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Der Anfang vor dem Anfang - Der Prolog
ulimann644:
Ein stilistisches Mittel, dass ich im Laufe der Zeit sehr zu schätzen gelernt habe ist:
Der Prolog
Wozu überhaupt ein Prolog ??
Der Prolog ( ist übrigens nicht die Vergangenheitsform von: Pro lügt ) bietet sich dazu an eine Vorgeschichte zu erzählen - besonders wenn diese Vorgeschichte einen größeren Zeitraum umfasst, den man eigentlich in einer eigenen Geschichte erzählen könnte, aber nicht so ausschweifend erzählen will.
Dieser Zeitraum kann wenige Tage, bis Jahrtausende umfassen - ganz danach, wie monumental eine Geschchte ausgelegt ist.
Aber auch Geschehnisse, die einige Zeit vor den aktuellen Ereignissen liegen, die beschrieben werden sollen und evt. Auswirkungen auf diese haben können sehr gut in einem Prolog abgehandelt werden.
Auch Zwischenschritte zwischen zwei zusammenhängenden Geschichten, die zeitlich auseinander liegen sind hier denkbar.
Im Allgemeinen benutzt der \"klassische\" Prolog die erzählerische Form, aber auch Abweichungen davon, oder das Einfügen einer normalen Handlung sind hier keine Seltenheit - was dem Prolog eine vielfältige Einsatzmöglichkeit gibt.
Ein sehr schönes Filmbeispiel für die Anwendungsmöglichkeit eines Prologs ist hier der schriftliche Prolog in den STAR WARS Episoden - aber auch der erzählte Prolog, wie im Originalfilm \"Krieg der Welten\" aus dem Jahr 1953, oder auch im Kinofilm: \"Kampfstern Galactica\" wird ab und an angewandt.
SSJKamui:
Neben dieser Art von Prolog kann man natürlich auch den Prolog als Einstieg ins philosophische Thema nutzen. Nur dabei muss man aufpassen, dass man den Leser nicht direkt verschreckt. Dieser Anfang muss auch eher kurz sein, um den Leser nicht zu langweilen.(Zum Teil wurde das mein ich bei vielen Twilight Zone Episoden und beim Remake von Outer Limits gemacht. Ich persönlich habe auch einmal bei einer Fanfiction einen kurzen Prolog dieser Art genutzt.)
Max:
Ich kann mit Prologen nicht so viel anfangen. Auch wenn diese Form des Einstiegs nicht unbedingt langweilig sein muss, empfinde ich den Prolog dennoch grundsätzlich als etwas, nun, den Lesefluss lähmendes. Es kommt mir immer so vor, als wolle der Autor eigentlich etwas anderes erzählen, zu dem er aber einen gewissen Rahmen braucht, und um dem Leser diese nötige Basis schnell noch mit auf den Weg zu geben, macht der Autor eben auch nur das Notwendigste. Sicher kann es gute, sinnvolle, vielleicht auch spannende Prologe geben, aber ich würde es eigenlich immer vorziehen, die ersten, was weiß ich: 20 Seiten einen Grad der Verwirrung in Kauf zu nehmen, und den Background lebendig in die Geschichte eingewoben nach und nach zu erlesen.
David:
Ich habe für meine neue Geschichte, die der Auftakt zu einer Romanreihe - also keine Serie, sondern eine lose zusammenhängende Reihe von Einzelgeschichten - überlegt, einen Prolog zu schreiben.
Ich habe wenig Erfahrungen damit und würde gern mal eure Meinung hören:
--- Zitat ---Die Sternenflottenakademie hat seit je her die ambitioniertesten Individuen aus der ganzen Föderation und teilweise sogar darüber hinaus angezogen, um sich zu Forschern, Entdeckern, Kommandanten und Abenteurern ausbilden zu lassen.
Die jahrhundertelange Tradition der Akademie genießt einen angesehenen Ruf, in der Föderation, wie auch bei den alliierten Völkern.
Dabei ist die vierjährige Ausbildung auf der Erde weit mehr als ein Lehrgang, um für den Dienst auf einem Raumschiff der Sternenflotte geeignet zu sein.
Man lernt viel über sich selbst und das Universum.
Aber auch, wie man sich seinen eigenen Ängsten stellt, Erfahrungen sammelt und sein Wissen erweitert, ohne Anderen dabei zu schaden.
Den Dienst in der Sternenflotte als ein Privileg zu bezeichnen, wäre übertrieben. Die Sternenflotte ist zwar eine militärisch-hierarchisch organisierte Organisation, dennoch sehen sich ihre Offiziere als Forscher und Hüter des Friedens – nicht als Soldaten.
Man steht nicht über oder neben der Gesellschaft, sondern ist ein Teil von ihr.
--- Ende Zitat ---
Dazu kommt noch ein kurzes Vorwort:
--- Zitat ---In dieser Geschichte – und in hoffentlich noch weiteren – werden Sie vier Kadetten an der Sternenflottenakademie auf dem Campus in der Stadt Hamburg begleiten, die genau diese Erfahrungen und Lehren machen.
Ganz nebenbei blicke ich in dieser Serie auch ein wenig auf meine eigene Ausbildung im realen Leben zurück und bereichere die Geschichte(n) hin und wieder mit einigen Anekdoten aus dieser Zeit.
Nun aber viel Vergnügen beim Lesen...
--- Ende Zitat ---
Was haltet ihr davon?
Visitor5:
Guten Morgen,
vorneweg möchte ich folgendes nehmen:
\"Man steht nicht über oder neben der Gesellschaft, sondern ist ein Teil von ihr.\"
Das Schlagwort der Bundeswehr bei der Erziehung ihrer Wehrpflichtigen ist \"Staatsbürger in Uniform\".
So wie du das schreibst klingt es als sei dies eine komplette Neuerung, und das finde ich schade.
Mfg
Visitor5
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