kriegsversehrten und  eines vom Krieg fernen Paradieses einbauen können.
Ich bin heilfroh, dass der DK nur einmal erwähnt aber nicht weiter vorkam!





Ach ja, ein Punkt noch: Der Humor. Gruselig! Der Versuch, hier an ST:IV anzuknüpfen, ist meiner Meinung nach gescheitert, denn alle diesbezüglich unternommenen Versuche waren nicht lustig, sondern albern oder peinlich.

ToVa

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Antw:ST9 Der Aufstand
« Antwort #35 am: 04.03.12, 21:01 »
Zitat
... (und, ähh, JJAs Film hat diesbezüglich überhaupt nichts, was man benennen könnte ;) :D).


.... finde ich schon: Nämlich das man Bergleuten keine grossen Raumschiffe anvertrauen darf.

Aber auch so hat der Film schon ein unterschwelliges (und ur-amerikanisches) Motto, was auch Pike sinngemäß gegenüber Kirk zitiert; "Du kannst was aus Dir machen - wenn Du willst." ...

Will Pears

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Antw:ST9 Der Aufstand
« Antwort #36 am: 05.03.12, 00:45 »
@ToVa: LOL. Das mit den Bergleuten ist der beste Kommentar zu der Angelegenheit.

Was die Message von ST XI im Vergleich zu ST9 angeht, so präferiere ich doch etwas mehr Konsistenz denn irgendwelche abstrakten Ideale der Amis. Zumal ST eigentlich nicht so uramerikanisch ist/war, dass sowas beinahe unangemessen wirkt (zumindest auf mich). Ob wir wohl auf diese oder ähnliche Weise alle Elemente des American Dream vorgebetet bekommen werden?
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Antw:ST9 Der Aufstand
« Antwort #37 am: 05.03.12, 07:40 »
Dies ist auch Star Trek Typisch mal wieder Grundlage für eine ethische Diskussion über Kolonialismus/Vertreibung etc. Das Problem dabei, erstmal ist dieses Problem relativ alt und nicht so akut wie andere Problembehandlungen, die Star Trek berühmt gemacht hatten. Also wird dadurch nicht das volle Potential von Star Trek Genutzt.
Na ja, gut. Also ich bin mir nicht sicher, wie akut ein Problem wirklich zu sein hat. Lohnendswert ist es freilich immer, wenn etwas behandelt wird, dass aktuell in der Welt als Problem besteht. Aber welche Ansätze hatten hier schon ST:I bis V, "Generations" und "First Contact"? Das "modernste Problem", der Umgang mit heiklen Technologien, besitzt da noch "Nemesis" (und, ähh, JJAs Film hat diesbezüglich überhaupt nichts, was man benennen könnte ;) :D).
Erholsam ist dabei, dass im positiven Sinne mal wieder die moralische Keule geschwunden wurde. Auf einen ST-Film, der die Botschaft von DS9 ("Wir müssen uns auch mal die Hände dreckig machen") umkehrt und eine friedliche Lösung sucht, warte ich eigentlich immer noch. Hier kam ST:VI meinen Vorstellungen dann doch recht nahe.

Das modernste Thema war immernoch in ST6 drin. Der Film war nämlich ein Kommentar zu Glasnost und Perestroika, was zu der Zeit passierte und der Friedensschluss zwischen Klingonen und Föderation basierte direkt darauf.  Es stimmt aber wirklich, in der Filmreihe gab es wirklich nicht viel Moral und der einzige richtige Moralfilm war ST9. Wie ich gesagt hatte, ST9 war wie eine TNG Folge, im Guten wie im Schlechten.


Bei der Sternenflotte werden auch keine Grundsatzfragen gestellt, sondern nur gesagt, dass es halteben auch "böse" Leute in der Flotte geben kann.
Negativ fällt hier mMn auch auf, dass die Auseinandersetzung mit den Bösen in der Sternenflotte im Grunde vollkommen fehlt. Was genau bewirkt Riker denn, nachdem er den Briar Patch verlassen hat?

