Autor Thema: Tourenne  (Gelesen 6796 mal)

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Max

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Tourenne
« am: 30.10.09, 22:24 »
Tourenne


Die Dravis hat den Auftrag, Geisteskranke zu einer neuen Heilanstalt zu überführen, als ein Notruf eintrifft...
In der Geschichte "Tourenne" regiert der verdrehte Verstand kollektiv; er will sich überall und nirgends verstecken und dabei verleugnet er sich beinahe ausnahmslos, wenn er auftaucht, selbst.


Tja, wie sich bei mir vielleicht als Trend abzeichnet, sind meine Star Trek-Geschichten ohne besonders hohe Bedeutung; recht einfach runtergeschrieben (also keine Angst), mehr oder weniger unterhaltsam. Dementsprechend unpretentiös ist sowohl der Inhalt als auch der Stil. Sie ist wohl weder in jeder Beschreibung, noch im Inhalt besonders typisch, wohl gerade auch wenn man an meinen eigentlichen Blick auf Star Trek denkt; aber das war kein Hindernis, um die am Ende 17 seitige Geschichte fertig zu stellen.


Zitat
Beinahe bevormundet fühlte er sich; er, der er Commander war. Für den Moment verdrängte er dieses Gefühl, doch ohne dass er es ahnte, senkte es sich hinab in sein Gemüt.


Science Fiction, Star Trek.
Umfang: 17 Seiten.

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« Letzte Änderung: 18.04.11, 19:47 by Max »

ulimann644

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Tourenne
« Antwort #1 am: 31.10.09, 08:31 »
Eine Shortstory, die mich mit einem zwiespältigen Gefühl zurücklässt...
Technisch ordentlich gemacht, habe ich mich am Ende fragen müssen:
\"Was wollte mir der Autor hier sagen ??\"
Dem Titel nach geht es um Tourenne - der Geschichte nach nicht, da scheint es eher um Burdett zu gehen...

Ich hatte am Ende den Eindruck, dass man der Autor sein muss, um diese Geschichte wirklich zu verstehen - zumindest hatte ich den Eindruck, dass in der Story Erklärungen fehlen, die du selbst als vollkommen klar voraussetzt, weil du die gedanklichen Hintergründe ja kennst - aber die ein Leser, der mit den Gedanken hinter der Story nicht vertraut ist, brauchen würde...

Eine Story etwas geheimnisumwittert zu schreiben mag etwas für sich habe, aber wenn sie ZU geheimnisvoll bleibt besteht die Gefahr, dass einem das Vergnügen an der Geschichte am Ende fehlt IMO...

Das Fazit für mich war hier: Möglicherweise therapieren wir die Falschen und die \"Gesunden\" sind das eigentliche Problem, um dass sich die Ärzte mal kümmern sollten...

Alexander_Maclean

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Tourenne
« Antwort #2 am: 31.10.09, 10:01 »
Ich wusste es nicht, wie ich es am besten in Worte fassen kopnnte. Jetzt kann ich aber sagen ich stimme uli 100% zu.

Wobei mich sowohl das selbstmörderische Verhalten des Captains als auch das des XOs sehr verstört hat.

Und nochwas: mehr Details bitte.

Der Arrestbereich ging und auch die Station, aber beim Restlichen schiff nada, njiente.

Ich kann den text ja nicht mal zeitlich einordnen.
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Max

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Tourenne
« Antwort #3 am: 31.10.09, 12:00 »
Zitat
Original von ulimann644
Technisch ordentlich gemacht

Also dafür - und vorab schon mal fürs Lesen und Rezensieren - danke :)

Zitat
Original von ulimann644
habe ich mich am Ende fragen müssen:
\"Was wollte mir der Autor hier sagen ??\"
[...]
Eine Story etwas geheimnisumwittert zu schreiben mag etwas für sich habe, aber wenn sie ZU geheimnisvoll bleibt besteht die Gefahr, dass einem das Vergnügen an der Geschichte am Ende fehlt IMO...


