Autor Thema: Die Utopie als Geschichte - Chancen und Grenzen  (Gelesen 59278 mal)

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Max

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Die Utopie als Geschichte - Chancen und Grenzen
« Antwort #30 am: 15.07.09, 20:07 »
Zitat
Original von Alexander_Maclean
Macht auch irgendwie Sinn. Wenn alle freundlich zueinander sind, was soll man dann Außergewöhnliches tun.

Außergewöhnliches im Gebiet der Kunst/Kultur, der Wissenschaft, des Sports...
Klar, nicht mehr der \"klassische Held\", aber grundsätzlich schließen sich außergewöhnliche Leistungen und eine utopische Welt nicht aus.


Zitat
Original von Alexander_Maclean
Ich würde sagen, nein.

Spontan fällt mir dazu Zitat aus MI:2 ein.

Nun ja, aber MI:2 ist nun auch mal ein Action-Film, von dem man schon allein deswegen keine andere Antwort erwarten kann, weil eine Alternative der Grundsache ein wenig die Basis wegnehmen würde ;)

ulimann644

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Die Utopie als Geschichte - Chancen und Grenzen
« Antwort #31 am: 16.07.09, 16:33 »
Zitat
Original von Max
Auch hier käme es auf die Art des Kanalisierens an!
Und das mit den Gründern: da brauche ich weitere Erläuterungen, wie genau Du das meinst.


Die hätte auch behaupten können: \"Wir haben die anderen Völker unterdrückt um die Entwicklung eines ganzen Quadranten in eine positive Richtung zu kanalisieren\" ( ob das am Ende stimmt steht auf einem anderen Blatt... )

Zitat
Original von Max
Solche Story = Action oder
solche Story = Utopie; wahrscheinlich eher ersteres?


No - genau anders herum. Es soll eine Story ganz ohne die übliche Action werden. Utopie also !! ( Und das bei einer BABYLON 5-Story bei der es um Parallele Welten geht... !! )

Max

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Die Utopie als Geschichte - Chancen und Grenzen
« Antwort #32 am: 16.07.09, 19:46 »
Zitat
Original von ulimann644
Zitat
Original von Max
Auch hier käme es auf die Art des Kanalisierens an!
Und das mit den Gründern: da brauche ich weitere Erläuterungen, wie genau Du das meinst.


Die hätte auch behaupten können: \"Wir haben die anderen Völker unterdrückt um die Entwicklung eines ganzen Quadranten in eine positive Richtung zu kanalisieren\" ( ob das am Ende stimmt steht auf einem anderen Blatt... )

Hätten sie damit so unrecht ;) ;) ;) ;)
Aber wie Du schon in die etwaige Botschaft geschrieben hast: Diese Art der Kanalisierung basiert auf einer Unterdrückung und das ist ja nicht Sinn der Sache...

Zitat
Original von ulimann644
No - genau anders herum. Es soll eine Story ganz ohne die übliche Action werden. Utopie also !! ( Und das bei einer BABYLON 5-Story bei der es um Parallele Welten geht... !! )

Ja cool!!! Wobei es schade ist, dass Du das ins B5-Universum setzt, mit dem ich nichts anfangen kann.

Tolayon

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Die Utopie als Geschichte - Chancen und Grenzen
« Antwort #33 am: 16.07.09, 20:35 »
Eine reine Utopie mit chronischem \"Friede-Freude-Eierkuchen\"-Zustand würde mir als Autor offen gestanden auch nicht gerade zusagen.
Trotzdem soll der Gewalt-Anteil in meiner Contest-Geschichte nur minimal sein, und das obwohl er im 24. Jahrhundert des \"Abramsversums\" spielt. Es wird zwar grundsätzlich etwas militaristischer sein, aber dafür wird es an anderer Stelle einen überraschenden Ausgleich geben ;)


Ich möchte an dieser Stelle auch wieder einmal genauer auf TNG eingehen, das in Sachen STAR TREK ja als die Utopie schlechthin gilt:
Selbst wenn in der Föderation selbst die Zustände zu Zeiten dieser Serie weitgehend \"paradiesisch\" gewesen sein mochten (bevor DS 9 kam und das Paradies buchstäblich zerstörte oder zumindest ins Wanken brachte), so war die Enterprise-D immer noch auf ein beachtliches Waffenarsenal angewiesen, um sich gegen externe Gefahren zu behaupten.

