Autor Thema: Avatar  (Gelesen 36678 mal)

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Alexander_Maclean

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« Antwort #30 am: 13.01.10, 19:25 »
Wobei sowohl die Kinos als auch die Filmverleihe schöne blöd wären, wenn sie es nicht täten. So gut wieder Film läuft.

Und dann die 3D Kinos. Vor Jahren habe ich eine Tierdoku im IMAX gesehen, mhm muss November 2007 gewesen sein. Auch in 3d. war schon faszinierend, wie der Hai auf eine zukam. wenn man diese technologie verbessert hat, muss avatar richtig geil sein.
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Lairis77

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« Antwort #31 am: 17.01.10, 10:26 »
Gestern bin ich über DevArt auf einen krassen Artikel gestoßen:
http://www.20min.ch/unterhaltung/kino/story/11714677

Es sieht so aus, als ob einige Leute - vor allem Jugendliche - depressiv werden oder sich sogar umbringen, nachdem sie Avatar gesehen haben!

Das mag aus unserer Sicht bekloppt sein, zeigt IMO aber auch, dass es vielen Menschen an Sinn im Leben fehlt.
Natürlich muss man schon vorher psychisch labil gewesen sein, um wegen einem Film depressiv zu werden. Doch schon die Tatsache, dass scheinbar doch recht viele Leute \"erwischt\", find ich bedenklich.

Klar gibt es immer wieder Nerds, die sich (aus mehr oder weniger Verständlichen Gründen) in ihrer Fantasiewelt verlieren und Reallife vernachlässigen.  
Wir alle tauchen schließlich gerne mal für ein paar Stunden ab, um den Alltag zu vergessen. Bisher war ich der Ansicht, genau das verhindert, dass wir depressiv werden, wenn im RL alles nervt.

Interessant, dass der Effekt bei Avatar scheinbar nach hinten losgeht. :Blink
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Alexander_Maclean

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« Antwort #32 am: 17.01.10, 10:53 »
Naja es ist gerade der hohe Detailgrad in Avatar, der so etwas hervorrufen kann. Und dann noch der Detailgrad der 3d - Darstellung.

Hinzu kommt: Jeder hat zeiten wo er die reale Welt nur mit einen inneren LMA - Modus ertragen kann.

Ich meine so blöd es auch klingt, wo liegt denn heute die Perspektive, gerade für junge Leute von 16- 18. Und letztendlich hält der eine oder andere unseren Planeten für ein sinkendes Schiff

Und dann kommt so ein Film mit einer welt wo alles Tuti ist, solange die \"bösen\" Menschen sich nicht reinhängen.

Klar würde man gerne in diese welt eintauchen.
Das problem ist halt dann dass der eine oder andere nicht auftauchen kann oder auch will.
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Lairis77

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« Antwort #33 am: 20.01.10, 19:37 »
Mich wundert bei der aktuellen Lage auch gar nichts mehr - und diese Sehnsucht kann ich verdammt gut verstehen!

Das Schlimme ist aber: Die Leute WÜRDEN sich nicht nur umbringen, wenn sie dann in Pandora aufwachen - einige tun es tatsächlich.
Und ich kann mich nicht erinnern, dass irgendein Film schon mal so eine extreme Wirkung hatte!

Dazu kommt, dass die Erde in Avatar ein grauer öder Planet geworden ist und es so aussieht, als hätten die Menschen in über 100 Jahren immer noch nichts dazu gelernt.
Filme mit so pessimistischer Aussage gab es zwar schon zur Genüge. Schöne bunte Phantasiewelten auch.
Avatar verbindet beides miteinander, setzt die abgewrackte Menschheit gegen die traumhafte Welt Pandoras und entfaltet dadurch seine besondere Wucht. Kombiniert Geschichte von Scully, der eine zweite Chance bekommt, wie sie sich manch einer sehnlich wünscht, kann einen psychisch labilen Menschen schon auf abwege bringen.

Die neue 3D-Technik setzt natürlich noch ein drauf. Wie gesagt, als ich aus dem Kino kam, sah die Realität gegen den Film grau und flach aus.
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Lord_Doomhammer

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« Antwort #34 am: 20.01.10, 19:54 »
Habe mich bisher noch nicht ausgelassen über den neuen Streifen von Herrn Cameron. Keine Sorge, ich halte es sehr kurz.

Die visuellen Effekte waren spitze, alles wirkte echt und schön und auch der 3D effekt war toll (obwohl ich dazusagen muss, dass es der erste 3d streifen war den ich war)

So. Das wars dann schonmal mit dem positiven^^

Musik: Langweilig, generisch und geht völlig unter

Charaktere: klischeehaft und eintönig

Concept & Design: Nichts Originelles dabei

Handlung: ... bitte was? Hat jemand von euch jemals Pocahontas gesehen? Avatar war die Erwachsenen-Fassung davon :D

Aussage: Schöne depressive Aussage die schön kritik ausübt. Allerdings auf keiner originellen Weise, geschweige denn auf dem intellektuellem Niveau von Star Trek.