Wie gesagt: Es war keine der Geschichten, bei denen zu viel im Hintergrund steht. Von einer Botschaft her kann \"Tourenne\" in keiner Weise mit \"Was wir hassen\" oder \"Der Trick\" mithalten.
Hier geschehen die meisten Dinge größtenteils einfach, weil sie geschehen. Sinnentleert ist sie freilich auch nicht.

Zitat
Original von ulimann644
Dem Titel nach geht es um Tourenne - der Geschichte nach nicht, da scheint es eher um Burdett zu gehen...

Also muss man eine Geschichte immer nach der (vermeintlichen!) Hauptfigur benennen? Das wäre natürlich sehr langweilig - und würde auch nur allzu oft auf eine unsinnige Fährte locken. Zu Burdett (bzw. zu den Figuren) noch mehr, wenn ich Alex\' Beitrag zititere.
Tourenne ist schon ein Dreh- und Angelpunkt.

Zitat
Original von ulimann644
Das Fazit für mich war hier: Möglicherweise therapieren wir die Falschen und die \"Gesunden\" sind das eigentliche Problem, um dass sich die Ärzte mal kümmern sollten...

Ja wenn das Deine Interpretation ist, dann steht die ja für sich.
Wenn man sich das Verhalten von praktisch allen Figuren vor Augen hält, könnte man auch sagen: Es gibt keine Gesunden, es gibt nur Abstufungen des Wahnsinns.


Zitat
Original von ulimann644
Ich hatte am Ende den Eindruck, dass man der Autor sein muss, um diese Geschichte wirklich zu verstehen - zumindest hatte ich den Eindruck, dass in der Story Erklärungen fehlen, die du selbst als vollkommen klar voraussetzt, weil du die gedanklichen Hintergründe ja kennst - aber die ein Leser, der mit den Gedanken hinter der Story nicht vertraut ist, brauchen würde...

Also dazu ein klares Nein.

Der einzige Punkt, wo man vielleicht ein bisschen über die bloßen Worte der Geschichte hinaus Überlegungen anstellen muss, ist der Hintergrund zu Burdett.
Statt es dem Leser zu überlassen, sich die Frage zu stellen, warum es den Commander z.B. so stört, wenn Velce ihn bevormundet und ihn mit \"Junge\" oder \"Nic\" anspricht und sich darauf eigene Antworten zurecht zu legen... Tja, stattdessen hätte ich natürlich auch eine Biographie zu Burdett verfassen können, in der dann gestanden wäre, dass der kleine Nicolas von seinem Vater nie ernst genommen wurde und deswegen zur Sternenflotte gegangen ist, um vergeblich zu versuchen, ihn stolz auf ihn zu machen... oder dass er einen Stiefvater hatte, der ihn missbrauchte und zur Sternenflotte gegangen ist, um vor allem zu fliehen, oder, oder, oder...
Das sind natürlich konkrete Sachen. Man kann sich das so oder komplett anders zurechtlegen. Aber statt einer Biographie lege ich lieber ein paar Hinweise in die Geschichte, die diesen exakten Hintergrund nicht offenbaren, aber immerhin einiges erklären können. Und wenn das nicht klappt, wenn das zu vage ist, zu nebulös, zu subtil vermittelt: Dann geht die Rechnung lieber nicht auf, als dass ich statt einer Geschichte einen Vita-Abriss schreibe, oder etwas in die Geschichte bringe, was dort keinen Platz hätte (Persönliches hätte Burdett Velce nicht erzählt und wenn es etwas ist, das unbebwusst abläuft - \"doch ohne dass er es ahnte, senkte es sich hinab in sein Gemüt\" - verweigert Burdett selbst die Reflektion).

Und ansonsten muss man eben das \"aushalten\" was passiert; ich sehe da - fast wäre ich versucht zu sagen: leider - auch gar nicht viel geheimnissvolles.


