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Star Trek Voyager

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Thunderchild:
Tuvix war eine sehr gute Folge, die auf der moralischen Schiene fuhr. Die hab ich mir sehr geren angeschaut.

Aber die Episode davor "Das Ultimatum" ist ein Grund, warum ich Voyager als eine der schlechteren Star Trek Serien empfinde. Dieses überdrehte passt finde ich so gar nicht zu einer Serie, die doch einen gewissen Anspruch verkörpern will.
Aber auch wenn man sich an den Clown und die überdrehte Handlung gewöhnt, sieht das gesamte Setting dieser Folge sehr sehr billig aus. Eingesperrt in einen farbigen Raum wirkt das ganze sehr langweilig. Hier hätte ich es besser gefunden, wenn man etwas Natur gezeigt hätte. Immerhin wurde diese virtuelle Realität von den Gehirnen/Erinnerungen der angeschlossenen Personen konstruiert. Da wäre doch wohl mehr drin gewesen.

Max:

--- Zitat von: Thunderchild am 07.09.12, 14:01 ---Tuvix war eine sehr gute Folge, die auf der moralischen Schiene fuhr. Die hab ich mir sehr geren angeschaut.

--- Ende Zitat ---
Ging mir eigentich genauso. Das zeigt auch wieder, für was die Science Fiction gut ist, denn solche Fragen und Themen kann man ja in "der realen Welt" nicht aufwerfen.


--- Zitat von: Thunderchild am 07.09.12, 14:01 ---Aber die Episode davor "Das Ultimatum" ist ein Grund, warum ich Voyager als eine der schlechteren Star Trek Serien empfinde. Dieses überdrehte passt finde ich so gar nicht zu einer Serie, die doch einen gewissen Anspruch verkörpern will.
Aber auch wenn man sich an den Clown und die überdrehte Handlung gewöhnt, sieht das gesamte Setting dieser Folge sehr sehr billig aus. Eingesperrt in einen farbigen Raum wirkt das ganze sehr langweilig. Hier hätte ich es besser gefunden, wenn man etwas Natur gezeigt hätte. Immerhin wurde diese virtuelle Realität von den Gehirnen/Erinnerungen der angeschlossenen Personen konstruiert. Da wäre doch wohl mehr drin gewesen.

--- Ende Zitat ---
Da bin ich ambivalent. Einerseits war da schon vieles recht albern (und das war es auch, was ich mit TOS-ähnlich meinte). Andererseits finde ich es auch ganz gut, dass die "Hirnwelten" nicht wie die Wirklichkeit à la "Inception" dargestellt wurde. Natürlich hätte man die Angst auch konkreter machen können: im Freien werden die Leute von Monstern verfolgt etc., aber ich finde die Idee, die Angst zu Personifizieren - nebenbei auch als Clown - gar nicht mal so schlecht. In ST haben wir ja entweder ein Raumschiff oder Planeten gesehen. Eigentlich ist beides ungeeignet, weil man beides schon zu sehr mit festen Konzepten verbindet. Hier sollte es eben mal was anderes sein. Und so richtig überzeugt hätte es mich wie gesagt, wenn die ein oder andere Albernheit weggelassen worden wäre.

Leela:
Da ich Voyager immer mehr als schlechteste aller Star Trek Serien empfinde, habe ich gestern mal den Selbstversuch gewagt und meinen Eindruck überprüft... und angefangen von vorne zu schauen (den Pilotfilm habe ich allerdings weggelassen).

Viele der Folgen hatte ich anno dazumal noch vor der TV Premiere aus einer Videothek ausgeliehen... und mein Eindruck war damals eigentlich, dass es eine wirklich tolle Serie werden wird. Der Eindruck hat sich dann aber irgendwie immer weiter zerschlagen... wie demletzt schon geschrieben, kann ich Voyager heute nur noch mit Schmerzen im TV anschauen und habe immer das Gefühl die schlechtesten Folgen zu erwischen die gedreht wurden... Also Zeit mal einen Blick weit zurück zu riskieren. Das Ergebnis war ernüchternd. Und ich bin nicht sicher ob ich den Selbstversuch fortsetze oder lieber lasse...


Staffel I

Folge 3; Die Parallaxe
Die Folge beginnt relativ hochwertig... mit einer herrlich unangepassten Belana und einem Chakotay der Janeway ziemlich die Meinung sagt und Belana als Chefingenieurin vorschlägt. In der Folge versuchen sich sowohl Chakotay, Janeway als auch Belana-e selber mit diesem Gedanken dann anzufreunden. Dieser Subplot rettet die Folge vor der völligen Belanglosigkeit.