Nicht dass ihr mich missversteht, den Film im Kino zu sehen war echt ein tolles Erlebnis, Aber vom Hocker gerissen hat mich das ganze nicht. Es war nichts dabei was mir wirklich im Kopf geblieben ist.

Würde dem Film maximal 5 von 10 Sternen geben.

Cheers! :bier
\"Fantasy shall be my limit.\"
                                 - Elias Stern

Lairis77

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« Antwort #35 am: 20.01.10, 20:35 »
\"Pocahontas im Weltraum\" hat sich mir auch aufgedrängt :D. Aber eigentlich nur in der ersten Hälfte des Films.

Und soooo viele Varianten, diese Geschichte zu erzählen, gibt es auch nicht. Ich denke, sie funktioniert gerade, weil sie so klassisch und simpel ist.

Intellektuellen Anspruch bietet der Film nicht wirklich - scheint aber immerhin Leute zum Nachdenken anzuregen. So lange sie sich nicht gleich umbringen, ist das doch in Ordnung ;).
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« Antwort #36 am: 20.01.10, 20:40 »
Zitat
Original von Lairis77
Und ich kann mich nicht erinnern, dass irgendein Film schon mal so eine extreme Wirkung hatte!

Bei den Leiden des jungen Werther wurden ja auch solche Auswirkungen berichtet. Die Kraft der Medien konnte immer schon stark sein. Wenn \"Avatar\" wirklich eine solche Kraft besitzt, sagt das viel aus; über die Kunst der Filmemacher, die Zuseher in eine andere Welt zu versetzen und über die Gesellschaft, die mit solchen Filmen \"getroffen\" wird. Du beschreibst die \"Zutaten\" so eindrücklich, dass ich wirklich eine Vorstellungen von der Kraft habe, die der Film entwickelt, auch wenn ich ihn noch nicht gesehen habe.

Lairis77

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« Antwort #37 am: 20.01.10, 20:42 »
Zitat
Original von Max
Bei den Leiden des jungen Werther wurden ja auch solche Auswirkungen berichtet.


Stimmt. Aber genau genommen war das ein Buch :D.
Ansonsten hab ich so was noch nicht gehört.
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« Antwort #38 am: 20.01.10, 20:45 »
Heute muss es halt ein Film sein, der so wirkt, weil wir das Buch noch nicht erfunden haben!
Ähh, einen Moment,  :rolleyes:, das war jetzt glaube ich nicht ganz richtig, oder ;)  :Ugly :Sherlock

Lairis77

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« Antwort #39 am: 20.01.10, 20:49 »
Avatar als Buch wäre IMO kein Bestseller geworden ;).
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« Antwort #40 am: 11.03.10, 12:58 »
Kaum läuft der Film drei Monate im Kino, habe auch ich es geschaft, mir \"Avatar - Aufbruch nach Pandora\" anzusehen ;) :D
Große Bildgewalt, epischer Anspruch, aber ein Fremdschämen bleibt bei \"Avatar\" nicht aus.

Es wäre gar nicht mal so, dass die - oscar-prämierten - Spezialeffekte perfekt wären. Das müssen sie auch nicht sein, womöglich können sie es nie werden. Und vielleicht kommt einem der Begriff des \"Uncanny Valley\" in den Sinn, denn gerade weil die Macher bemüht waren, die Na\'vi so echt aussehen zu lassen, damit man sich mit ihnen identifizieren kann, schrammten sie in meinen Augen in diesem Punkt knapp am Ziel vorbei. Bei der Körperlichkeit der Na\'vi hatte ich selten oder nie das Gefühl, ein echtes Lebenwesen zu sehen - um ein konkretes Beispiel zu nennen: bei Sullys ersten Avatar-Gehversuchen einen echten Fuss mit echten Bewegungen zu sehen. Aber das ist nicht so tragisch, denn mMn ist das nicht der Dreh- und Angelpunkt der bildgewaltigen Eindrücklichkeit, die \"Avatar\" über unglaubliche weite Filmanteile entfalten kann. Die dargestellte Welt mit ihrer Natur und ihren Tieren besitzt die größere Freiheit, um sich mit überzeugendem Erfolg auf das Spiel aus überbordender Pracht und dem vertrauten Gefühl des Wiedererkennens einzulassen. Es sind denn auch diese Momente, in denen \"Avatar\" einfach schön anzuschauen ist und funktioniert, ohne dass ein Inhalt transportiert werden muss - zum Selbstzweck, im wohl positivsten Sinne.

