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Die Zusammenstellung der "Heldengruppe"

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ulimann644:
Hier ein paar Gedanken zur Zusammenstellung der Personen, die im Hauptsächlichen die Abenteuer einer FF durchleben sollen.

Ich selbst benutze gerne eine Gruppe von sieben Personen, welche den harten Kern der Hauptfiguren bilden ( die glorreichen Sieben könnte man sagen )
Lustigerweise findet man diese spezielle Anzahl von Protagonisten auch in vielen Filmen oder Büchern wieder.

Um eine interessante Mischung zu erhalten, bei der die Zusammenarbeit, aber auch Konflikte gleichermaßen glaubhaft funktionieren, ist es wichtig auf das Zusammenspiel der Charaktere zu achten.

Was sich nicht empfielt ist eine Gruppe reiner Extremcharaktere. Zugegebenermaßen ist eine solche zusammenstellung verlockend, aber allgemein funktioniert eine solche \"Extremgruppe\" auf Dauer nicht so gut.

Besser ist hier die Wahl zweier verschiedener Extreme - und die restlichen Personen näher am \"Durchschnitt\" anzusiedeln
Beispiel: Ein Choleriker einerseits der einem Phlegmatiker andererseits gegenübersteht - und alle anderen Personen liegen vom Temperament eher dazwischen.

Aber auch zwei Charaktere, die sich in den Extremen gleichen können gut funktionieren - zum Beispiel, wenn beide sehr Temperamentvoll sind.

Idealerweise haben diese Personen die verschiedensten Vorlieben und Fähigkeiten, wobei einige der Interessen sich durchaus überlappen sollten um auch Berührungspunkte zu haben.
Allgemein gilt: je mehr man von den Figuren erfährt desto lebendiger wirken sie - allerdings sollten sich die einzelnen Eigenschaften nicht widersprechen ( Geduldig UND Temperamentvoll - das glaubt man nicht wirklich )

Aus Erfahrung hat es sich als Vorteilhaft erwiesen, wenn man sich ein Notizbuch zulegt, in dass man sich die wichtigsten Eckdaten zu seinen Personen notiert. Schon um ausloten zu können, wer mit wem besser oder schlechter kann, oder ob eine gewisse Szene mit einer bestimmten Person funktioniert.

Alexander_Maclean:
Weil das Thema gerade so schön im FF - News - Diskussionsthread behandelt wurde:

Die heldengruppe als Ganzes.

Gleich vorneweg. vergesst es gleich alle gleichermaßen behandeln zu wollen. Wenn man wie in den meisten St Serien einen 7 - 9 köpfigen Maincast habt, dann gehen ein paar nach meiner Erfahrung immer unter.

meistens gibt es dann eine gewisse Zahl haupthelden, die fast immer den Tag retten und der rest verkommen ein wenig als Stichwortgeber.

In TOS waren das Dreamteam Kirk - Spock - McCoy
in TNG würde ich sagen: Picard - Riker - Data (Worf - und geordi) hatten auch IMO auch viel zeit. Aber gerade in den Filmen war der Focus eher bei Picard - Data und Worf
in Voy waren es ab staffel vier ganz klar Janeway - Seven - Doctor
ENT: Archer  - T\'Pol - Trip

Einzig DS9 hat es recht gut geschafft alle Charakteren mehr oder weniger gerecht zu werden. (es ist daher auch irgendwo keien Überrschung, dass in BSG auch die zahl der wirklich wichtigen leuten auh etwas größer ist, als man es sonst so kennt.)

Lange rede kurzer Sinn:

Man kann nicht allen Figuren gerecht werden. meisten bleibt die Hälfte oft auf der Strecke.

Will Pears:
also ehrlich gesagt, habe ich mir über die heldentruppe keine langen gedanken gemacht. Für meine Serie hatte ich zu Beginn einen relativ ungewöhnlichen Charakter, ein übergewichtiger, relativ unerfolgreichen Bolianer, dann habe ich überlegt, wie ich ihn auf ein Sternenflottenschiff bekomme, da kam die Idee des Barkeepers auf. Mit einem mal war seine Schwester die Captain und die wichtigsten Posten mit ein paar Namen besetzt. Im folgenden habe ich mir dann überlegt, was das für Figuren werden sollen.

Und seitdem baue ich die Charas, wenn mir gute Ideen kommen. Dabei gilt jedoch, dass nur das factum ist, was auch schon veröffentlicht wurde, alles andere bin ich bereit zu ändern, wenn ich ne bessere Idee habe.

Bis heute habe ich z.B. alle Ideen für eine Figur, den Doktor meiner FF-Serie, verwerfen müssen.

