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Der Anfang vor dem Anfang - Der Prolog
David:
Hm, das muss dann ja ein absoluter Zufall sein, da ich mit der Bundeswehr absolut rein gar nix am Hut habe. :rolleyes:
ulimann644:
Zeit ein wenig abzustauben...
Da ich die Diskussion aktuell in einem anderen Forum habe, hier mal die Frage: Warum ist der Prolog bei FF-Lesern so unbeliebt...
Da wird von "Überflüssig" bis zu "Schlechter Stil" gesprochen.
Lustigerweise nutzen fast alle namenhaften Autoren dieses Stilmittel, darunter Markus Heitz, Christoph Hardebusch, Dan Brown, um nur einige zu nennen.
Ist der Prolog also wirklich so unnötig, wie einige FF-Leser/Autoren meinen, oder liegt es eher daran, dass die Hobbyisten den Prolog nicht gescheit anzuwenden wissen...??
Oddys:
Also gefühlt tendiere ich eher zu zweiterem, da ein vernünftiger Prolog genauso schwer (wenn nicht sogar schwerer ist als die eigentlich Story). Denn ein guter Prolog muss sowohl in den Bann ziehen darf gleichzeitig aber nicht viel in Bezug auf die eigentliche Story verraten. Grade diese Balance gestaltet sich doch oftmals schwierig.
Jedoch braucht es auch nicht in jedemfall einen Prolog und wenn man sich mit ihm abquält sollte man ihn lieber weglassen, statt den Leser mit einem schlecht geschrieben Prolog zu vergraulen.
ulimann644:
Ein sehr wichtiger Punkt ist IMO die gesamte Geschichte zu kennen. Wer mit einem Exposé arbeitet ist dabei im Vorteil, denn im Prolog kann man nur auf Ereignisse hin arbeiten, die man auch kennt...
ToVa:
--- Zitat von: ulimann644 am 26.05.12, 16:00 ---Da wird von "Überflüssig" bis zu "Schlechter Stil" gesprochen. Lustigerweise nutzen fast alle namenhaften Autoren dieses Stilmittel, darunter Markus Heitz, Christoph Hardebusch, Dan Brown, um nur einige zu nennen.
Ist der Prolog also wirklich so unnötig, wie einige FF-Leser/Autoren meinen, oder liegt es eher daran, dass die Hobbyisten den Prolog nicht gescheit anzuwenden wissen...??
--- Ende Zitat ---
Ich tendiere zu ersterem ("überflüssig"). Ein Prolog ist in meinen Augen oft etwas wo man frühere Ereignisse gerafft wiedergibt weil man (ich übertreibe etwas) keine Lust hat sie auszuschreiben, sie doch aber irgendwie zum Roman/Handlung gehören.
Ich habe mal wahllos einige Sci-Fi Klassiker rausgegriffen, nur jeweils eines von einem Autor;
Clockwork Orange (Burgess), Per Anhalter durch die Galaxie (Adams), Die Katze die durch Wände geht (Heinlein), Picknick am Wegesrand (Strugatzki), Robotermärchen (Lem), Dune (Herbert), Die letzte Generation (Clarke), Das Orakel vom Berge (Dick), Hyperion (Simmons).
Nur ein einziges (Hyperion) verfügt über einen Prolog. Das ist schon bemerkenswert, da einige der hier umrissenen Zukunftsvisionen so komplex und durchdacht sind das man eigentlich einen Prolog erwarten würde (gerade bei "Dune" oder dem "Orakel vom Berge"). Dennoch verzichten die Autoren darauf. Was in meinen Augen ein Vorteil und eine Stärke ist, denn dadurch wird dem Leser nicht gleich alles "klar" sondern er steht erstmal allein in einer neuen fremden Welt... zudem bin ich auch der Meinung das man nicht immer alles erklären muss. Und wenn man es doch tut, es geschickt in die Story einbauen und nicht Skizzenhaft voran stellen sollte.
Hinzu kommt das der Prolog meist sein Ziel verfehlt, nämlich eine Aufklärung der vorangegangenen Ereignisse. Ich nehme mal den Prolog vom Beginn der Star Wars Saga (Also Episode I); da wird eine Situation umrissen - nämlich das die Handelföderation Unfug treibt. Warum oder wieso und vor allem weswegen sie dann einen ganzen Planeten besetzen müssen und inwiefern sich das irgendwie auszahlen soll bleibt völlig im Dunkeln. Der Prolog schafft also eigentlich genau soviele Fragen wie er beantwortet. Er verlagert sie nur noch weiter vor. Und den Prolog zm Prolog gabs nicht. XD
In meinen Augen ist ein Prolog (mit vielleicht einer Ausnahme) also wirklich nicht der Bringer. =)
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