Wie gesagt, das Ganze wird auch noch relativiert, in den Daughtery quasi dargestellt wird nach dem Motto "in jeder ach so guten Organisation kann es auch ein paar Bekloppte geben".

In Hinsicht auf ST9 als Planetary Romance ist auch ein Makel, man blieb zu lange im Film auf der Enterprise. Normalerweise lebt das Genre davon, den Planeten zu entdecken und lange Wege "auf eigene Faust" zu erkunden mit mehreren Zwischenstopps in Rastplätzen, Dörfern etc. (Wie eine klassische Heldenreise in Fantasy Büchern oder Mythen.) Man bleibt aber im Film hauptsächlich in der Gegend vom Dorf und hat nur einen relativ kargen Berg als zweiten Ort.
Joah, das ist aber doch eher dann ein Makel, wenn man wirklich (nur) in der Kategorie denken will. Für "insurrection" ist es ja gar nicht nötig, den Planeten zu erkunden. Außerdem gibt es ja nur dieses eine Dorf und von der Entdeckung des Holo-Schiffs gibt es auf dem Planeten selbst nichts, was man nicht im Dorf selber finden könnte.
Die Romanze zwischen Picard und Anij steht ja auch nicht sooooo im Zentrum der Geschichte.

"Romance" ist jetzt nicht in dem Sinne gemeint. Mit Liebesgeschichte hat dieses Genre weniger zu tun, obwohl das auch meistens drin vor kommt am Rand.  Es geht viel eher darum, den Planeten selbst zu erforschen und die einheimischen Kulturen.

Das man Worfs Rückkehr von DS9 nicht ordentlich erklärt hat mit gewissen Folgen (auch beim Thema Jadzia Dax und deren Ableben)  fällt ein wenig negativ auf. (Obwohl dies im Buch stärker zur Sprache kommt.) In Nemesis ist dies aber ungemein schlimmer, auch da Worf ja am Ende von DS9 irgendwo einen Posten bei den Klingonen hatte.
Das sehe ich anders. Zum einen ist es genial, wie die Sache mit Worf in "Insurrection" gelöst wurde. Statt irgendeinen Blödsinn zu erdenken, warum Worf zufällig an Bord ist, erfahren wir, dass es eine Erklärung gibt, aber nicht welche. Ich fand das so genial, wie Worf das Sprechen anfängt und dann ausgeblendet wird  :thumbup Zum anderen: Bei "Nemesis" war es doch so, dass Worf bei der Hochzeit von Riker und Troi mit dabei war und dann einfach mitflog, schließlich sollte es ja noch nach Betazed gehen. Gut, das erklärt aber nicht, warum er Sternenflottenmitglied ist.

Stimmt. Auf der anderen Seite war die Darstellung durchaus von Vorteil so. (Angeblich war aber ST9 laut einigen Quellen kurz nach dem Tod von Worfs Frau Jadzia passiert, was eine gewisse Sprengkraft in sich gehabt hätte. )


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Antw:ST9 Der Aufstand
« Antwort #38 am: 05.03.12, 18:44 »
Was auch noch interessant gewesen wäre, wenn es dargestellt worden wäre, wäre die Möglichkeit, dass Starfleet Command sehr verärgert darüber ist, dass Dougherty mit seinem Vorhaben gescheitert ist und, dass man Picard nur aufgrund seiner Stellung nicht einfach ignorieren kann, es aber am liebsten wöllte. Dann wäre diese Idee, dass Starfleet im Dominionkrieg "über Leichen geht" noch stärker rübergekommen. Denn ich denke, dass dieses DS9 Element (was ja bei Sisko z.B. sehr stark ausgeprägt war; siehe "In the pale moonlight") eigentlich hätte eingebaut werden sollen. So, wie's in ST9 aber rüberkam, war's nur das Schwarze Schaf.
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Antw:ST9 Der Aufstand
« Antwort #39 am: 05.03.12, 21:37 »
Zitat
... (und, ähh, JJAs Film hat diesbezüglich überhaupt nichts, was man benennen könnte ;) :D).