@ Alex:
Erstmal auch Dir einen Dank fürs Lesen.

Zitat
Original von Alexander_Maclean
Wobei mich sowohl das selbstmörderische Verhalten des Captains als auch das des XOs sehr verstört hat.

Nicht alle Menschen sind gleich. Velce und Burdett sind zum Beispiel sehr unterschiedlich. Ich glaube, dafür gibt auch genug Hinweise in der Geschichte.
(Das Ende ist ziemlich offen, insofern bleibt zu überlegen, in wie weit der Commander wirklich selbstmöderisch handeln wird, davor tut er ja alles, um selber schadlos zu bleiben: er mischt sich bei der Sache mit den Tieren, Velce und Richter nicht ein und er sorgt ja auch dafür, sich von Tourenne nicht \"erwischen zu lassen\".)
Dass Velce sich lieber opfert, als zuzulassen, dass sein erster Offizier ein paar Viecher abschlachtet, ist im ersten Moment schwer zu glauben. Aber will man wirklich immer bloß Schablonen? Der 08/15-Captain, der loyal seinen Dienst leistet und sich im bösen Krieg für Föderation und Crew opfert... Da würde sich eigentlich kaum jemand beschweren, egal wie seltsam die Konstellation ist. Aber warum nicht mal ein Captain, der diese Prinzipien anders anwendet?
Das könnte Velce eigentlich fast sympathisch machen, aber so funktioniert \"Tourenne\" nicht. Hier gibt es keine Guten (die sich richtig verhalten), hier gibt es keine Klugen (deren Überlegungen sich auszahlen).

Zitat
Original von Alexander_Maclean
Und nochwas: mehr Details bitte.

Der Arrestbereich ging und auch die Station, aber beim Restlichen schiff nada, njiente.

Ich kann den text ja nicht mal zeitlich einordnen.

Ich habe die Geschichte auch vor allem deswegen im Star Trek-Universum angesiedelt, damit ich mir die ganzen Beschreibungen sparen kann! Die Dravis ist eben ein ganz normales Sternenflottenraumschiff. Sie ist kein neuer Prototyp oder in Aktivitäten verwickelt, die eine Beschreibung ihrer Features notwendig machen würde. Warum soll ich also ausführen, dass die Gänge des Schiffs grau sind? Das kann sich jeder denken.
Mal abgesehen davon, dass man weiß, dass die Geschichte nicht aus der ENT, TOS oder TNG-Zeit stammen kann, weil Quantentorpedos erwähnt werden... Die zeitliche Einordnung ist grundsätzlich ziemlich egal, weil ich keine Geschichte schreiben wollte, die nur in genau einer Epoche von Star Trek funktioniert hätte, eben weil man eine bestimmte Technik oder Begebenheit (wie eine Feindeskonstellation) braucht.

Alexander_Maclean

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Tourenne
« Antwort #4 am: 31.10.09, 13:53 »
Zitat
Original von Max
Dass Velce sich lieber opfert, als zuzulassen, dass sein erster Offizier ein paar Viecher abschlachtet, ist im ersten Moment schwer zu glauben. Aber will man wirklich immer bloß Schablonen? Der 08/15-Captain, der loyal seinen Dienst leistet und sich im bösen Krieg für Föderation und Crew opfert... Da würde sich eigentlich kaum jemand beschweren, egal wie seltsam die Konstellation ist. Aber warum nicht mal ein Captain, der diese Prinzipien anders anwendet?
Das könnte Velce eigentlich fast sympathisch machen, aber so funktioniert \"Tourenne\" nicht. Hier gibt es keine Guten (die sich richtig verhalten), hier gibt es keine Klugen (deren Überlegungen sich auszahlen).


Und das von jemanden der Star Trek eher als Utopie sieht.

Zitat
Original von Max
Zitat
Original von Alexander_Maclean
Und nochwas: mehr Details bitte.

