Autor Thema: Schreibblockade - was tun?  (Gelesen 121312 mal)

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David

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Antw:Schreibblockade - was tun?
« Antwort #180 am: 26.12.12, 20:33 »
Falls ja, dann spielt es in diesem Roman wohl keine Rolle.
Die Mission ist nicht der Kern der Handlung, sondern Beiwerk, damit die Charaktere was zu tun haben.

Im Kern stehen die fremde Kultur und meine Charaktere.

Daher stellt sich mir diese Frage wohl nicht.

=A=

Ich habe aber beschlossen, dass die Erforschung auf der Oberfläche auf den nächsten Tag verschoben wird.
Ein schwerer Sturm zieht auf, der dem Außenteam gefährlich werden kann.

Das gibt mir folgende Möglichkeiten:
  • mehr Zeit für die Planungen zum Aussehen der Oberfläche und der Stadt
  • ein paar Szenen für die Nebencharaktere (Fox, McLane, Tyr, Simmons), damit diese ein wenig mehr Profil erhalten.

Außerdem kann ich so etwas mehr über die fremde Kultur schreiben und habe noch mal Platz für zwischenmenschliche Beziehungen an Bord.
So, dass ihr als Leser auch die Chance bekommen werdet, die vier o.g. Leute besser kennenzulernen.

Ansonsten befürchte ich außerdem, dass diese Personen zu Randfiguren verkommen.
Das ist inakzeptabel.

Und als letztes Argument:
So werden diese Szenen länger und es finden nicht alle paar Seiten Wechsel zwischen Handlungsstrang 1 und 2 statt.
Außerdem habe ich den Eindruck bekommen, dass die Entwicklung in einem Handlungsstrang zu schnell geht, im Vergleich zum anderen.
Durch diesen Ausbau und den Aufschub der Erforschung der Stadt gewinne ich etwas Zeit.

=A=

Mal was anderes.
Ich beschreibe gerade das Wetter auf der Oberfläche.
Noch ist das Wetter trocken und es ist hell, aber so langsam setzt die Dämmerung im Missionsgebiet auf dem Planeten ein.
Am Horizont zieht ein Sturm mit Gewittern und Blitzen auf.

Jetzt folgendes:
Ich würde gerne beschreiben, dass man aus der Ferne auch erkennen kann, dass starke Regenfälle mit dem Sturm kommen.

Ich habe versucht, das zu beschreiben.
Wenn ihr aus dem Fenster schaut und es in der Ferne regnet - bei euch also noch kein Regen fällt, so kann man doch erkennen dass es weiter entfernt, regnet.
Charakteristische Zeichen sind vor und knapp unter den Wolken zu sehen.

Ich habe es jetzt mal als einen leichten Schleier beschrieben -> also den in der Ferne fallenden Regen.

Würdet ihr diese Beschreibung als realistisch ansehen?
Oder wie beschreibt ihr so eine Szene - speziell den Regen?
« Letzte Änderung: 26.12.12, 22:02 by David »

Star

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Antw:Schreibblockade - was tun?
« Antwort #181 am: 26.12.12, 22:17 »
Du gehst viel zu akademisch an die Sache heran. Show, don't tell. Du hast Charaktere mit Lebenserfahrung - nutz das! Lass den Leser daran teilhaben,  erzeug Stimmung.

Beispiel aus Cast Away:
[...]Shannyn sah kurz zu ihm herüber, Judy bemerkte es nicht. Sie wies zum Himmel und rieb die Finger gegeneinander.
D’Agosta nickte.
Auch Shannyn hatte es gespürt, die feuchte Schwüle, die fast greifbare elektrische Spannung. Regen lag in der Luft. Seit dem Abend hatte es sich stark zugezogen und in den letzten Stunden hatte es in der Ferne gedonnert. D’Agosta wusste, was der Regen bedeuten würde. Er wollte gar nicht dran denken.[...]