.... finde ich schon: Nämlich das man Bergleuten keine grossen Raumschiffe anvertrauen darf.
:thumbup

Aber auch so hat der Film schon ein unterschwelliges (und ur-amerikanisches) Motto, was auch Pike sinngemäß gegenüber Kirk zitiert; "Du kannst was aus Dir machen - wenn Du willst." ...
Ja, da ist natürlich im Film schon was vorhanden - das liegt auch einfach an meiner Theorie, dass es gar nicht möglich ist, eine Geschichte ohne Botschaft zu schreiben oder einen Film ohne Botschaft zu drehen.

(Freilich muss man auch sagen, dass solche Botschaften "merkwürdiger Natur" dann schnell und in hoher Zahl auftauchen können.
Auch das Leben des amerikanischen Traums ist mMn heikel in Szene gesetzt: Echte Leistung erbringt Kirk ja nicht und ist dennoch plötzlich Captain).


Dies ist auch Star Trek Typisch mal wieder Grundlage für eine ethische Diskussion über Kolonialismus/Vertreibung etc. Das Problem dabei, erstmal ist dieses Problem relativ alt und nicht so akut wie andere Problembehandlungen, die Star Trek berühmt gemacht hatten. Also wird dadurch nicht das volle Potential von Star Trek Genutzt.
Na ja, gut. Also ich bin mir nicht sicher, wie akut ein Problem wirklich zu sein hat. Lohnendswert ist es freilich immer, wenn etwas behandelt wird, dass aktuell in der Welt als Problem besteht. Aber welche Ansätze hatten hier schon ST:I bis V, "Generations" und "First Contact"? Das "modernste Problem", der Umgang mit heiklen Technologien, besitzt da noch "Nemesis" (und, ähh, JJAs Film hat diesbezüglich überhaupt nichts, was man benennen könnte ;) :D).
Erholsam ist dabei, dass im positiven Sinne mal wieder die moralische Keule geschwunden wurde. Auf einen ST-Film, der die Botschaft von DS9 ("Wir müssen uns auch mal die Hände dreckig machen") umkehrt und eine friedliche Lösung sucht, warte ich eigentlich immer noch. Hier kam ST:VI meinen Vorstellungen dann doch recht nahe.

Das modernste Thema war immernoch in ST6 drin. Der Film war nämlich ein Kommentar zu Glasnost und Perestroika, was zu der Zeit passierte und der Friedensschluss zwischen Klingonen und Föderation basierte direkt darauf.
Joah, wobei ich das dann wirklich eher aktuell als modern nennen würde.


"Romance" ist jetzt nicht in dem Sinne gemeint. Mit Liebesgeschichte hat dieses Genre weniger zu tun, obwohl das auch meistens drin vor kommt am Rand.  Es geht viel eher darum, den Planeten selbst zu erforschen und die einheimischen Kulturen.
Ja, wobei ich "Insurrection" so nicht verstanden habe. So schön es gewesen wäre, wenn mal wirklich was erforscht worden wäre, war das nicht der Plan, den es für den eigentlichen Plot gab.



Auf der anderen Seite war die Darstellung durchaus von Vorteil so. (Angeblich war aber ST9 laut einigen Quellen kurz nach dem Tod von Worfs Frau Jadzia passiert, was eine gewisse Sprengkraft in sich gehabt hätte. )
Es ist es halt so eine Sache, hier Filme und Serien in Verbindung zu bringen und das wollte man in dieser Phase ja explizit vermeiden: Der DK sollte ein Problem von DS9 bleiben, umgekehrt sollte die Ent-E ja auch nicht den DS9-Leuten mit der "Defiant" die Show stehlen.



