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Die Zusammenstellung der "Heldengruppe"

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ulimann644:

--- Zitat ---Original von Max

--- Zitat ---Original von Alexander_Maclean
Lange rede kurzer Sinn:

Man kann nicht allen Figuren gerecht werden. meisten bleibt die Hälfte oft auf der Strecke.
--- Ende Zitat ---

Das sehe ich auch so. Und mir persönlich geht es so, dass ich in meinen Geschichten nur ungerne unnötigen Ballast mit mir rumschleppe. Letztendlich besitzt jede noch so kleine Figur einen \"Charakter\", aber das kann den Schreibenden ja nicht lange bekümmern. Der Ensign \"aus der vierten Reihe\", der in der für die Wartung der Holoemitter der stellaren Kartographie zuständig ist, hat vielleicht einen interessanteren Background als der Captain. Es sei denn, ich plane, eben genau diesen Backgorund zu erzählen, geht es mir nur darum, ob dieser Ensign die Geschichte selbst vorantreibt oder nicht.
Einfach nur eine Maincrew vorzustellen, bringt mMn nach nichts, außer man legt es darauf an, im Rahmen einer Serie auf Abwechslung als Prinzip zu setzen.

Ansonsten würde ich sagen, kann man sich Schriftsteller die Freiheit nehmen, alles so zu gestalten, wie man möchte. Mir ist es lieber, ich habe zwei Hauptfiguren und der Rest der Leute erfüllt einfach ihre Aufgabe. Andere wollen vielleicht ein Dutzend Figuren gleichberechtigt darstellen.
Solange man sich dabei was denkt (und es auch gut umsetzt), ist alles erlaubt.
--- Ende Zitat ---


Ich selbst denke schon, im Gegensatz zu dir, dass man ein paar Leute um die eigentlichen Hauptfiguren herum benötigt. Natürlich sollte man ihnen im Laufe der Geschichte(n) dann auch mal einen etwas größeren Part gönnen. Auch finde ich, dass eine Geschichte, bei richtigem Einsatz dieser Charaktere, von deren Handlungen und/oder markanten Eigenschaften zum Teil lebt.

Außerdem vermeidet man den Eindruck, dass die paar Hauptfiguren \"allein auf weiter Flur\" stehen - dass kann IMO recht schnell fad werden.
Auch entsteht bei dieser Vorgehensweise nicht so der Eindruck von \"Crew\", als wenn man merkt, da wuseln noch andere interessante Personen an Bord herum - die eben nicht Gesichtslos sind, sondern wirklich \"leben\".

Etwas anderes ist - wenn genau dieser Effekt erwünscht ist, sprich: Im Verlauf der Geschichte spielt irgend eine Crew gar keine Rolle

Ein weiterer Vorteil, den ich darin sehe sich einen gewissen Personenpool zu schaffen liegt einfach darin, dass ich bei Bedarf nicht erst diese neue Figur langatmig ganz von Vorne aufbauen muss ( wozu man manchmal auch gar keine Zeit in der Szene hat ) sondern man die Person schon in den Grundzügen kennt und man sich gleich darauf konzentrieren kann, bei der Figur in die Tiefe zu gehen.

Dass man bei einem Dutzend Personen zwangsläufig einige mehr, andere weniger in den Vordergrund stellt ist nicht zu vermeiden. Nur selten mag man alle Figuren die man schafft zu gleichen Anteilen, aber das bedeutet nicht, dass man diese Figuren nicht genauso liebevoll und interessant beschreiben kann. Auch wenn sie vielleicht weniger oft erwähnt werden. ( Was wäre das \"Dreamteam\" Jim-Spock-Pille ohne einen Chief Scott, ohne einen Piloten wie Sulu, einen Navigator wie Chekov, oder eine Funkspezialistin wie Uhura gewesen ?? - IMO nur die Hälfte wert...!! )

Tolayon:
Was mir auch aufgefallen ist:
Bei \"Heldengruppen\" jeglicher Art scheint die Sieben eine magische Zahl zu sein und das wahrscheinlich nicht erst seit den \"Glorreichen Sieben\".

Bei TNG gab es sieben Hauptcharaktere (Picard, Riker, Data, Deanna, Geordi, Crusher & Worf), auch bei Voyager kann man den Kern der späteren Staffeln auf Janeway, Chakotay, Tuvok, Tom Paris, Harry Kim, Bellana und Seven reduzieren. Gut, mit Neelix wären es acht, aber der war meiner Meinung nach nicht so aktiv in den Betrieb des Schiffs an sich involviert wie etwa Seven of Nine.

Würde man bei einer klassischen StarTrek-Geschichte, die auf einem Raumschiff spielt alle Führungsoffiziere mit permanenten Charakteren besetzen, käme man auf insgesamt 9 Personen (Captain, Erster Offizier, OPS-Offizier, Wissenschafts-Offizier, Sicherheits-Offizier, Councellor, Navigator, Chefingenieur und leitender Arzt).

