Habe es gestern glatt verschwitzt den 40. Geburtstag der ERSTEN MONDLANDUNG zu würdigen. Hole es hiermit nach und erzähle mal, wie ich diesen Tag empfunden habe...
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DER ADLER IST GELANDET
Datum: 20. 07. 1969
Ort : Der Mond der Erde
...PIEP...The eagle has landet...PIEP...
Kurz darauf:
...PIEP...\"That is one small step for a man,...PIEP... one giant leap for mankind“...PIEP...
Damals war ich 2 Jahre, 8 Monate und 6 Tage alt - für einen Jungen in diesem Alter ein ganz normaler Tag...eigentlich...
Der 20. 07. 1969 gehört dennoch zu meinen intensivsten Kindheitserinnerungen.
Wenn ich an diesen Tag zurückdenke, dann sehe ich den alten Schwarz-Weiß-Fernseher und unser altes, elterliches Wohnzimmer so deutlich vor mir, als würde ich mich dort aufhalten...
Die seltsame Anspannung im Raum ist beinahe greifbar - normalerweise hätte ich längst im Bett liegen müssen, aber heute ist irgendwie alles anders. Ich verstehe nicht warum, noch, was da genau vor sich geht - aber ich kann es spüren.
Im Fernseher ist ein recht körniges Bild zu sehen - eine seltsam gekleidete Person steigt über Sprossen abwärts. Was ist daran so besonders ??
Und dann immer wieder dieses seltsame Piepen, dass aus dem Mono-Lautsprecher des Fernsehgerätes kommt - noch eines dieser alten Geräte mit Holzverkleidung.
Der Mann auf dem Bildschirm bewegt sich seltsam langsam und unsicher. Etwas ganz Normales läuft hier in Zeitlupe ab.
Normalerweise hätte ich mich längst in´s Kinderzimmer zurückgezogen, aber die merkwürdige Stimmung im Raum hält mich in ihrem Bann. Reglos bleibe ich sitzen und sehe auf die Mattscheibe.
Die Person hat die unterste Sprosse erreicht, doch irgendwie zögert er, den letzten Schritt zu machen - gerade so, als habe er Angst davor.
Doch dann endlich hebt er einen Fuß von der Sprosse - seltsam ungelenk - und macht den Schritt hinab. Und über Allem immer noch dieses Piepen...
Die Person sagt etwas - atemlos wie es scheint - gerade so, als haben ihn die paar Schritte völlig erschöpft.
Solche Worte habe ich vorher noch nie gehört. Aber sie scheinen wichtig zu sein, denn eine deutliche Veränderung macht sich im Zimmer bemerkbar. Die Spannung scheint plötzlich fort zu sein und Erleichterung Platz gemacht zu haben.
Auch ich selbst löse mich aus meiner Starre und laufe aus dem Wohnzimmer.
Wenn ich heute diese Szenen der ersten Mondlandung sehe - dann dorchlebe ich diesen Kindheitsmoment nochmal. Schon allein das Piepen der Satellitenverbindung genügt, und ich sehe mich wieder - wie vor 40 Jahren - im Wohnzimmer meiner Eltern. Und mir wird klar, dass ich dieses Piepen zeitlebens nicht mehr loswerde.
Und das ist gut so, denn es gehört untrennbar zu meiner Erinnerung an einen besonderen Moment am 20. 07. 1969.
Ein Tag der für mich KEIN Tag war, wie jeder andere...