Bei diesem Film wurde viel richtig gemacht:
Endlich mal wieder Star Trek mit einer Art Botschaft. Es gibt Momente im Film, in denen die unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden, sei es nun der Standpunkt der Son\'a und der Föderation, bzw. Picard hinsichtlich der Planetennutzung oder die Darstellung unterschiedlicher Lebenswelten. Gut und durch Dramaturgie auch nicht lanweilig. Ein paar Wermutstropfen gibt es aber leider auch: Die Rolle der Ba\'ku wird nicht tief genug beleuchtet; ihre Legitimation ist wirklich fragwürdig, ihre Gesellschaft arrogant, ideologisch beschränkt oder intolerant, ja ihre Darstellung schon fast an der Grenze zu einem Rassismus.
Die Geschichte ist nett durchdacht, die Figuren agieren alles in allem stimmig. Die Liebesgeschichte mit Picard war nicht nötig, nicht, weil er das nicht verdient hätte oder es nicht überzeugend umzusetzen war - aber es war halt einfach nicht nötig. Im ersten Kinogang kam mir der Showdown nicht besonders zwingend vor... Dazu passte auch, dass das Ende unschön inkonsequent war, weil Ru\'afo nicht gerettet wurde. Soweit ich weiß, gab es eine solche Version, aber die fiel - natürlich wieder - beim Testpublikum durch.
Die Optik des Film war schon bestechend: Er verfügte über eine schöne \"Weltraum-Ästhetik\", über schon sehr gute Raumschiffdesigns und über das ein oder andere grandiöse Set.
Lobenswert war der Versuch, Humor unterzubringen, um nach ST:IV einen weiteren fröhlichen Film in die Reihe zu setzen. Meiner persönlichen Meinung nach ist dieses Unternehmen aber gescheitert, denn der Humor ist meistens out-of-charakter oder gleitet in alberne Peinlichkeit ab. Schade.
Goldsmiths Musik ist harmonisch, eigenständig und dynamisch. Er schafft es also, die ruhigen und die schnellen Momente ideal zu vertonen.
Insgesamt ein nicht unwichtiger Film für Star Trek, auch wenn er natürlich in den Einzelheiten Schwächen hat und auch nicht die Intensität mitbringt, um wirklich alle mitzureißen. Gut ist er dennoch.