Diese Zahl ließe sich aber jederzeit erweitern, indem man etwa noch einen separaten Taktik-Offizier, einen Botschafter und/ oder einen Austausch-/ Verbindungsoffizier mit reinbringt (vorausgesetzt, all diese Leute sind wirklich über einen längeren Zeitraum an Bord und absolvieren nicht nur einen kurzen Gastauftritt).

Andererseits kann es unter gewissen Umständen auch zur Verschmelzung von Posten in einer einzigen Person kommen (siehe Spock/ T\'Pol: Beide waren auf ihren Enterprises jeweils leitende Wissenschaftler UND Erste Offiziere; bei TNG war Data OPS- und in gewisser Hinsicht auch wissenschaftlicher Offizier).
Auch würde ein eigener taktischer Offizier wohl nur im Kriegsfall eine Rolle spielen und dafür dürfte dann der leitende Wissenschafts-Offizier das Schiff verlassen.

Alexander_Maclean:

--- Zitat ---Original von ulimann644
Ich selbst denke schon, im Gegensatz zu dir, dass man ein paar Leute um die eigentlichen Hauptfiguren herum benötigt. Natürlich sollte man ihnen im Laufe der Geschichte(n) dann auch mal einen etwas größeren Part gönnen. Auch finde ich, dass eine Geschichte, bei richtigem Einsatz dieser Charaktere, von deren Handlungen und/oder markanten Eigenschaften zum Teil lebt.

Außerdem vermeidet man den Eindruck, dass die paar Hauptfiguren \"allein auf weiter Flur\" stehen - dass kann IMO recht schnell fad werden.
Auch entsteht bei dieser Vorgehensweise nicht so der Eindruck von \"Crew\", als wenn man merkt, da wuseln noch andere interessante Personen an Bord herum - die eben nicht Gesichtslos sind, sondern wirklich \"leben\".

Etwas anderes ist - wenn genau dieser Effekt erwünscht ist, sprich: Im Verlauf der Geschichte spielt irgend eine Crew gar keine Rolle

Ein weiterer Vorteil, den ich darin sehe sich einen gewissen Personenpool zu schaffen liegt einfach darin, dass ich bei Bedarf nicht erst diese neue Figur langatmig ganz von Vorne aufbauen muss ( wozu man manchmal auch gar keine Zeit in der Szene hat ) sondern man die Person schon in den Grundzügen kennt und man sich gleich darauf konzentrieren kann, bei der Figur in die Tiefe zu gehen.

Dass man bei einem Dutzend Personen zwangsläufig einige mehr, andere weniger in den Vordergrund stellt ist nicht zu vermeiden. Nur selten mag man alle Figuren die man schafft zu gleichen Anteilen, aber das bedeutet nicht, dass man diese Figuren nicht genauso liebevoll und interessant beschreiben kann. Auch wenn sie vielleicht weniger oft erwähnt werden. ( Was wäre das \"Dreamteam\" Jim-Spock-Pille ohne einen Chief Scott, ohne einen Piloten wie Sulu, einen Navigator wie Chekov, oder eine Funkspezialistin wie Uhura gewesen ?? - IMO nur die Hälfte wert...!! )
--- Ende Zitat ---


Sehe ich ähnlich gerade wenn man eine bestimmte Anzahl vorgegeben bekommen hat,was die Anzahl der Crewmitglieder angeht.

ich nutze dafür eine Tabelle um den Überblick über die Crew zu behalten.

Max:
@Uli:
Naja, natürlich kann man sagen, dass die eigentlichen Hauptfiguren nur dann wirklich wirken können, wenn Nebenfiguren als Statisten zeigen, was man an den Hauptfiguren hat oder den Hauptfiguren quasi die Bälle zuwerfen.


--- Zitat ---Original von ulimann644
Außerdem vermeidet man den Eindruck, dass die paar Hauptfiguren \"allein auf weiter Flur\" stehen - dass kann IMO recht schnell fad werden.
--- Ende Zitat ---

Wieso? Ich finde es viel langweiliger, mich durch eine Reihe von knappen Charakterisierungen von Personen durchlesen zu müssen, wobei die Figur keine andere Funktion erfüllt, als ein paar Kurskorrekturen durchzuführen oder einen Phaser abzuschießen. Um es überspitzt zu sagen: Bei solchen \"Beihilfen\" interessiert mich der Hintergrund einfach schlicht und ergreifend nicht. Ich muss nicht wissen, ob der betazoidische Waffenoffizier auf der Akademie in eine Bajoranerin verliebt war oder nicht. Der soll den Phaser abfeuern - und Ruhe :D


--- Zitat ---Original von ulimann644
Ein weiterer Vorteil, den ich darin sehe sich einen gewissen Personenpool zu schaffen liegt einfach darin, dass ich bei Bedarf nicht erst diese neue Figur langatmig ganz von Vorne aufbauen muss ( wozu man manchmal auch gar keine Zeit in der Szene hat ) sondern man die Person schon in den Grundzügen kennt und man sich gleich darauf konzentrieren kann, bei der Figur in die Tiefe zu gehen.
--- Ende Zitat ---

Auch hier wieder: Warum muss ich etwas über die Figur erfahren? Anders ist es freilich, wenn eine Hauptfigur erst dann zur Hauptfigur wird, weil sie eine andere Figur ersetzt; wenn zum Beispiel ein Commander den vorherigen ersten Offizier ersetzt, weil der ein eigenes Kommando bekommen hat. Wenn man mit der Figur etwas vorhat, ist das begreifbar.