Der Arrestbereich ging und auch die Station, aber beim Restlichen schiff nada, njiente.

Ich kann den text ja nicht mal zeitlich einordnen.

Ich habe die Geschichte auch vor allem deswegen im Star Trek-Universum angesiedelt, damit ich mir die ganzen Beschreibungen sparen kann! Die Dravis ist eben ein ganz normales Sternenflottenraumschiff. Sie ist kein neuer Prototyp oder in Aktivitäten verwickelt, die eine Beschreibung ihrer Features notwendig machen würde. Warum soll ich also ausführen, dass die Gänge des Schiffs grau sind? Das kann sich jeder denken.
Mal abgesehen davon, dass man weiß, dass die Geschichte nicht aus der ENT, TOS oder TNG-Zeit stammen kann, weil Quantentorpedos erwähnt werden... Die zeitliche Einordnung ist grundsätzlich ziemlich egal, weil ich keine Geschichte schreiben wollte, die nur in genau einer Epoche von Star Trek funktioniert hätte, eben weil man eine bestimmte Technik oder Begebenheit (wie eine Feindeskonstellation) braucht.


Das hätte es ja auch nicht gebraucht. Gut das mit den Quantentorpedos habe ich überlesen. Das wird aber auch in einen solch einfachen nebensatz abgefrühstückt, da kann das schon passieren.

Was den schiffsklassenpunkt angeht. Gut da bin ich etwas pingelig.

Aber als das schiff auf warp ging hätte man zum beispiel die außenansicht ein wenig beschreiben können. Die Dravis könnte ja ein schiff der galaxyklasse sein. oder Intrepid (wobei amn hier den Arrestbereich zu gut kennt.
Oder mhm eine umgebaute excelsior.

Die problematik ging emhr in die mangelnde Visualiserung, wennes um die szenen auf der brücke geht. Da hätte eine kurze erwähnung einer der baknnteren Schiffstypen wahre wunder gewirkt insachen Kopfkino so kommt an der stelle nichts rüber.
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Max

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Tourenne
« Antwort #5 am: 31.10.09, 14:24 »
Zitat
Original von Alexander_Maclean
Zitat
Original von Max
Hier gibt es keine Guten (die sich richtig verhalten), hier gibt es keine Klugen (deren Überlegungen sich auszahlen).


Und das von jemanden der Star Trek eher als Utopie sieht.

Das stimmt schon ;) Damit steht fest: Diese Geschichte stammt aus der Zeit um bzw. kurz nach dem Dominion Krieg, denn wie man in DS9 gesehen hat, scheint es in der Sternenflotte zu dieser Zeit eben wirklich keine Klugen und Guten gegeben zu haben :D :devil
Es wird wieder andere Geschichten von mir geben, in denen ich das Star Trek auslebe, wie ich es zu TNG (und später auch zu weiten Teilen in TOS) wahrgenommen habe. Ein Langzeitprojekt von mir ist dabei, diese Utopie in eine Zukunft (also 25. Jahrhundert) zu übertragen, in der die Utopie utopisch bleiben darf und dennoch kein Paradies zeigt.


Zitat
Original von Alexander_Maclean
Gut das mit den Quantentorpedos habe ich überlesen. Das wird aber auch in einen solch einfachen nebensatz abgefrühstückt, da kann das schon passieren.

Das verstehe ich, das hätte mir auch passieren können.
Für eine Kurzgeschichte nimmt man sich als Autor aber auch heraus, solche Informationen ohne weiteres in einen Nebensatz zu packen, weil Leser eben nicht Dutzende Seiten zu verarbeiten hat, sondern nur wenige.


Zitat
Original von Alexander_Maclean
Was den schiffsklassenpunkt angeht. Gut da bin ich etwas pingelig.

