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ST9 Der Aufstand

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Star:
Auf Trekweb gab es neulich ein Interview mit der Frau des verstorbenen Michael Piller, in dem sie ein Making of-Buch zu Insurrection erwähnt, das sie gerne vertreiben würde, was aber bereits frei im Internet erhältlich wäre. Neugierig habe ich mich mal auf die Suche gemacht, und wurde auch direkt fündig.

Das Buch heißt "Fade in" und beschäftigt sich mehr mit dem allgemeinen Prozess des Schreibens als dem Film selbst. Michael Piller gewährt auf überraschend ehrliche und sympathische Arbeit einen umfassenden Einblick in seine Vorgehensweise - mit all den Problemen, Rückschlägen, dem Hin und her, und den Erfolgen. Wie er die Story angegangen ist, von wo welcher Input kam, welche Ideen oft wieder verworfen wurden, und wie er sich bei all dem gefühlt hat. Das Ganze kommt dankenswerterweise ohne Drama und den üblichen Schmuddelklatsch aus, den man ja von anderen Leuten kenn, die so ein Buch oft benutzen, um persönliche Rechnungen zu begleichen. Stattdessen will Piller einfach nur ein bisschen über das Erschaffen und Schreiben... schreiben, womit das Buch auch für Hobby-Autoren interessant wird. Ich fand es kurzweilig und informativ. Ist sicher einen Blick wert. Hier der Link: http://nightly.net/index.php?app=core&module=attach&section=attach&attach_id=5159

Alexander_Maclean:
Danke für den Link.

Ist sicherlich interessant zu lesen, wie das die "profis" so amchen. Und ich binde rmeinung neben FC istd er aufstand ein gutes Beispiel.

Dahkur:
So, jetzt habe ich den Film auch gesehen. Und von meiner ganz persönlichen Beschwerde abgesehen, dass die Frauen mal wieder nur Staffage waren, hatte ich mit der hier im "Star Trek im TV" Thread laufenden Diskussion im Hinterkopf so ziemlich den Gedanken, den Star formuliert hat:



--- Zitat von: Star am 24.05.15, 17:07 ---
Falls es die Dinge vereinfacht: man kann das ganze recht gut mit der Situation der Bajoraner und der Cardassianer vergleichen. Die Cardassianer - immerhin eine Union mehrerer Welten und somit der stärkere Machtfaktor sind auch einfach über die Bajoraner hergefallen und haben sich mit Gewalt geholt, was sie brauchten, um ihre vom Krieg (da ist diese Rechtfertigung wieder) gebeutelte Welten über Wasser zu halten - Kriege, die aus Sicht der Cardassianer sicher total wichtig waren.


--- Ende Zitat ---

Trifft meinen Eindruck exakt.

Wo lag das Problem für die Son'a, dass sie sich nicht einfach auf dem Planeten ansiedeln? Das ist ein ganzer Planet, die Ba'ku wohnen in exakt einem Dorf darauf. "keiner will im Briar Patch leben" ... also wenn's um die Unsterblichkeit geht, dann wird man doch mal so etwas wie eine abgeschiedene Wohngegend in Kauf nehmen.

Und ich bin auch der Meinung, dass die Hauptdirektive - unabhängig von Warptechnologie oder nicht - von Anfang an hätte greifen sollen: Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten eines anderen Volkes.

Max:

--- Zitat von: PercyKeys am 23.05.15, 22:12 ---Und was machen Picard & Co??? Sie setzen sich krampfhaft dafür ein, dass 600 Hansel, die nicht mal von Anfang an auf dem Planeten gewohnt haben, weiterhin den exklusiven Nutzen von dem Planeten haben. Die Ba'Ku scheinen nur Frieden zu wollen, nie scheinen sie versessen auf Unsterblichkeit zu sein - und selbst nachdem die Ba'Ku erfahren, warum man an ihrem "Schatz" interessiert ist, den sie haben (und ihnen aber eigentlich garnicht gehört) denken sie nie daran, einfach aus Großzügigkeit "ihren" Planeten gegen eine Gegenleistung zu teilen...

--- Ende Zitat ---
Von prinzipiellen Überlegungen mal abgesehen. Ich finde, dass "Insurrection" den Ba'ku eine Hypothek mit auf den Weg gegeben hat, weil sie nicht wirklich als Identifikationsfiguren etabliert werden, allen voran natürlich Anij. Ich empfinde ihre Art, mit der eigenen Lebensweise umzugehen, als ziemlich blasiert. Picard bewundert die Webarbeiten - Anij: "Das ist doch gar nichts, aber in einigen Jahren werden die Lehrlinge Meister sein.", um nur ein Beispiel zu nennen. Die Demut, die sie artikuliert, nimmt man ihr finde ich nicht ab und das bringt eine eigentlich ziemlich spannende Brisanz in die Sache, weil einem die Opfer der Intrige damit schnell weniger sympathisch sind, als es mit einer anderen Darstellung möglich gewesen wäre.


An diesen Gedanken anschließend...