Fast alle Figuren aus den oben genannten kommen sonst schlecht weg. Paris eher ahnungslos, Tuvok unbrauchbar, Neelix weiß eh nicht wo sie sind (er hat hier seine Nützlichkeit schon überlebt) und der Holodock "schrumpft", was völlig überflüssig ist. Die Folge wirft dann auch nur einige Problemchen auf, als die Voyager in eine Anomalie gerät und sich nicht mehr befreien kann.
Diese Problemchen  dienen einzig dazu Belana gut dastehen zu lassen, so dass man als Zuschauer permanent mit dem Holzhammer eingetrichtert bekommt; "Sie ist ein brillanter Ingenieur, nehmt sie!!!" ... das nervt mit der Weile.

Damit löst sich der Konflikt unangepasste Klingonin, Maquis Crew, Sternenflotte, Janeway - der sehr interessant ist, innerhalb einer Folge in Luft auf - weil Belana am Ende überqualifiziert wirkt, was auch alle anderen Offiziere sofort einsehen. Total verschenktes Potential für die Crew und Belana als Figur. Am Ende ergänzen sich Janeway und Belana sogar schon so gut, als hätten sie jahrelang zusammen gearbeitet.

Peinlicherweise hebt sich die Folge am Ende auch noch selbst auf. Als die ersten Versuche Fehlschlagen befielt Janeway sich aus der Anomalie zu befreien indem man voll durchs Zentrum fliegt... begleitet von dem Satz; "Manchmal muss man sich mitten durchboxen"... Damit hätte Janeway ihr Schiff bereits in Folge 3 der Serie (eigentlich noch ohne akute Not, denn die Anomalie ist noch nicht Existenzbedrohend) vernichten müssen.
Schlimmer: von Belana fordert sie die ganze Zeit Anpassung und Regeltreue, was zu keinen brauchbaren Lösungen führt, setzt sich am Ende selber mit so einer Nicht-Lösungs-Nummer durch... und gewinnt. Alle Forderungen und Ansichten die Janeway zuvor in dieser Folge äußert wirken dadurch entwertet. Moralisches Totalversagen. Zudem glänzt die Folge mit andauerndem Technobubble UND Erklärungen wie "Das ist eine Anomalie. Die kann man nicht verstehen. Sie ist eben so."
Das Ergebnis ist mehr als Schwach!

Wertung: * ° ° ° ° (ein Sternchen)


Folge 4; Subraumspalten
Diese Folge fand ich vor knapp 20 Jahren noch recht gut. Inzwischen... bin ich da nicht mehr so sicher warum. Die Voyager fliegt in ein System da es dort eine Schockwelle gab-...dort findet sie die Reste einer toal toten Zivilisation die mithilfe ihrer hochgefährlichen Polarontechnik zur Energieerzeugung soeben selber vernichtet hat... Eine deutliche Warnung vor der Nutzung der Atomkraft heute. Die Voyager schickt ein Aussenteam runter... leider wurden durch die Katastrophe "Subraumspalten" erzeugt. Janeway und Paris geraten in eine solche, und diese versetzt sie in der Zeit einen Tag zuvor zurück... wo der Planet noch bewohnt ist. Nun wollen sie rauskriegen was passiert ist, während die Voyager versucht sie zu retten.

Eigentlich nicht sooo übel. Die Folge hat einen recht simplen Charme Auch was die Klischeehafte Darstellung der Bevölkerung und das Thema angeht... sie ist da total naiv und deswegen schon wieder liebenswert. Am Ende finden Janeway und Paris den Ort der Katastrophe... und die Auflösung: Just da will sie die Voyager zurück durch die Zeit holen... und würde dabei eine Energieanlage so beschädigen das die Voyager selber in der Vergangenheit die Katastrophe auf dem Planeten auslöst. Janeway verhindert es... und rettet die Zivilisation. Keine Katastrophe. Die Voyager fliegt den Planet nie an... nichts passiert. Die Folge löscht sich aus.

Und welche Message nimmt man mit? Wenns mit der Atomkraft schief geht, sind die Außerirdischen schuld. Oder: Wenn Du schon in der Zeit zurückreist, ändere was! Oder: Wenn Zeitreisefolgen unlogisch sind, sind sie es bei Voyager besonders... Wenn Janeway die Katastrope am Ende aufhält findet die Folge so oder so nie statt, sie hätte also nie hinfliegen dürfen. Oder: JJAbrams hat diese Folge nicht gesehen, sie unterstützt das Alternativ Realitäten Konzept nicht. 