Aber als das schiff auf warp ging hätte man zum beispiel die außenansicht ein wenig beschreiben können. Die Dravis könnte ja ein schiff der galaxyklasse sein. oder Intrepid (wobei amn hier den Arrestbereich zu gut kennt.
Oder mhm eine umgebaute excelsior.

Na ja, irgendwie verstehe ich schon auch, dass Du was über das Schiff erfahren möchtest. Meine BSB-Sammlung zeigt ja auch, dass ich mich für diese Seite von Star Trek sehr begeistern kann und nicht nur das Erdenken von spannenden und zugleich (für Star Trek) \'realistischen\' Feature für ein Raumschiff macht Spaß, sondern auch, das zu lesen.
Auf der anderen Seite sollte die Dravis hier eben praktisch gar keine Rolle spielen. Es ging eher um die grundlegenden Dinge; das Verhalten der Männer, die alle für sich und an sich selbst scheitern:
Tourenne, der sich weggesperrt wissen will und kaum dass er frei ist einen fremden Untergang im Sinn hat und dabei selbst zugrunde geht. Velce, der sich im Glauben wähnt, nicht nur die Situationen, sondern auch die Menschen, denen er begegnet und die unter ihm arbeiten, einschätzen zu können und mit beidem so falsch liegt, dass er sein Leben einbüßt. Burdett, der in seiner (Dumm- und) Begrenztheit gefangen ist und dabei doch nicht die Stärke besitzt, frei von fremden Einflüssen das zu tun, was er für richtig halten würde...
Das alles könnte ich auch mit einer guten und detailierten Beschreibung eines Raumschiffes verknüpfen, so wie ich wollte, dass die Station auf Leob-Vierzehn \"echt\" wird, aber für die restlichen Momente und in der \"abschließenden Gewichtung\" sollte wie bei einer modernen Theater-Inszenierung mit ihren reduzierten Bühnenbildern nichts unnötig ablenken.
Tja, und darüber hinaus vertrete ich ja ohnehin eher den Standpunkt, dass die Leser vieles alleine \"entscheiden\" (also: sich vorstellen) sollen, dieses Freiheit also auch gemäß ihren Wünschen umsetzen dürfen.

ulimann644

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Tourenne
« Antwort #6 am: 31.10.09, 14:36 »
Zitat
Original von Max
Hier geschehen die meisten Dinge größtenteils einfach, weil sie geschehen. Sinnentleert ist sie freilich auch nicht.


Da hatte ich mir vielleicht zuviel erhofft...

Zitat
Original von Max
Also muss man eine Geschichte immer nach der (vermeintlichen!) Hauptfigur benennen? Das wäre natürlich sehr langweilig - und würde auch nur allzu oft auf eine unsinnige Fährte locken. Zu Burdett (bzw. zu den Figuren) noch mehr, wenn ich Alex\' Beitrag zititere.
Tourenne ist schon ein Dreh- und Angelpunkt.


Nur phasenweise - allerdings nicht mehr, als Richter.
Von daher hätte die Story auch gut den Titel jeder anderen Figur erhalten können

Natürlich muss man die Story nicht nach der Titelfigur benennen, aber wenn man es tut, dann sollte es auch nachvollziehbar sein IMO...

Zitat
Original von Max
Zitat
Original von ulimann644
Das Fazit für mich war hier: Möglicherweise therapieren wir die Falschen und die \"Gesunden\" sind das eigentliche Problem, um dass sich die Ärzte mal kümmern sollten...

Ja wenn das Deine Interpretation ist, dann steht die ja für sich.
Wenn man sich das Verhalten von praktisch allen Figuren vor Augen hält, könnte man auch sagen: Es gibt keine Gesunden, es gibt nur Abstufungen des Wahnsinns.


Nicht umsonst habe ich die \"Gesunden\" in Anführungszeichen gesetzt... ;)

Zitat
Original von Max
Zitat
Original von ulimann644
Ich hatte am Ende den Eindruck, dass man der Autor sein muss, um diese Geschichte wirklich zu verstehen - zumindest hatte ich den Eindruck, dass in der Story Erklärungen fehlen, die du selbst als vollkommen klar voraussetzt, weil du die gedanklichen Hintergründe ja kennst - aber die ein Leser, der mit den Gedanken hinter der Story nicht vertraut ist, brauchen würde...

