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Die Utopie als Geschichte - Chancen und Grenzen

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Max:

--- Zitat von: SSJKamui am 29.04.11, 09:27 ---Und das waren auch die möglichen Probleme der Kombination Star Trek Utopie und Military Sci Fi, vor denen ich vor Kurzem im Military Sci Fi Thread gewarnt hatte. Nämlich die implizite Aussage "Wir kämpfen für die Utopie also haben wir immer recht". Im Vergleich zu solch einem abdriften in Propaganda ist die Utopie fehlerhaft zu zeigen wirklich das kleinere Übel.

--- Ende Zitat ---
Da hast Du recht, finde ich.



--- Zitat von: SSJKamui am 29.04.11, 09:27 ---Nun ja, ich meinte jetzt nicht, das die Utopie selber die Bedrohung sei, sondern vielmehr das in der Periode, wo dieser Staat entstanden ist auch was entstanden ist, was für diesen Staat zur Bedrohung werden kann und die Geschichte von Beidem irgendwie verknüpft ist, sodass man um sich vor dieser Bedrohung zu schützen einen stärkeren Blick auf die Vergangenheit werfen muss.

--- Ende Zitat ---
Du meinst also, dass mit der Utopie parallel auch eine Bedrohunhslage neben der Gesellschaft der Utopie entstanden ist?



--- Zitat von: SSJKamui am 29.04.11, 09:27 ---
--- Zitat von: Max am 28.04.11, 19:49 ---
--- Zitat von: SSJKamui am 28.04.11, 10:20 ---Ja, das Gefühl hatte ich definitiv auch. (Archer hatte aber wenigstens nach gewissen Taten wenigstens "Gewissensbisse", im Gegensatz zu Sisko, der ja teilweise sogar Gasangriffe auf Maquis Kolonien vollkommen in Ordnung fand. )
--- Ende Zitat ---
Stimmt; da teile ich Deine Einschätzung auch vollkommen.
Bei Archer bekam man schon so ein wenig den Faktor Reflexion vermittelt - gegen den "braven Weg" entschied er sich freilich nichtsdestoweniger. Aber gut, wir reden hier ja auch von der Mitte des 22. Jahrhunderts und auch wenn eine neue Zeit schon angebrochen ist, muss man noch nicht so viel erwarten wie von der "eigentlichen ST-Zukunft".
Janeway hatte ja auch keine so großen Skrupel, wenn ich mich recht erinnere - da musste mit Chakotay erst ein ehemaliger Maquis kommen, um einem Sternenflotten-Captain zu erklären, dass man nicht foltert.
Auch wenn mich das Gros der Reaktionen nicht überraschen würde: Wäre doch mal ein interessantes Konzept, wenn man 150 eigene Leute opfern würde, statt eine fremde Person nicht ordnungsgemäß zu behandeln. So ein Verhalten gegen die eigene Sozialgruppe wäre natürlich ziemlich widernatürlich. Aber kein geringer Teil der Zivilisierung setzt durchaus auf eine Abkehr von den natürlichsten Umständen. Hier in einer utopischen Zukunft eine Verhaltensweise - Moral über Überleben - zu zeigen, die für unsere Gegenwart verstörrend fremdartig wäre - das würde einschlagen! Hier hätte man auch beide Ziele verwirklicht: Eine Utopie, die realistisch oder zumindest authentisch ist, weil sie ihre hehren Ziele nie verrät + eine Utopie, die nur dadurch funktioniert, dass man ihre innere Logik akzeptiert und umsetzt.
(EDIT: In diesem Zusammenhang finde ich die TOS-Folge "Krieg der Computer" eigentlich ziemlich genial und Kirks Eingreifen, dass ja am Ende - auch wenn wir die echte, eigentliche Lösung wiederum nicht gezeigt bekommen - ist auch irgendwie kritisch...)

--- Ende Zitat ---

Stimmt. Das hätte schon sehr interessante Möglichkeiten.

--- Ende Zitat ---
Vielleicht schreibe ich dazu ja mal eine Geschichte.



BTW: 5000. Beitrag  8)

SSJKamui:

--- Zitat von: Max am 29.04.11, 10:22 ---
--- Zitat von: SSJKamui am 29.04.11, 09:27 ---Nun ja, ich meinte jetzt nicht, das die Utopie selber die Bedrohung sei, sondern vielmehr das in der Periode, wo dieser Staat entstanden ist auch was entstanden ist, was für diesen Staat zur Bedrohung werden kann und die Geschichte von Beidem irgendwie verknüpft ist, sodass man um sich vor dieser Bedrohung zu schützen einen stärkeren Blick auf die Vergangenheit werfen muss.

--- Ende Zitat ---
Du meinst also, dass mit der Utopie parallel auch eine Bedrohunhslage neben der Gesellschaft der Utopie entstanden ist?