Und gerade in Hinblick auf die Klingonen gab es gewisse gewalttätige Momente, die den Eindruck einer Gesamt-Utopie doch spürbar trüben. Überhaupt kann man die Klingonen in ihrem gesamten Verhalten als anti-utopisch bezeichnen, selbst wenn sie Verbündete der Föderation sind.
Ich glaube es war in einem Computerspiel (\"Klingon Academy\" oder so), wo ein klingonischer General gesagt haben soll: \"Wenn wir keine Feinde haben, greifen wir unsere Freunde an.\"

Max

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Die Utopie als Geschichte - Chancen und Grenzen
« Antwort #34 am: 17.07.09, 00:14 »
Zitat
Original von Tolayon
Eine reine Utopie mit chronischem \"Friede-Freude-Eierkuchen\"-Zustand würde mir als Autor offen gestanden auch nicht gerade zusagen.

Das kann ich schon auch gut verstehen. Das dauernde Konflikteschüren ist aber auf kurz oder lang ebenso ermüdend. Ich denke, dass auch eine gewisse - ja! - Abwechslung ganz angenehm sein kann. Man muss halt schauen, was man daraus macht.

Zitat
Original von Tolayon
Ich möchte an dieser Stelle auch wieder einmal genauer auf TNG eingehen, das in Sachen STAR TREK ja als die Utopie schlechthin gilt:
Selbst wenn in der Föderation selbst die Zustände zu Zeiten dieser Serie weitgehend \"paradiesisch\" gewesen sein mochten (bevor DS 9 kam und das Paradies buchstäblich zerstörte oder zumindest ins Wanken brachte), so war die Enterprise-D immer noch auf ein beachtliches Waffenarsenal angewiesen, um sich gegen externe Gefahren zu behaupten.

Ich habe den Eindruck gewonnen, dass auch TNG keine homogene Botschaft nach außen sendet. Die Serie hat sich stark verändert. Im Großen und Ganzen hat sich weder der Stil noch das \"Storytelling\" von ENT ganz radikal verändert, genauso bei TOS und eigentlich auch bei VOY. Aber vergleicht man Folgen aus der ersten TNG-Staffel mit welchen aus der letzten, dann merkt man schon einen großen Unterschied. Manche frühe Ansätze waren mir, hmm, zu esoterisch, aber in den frühen Folge merkte man - auch bei den isolierten Konflikten - schon das größere Gefühl einer utopischen Welt als später, als alles irgendwie konventioneller gedacht wurde.
Das Waffenarsenal, nun gut: Ich finde, 250 Torpedos sind für ein so großes Schiff eher eine lächerliche Zahl; mit zwei (bzw. drei) Torpdeorampen hat sich das Schiff auch nicht sonderlich über das Niveau des 23. Jahrhunderts hinausentwickelt (die Excelsior-Klasse hatte sogar vier Rampen). Die Phaser-Bänke sind da schon beeindruckender, aber in Star Trek gab es auch häufig Gelegenheiten, die deutlich gemacht haben, dass das Zerstörungspotenzial der Waffen nicht ausschließlich für andere Lebewesen entwickelt wurden. Hin und wieder zerschoß man auch einen Asteroiden. Ich möchte mich noch nicht mal zu sehr mit dem Argument beschäftigen, dass man nicht weiß wem (bzw. welchen Absichten) man begegnen könnte; aber es ist schon mal so, dass alle Optionen eben vorhanden sein müssen.
In jedem Fall scheint mir die Ent-D nicht überbewaffnet und von ihren Anlagen her nicht für eine Utopie ungeeignet. Ich sag\'s auch mal andersherum: Bei einem Raumschiffentwurf (für eine FanFiction) würde ich auch Waffensysteme einplanen - aber einfach nie zum Einsatz bringen.