Beispiel aus Pieces of Zero:
[...]Und als hätte sich zu allem Überfluss nun auch noch die Natur gegen sie verschworen, begann das Wetter umzuschlagen. Von Süden her schoben sich dunkle Wolkengebilde über die Berge, zunächst nur vereinzelt und scheinbar langsam. Aber Shannyn hatte genug solcher Nächte erlebt, um zu wissen, dass diesen ersten Wolken bald eine massive Wand folgen würde, und dass ihre Bewegungen nur durch die große Entfernung, die man hier überblicken konnte, langsam wirkte. In einer, spätestens zwei Stunden würden sie einen ausgewachsenen Polarsturm erleben.
Kristoff bemerkte es ebenfalls. Als er ihrem Blick begegnete, nickte er. Dann wandte er sich um, und Befahl den Männern, schneller zu marschieren.[...]


Beim ersten Beispiel spürt D'Agost den Wetterumschwung, die Ruhe vor dem Sturm und bekommt ihn durch eine simple Geste bestätigt. Beim zweiten Beispiel ist es auch reine Lebenserfahrung.
"Maybe it's a little early. Maybe the time is not quite yet. But those other worlds... promising untold opportunities... beckon. Silently, they orbit the sun. Waiting."

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David

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Antw:Schreibblockade - was tun?
« Antwort #182 am: 21.01.13, 11:51 »
Hm,... ich denke mal, du hast recht.
Vielleicht denke ich zu sehr in der Kategorie eines Missionsreportes an Starfleet Command.

Danke dir, Star.
Ich werde mal versuchen, das umzusetzen.

=A=

Hm,... ich hänge jetzt gerade ein wenig fest.
Das Außenteam der Ulysses hat eine fremde Computeranlage in einem Tunnelsystem unter der Stadt entdeckt.
Dieser ist immer noch in Betrieb, da sie von geothermaler Energie gespeist wird.

Allerdings will ich es meinen Leuten (mit der Entschlüsselung des Systems sind Commander McLane (Sicherheitschefin) und Mila Kell beschäftigt, während T'Ral und David sich weiter umsehen sollen) nicht zu einfach machen.
Diese Anlage ist außerdem essentiell wichtig für die literarische Verbindung zwischen meinen beiden Handlungssträngen.

Ich will die Szene aber nicht auf zwei Seiten abfrühstücken, in dem jemand unbedacht irgendeinen Knopf drückt (wäre ja auch grob fahrlässig), aber irgendwie habe ich Probleme damit, die Szene weiter zu beschreiben.

Hat da jemand einen Tipp für mich?
Wie soll man die Erforschung eines fremden Computersystems beschreiben?
Ich habe da keinen Plan.
Es soll ja nicht in Technobabble ausarten.

(Posts zusammengefasst von David)
« Letzte Änderung: 08.02.13, 11:40 by David »

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Antw:Schreibblockade - was tun?
« Antwort #183 am: 21.01.13, 12:47 »
Hm, ich erinnere mich da an eine TNG-Folge, von der ich mich aber nicht mehr an den Titel erinnern kann.

Auf der Enterprise gibt es technische Probleme. Die Pessimisten befürchten einen  Konstruktionsfehler in der Galaxy-Klasse. Geordi will die Maschinen einfach neu starten. Die Enterprise kehrt zurück zu einer Raumstation. Die Techniker und Experten dort empfehlen das, was Geordi schon vorgeschlagen hat.


Soll heißen: Nicht immer ist eine komplizierte Lösung auch die Beste.

Man könnte zum Beispiel mit einer Türe experimentieren und anschauen, wie die Kontrolltafel sich farblich verändert. Dies lässt bestimmt den ein oder anderen Rückschluss zu. Welche Farbe symbolisiert, dass etwas geschlossen ist? Welche Farbe ist also eine Signal-, bzw. Warnfarbe? Welche deutet auf den laufenden Betrieb hin?

Das wäre mal ein primitiver Anfang. Eventuell könnte man auch "TNG - Die Iconia-Sonden" zu Rate ziehen, vielleicht kann man sich von dort auch noch einen Kniff abschauen. Data hat aber, soweit ich mich noch entsinne, die Sprache durch einen Vergleich von verwandten Sprachen geknackt und "Iconia" als Muttersprache einer Sprachfamilie enttarnt. Hm... Dann gibt es noch die DS9 Folge mit der Sonde, die durch das Wurmloch kam. Das war eine der ersten Folgen: O'Brien taufte das geheimnisvolle Computerprogramm "Hündchen".