Also dazu ein klares Nein.
[...]
Und ansonsten muss man eben das \"aushalten\" was passiert; ich sehe da - fast wäre ich versucht zu sagen: leider - auch gar nicht viel geheimnissvolles.


Dann habe ich möglicherweise bisher eine bessere Meinung von der Story gehabt, als ihr zusteht...

Max

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Tourenne
« Antwort #7 am: 31.10.09, 15:02 »
Zitat
Original von ulimann644
Natürlich muss man die Story nicht nach der Titelfigur benennen, aber wenn man es tut, dann sollte es auch nachvollziehbar sein IMO...

An Tourenne entscheidet sich das eigentliche Motiv der Geschichte: Die Frage nach Normalität und Wahnsinn. Und er bildet - zusammen mit Hesan, der einen anderen Pol darstellt -  den Rahmen. Mehr als genug, um ihm die Ehre zu Teil werden zu lassen, der Geschichte den Namen zu leihen.
Und was meinst Du wievielen Menschen ich begegnet bin, die nicht nachvollziehen können, wieso \"Der Name der Rose\" genau diesen Titel trägt? Dagegen ist in dieser wirklich eher schlichten Kurzgeschichte alles ziemlich klar - inklusive der Einordnung der Titelgebenden Figur.

Zitat
Original von ulimann644
Dann habe ich möglicherweise bisher eine bessere Meinung von der Story gehabt, als ihr zusteht...

Mehr scheint eher, Du hast die eigentlichen Hinweise in der Geschichte beiseite gelassen und Dich stattdessen darauf kapriziert, dass die sich entfaltenden Ereignisse mehr sein müssten als die Auslöser für die Zustände, die das Motiv der Geschichte bilden.

ulimann644

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Tourenne
« Antwort #8 am: 31.10.09, 15:08 »
Zitat
Original von Max
Und was meinst Du wievielen Menschen ich begegnet bin, die nicht nachvollziehen können, wieso \"Der Name der Rose\" genau diesen Titel trägt? Dagegen ist in dieser wirklich eher schlichten Kurzgeschichte alles ziemlich klar - inklusive der Einordnung der Titelgebenden Figur.


Du gestattest, dass ich das anders sehe...(??)

Zitat
Original von Max
Zitat
Original von ulimann644
Dann habe ich möglicherweise bisher eine bessere Meinung von der Story gehabt, als ihr zusteht...

Mehr scheint eher, Du hast die eigentlichen Hinweise in der Geschichte beiseite gelassen und Dich stattdessen darauf kapriziert, dass die sich entfaltenden Ereignisse mehr sein müssten als die Auslöser für die Zustände, die das Motiv der Geschichte bilden.


Unmöglich wäre auch das nicht...

Max

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Tourenne
« Antwort #9 am: 31.10.09, 15:18 »
Zitat
Original von ulimann644
Zitat
Original von Max
Und was meinst Du wievielen Menschen ich begegnet bin, die nicht nachvollziehen können, wieso \"Der Name der Rose\" genau diesen Titel trägt? Dagegen ist in dieser wirklich eher schlichten Kurzgeschichte alles ziemlich klar - inklusive der Einordnung der Titelgebenden Figur.


Du gestattest, dass ich das anders sehe...(??)

Wo kämen wir hin, wenn ich das nicht gestatten würde ;) :D!
Inoffiziell ist vielleicht der Hauptgrund, warum die Literatur seit vielen Jahrhunderten so beliebt ist, dass man darüber so vorzüglich debattieren kann :D ;)

Alexander_Maclean

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Tourenne
« Antwort #10 am: 31.10.09, 15:46 »
Zitat
Original von Max
Zitat
Original von ulimann644
Du gestattest, dass ich das anders sehe...(??)

