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Schreibblockade - was tun?
Alexander_Maclean:
Jeder der schreibt, ob nun professionell oder rein hobbymäßig kennt das Problem.
Die Textdatei ist geöffnet, man sitzt stundenlang vorm Rechner doch immer herrscht gähnende Leere. Entweder man schreibt erst gar nichts oder alles was man geschrieben hat, landet im Mülleimer.
Man ist frustriert und ärgert sich und manch vielversprechender Neuling oder auch der eine oder andere erfahrene Autor hat das Schreiben deswegen aufgegeben.
Doch was sind die Ursachen für diese Blockaden?
Um das zu analysieren möchte ich euch auf eine kleine Reise mitnehmen indem ich das Schreiben einer Geschichte mit einer Autofahrt vergleiche.
Der Beginn ist das schreiben des ersten Satzes ist der Start. man fährt los und kommt auf den ersten Kilometern meist ziemlich gut voran, doch dann die erste Blockade. Eine rote Ampel, die man auch gemeiniglich als \"Real Life\" bezeichnet.
Job, Schule, Familie Haustiere fordern ihren Tribut. Stress am Arbeitsplatz, eine Mülltone die auf die Straße zu stellen ist und puff, die Kreativtät oder \"DER MOVE\" wie ich es nenne ist weg.
Anderes Problem sind die allseits beliebten Attraktionen am Straßenrand. Lieblingsfernsehserien oder auch ein neues Game.
Noch schwieriger sind die Begegnungen auf der Straße. Wenn plötzlich eine andere Idee vorbeikommt, die aber dann in eine Sackgasse führt.
Hinzu kommen noch Stauschwerpunkte, Stellen in einer Geschichte mit denen man sich schwertut. bei mir sind das Besprechungen mit einen Haufen Leuten. Quengelnde Kinder auf dem Rücksitz aka Charaktere.
Und last but not least: Die reise dauert länger als geplant, weil die Geschichte länger wird als gedacht.
Doch was kann man dagegen tun?
Eins gleich vorneweg: ES gibt kein Patentrezept.
Die roten Ampeln, mit denen muss man Leben.
Was die Attraktionen angeht, da braucht man eine Menge Disziplin. Aber manches mal bekommt man davon auch neue Ideen.
Begegnungen auf der Straße sind schwieriger einzuschätzen. Denn in der Hälfte der Fälle führen sie zu einer Abkürzung. hier ist etwas Weitblick erforderlich.
Was die Staustrecken angeht. man kann sie umgehen, oder man fährt dort immer und immer wieder, bsi die Stadt dort die anzahl der fahrspuren erhöht, damit der verkehr fließt.
Bei den Chars. Ich höre meistens auf die kleien Quälgeister. Die wissen nämlich gut was sie wollen udn wenn man mit ihnen Unfug treiben will, ziehen sie schon mal den Autoschlüssel raus.
Was die Länge der reise angeht: Genau Planung ist das A und O.
Am ende möchte ich euch aber auch empfehlen, zu schreiben, wenn euer Kopf frei ist. das kann sonstwo sein. Frühs inder Bahn, abends vorm schlafen gehen.
Und ein kleiner Tipp an die Laptopfraktion:
Schreibt ruhig mal was mit Papier und Stift auf. Vorteil: beim übertragen korrigiert ihr automatisch. Und oft nehmt ihr dann auch den schwung für weitere Schreibkilometer mit.
So dass waren ein paar Gedanken von mir. Mal schauen was ihr dazu sagt.
ulimann644:
Deswegen die schon zur Leier werdenden Tipps:
Wie du richtig erkanntest - schreibt auf Papier, und zwar alles was euch auch nur irgendwie passend scheint ( Man kann´s nehmen - man muss aber nicht )
UND: Schreibt aufgrund der Ideen anschließend ein Exposé - dann sieht man schon sehr gut, was da noch geht und was nicht...
Damit hat man dann schon die halbe Miete - drauflosschreiben endet fast immer im Stau... Über Seite 25 kommt man damit meist selten hinaus...
Doch wenn ich weiß was kommt dann kann ich von Szene zu Szene schauen und weiß welchen Weg ich gehen kann... ( und welchen besser nicht )
Star:
Ein guter Tipp ist, sich jemanden rauszusuchen, der schlechter ist, als man selbst. Und damit meine ich einen bezahlten Profi. Ob das jetzt ein Zeichner ist, der Comic-Artwork abliefert, als sei er auf Crack, oder ein Autor, der so lahme Geschichten (am besten im gleichen Genre) abliefert, dass man sich fragt, ob der Editor überhaupt menschlich war, spielt dabei keine Rolle. Es kann immer ganz motivierend sein, wenn da jemand ist, der zwar irgendwie über einem steht (weil er veröffentlicht und dafür auch nocht Geld bekommt), aber trotzdem \"weniger gut ist\", als man selbst (wobei das natürlich subjektiv ist, aber das ist ja egal). Zeitgleich sollte man sich aber auch ein Vorbild suchen, der \"es\" \'drauf hat, und dem man nacheifern möchte.
Was für mich schlimmer ist, ist die eigene Erwartungshaltung. Wenn man auf das Geschriebene, Gezeichnete, oder Modellierte schaut, und irgendwie sieht nichts davon so richitg aus, wie das was man im Kopf hatte. Wie man damit fertig wird, weiß ich bis heute nicht 8[
Wenn man schon zwei Autofahrten gemacht hat, die beide Spitze waren, erwartet man schließlich, dass die dritte mindestens genauso gut, wenn nicht besser wird 8[
Max:
Das sind ja interessante Tipps, Star :D Aber ich glaube, es könnte tatsächlich gut hhelfen, sich an etwas \"Schlechterem\" hochzuziehen.
(Schreib)Blockanden sind was wirklich ekelhaftes. Oft sage ich mir, dass es eine Geschichte, falls sie in eine Blockade mündet, wohl nicht verdient hat, feritg zu werden. Tja, da bleibt manchmal schon was auf der Strecke.
ulimann644:
--- Zitat ---Original von Max
Das sind ja interessante Tipps, Star :D Aber ich glaube, es könnte tatsächlich gut hhelfen, sich an etwas \"Schlechterem\" hochzuziehen.
(Schreib)Blockanden sind was wirklich ekelhaftes. Oft sage ich mir, dass es eine Geschichte, falls sie in eine Blockade mündet, wohl nicht verdient hat, feritg zu werden. Tja, da bleibt manchmal schon was auf der Strecke.
--- Ende Zitat ---
Ein weiteres probates Mittel ist abschalten - und zwar den PC.
Und dann raus in´s RL...
Sollte man dann irgendwann das Verlangen nach einem Film haben - bloß keinen SF-Film heraussuchen.
Lieber mal einen Western oder eine Komödie schauen - je älter desto besser, möchte ich fast sagen. Hauptsache man kommt weg von Science-Fiction.
Das hat bei mir noch allemal geholfen, den Kopf frei zu bekommen... ( Gerade in Skandinavien habe ich das im Frühjahr gemerkt - diese Zeit dort oben hat beinahe Wunder gewirkt )
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