Vielleicht könntest du dir die Folgen mal anschauen, und eventuell hast du ja dann selbst eine zündende Idee.

David

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Antw:Schreibblockade - was tun?
« Antwort #184 am: 21.01.13, 13:31 »
Danke für die Anregung.
Mir ist es wichtig, dass diese Szene nicht einfach abgehackt in aller Kürze reinkommt, daher hatte ich die Idee, dass dem Außenteam eventuell ein altes Computersystem im Weg steht, welches wieder in Betrieb genommen werden muss, damit man weiter forschen kann.

Nur sollte das halt nicht mal eben so gelingen.

Kontikinx1404

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Antw:Schreibblockade - was tun?
« Antwort #185 am: 21.01.13, 19:30 »
@david

Es könnten auch Probleme beim Zugrff auf gewisse Daten auftauchen, Passwörter,Verschlüsselung.
Vielleicht sind manche Daten nur noch Teilweise lesbar, wie bei TNG - Das Schiff in der Flasche das logbuch vom Promelianischen Schlachtkreuzer.
Vielleicht ist das Computersystem nicht 100% kompatibel mit der Föderationstechnik.
Der Computer hat vielleicht auch eine Art Gedankeninterface. ( ungewöhnliche bedienung. )

Da gibt es viele möglichkeiten, so lange Du es plausibel erklären kannst.
Alle meine Geschichten sind auch in meinem Portfolio verfügbar.
Mein Portfolio: http://www.sf3dff.de/index.php/topic,3793.msg186274.html#msg186274

Visitor5

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Antw:Schreibblockade - was tun?
« Antwort #186 am: 21.01.13, 19:33 »
Interessante Ideen... beschädigte Magnetspeicher klingen auch nach einer guten Lösung...

David

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Antw:Schreibblockade - was tun?
« Antwort #187 am: 21.01.13, 19:37 »
Hm,... interessante Vorschlag.
Ich habe nun aber - dank eines Geistesblitzes - eine bessere Lösung für das Problem gefunden.

Nun kommt die ganze Maschinerie in Gang und gibt meinem Außenteam den Weg frei zu einer faszinierenden Entdeckung.

=A=

Thema erledigt.
Danke für alle Vorschläge.
Jetzt geht es weiter
« Letzte Änderung: 22.01.13, 00:03 by David »

David

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« Antwort #188 am: 03.02.13, 10:58 »
Hm,... jetzt stelle ich fest, dass ich in eine kleine Sackgasse geraten bin.

Folgende Situation, vielleicht hat ja einer von euch einen Denkanstoss für mich:

1. Handlungsstrang
1.1. Nach einem Unfall mit einem unbekannten Artefakt, welches mit geothermaler Energie betrieben wird, soll unser Außenteam weiter forschen.
Nur halt... was?
Tyr und T'Ral haben einen alten Tunnel entdeckt, der zu einer Insel vor der Küste führt.
Dieses Gebäude ist noch wichtig, da es mit dem Artefakt in Verbindung steht. (Es ist eigentlich der Schauplatz, für das dieses Artefakt gebaut wurde - es handelt sich dabei um eine Art telepathisches Mahnmal).
Nur leider hab ich keinen Schimmer - was die beiden Offiziere auf der Insel vorfinden sollen, außer einen verfallenen Komplex.
Die Frage ist also, was genau soll da passieren?

1.2. Für David und Doktor Fox, die sich zusammen mit Mila in der Höhle aufhalten, in der dieser Generator steht, habe ich mich auch nix überlegt.
Den Generator einfach abschalten, um die Verbindung, die er mit Mila hergestellt hat, wäre sicher ziemlich fahrlässig.

Aber ich habe halt für beide Seite jetzt kaum etwas zu tun.
Scheint so, als habe ich mich in eine Sackgasse manovriert.