--- Zitat von: Alexander_Maclean am 23.05.15, 23:05 ---Der erhobene Zeigefinger ist etwas zu hoch.
ES ist eine gesschichte die sich zu sehr auf das aus der serie bekannte Muster: "Shakesspeare erzählender Picard erklärt den Doofen gerne groß wie die Galaxis zu laufen hat"

--- Ende Zitat ---
... das Lustige ist, dass ich eben finde, dass weniger Picard oberlehrerhaft rüberkommt als Anij.



--- Zitat von: Star am 23.05.15, 23:21 ---Was halt stört, ist die Anbiederung an die Action-Fans. Nach "Der erste Kontakt" mussten halt wieder Schießereien rein, und die passen nicht so ganz. Dadurch wird's etwas käsig.

--- Ende Zitat ---
Stimmt, der Umgang mit der Action fühlt sich irgendwie nicht richtig an, obwohl ich finde, dass die Story die Action an sich schon hergibt. Was ich nicht mochte, war das Hin- und Herschneiden. Ich bin so konservativ und gedankenträge, ich hätte die Außenteam-Action und die Weltraum-Action gerne sauber getrennt gehabt ;) :D Ach ja, und der Humor, der Humor war mir wie gesagt zu erzwungen und auch zu albern.
Außerdem finde ich es merkwürdig, dass die Mission so schnell auf der Kippe steht, bloß weil Riker und die "Enterprise" noch einmal mit der Föderation Kontakt aufnehmen.



--- Zitat von: Star am 24.05.15, 00:02 ---
--- Zitat von: PercyKeys am 23.05.15, 23:45 ---Naja, ich denke da kommen wir nicht zusammen. Der "Verlust" durch die Umsiedlung der Ba'Ku steht hier mMn in keinem Verhältnis.
--- Ende Zitat ---

Aber darum geht es doch. Wenn du im kleinen anfängst die Regeln zu brechen, was hindert dich daran es wieder und wieder und irgendwann im Großen zu machen?

[...]

Mengenverhältnisse sind egal. Wenn man sich einfach nimmt, was man braucht, ist man ein Bully.

--- Ende Zitat ---
Wenn ich mich nicht irre, ist das ein gar nicht so abgehobenes Thema, das dieser Film anspricht. Soweit ich nämlich weiß, hat der Staat zum Beispiel noch heute - theoretisch zumindest - das Recht, Bürger zu enteignen, ihnen etwa ihr Grundstück "wegzunehmen" (sicherlich mit Kompensation), wenn dort eine Autobahn gebaut werden soll.



--- Zitat von: Star am 24.05.15, 11:15 ---
--- Zitat von: PercyKeys am 24.05.15, 10:24 ---Ich will nur darauf hinweisen dass der Film versäumt die Baku durch Darstellung ihrer Denkweisen sympathisch darzustellen
--- Ende Zitat ---

Finde ich jetzt nicht, aber selbst wenn; Macht das einen Unterschied? Sind nur jene schützenswert, die einem sympathisch sind?

--- Ende Zitat ---
Ich weiß nicht, ob man diesen Punkt so wahrnehmen sollte. Spannend sind die fehlenden Symapthiewerte mMn eher, weil man das eigentlich von so einem Film nicht erwarten würde. Nehmen wir "Avatar": In typischer Hollywood-Manier werde die Na'vi da hochstilisiert, sodass da über die Rollenverteilung von gut und böse keine Zweifel aufkommen.



--- Zitat von: PercyKeys am 24.05.15, 12:58 ---Hab mir die Szene gerade nochmal angeschaut - du hast Recht. Es ging darum, dass - wenn man noch länger wartet - viele Son'a nicht mehr überleben würden.

--- Ende Zitat ---
Ein Problem, das am Ende auch nicht gelöst ist :(



--- Zitat von: Drake am 24.05.15, 13:16 ---Und apropos DS9: Dort hat man u.a. in "In the Pale Moonlight" sehr schön aufgezeigt, was für einen Gewissenskonflikt so eine Entscheidung darstellt und das es mitunter keine "richtige" Entscheidung gibt.

--- Ende Zitat ---
Das finde ich einen interessanten Punkt! DS9 hatte ja schon mehrmals so eine "Jetzt wird es dreckig, aber da müssen wir eben durch"-Feeling. Dougherty hätte gut zu DS9 gepasst  :evil: ;)


Kirk:

--- Zitat ---Wenn ich mich nicht irre, ist das ein gar nicht so abgehobenes Thema, das dieser Film anspricht. Soweit ich nämlich weiß, hat der Staat zum Beispiel noch heute - theoretisch zumindest - das Recht, Bürger zu enteignen, ihnen etwa ihr Grundstück "wegzunehmen" (sicherlich mit Kompensation), wenn dort eine Autobahn gebaut werden soll.
--- Ende Zitat ---

Nur Sind die Ba´ku weder Bürger der UFP noch ist der Planet Teil der UFP, er ist nur vom Raum der UFP umgeben.

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