Natürlich ist das alles eine Frage der Zielsetzung: Will man eine Serie schreiben? Da kann man ganz natürlich nicht in vielen vielen Folgen ständig nur von drei Personen erzählen. Das sehe ich auch ein.
Aber in anderen Fällen, in abgeschlossenen Geschichten, will ich nur das Nötigste wissen, denn alles andere lenkt nur ab. Man muss immer die Entscheidung treffen, bei welcher Figur es noch sinnvoll ist, bei wem aber nicht mehr.
Darüber hinaus entscheiden die Vorlieben: Manche Leute schreiben und lesen Erzählungen, in denen sich alles um die Charaktere dreht oder in denen über viele Seiten hinweg die Einrichtung eines Zimmers en detail beschrieben wird. Wie ich später noch ausführen werde: Erlaubt ist ja alles.


--- Zitat ---Original von ulimann644( Was wäre das \"Dreamteam\" Jim-Spock-Pille ohne einen Chief Scott, ohne einen Piloten wie Sulu, einen Navigator wie Chekov, oder eine Funkspezialistin wie Uhura gewesen ?? - IMO nur die Hälfte wert...!! )
--- Ende Zitat ---

Hmm, das ist schwer zu beurteilen für mich, aber ich würde jetzt einfach mal sagen, die meisten Interaktionen wie die Schlussgespräche der Drei auf der Brücke klappen auch vollständig ohne dass Sulu vorne am Steuer sitzt.
Klar: Oft waren die anderen Crewmitglieder (außerhalb ihrer \"technischen\" Funktion) nur Stichwortgeber; Klar: manchmal haben sie ihre eigenen Episoden bekommen. Und (bzw. aber) es handelt sich hier halt um eine Fernsehserie, und ich bin immernoch der Meinung, dass der visuelle Eindruck mit der stärkste ist, den man gewinnen kann. Damit fällt es auch leichter, eine Verbindung zwischen der Figur und ihren Eigenheiten herzustellen, weil sich dieser Eindruck ganz automatisch ergibt (man kann zum Beispiel Uhura attraktiv finden oder nicht, noch bevor man den ersten Satz von ihr gehört hat), während soetwas mit jedem Wort in der Literatur \"erkauft\" werden muss.
Dementsprechend habe ich es halt gerne, in der Literatur nur das nötigste zu erfahren, das dafür dann aber nicht mit der Holzhammermethode, sondern langsam, subtil.



--- Zitat ---Original von ulimann644
Dass man bei einem Dutzend Personen zwangsläufig einige mehr, andere weniger in den Vordergrund stellt ist nicht zu vermeiden.
--- Ende Zitat ---

Es gibt da einen Punkt, den ich eigentlich ganz gerne beachtet sehen will: Als Autor darf man experimentieren.
Vielleicht ist es nicht üblich, zwölf Figuren ganz und gar gleichwertig zu zeigen, vielleicht ist es dann auch nicht möglich, diese Figuren gut kennenzulernen, aber dieses Experiment wäre auch eine Botschaft. Deswegen denke ich, dass sich jeder alles erlauben darf, eine Hauptfigur, zwei Hauptfiguren, zehn Hauptfiguren mit keiner Nebenfigur, mit zwei Nebenfiguren mit zehn Nebenfiguren... Wichtig ist nur, dass man sich dabei was denkt (und nebensächlich auch nicht schlecht: dass der Leser den Text ganz gerne liest).

Alexander_Maclean:
@max
Ist auch IMO eine Frage der Sichtweise.

Du legst den focus beim schreiben mehr auf die Story an sich. Bei dir ist diese oft sehr komplex und undurchsichtig. Den Plottwist ziehst du oft durch diese Undurchsichtigkeit raus.

Ich bin eher jemand der sich von den Figuren treiben lässt, ihnen in gewissen Rahmen auf Freiheiten lässt. bei mir entsteht ein Plottwist durch Überraschungen von Figuren, dass in bestimmten Situationen diese anders als erwartet, aber dennoch irgendwo nachvollziehbar handeln.

Für mich sind daher gut ausgebaute Charaktere immens wichtig. Und da ich nicht alles nur über die Mainchars machen kann, brauche ich oft eine Ganze Horde von Nebenchars habe, die in einer bestimmten Situationen als Überraschungsjoker gespielt werden können.

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