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Antw:Schreibblockade - was tun?
« Antwort #189 am: 03.02.13, 11:09 »
(Forschung ist harte Arbeit und hat nichts mit einem Strandbummel zu tun, bei dem man zufällig auf etwas Tolles stößt!)


Wichtig ist gründliche Arbeit, und da hast du alle Möglichkeiten offen:
Materialanalysen, um die Bestandteile herauszufinden;
Die Herkunft dieser Materialien analysieren, Altersbestimmungen;
Wo wurden sie noch gefunden/ verwendet;
Ein Plan der ganzen Struktur erstellen, um seine Infrastruktur erfassen zu können ( wo wird wie die Energie erzeugt? Wo die Luft gereinigt, wie wird diese Verteilt? Wohin laufen die Datenleitungen, etc. pp.)

David

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« Antwort #190 am: 03.02.13, 11:12 »
grundsätzlich gebe ich dir da recht, Visitor.
Die Frage ist aber, ob es Sinn macht, in einem Roman über all diese "Routinearbeiten" zu schreiben.

Ich meine, auf einem Raumschiff fallen auch dutzende von täglichen Routinearbeiten an, während es sich zum Beispiel auf dem Weg zu einem Missionsziel befindet.
Aber würde man in einem Roman schreiben, wie Fähnrich ABC in Jeffries-Röhre XYZ damit beschäftigt ist, Relais 1234 zu ersetzen?

Eher nicht oder?

Die Szenen bereiten mir im Moment am meisten Kopfzerbrechen.
Ich habe glücklicherweise ja noch den zweiten Handlungsstrang, der jetzt endlich spannender wird.

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« Antwort #191 am: 03.02.13, 11:25 »
Hm, das Leben besteht aber nicht nur aus Action vom Aufstehen bis zum Einschlafen, das weißt du ja auch! Da gibt's so eine Person, die einem am Ende des Monats nur Geld überweist, wenn er einen am Arbeitsplatz gesehen hat...  :D

Und niemand sagt, dass du das alles haarklein beschreiben musst, es reicht ja auch wenn du dem Leser sagst, dass sie nun anfangen in die Hände zu spucken und dem Problem mit wissenschaftlicher Akribie zu Leibe rücken. Sobald du dann soweit bist, dass es mit dem Handlungsstrang weitergehen kann, beschreibst du wieder die Situation, wie die Crew Proben sammelt, sie chemisch analysiert, katalogisiert und Vermerke in den Plan der Struktur einträgt und dann schreit eben jemand "Heureka!"

Das Tolle daran ist: Die Arbeit kann ja auch vergeblich sein! Vielleicht beginnt ja - noch während die Leutchens da vor sich hin forschen - der Computer plötzlich eine Routinediagnose seiner Systeme und der Crew, die das bemerkt, gelingt es sich über einen Wartungsterminal einzuhacken...

David

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Antw:Schreibblockade - was tun?
« Antwort #192 am: 03.02.13, 11:28 »
Und schon habe ich einen Fehler gemacht.
Mein Team hat den Tunnel doch bereits durchquert und befindet sich unterhalb der künstlichen Insel.

So schnell kann es gehen, wenn man zwischendurch die Arbeit für ein paar Tage unterbricht.

Mist!
Jetzt muss ich zweieinhalb Seiten löschen und mir was neues ausdenken  :angry :wall

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Antw:Schreibblockade - was tun?
« Antwort #193 am: 03.02.13, 11:32 »
Wie wäre es mit einer Sackgasse, oder einer Art Irrgarten? Wer sagt denn, dass der Weg stur geradeaus gehen muss? Lass sie doch einen von mehreren Wegen ausprobiert haben?

David

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Antw:Schreibblockade - was tun?
« Antwort #194 am: 03.02.13, 11:38 »
Hm,... das wäre eine Möglichkeit.

ich mache mir halt nur Sorgen, dass dieser Teil zu lang werden könnte und ich dadurch den Leser seitenweise langweile.
Das wäre nicht gut.

Ich habe da wohl den Fehler gemacht, diesen Teil der Handlung nicht zu planen, sondern mir alles spontan einfallen zu lassen.
Das rächt sich jetzt offenbar.

 

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