Ironischer Weise beginnt sich der Film auch in diesen wertvollen Augenblick leicht selbst zu demontieren. Die Tricktechnik mag in manchen oder womöglich in praktisch allen Bereichen bahnbrechend sein, aber den selbstbewussten Anspruch daraus abzuleiten, auf den eigenen Erfolg zu vertrauen und mit dem Plot-Einmaleins zu brechen, wagt der Film seltsamer Weise nicht. Da werden Einzelheiten und größere Elemente eingeführt, die in ihrer Ausdruckskraft (ich möchte nicht so weit gehen, und es über wertvolle Ausnahmen hinweg auch als Charme zu bezeichenen) bestechen, aber diese Auftritte geschehen in typischer Plotmitnahmemanier, um später aufgegriffen zu werden; das richtige Fallen unter Mithilfe der Riesenblätter, Supergroßflug-Vieh oder die Möglichkeit, das Wesen vom menschlichen auf den Avatar-Körper zu übertragen - einige Beispiel, es gäbe mehr. Nun sind es diese Szenen, die später noch einmal gebraucht werden, wieder vorgeholt werden, um beim Zuschauer einen \"Achso!\"-Effekt auszulösen. Schön und gut, der Zuschauer will die Lösungen ja nachvollziehen und auf irgendeine Art und Weise muss das der Plot ja auch leisten. Aber den gewählten Weg könnte man als nicht gerade unterschwellig, subtil bezeichnen, aber was schlimmer ist: Er degradiert die schönen Einzelszenen.

Wäre dieser Umstand ärgerlich, beginnt das Fremdschämen schon weit früher. Nicht lang ist es her, da hat ein Film namens \"WALL°E\" vorgemacht, wie imposant die Wirkung nonverbalen Geschichtenerzählens sein kann und mit den Jahrzehnte-raffenden Szenen im ersten Abschnitt von \"Up\" war dann vollends bewiesen, dass die Kraft der Bilder ohne Gespräche ausreicht, um nicht nur Informationen, sondern auch gewaltige Emotionen zu transportieren. Nach dem Ansehen von \"Avatar\" hätte man Cameron diese Erkenntnis gewünscht. Es wäre ein Missverständnis, daraus ein kategorisches Plädoyer gegen Gespräche in Filmen abzuleiten, aber wohl weit über neunzig Prozent der Dialoge in \"Avatar\" verdienten diesen Namen nicht. Die Worte, die sich die Menschen da gegenseitig zuwarfen, waren Phrasen, die entweder auf dümmliche Weise Vorgänge erklärten oder farbenfroh ordinär waren. Die lauen Gags und Sprüche, die vor vielleicht zwei Jahrzehnten nicht mal mehr neu waren, aber auf eine nach souveräner Coolness lechzenden Jugend eindrucksvoll wirkten, zünden einfach nicht mehr, wie sich aus den Reaktionen im trotz der langen Spielzeit von \"Avatar\" immer noch gut besuchten Kinosaal mit einer augenscheinlich (bzw. nach den Gesprächen während des Abspanns zu urteilenden) ausbalancierten Mischung von Erstsehern wie mich und Wiederholungsgängnern deutlich schließen lässt. Entsprechend lieblos und schablonenhaft waren denn auch die Figuren gezeichnet.

Inhaltlich gibt es nicht viel zu sagen; die Mischung aus \"Pocahontas\" und \"Der mit dem Wolf tanzt\" (und vermutlich noch eine ganze Reiher anderer Geschichten), verbunden mit den Elementen des Ökodramas war nett und einfach anzuschauen. Dabei bleibt der Film allerdings bedrückend leer. Die Kapitalismus-Kritik mit der hinführenden Botschaft zu mehr Achtung der Natur ist zu aufdringlich, aber besser eine aufdringliche Botschaft echter Themen, so denkt man sich mit Blick auf JJAs \"Star Trek\", als gar keine inhaltliche Ausrichtung. Weitere Punkte wie die Liebesgeschichte und - ganz frappierend - der Antagonismus zwischen Wissenschaft und Militär können in \"Avatar\" leider nicht um originelle, wertvolle Aspekte erweitert werden.
Was bleibt, ist damit nur die eindrucksvolle Wirkung einer neuen Welt, die viel vom Zauber in der Phantasie der Zuschauer auszulösen vermag und alleine dafür ist \"Avatar\" zu loben und darf als Vorbild dienen.

Lairis77

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« Antwort #41 am: 11.03.10, 20:12 »
Die plakative Weise, in der die kapitalismuskritische Botschaft rübergebracht wird, kann man natürlich als Kritikpunkt zählen (tu ich auch!). Andererseits bin zurzeit dankbar für jeden Film, der diese Botschaft rüberbringt und dabei sogar ein breites Publikum erreicht.