Wenn ich diese Charas habe, dann stelle ich sie natürlich in Beziehung, aber ich plane diese Beziehungen nicht zuvor. Das ist die Art, wie ich an die Entwicklung von Charakteren rangehe. So entwickel ich Konflikte und Probleme vollkommen improvisorisch.

mfg,
Will Pears

Ps: Hoffe, dass das hier rein passt ;D

ulimann644:

--- Zitat ---Original von Will Pears
also ehrlich gesagt, habe ich mir über die heldentruppe keine langen gedanken gemacht. Für meine Serie hatte ich zu Beginn einen relativ ungewöhnlichen Charakter, ein übergewichtiger, relativ unerfolgreichen Bolianer, dann habe ich überlegt, wie ich ihn auf ein Sternenflottenschiff bekomme, da kam die Idee des Barkeepers auf. Mit einem mal war seine Schwester die Captain und die wichtigsten Posten mit ein paar Namen besetzt. Im folgenden habe ich mir dann überlegt, was das für Figuren werden sollen.

Und seitdem baue ich die Charas, wenn mir gute Ideen kommen. Dabei gilt jedoch, dass nur das factum ist, was auch schon veröffentlicht wurde, alles andere bin ich bereit zu ändern, wenn ich ne bessere Idee habe.

Bis heute habe ich z.B. alle Ideen für eine Figur, den Doktor meiner FF-Serie, verwerfen müssen.

Wenn ich diese Charas habe, dann stelle ich sie natürlich in Beziehung, aber ich plane diese Beziehungen nicht zuvor. Das ist die Art, wie ich an die Entwicklung von Charakteren rangehe. So entwickel ich Konflikte und Probleme vollkommen improvisorisch.

mfg,
Will Pears

Ps: Hoffe, dass das hier rein passt ;D
--- Ende Zitat ---


Passt hier rein - es geht ja genau darum, wie die Leute beim Entwickeln ihrer Heldenpartie vorgehen.

Deine Vorgehensweise ist natürlich machbar und wirkt sich bei kürzeren Geschichten nicht unbedingt nachteilig aus. Schreibt man aber eine etwas längere Story oder eine Serie dann kommt man meist nicht darum herum die Figuren genauer zu beleuchten und sie auch mit einander interagieren zu lassen.

Und wenn man sich erst dann Gedanken über deren Zusammenspiel macht, dann kann es pasieren, dass die einzelnen Charas nicht so richtig zu einander passen.
Auch wird es einfacher manche, besonders humorvolle, Szenen zu beschreiben, wenn man sich über die jeweiligen Eigenschaften und über die Beziehungen der Charas untereinander \"vorher\" im Klaren ist.
Ansonsten kann es vorkommen diese Szenen nicht folgerichtig zu schreiben, oder aber dass man am Ende Stückwerk erhält - was den Lesern fast immer auffällt.

So, wie du die Entwicklung ganz oben beschreibst, gehe ich selbst in der ersten Phase - der Planungsphase - vor. Hier schaue ich dann aber, ob die Personen, rund um die Hauptfigur, auch das Potential haben mit einander in Konflikte zu geraten, oder aber mit einander zu harmonieren, ohne dass sich der Leser später fragt - \"Wie soll das denn funktionieren?\"

Bei Dheran z.B. brauche ich um \"Feuer\" in die Geschichte zu bringen einen anderen Typ von XO, als wenn der Captain ein Phlegmatiker ersten Ranges wäre - da würde die feurige Spanierin nicht zur Geltung kommen - wohl aber eine sarkastische Frau, die dieser Art mit sonnigem Gemüt begegnet. Und so etwas vorher einzuplanen ist IMO gerade bei größeren Projekten wichtig - später lassen sich grundsätzliche Charakterzüge nur schwer ändern, ohne dass die Figuren dann unglaubwürdig werden.

Max:

--- Zitat ---Original von Alexander_Maclean
Lange rede kurzer Sinn:

Man kann nicht allen Figuren gerecht werden. meisten bleibt die Hälfte oft auf der Strecke.
--- Ende Zitat ---

Das sehe ich auch so. Und mir persönlich geht es so, dass ich in meinen Geschichten nur ungerne unnötigen Ballast mit mir rumschleppe. Letztendlich besitzt jede noch so kleine Figur einen \"Charakter\", aber das kann den Schreibenden ja nicht lange bekümmern. Der Ensign \"aus der vierten Reihe\", der in der für die Wartung der Holoemitter der stellaren Kartographie zuständig ist, hat vielleicht einen interessanteren Background als der Captain. Es sei denn, ich plane, eben genau diesen Backgorund zu erzählen, geht es mir nur darum, ob dieser Ensign die Geschichte selbst vorantreibt oder nicht.
Einfach nur eine Maincrew vorzustellen, bringt mMn nach nichts, außer man legt es darauf an, im Rahmen einer Serie auf Abwechslung als Prinzip zu setzen.

Ansonsten würde ich sagen, kann man sich Schriftsteller die Freiheit nehmen, alles so zu gestalten, wie man möchte. Mir ist es lieber, ich habe zwei Hauptfiguren und der Rest der Leute erfüllt einfach ihre Aufgabe. Andere wollen vielleicht ein Dutzend Figuren gleichberechtigt darstellen.
Solange man sich dabei was denkt (und es auch gut umsetzt), ist alles erlaubt.

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