Original von ulimann644
In diesem Fall finde ich diese Angewohnheit - wie soll ich sagen... - faszinierend...
Ist das erste Mal, dass ich höre: Jemand schaut auf die letzte Seite, weil er NICHT wissen will wie es ausgeht...
Bislang kannte ich nur Leute, die hinten nachschauten WEIL sie wissen wollten wie´s ausgeht.
Ich interessiere mich für den letzten Satz, weil er eine besondere Funktion besitzt und nicht weil ich zum Lesen erstmal wissen muss, wie es ausgeht.
Durch bestimmte Mittel werden Textpassagen vom Autor markiert, in diesem Fall durch die Position. Und deswegen stelle ich mir die Frage, wie dieser besondere Satz auf mich wirkt, obwohl ich nicht den Zusammenhang kenne, denn der faktische Inhalt ist nur eine Ebene der Vermittlung. Und wenn man, weil man die 260 oder 780 Seiten davor schon kennt, den inhaltlichen Zusammenhang am Ende automatisch (und bzw. also unterbewusst) in den Vordergrund stellt (da man in der Geschichte drin ist), erschwert man sich die Aufgabe, diese anderen Ebenen zu erforschen. Deswegen versuche ich es mir zu erleichtern, indem ich den letzten Satz auf mich wirken lassen, ohne so recht um seine inhaltliche Bedeutung zu wissen.
Original von ulimann644
Und: Bei Harry Potter hättest du da ziemlich in die Toilette gegriffen - da steht als letzter Satz im letzten Band nämlich der Satz: \"Alles war gut.\" ( Damit wäre ein Gutteil der Spannung für mich flötengegangen, wenn ich den sofort gelesen hätte... )
Ja, Du sagst es: mit \"Harry Potter\" hätte ich tatsächlich \"ziemlich in die Toilette gegriffen\" - wenn ich es lesen würde

Original von Star
Bist du mit deiner Technik, direkt den letzten Satz zu lesen, wirklich noch nie auf die Nase gefallen, Max? Bei der \"Star Trek: New Frontier\"-Reihe fallen mir direkt vier Bücher ein, bei denen der letzte Satz so ein richtiger WTF-Cliffhanger ist, der einem gehörig die Überraschung verderben könnte, wenn man ihn zuerst liest.
Hmm, also ich kann mich wirklich nicht daran erinnern; ich glaube, der Eindruck wäre auch so verheerend gewesen, dass ich es nicht vergessen hätte. Aber ich lese in dem Sinne auch keine Serien. Und bei Cliffhangern ist das positive, dass er ja mit dem rest nicht so unbedingt immer viel zu tun haben muss. Nehmen wir ENTs \"Zero Hour\": Sehe ich Archer im Nazi-Lazarett, habe ich doch keine Ahnung, wie der Xindi-Konflikt ausgegangen ist, sodass es sich lohnt, den Rest der Folge anzuschauen.