Womöglich vollbringt Avatar dieses Kunststück nicht, obwohl sondern gerade weil Cameron auf die Pathos-Pauke haut und in Ethno-Kitsch abdriftet, statt den Charakteren Tiefe zu verleihen.

Vielleicht wirken solche klassischen Geschichten in der Tat am stärksten, wenn man sie einfach erzählt, vielleicht hätten facettenreiche Charaktere und subtile verwickelte Beziehungskisten nur von dem Ziel abgelenkt, eine Botschaft massenkompatibel rüberzubringen.
Falls es diese Absicht überhaupt gab, stinkt\'s natürlich nach Propaganda.

Aber mit ner wahnsinnig geilen Optik :thumb:

BTW: Auch nach dem dritten mal im Kino (jetzt kann sich Max für mich fremdschämen :D), schrecken mich die offensichtlichen Schwächen von Avatar nicht ab, den Film toll zu finden :).
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Max

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« Antwort #42 am: 11.03.10, 20:33 »
Zitat
Original von Lairis77
Die plakative Weise, in der die kapitalismuskritische Botschaft rübergebracht wird, kann man natürlich als Kritikpunkt zählen (tu ich auch!). Andererseits bin zurzeit dankbar für jeden Film, der diese Botschaft rüberbringt und dabei sogar ein breites Publikum erreicht.

Eben genauso sehe ich das auch. Beinahe schon ein Schritt in die richtige Richtung.

Zitat
Original von Lairis77
Womöglich vollbringt Avatar dieses Kunststück nicht, obwohl sondern gerade weil Cameron auf die Pathos-Pauke haut und in Ethno-Kitsch abdriftet, statt den Charakteren Tiefe zu verleihen.

Vielleicht wirken solche klassischen Geschichten in der Tat am stärksten, wenn man sie einfach erzählt, vielleicht hätten facettenreiche Charaktere und subtile verwickelte Beziehungskisten nur von dem Ziel abgelenkt, eine Botschaft massenkompatibel rüberzubringen.

Das Problem liegt meiner Meinung nach aber (auch) noch an anderer Stelle.
Der Ethno-Kitsch geht vollkommen in Orndung; ist ja in der fremden Welt auch toll in Szene gesetzt.
Allerdings habe ich das Gefühl, der Film habe sich Großes vorgenommen auf die Pathos-Pauke zu setzen und das ganz episch werden zu lassen. Aber das geht am Ende nicht auf; die einzelnen Story-Elemente sind schlicht und ergreifend zu klein, wobei man statt \'klein\' auch ohne Schuldgefühle \'erbärmlich\' sagen könnte. Die Dialoge, wie schon oben angesprochen, sind da zum Beispiel ein ganz großes Manko, weil sie einfach so geistlos und aufgewärmt wirken, als seien sie aus einem anderen Drehbuch reinkopiert.
So bekommt man den Eindruck, als hätten sich die Macher eben irgendwie doch keine Mühe gegeben, dem Film zu etwas besonderen zu machen.

Tolayon

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« Antwort #43 am: 13.03.10, 11:06 »
Neu ist die Handlung mit Sicherheit nicht, aber die Umsetzung absolut grandios - das sieht sogar nur in 2D überwältigend aus (unser Kleinstadt-Kino hat keine 3D-Version zu bieten).

Die Oscars in den Nebenkategorien sind absolut verdient, aber in den Kategorien \"Bester Film\" oder \"Bestes Drehbuch\" hätte Avatar schon von vornherein nicht abräumen können, dazu ist die Gesamthandlung wie schon erwähnt zu konventionell und trieft vor allem in Hinblick auf den Colonel so vor Klischees dass diese Figur keine Sekunde lang ernst genommen werden kann.

Max

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« Antwort #44 am: 13.03.10, 20:07 »
Zitat
Original von Tolayon
Neu ist die Handlung mit Sicherheit nicht, aber die Umsetzung absolut grandios - das sieht sogar nur in 2D überwältigend aus (unser Kleinstadt-Kino hat keine 3D-Version zu bieten).

Ich muss sagen - ohne die 2D-Version zu kennen -, ich war gar nicht so extrem begeistert von den 3D-Effekten. Ein paar Szenen wirkten durch die Räumlichkeit toll, sämtliche Computer-Displays zum Beispiel, diese Flugquallen-Dinger oder auch der dezente Ascheregen. Aber darüber hinaus glaube ich persönlich, dass ich es später ganz gut ertragen kann, den Film auf DVD nur zweidimensional sehen zu können.

 

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