Zitat
Original von Tolayon
Und gerade in Hinblick auf die Klingonen gab es gewisse gewalttätige Momente, die den Eindruck einer Gesamt-Utopie doch spürbar trüben. Überhaupt kann man die Klingonen in ihrem gesamten Verhalten als anti-utopisch bezeichnen, selbst wenn sie Verbündete der Föderation sind.
Ich glaube es war in einem Computerspiel (\"Klingon Academy\" oder so), wo ein klingonischer General gesagt haben soll: \"Wenn wir keine Feinde haben, greifen wir unsere Freunde an.\"

Die Klingonen sind doch eh ein Sonderfall. Mit diesem Volk hat man sich dann auch keinen großen Gefallen erwiesen, denn was soll schon dabei (auch rein vom Potenzial) rauskommen, wenn die Planung für dieses Volk einfach von blutrünstigen Unruhestiftern ausgeht?
Klar, auch hier kann man das mit der kulturellen (und biologischen?) Grundlage erklären, aber das empfinde ich eben auch so konstruiert, wie das geschmähte \"Friede-Freude-Eierkuchen\".

ulimann644

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Die Utopie als Geschichte - Chancen und Grenzen
« Antwort #35 am: 17.07.09, 16:32 »
Zitat
Original von Max
Ja cool!!! Wobei es schade ist, dass Du das ins B5-Universum setzt, mit dem ich nichts anfangen kann.


Soviel sei verraten - für DIESE Geschichte musst du B5 nicht unbedingt kennen - und: es würde sich auch kaum anders lesen, wenn ich die Story in ein beliebiges anderes Universum setzen würde... ( Dazu wird, was man über B5 unbedingt wissen muss, von mir in der Geschichte erklärt !! )

Max

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Die Utopie als Geschichte - Chancen und Grenzen
« Antwort #36 am: 17.07.09, 20:15 »
Es geht gar nicht mal darum, dass ich B5 nicht kennen würde (was wohl auch stimmt, denn bis auf Folgen der ersten Staffel und weitere Einzelepisoden weiß ich über B5 wirklich nicht gut bescheid ;)); ich mag babylon 5 einfach nicht (besonders) ;)
Aber wenn Du sagst, man könne die Geschichte auch so lesen, als stamme sie aus einem \"freien\" Universum, werde ich mich bemühen, sie genauso zu sehen :)

ulimann644

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Die Utopie als Geschichte - Chancen und Grenzen
« Antwort #37 am: 18.07.09, 11:10 »
Zitat
Original von Max
Aber wenn Du sagst, man könne die Geschichte auch so lesen, als stamme sie aus einem \"freien\" Universum, werde ich mich bemühen, sie genauso zu sehen :)


In gewisser Weise ist sie das sogar - es heißt ja \"Parallele Welten\" - aber damit: Schluss mit dem Spoilern... ;)

SSJKamui

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Die Utopie als Geschichte - Chancen und Grenzen
« Antwort #38 am: 26.07.09, 13:10 »
Ich denke, die Utopie Star Treks ist auch deshalb etwas Besonderes, weil da teilweise auch eine gewisse religiöse Symbolik dabei ist. (Wie bei vielen Erstkontakten in Science Fiction Stories.)

Wenn man es genau nimmt könnte man den Ersten Kontakt mit den Vulkaniern eigentlich auch auf folgende Weise beschreiben:

Nach dem 3.Weltkrieg, quasi einer \"beinah apokalypse\" kommen \"Fremde vom Himmel\" auf die Erde und helfen der Menschheit, ein \"Paradies\" zu erreichen und \"erlöst\" zu werden von den meisten Problemen.

Diese Deutung hört sich ziemlich religiös/mythisch an. Bei Star Trek ist aber im Gegensatz zu den meisten \"Erlösungsmythen\" die \"Erlösung\" nicht das Ende der Geschichte sondern erst der Beginn, was eine interessante Variation des Themas ist.