In der Folge machen alle ausser Tuvok und Kes eine gute Figur. Tuvok ist wie immer nutzlos... was er sogar zugibt. Kes hingegen wird zum Betazoiden. Erst spürt sie die Vernichtung der Spezies... und als Janeway die Zeitlinie gerettet hat, hat sie, ganz ähnlich wie Guinan, das Gefühl das etwas nicht stimmte... Kes kann also die alternative/ausgelöschte Zeitlinien wahrnehmen... sehr seltsam, kann sie das später doch nicht mehr.

Insgesamt eine Folge die irgendwo zwischen TOS und TNG Niveau liegt. Von ihrem Aufbau her ähnelt sie der letzten Folge übrigens Frappierend.

Wertung: * * ° ° ° (zwei Sternchen)



Folge 5; Transplantationen
Kurz und knapp: Die Vidianer stehlen Neelix Lunge... Janeway erwischt sie, sie helfen dabei das Kes eine ihrer Lungen an Neelix spendet.
Irgendwie haben es die Star Trek Macher mit Körperteilen... wir haben Picards Herz, Spocks Gehirn, Datas Kopf und nun Neelix Lunge. So eine Elend. Die Folge ist im Grossteil ein "Neelix liegt auf der Krankenstation und bedauert sich selber" Stück. Selbst die Verfolgung der Vidianer ist eher unspektakulär... Die Folge ist alles in allem sehr überflüssig und schwankt zwiwschen Horror, Action und Rührstück, ist aber nichts davon auch nur annähernd.

Die Vidianer als Spezies sind völlig verfehlt. Sie haben weitreichendes medizinisches Wissen ... um jeden Mist zu Transplantieren, schaffen es aber nicht Körperteile nachzuzüchten? Und wenn sie sie schon rauben müssen, warum leben sie nicht auf einem primitiven Planeten wo sie ab und zu einen Eingeborenen ausschlachten... dort merkst keiner, ihnen kann keiner was weil sie überlegene technik haben und die Eingeborenen wachsen nach... alles roger. Nein, sie fliegen allein durchs All und beklauen hochtechnologisierte Spezies... nehmen dann aber nur Einzelteile mit. Vidianer sind krank, denken nicht voraus und sie Lebensmüde. Daas Konzept dieser Spezies hält keinerlei Betrachtung stand... es ist einfach völliger Unsinn.
Und die Folge passt es damit perfekt, Totalausfall!

Wertung: * ° ° ° ° (ein  Sternchen)



Drei Folgen Voyager Staffel eins und... eigentlich kann es nur besser werden. Ich werds wohl riskieren das Re-Viewing fortzusetzen.

sven1310:
Netter Rückblick. Ich würde davon gerne mehr lesen.  :thumbup

Aber es stimmt. Die Star Trek Serien haben generell immer wieder bescheuerte Ausreißer aber in der ersten Staffel jeder Serie gibt es davon überdurchschnittlich viel. Speziell bei Voyager habe ich mir immer gedacht das man sehr, sehr viel Potential verschwendet hat.
Klingt zwar merkwürdig aber ich fand ja das Farscape immer das bessere Voyager war.
Aber das sind nur meine 2 Cents.

Drake:

--- Zitat von: Leela am 20.11.12, 12:24 ---Und welche Message nimmt man mit? Wenns mit der Atomkraft schief geht, sind die Außerirdischen schuld. Oder: Wenn Du schon in der Zeit zurückreist, ändere was! Oder: Wenn Zeitreisefolgen unlogisch sind, sind sie es bei Voyager besonders... Wenn Janeway die Katastrope am Ende aufhält findet die Folge so oder so nie statt, sie hätte also nie hinfliegen dürfen. Oder: JJAbrams hat diese Folge nicht gesehen, sie unterstützt das Alternativ Realitäten Konzept nicht.
--- Ende Zitat ---

Das ist noch nichtmal das Übelste. Janeway will eine komplette Zivilisation zum Untergang verurteilen, weil ihr Kerndogma, die ach-so-heilige oberste Direktive, sagt dass Einmischung böse ist. Als Paris ihr Argument hin, man könne die Konsequenzen der Handlung nicht absehen einwirft, dass für diese Leute ALLES besser sein muss als die totale Auslöschung, pocht sie auf ihren Rang, anstatt mit einem Argument aufzuwarten. Die typische "Janeway hat IMMER Recht, selbst wenn sie eigentlich im Unrecht ist"-Einstellung.

Was Voyager angeht: Ich würde mir eher die Reviews dazu von SFDebris reinziehen, mit denen hat man zu 90% wesentlich mehr Spaß, als mit der Serie selbst. Allein wegen seiner alternativen Charakterinterpretationen wie Janeway, der tyrannischen Sadistin mit Universumsherrschaftsfantasien. :D
Es gibt zwar ein gutes Dutzend an Folgen, die ich mir immer wieder gerne ansehe, aber der Rest... den vergessen wir lieber.

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