--- Ende Zitat ---

Genau so hatte ich das gemeint. (Zum Beispiel durch unbekannte Risiken der von der Gesellschaft genutzten Technik.)

Max:

--- Zitat von: SSJKamui am 29.04.11, 10:33 ---
--- Zitat von: Max am 29.04.11, 10:22 ---
--- Zitat von: SSJKamui am 29.04.11, 09:27 ---Nun ja, ich meinte jetzt nicht, das die Utopie selber die Bedrohung sei, sondern vielmehr das in der Periode, wo dieser Staat entstanden ist auch was entstanden ist, was für diesen Staat zur Bedrohung werden kann und die Geschichte von Beidem irgendwie verknüpft ist, sodass man um sich vor dieser Bedrohung zu schützen einen stärkeren Blick auf die Vergangenheit werfen muss.

--- Ende Zitat ---
Du meinst also, dass mit der Utopie parallel auch eine Bedrohunhslage neben der Gesellschaft der Utopie entstanden ist?

--- Ende Zitat ---

Genau so hatte ich das gemeint. (Zum Beispiel durch unbekannte Risiken der von der Gesellschaft genutzten Technik.)

--- Ende Zitat ---

Ah! Durch das konkrete Beispiel mit der Technik verstehe ich jetzt glaube ich ganz genau, was Du meinst.
Es ist ja auch so, dass eine utopische Gesellschaft sehr schnell (geht man weg vom Konzept à la "Edler Wilder") von bestimmten Rahmenbedingungen abhängig wird.

SSJKamui:

--- Zitat von: Max am 29.04.11, 10:55 ---
--- Zitat von: SSJKamui am 29.04.11, 10:33 ---
--- Zitat von: Max am 29.04.11, 10:22 ---
--- Zitat von: SSJKamui am 29.04.11, 09:27 ---Nun ja, ich meinte jetzt nicht, das die Utopie selber die Bedrohung sei, sondern vielmehr das in der Periode, wo dieser Staat entstanden ist auch was entstanden ist, was für diesen Staat zur Bedrohung werden kann und die Geschichte von Beidem irgendwie verknüpft ist, sodass man um sich vor dieser Bedrohung zu schützen einen stärkeren Blick auf die Vergangenheit werfen muss.

--- Ende Zitat ---
Du meinst also, dass mit der Utopie parallel auch eine Bedrohunhslage neben der Gesellschaft der Utopie entstanden ist?

--- Ende Zitat ---

Genau so hatte ich das gemeint. (Zum Beispiel durch unbekannte Risiken der von der Gesellschaft genutzten Technik.)

--- Ende Zitat ---

Ah! Durch das konkrete Beispiel mit der Technik verstehe ich jetzt glaube ich ganz genau, was Du meinst.
Es ist ja auch so, dass eine utopische Gesellschaft sehr schnell (geht man weg vom Konzept à la "Edler Wilder") von bestimmten Rahmenbedingungen abhängig wird.

--- Ende Zitat ---

Genau meine Meinung.

SSJKamui:
Ich habe seid einigen Wochen eine "Schnapsidee", um es mal so zu sagen und wollte das Ganze hier mal zur Diskussion stellen.

Es gibt im Horror Bereich den Bereich des "kosmischen Horrors", der davon ausgeht, der Mensch ist absolut unbedeutend, irrelevant für das Universum und es gibt Phänomene, die alle Menschen auf einen Schlag töten können und unser aller Tod würde noch nicht einmal von irgendeinem bemerkt werden. Gleichzeitig sind Aliens wahrscheinlich so Fremd und Anders, dass der Mensch sie nicht verstehen und im schlimmsten Fall sogar noch nicht einmal richtig erkennen könnte. Diese Art von Sci Fi Horror gilt gemeinhin als das pessimistischste, was das Sci Fi Genre hervorgebracht hatte. Auf der anderen Seite gilt das Thema der Utopie aber verständlicherweise als mehr als optimistisch. Ich frage mich jetzt, könnte man beides vielleicht trotzdem miteinander verbinden, wenn man gewisse Sachen nicht ganz so extrem macht?

Also, dass der Mensch durch die Erkenntnis, wie stark er im All wirklich bedroht ist und dass sein Überleben bis heute eigentlich reine Glücksache war und alles in jedem Augenblick eigentlich untergehen könnte dazu bereit ist, gemeinsam an einer besseren Zukunft zu arbeiten und einen beinahe utopischen Zustand erreicht nach dem Motto "Wenn das Universum schon so gefährlich ist sollten wir uns wenigstens nicht gegenseitig das Leben zur Hölle machen."

Ich meine damit nun jetzt keine totale perfekte Utopie, sondern eher einzelne utopische Themen im Plot.

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