Wo kämen wir hin, wenn ich das nicht gestatten würde ;) :D!
Inoffiziell ist vielleicht der Hauptgrund, warum die Literatur seit vielen Jahrhunderten so beliebt ist, dass man darüber so vorzüglich debattieren kann :D ;)


Und es ist letztendlich auch mit ein grund warum auch FanFiction so beleibt sond. Weil wenn man sich mal ST XI ansieht bidlen sich bei Diskussionen über filme und fernsehepisoden schnell fronten.

leser und autoren sind da irgendwie meistens anders im Umgang
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ulimann644

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Tourenne
« Antwort #11 am: 31.10.09, 15:59 »
Zitat
Original von Alexander_Maclean
Zitat
Original von Max
Zitat
Original von ulimann644
Du gestattest, dass ich das anders sehe...(??)

Wo kämen wir hin, wenn ich das nicht gestatten würde ;) :D!
Inoffiziell ist vielleicht der Hauptgrund, warum die Literatur seit vielen Jahrhunderten so beliebt ist, dass man darüber so vorzüglich debattieren kann :D ;)


Und es ist letztendlich auch mit ein grund warum auch FanFiction so beleibt sond. Weil wenn man sich mal ST XI ansieht bidlen sich bei Diskussionen über filme und fernsehepisoden schnell fronten.

leser und autoren sind da irgendwie meistens anders im Umgang


Zum Glück... :))
Obwohl in der Sache natürlich auch schon mal hart diskutiert wird...
Und das ist ja auch gut so...

Visitor5

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Tourenne
« Antwort #12 am: 08.08.10, 21:53 »
Nachdem ich die Kritik hier gelesen und die Geschichte nochmals Revue passieren ließ, sind mir doch einige Gemeinsamkeiten zwischen deiner Geschichte und meinen aufgefallen, wenn wir auch in manchen Punkten dennoch gegensätzlich denken.

Ich sollte vorausschicken - ich bin weder ein Fan von Horror, noch von solchen psychologischen Krankengeschichten, aber mich faszinieren dennoch diese Kleinigkeiten, die unsere Geschichten miteinander verbinden. Bereut, deine Geschichten, trotz meiner Abneigung gegen das Genre, gelesen zu haben, habe ich es nicht.

Zwei gemeinsame Grundsätze sind es, die ich gefunden habe:

Zitat
Es gibt keine Gesunden, es gibt nur Abstufungen des Wahnsinns.


Bei meiner Darsha-Geschichte heißt es: Es gibt keine \"Guten Jungs\", es gibt nur Abstufungen des Bösen.



Des weiteren:

Zitat
[...]dass die sich entfaltenden Ereignisse mehr sein müssten als die Auslöser für die Zustände, die das Motiv der Geschichte bilden.


Mir geht es auch sehr um die Motivationen meiner Charaktere. Die Ergebnisse lassen sich daraus ableiten und liegen auf der Hand. Wie du sagtest, meine Geschichte hätte auch funktioniert, hätte das Team um Thelnev Xen keine Lösung gefunden. ;)

Zugegebenermaßen bekam ich gewisse Denkanstöße erst nach dem Lesen der hiesigen Kritik, allerdings verstehe ich nun ein bisschen mehr, was dir wohl so an \"USS Calypso\" so gefallen hat. ;)


Die Geschichte war sauber geschrieben und flüssig zu lesen; Rechtschreibfehler gestehe ich auch dir zu, darüber möchte ich mich gar nicht beklagen! ;) Es gab viele wortgewandte Stellen, die mir sehr gefallen haben.