Dieses Thema war Gene Roddenberry scheinbar sowieso sehr wichtig, denn auch bei seinem Film \"Ein Android wird Gejagd\"/\"The Questor Tapes\" taucht das Thema auch auf.

Max

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« Antwort #39 am: 26.07.09, 13:37 »
Auf der anderen Seite hat sich Roddenberry ja durchaus bemüht, Religion aus Star Trek weitestgehend rauszuhalten...

Alexander_Maclean

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« Antwort #40 am: 26.07.09, 13:41 »
Sagen wir mal, explizite religiöse Darstellungen.

Weil ich mir Vorstellen kann, dass in den 60er Jahren Religion im täglichen Leben noch ein wichtiger Faktor war. Und wenn man jetzt in Star Trek einer bestimmtem Glaubensrichtung den Vorzug gegeben hätte, wäre das tierisch ans bein gelaufen.

Zudem soll Roddenberry Agnostiker gewesen sein.

Aber gewisse Religiöse Grundthemen wurden durchaus angesprochen nru anders verpackt.
Portfolio
Projekt "One Year a Crew" Status: Konzept 100% Schreiben 28,26% Grafisches 0% Erscheinjahr 2022


ulimann644

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« Antwort #41 am: 26.07.09, 13:47 »
Zitat
Original von Alexander_Maclean
Sagen wir mal, explizite religiöse Darstellungen.

Weil ich mir Vorstellen kann, dass in den 60er Jahren Religion im täglichen Leben noch ein wichtiger Faktor war. Und wenn man jetzt in Star Trek einer bestimmtem Glaubensrichtung den Vorzug gegeben hätte, wäre das tierisch ans bein gelaufen.

Zudem soll Roddenberry Agnostiker gewesen sein.

Aber gewisse Religiöse Grundthemen wurden durchaus angesprochen nru anders verpackt.


Das war dann ein Punkt, der mich bei DS9 gefreut hat - indem man das religiöse Volk der Bajoraner in´s Spiel brachte.

Für die Vielzahl der Föderationsvölker diesen Punkt extra anzusprechen wäre IMO etwas verzwickt und auch etwas unübersichtlich bei deren Vielzahl - von daher ist dieses Weglassen nachvollziehbar...

SSJKamui

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Die Utopie als Geschichte - Chancen und Grenzen
« Antwort #42 am: 26.07.09, 14:32 »
Das mit dem Versuch Roddenberrys , explizite Darstellung von Religion aus Star Trek rauszuhalten ist mir bekannt.

Ich persönlich denke, Gene Roddenberry hat die für ihn  interessanten Themen der Religion genommen und in anderer , sekulärer Weise genutzt.

Wahrscheinlich müsste man dabei aber auch bedenken, dass die großen Weltreligionen und Utopien beide natürlich auch eine Thematik gemeinsam haben, nämlich die weitgehende Beseitigung des Leids und das Erreichen des \"Paradieses\".

Will Pears

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Die Utopie als Geschichte - Chancen und Grenzen
« Antwort #43 am: 29.07.09, 20:30 »
Was mir bei Utopie einfallen würde, wäre, dass die Gesellschaft auf Individuen zugeht und nicht umgekehrt. Bei uns ist ja so, dass man vom Kindesalter sich ständig überwinden muss, und sich irgendwo vorstellen/anmelden muss. Ich fände eine Gesellschaft gut, in der zum Beispiel ein Pfadfinder einzelne Personen direkt anfragt oder in der eine Firma jemanden anwirbt, den sie gebrauchen kann. Was haltet ihr von der idee?
Mein kleiner Blog, in dem ich Kurzgeschichten und anderes Geschreibsel veröffentliche: https://maxim-chomsky.blogspot.com/

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« Antwort #44 am: 29.07.09, 20:58 »
Das interessante ist ja, dass ein solches Verhalten, des aktiven auf die Menschen zugehen irgendwie das Feeling ausströmt, es mit einer Sekte (o.ä.) zu tun zu haben  8o

 

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