Was auch noch interessant gewesen wäre, wenn es dargestellt worden wäre, wäre die Möglichkeit, dass Starfleet Command sehr verärgert darüber ist, dass Dougherty mit seinem Vorhaben gescheitert ist und, dass man Picard nur aufgrund seiner Stellung nicht einfach ignorieren kann, es aber am liebsten wöllte. Dann wäre diese Idee, dass Starfleet im Dominionkrieg "über Leichen geht" noch stärker rübergekommen. Denn ich denke, dass dieses DS9 Element (was ja bei Sisko z.B. sehr stark ausgeprägt war; siehe "In the pale moonlight") eigentlich hätte eingebaut werden sollen. So, wie's in ST9 aber rüberkam, war's nur das Schwarze Schaf.
...das schwarze - und die Ignoranten.
Die Sternenflottenverantwortlichen musste ja von Riker auf die Missstände hingewiesen werden.
Für besonders sinnvoll hätte ich es nicht erachtet, wenn sich Picard & Co. jetzt plötzlich mit einer finsteren Sternenflotte konfrontiert gesehen hätten. Ohnehin war die DS9-Idee einer Sternenflotte, die ob des DK plötzlich über Leichen geht, mMn alles andere als sonderlich klug.

Will Pears

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Antw:ST9 Der Aufstand
« Antwort #40 am: 05.03.12, 22:04 »
(Freilich muss man auch sagen, dass solche Botschaften "merkwürdiger Natur" dann schnell und in hoher Zahl auftauchen können.
Auch das Leben des amerikanischen Traums ist mMn heikel in Szene gesetzt: Echte Leistung erbringt Kirk ja nicht und ist dennoch plötzlich Captain).

Naja, er tut nicht nichts. Er begeht Insubordination, widersetzt sich seinem temporären CO (ich meine Spock), zeigt Ungehorrsam, (ruft er zur Meuterei auf?), zeigt sich mit einem zutiefst unhöflichen Verhalten, etc.

Und, insofern ist die Botschaft doch eindeutig: Bau genug scheiße, scher dich nicht um die Befehlskette und am Ende bist du das obere Ende der Befehlskette.

Zugegeben, ich finde da klassichere oder alternative Beschäftigungen mit dem Thema, so z.B. im Drama "Der Prinz von Homburg" von Heinrich von Kleist oder im 3. Teil von "Eragon" von Christopher Paolini, wesentlich besser. Selbst die TNG Folge, in der Data sich Picard widersetzt (als CO der USS Sutherland), hat mehr kritische Haltung als dieser "Auswurf", den man uns als Film verkaufte.
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Antw:ST9 Der Aufstand
« Antwort #41 am: 05.03.12, 22:10 »
(Freilich muss man auch sagen, dass solche Botschaften "merkwürdiger Natur" dann schnell und in hoher Zahl auftauchen können.
Auch das Leben des amerikanischen Traums ist mMn heikel in Szene gesetzt: Echte Leistung erbringt Kirk ja nicht und ist dennoch plötzlich Captain).

Naja, er tut nicht nichts. Er begeht Insubordination, widersetzt sich seinem temporären CO (ich meine Spock), zeigt Ungehorrsam, (ruft er zur Meuterei auf?), zeigt sich mit einem zutiefst unhöflichen Verhalten, etc.
Ja, aber das ist nicht das, was ich wirklich unter Leistung verstanden hätte ;) :D


Und, insofern ist die Botschaft doch eindeutig: Bau genug scheiße, scher dich nicht um die Befehlskette und am Ende bist du das obere Ende der Befehlskette.

Zugegeben, ich finde da klassichere oder alternative Beschäftigungen mit dem Thema, so z.B. im Drama "Der Prinz von Homburg" von Heinrich von Kleist oder im 3. Teil von "Eragon" von Christopher Paolini, wesentlich besser. Selbst die TNG Folge, in der Data sich Picard widersetzt (als CO der USS Sutherland), hat mehr kritische Haltung als dieser "Auswurf", den man uns als Film verkaufte.
Es stimmt: Blinder Gehorsam wäre ja auch nichts wert, aber auch hier zeigt sich wieder, auf welcher Denkweise sich Picards Aufstand gegen seine Sternenflottenvorgesetzte gründet. Und hier spürt man etwas von reflektiertem Handeln, das schon auch zu ST passen kann, wenn man es möchte; während... nun ja, ich möchte ST11 nicht schon wieder kritisieren ;) :D 

SSJKamui

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Antw:ST9 Der Aufstand
« Antwort #42 am: 06.03.12, 08:37 »
Ich denke auch, dies hätte sehr geholfen zu zeigen, wie Starfleet Command die Befehlsverweigerung aufnahm. Genau so wie das Thema, ob die Ba'Ku so durchaus "sicher" gewesen sind nach Ende des Films, oder ob die danach nicht doch noch überfallen wurden.