Wünschen würde ich mir für\'s Nächste eine \"seichtere\" Geschichte, nicht ganz so anspruchsvoll. Das ist einfach eine Vorliebe/ Abneigung, wie ganz oben auch angedeutet. \"Harte Kost\" bekomme ich derzeit durch Fachliteratur zur Genüge; Und an den Deutsch-Leistungskurs habe ich keine sooo tollen Erinnerungen! :D Aber man kann bekanntlich auch nicht alles haben.  :P

Max

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Tourenne
« Antwort #13 am: 11.08.10, 17:28 »
Danke für Dein Feedback, Visitor :)
Obwohl ich mir fast gewünscht hätte, Du hättest eine andere Geschichte von mir herausgegriffen. Woran genau es liegt, kann ich nicht sagen, aber irgendwie bin ich mit meinen ST-Stories im Allgemeinen weniger zufrieden, als mit meiner \"freien\" Science Fiction.

Zitat
Original von Visitor5
Ich sollte vorausschicken - ich bin weder ein Fan von Horror, noch von solchen psychologischen Krankengeschichten, aber mich faszinieren dennoch diese Kleinigkeiten, die unsere Geschichten miteinander verbinden. Bereut, deine Geschichten, trotz meiner Abneigung gegen das Genre, gelesen zu haben, habe ich es nicht.

Das zu hören freut mich :) :))
Ich muss auch sagen: Mit Horror habe ich gar nichts am Hut. Joah, was schon stimmt, ist, dass einiges in Richtung \"Gruselmomente\" und Psycho-Elemente gedeutet werden kann. Aber so seltsam es vielleicht klingt: Ich hatte beim Schreiben von \"Tourenne\" eher ein Western-Konzept im Kopf. Ich habe da mal die Definition gelesen, alles sei ein Western, sofern  Waffen und Pferde vorkämen - damit ist \"Tourenne\" kein Western, klar :D Aber für mich bestimmte die Idee die Geschichte, sich mit dem Fremden auseinander zu setzen und alles in einige wenige entscheidende Momente (\"Duelle\" welcher Art auch immer) münden zu lassen.


Zitat
Original von Visitor5
Zitat
Es gibt keine Gesunden, es gibt nur Abstufungen des Wahnsinns.


Bei meiner Darsha-Geschichte heißt es: Es gibt keine \"Guten Jungs\", es gibt nur Abstufungen des Bösen.

Ich empfinde es eben als so schön, über Geschichten derartiges an Botschaften in den Raum werfen zu können, egal ob man am Ende dann vollkommen dahinter steht, oder - auch das kann es ja gut geben - das genaue Gegenteil meint.



Zitat
Original von Visitor5
Die Geschichte war sauber geschrieben und flüssig zu lesen; Rechtschreibfehler gestehe ich auch dir zu, darüber möchte ich mich gar nicht beklagen! ;) Es gab viele wortgewandte Stellen, die mir sehr gefallen haben.

Danke sehr :) Das freut mich :)) Bei den Rechtschreibfehlern versuche ich mich auch beständig zu verbessern, weil ich mich selbst immer sehr ärgere, Fehler zu lesen, auch wenn das mMn wirklich nicht das entscheidende Kriterium für die Bewertung einer Geschichte ist.



Zitat
Original von Visitor5
Wünschen würde ich mir für\'s Nächste eine \"seichtere\" Geschichte, nicht ganz so anspruchsvoll. Das ist einfach eine Vorliebe/ Abneigung, wie ganz oben auch angedeutet. \"Harte Kost\" bekomme ich derzeit durch Fachliteratur zur Genüge;

Ja, das mit der Fachliteratur verstehe ich im Moment nur zu gut, denn mir geht es ganz ähnlich :D
Auf der anderen Seite werde ich meinem Stil schon treu bleiben; Ich persönlich fand \"Tourenne\" fast schon so ein wenig trashig, aber wenn ich wirklich mal zum Schluss kommen werde, etwas \'Seichtes\' geschrieben zu haben, werde ich die Geschichte gleich löschen :D

Also, nochmal, vielen Dank für Lesen und für das Feedback.

 

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