Zum Thema Ent E in DS9, ehrlichgesagt hielt ich dies für einen großen Fehler, dass die nie auftauchte. Die Ent E wurde zum Flaggschiff der Föderation und dann hat die bei so einem existentiellen Großereignis keine Rolle gespielt? Das ist doch mehr als Unlogisch.

PercyKeys

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Antw:ST9 Der Aufstand
« Antwort #43 am: 06.03.12, 09:14 »
Also ich muss sagen, hier wurden sehr viele Aspekte und Vorschläge bezüglich dem Inhalt von ST) gemacht, die ich nur zu gerne umgesetzt gesehen hätte - ich denke v.A. an das hektische Treiben im Föderationsalltag im Gegensatz zum friedlichen Planeten, die Frage der Reaktion der Sterneflotte und die Folgen der Befehlsverweigerung, die Projektion des Vorgehens der Borg auf das von der Föderation von Picard. Besonders clever wäre auch der Bezug zu dem grenzwertigen Vorgehen in Kriegszeiten, in dem man die Heilquelle der BaKu einfach ansich reißt, um ihre Wirkung für Verwundete zu nutzen.

Ich denke interessant wäre auch ein Bezug zu Picards verstorbenen Familienangehörigen gewesen, was dazu führt, dass er umso stärker seine neu gewonnene "Bekanntschaft" und ihre Angehörigen schützen will.

Dass das Drehbuch leider auch teilweise nicht so durchgezogen wurde, wie am Anfang von den Machern geplant, ist auch schade. So plante man am Anfang, dass der Film einen viel düsteren Ausgang hat und am Ende ein zweifelnder Picard vor den Überresten eines vernichteten Datas steht, der wohl den Befehl bekam gegen Picard vorzugehen oder im Kampf mit Picard zerstört wurde.

@ Worf in ST9: Nun ja, ich denke hier ist noch kein Problem. Denn ich glaube Worf wurde in DS9 lediglich der Botschafter der Föderation auf Quonos, von daher blieb er die ganze Zeit Föderationsmitglied. Dass er dann man ein paar Tage Urlaub nimmt oder auf dem Weg zu einem Termin auf der Ent-E vorbeischaut ist nicht besonders ungewöhnlich finde ich.

SSJKamui

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Antw:ST9 Der Aufstand
« Antwort #44 am: 06.03.12, 10:38 »
Also ich muss sagen, hier wurden sehr viele Aspekte und Vorschläge bezüglich dem Inhalt von ST) gemacht, die ich nur zu gerne umgesetzt gesehen hätte - ich denke v.A. an das hektische Treiben im Föderationsalltag im Gegensatz zum friedlichen Planeten, die Frage der Reaktion der Sterneflotte und die Folgen der Befehlsverweigerung, die Projektion des Vorgehens der Borg auf das von der Föderation von Picard. Besonders clever wäre auch der Bezug zu dem grenzwertigen Vorgehen in Kriegszeiten, in dem man die Heilquelle der BaKu einfach ansich reißt, um ihre Wirkung für Verwundete zu nutzen.

Ich denke interessant wäre auch ein Bezug zu Picards verstorbenen Familienangehörigen gewesen, was dazu führt, dass er umso stärker seine neu gewonnene "Bekanntschaft" und ihre Angehörigen schützen will.

Dass das Drehbuch leider auch teilweise nicht so durchgezogen wurde, wie am Anfang von den Machern geplant, ist auch schade. So plante man am Anfang, dass der Film einen viel düsteren Ausgang hat und am Ende ein zweifelnder Picard vor den Überresten eines vernichteten Datas steht, der wohl den Befehl bekam gegen Picard vorzugehen oder im Kampf mit Picard zerstört wurde.


Ich stimme zu. Und mir geht es ähnlich, durch die vielen Ideen hätte ich wie ich gesagt hatte auch lust mal so eine ähnliche Geschichte zu schreiben, wie ich mir den Plot besser vorgestellt hätte.

 

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