Autor Thema: Star Trek Voyager  (Gelesen 106741 mal)

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Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #240 am: 18.02.13, 20:54 »
Also... joa... ich halte das für einen sehr schweren Job muss ich zugeben. Und selbst gute Komponisten dürften da nach 12 Wochen... ziemlich am Rande des Nervenzusammenbruchs agieren. Glaub ich zumindest.

Es gibt aber nun einmal auch Serien, die es hinbekommen. Bear McCreary hat BSG die ganzen vier Staffeln lang begleitet und erstklassige Musik komponiert. Vieles wurde wiederverwertet, oder etwas umgemodelt. Aber immer so geschickt, dass durch die gesamte Serie hinweg ein einheitlicher Score gegeben war, und es dennoch abwechslungsreich blieb, denn für jede Episode hat McCreary trotzdem immer auch ein oder zwei neue Tracks geschaffen, die sich prima einfügten. Und im Laufe der Zeit kommt dann ein reichhaltiger Fundus zusammen, aus dem man schöpfen kann. Der großartige Michael Giacchino ist noch so ein Fall. Der hat Lost auch über sechs (oder waren es sieben?) Staffeln lang begleitet und für einen einmaligen Score gesorgt. (Ich weiß übrigens aus Videoblogs, dass die beiden die größtenteils fertigen Episoden vor sich hatten, als sie den Score schrieben. Ob das Standartverfahren ist, weiß ich nicht, glaube ich auch eher nicht)

Das sind zugegebenermaßen neuere Serien, aber bei einigen älteren kann man auch sehen, wie es richtig gemacht wird. "Seaquest" hatte mit John Debney seinen Stammkomponisten und der hat auch immer für ungeheuer stimmungsvolle musikalische Untermalung gesorgt, die sich gleichzeitig aber auch nicht zu sehr in den Vordergrund drängte. Stargate hat auch einiges richtig gemacht. "Young Indiana Jones" hat sich gleich mehrerer, Komponisten bedient, wie Curt Sobel oder Laurence Rosenthal. Die haben Filmreife Scores abgeliefert! Und Young Indy ist billiger produziert worden als Voyager und das trotz immenser Außendrehs.

Star Trek hat ja selbst ein paar Episoden mit erstklassigen Scores herausgebracht. Gerade Enterprise konnte zum Schluss oft punkten - mit Broken Bow, Regeneration, Canamar, Similtude, oder eben einigen Episoden der vierten Staffel. Mich wundert nur eben, dass man hier nicht mehr dahinter war, um auch dauerhaft eine gute musikalische Untermalung zu garantieren. Da lief einfach etwas falsch. So hat man ja einen der (wirklich guten) Komponisten von TNG, der in der dritten Staffel tolle Arbeit leistete, nicht mehr engagiert, weil sich seine Musik angeblich zu sehr in den Vordergrund spielte.

Eh?

Stattdessen hat man wieder austauschbare Musik gefordert. Dabei machen Sound und Musik gut fünfzig Prozent der Atmosphäre aus, wenn nicht sogar noch etwas mehr. Da sollte man sich nicht lumpen lassen, erst recht nicht als einstiger Genre-Primus, der Star Trek ja nun mal war.

Solche Sachen hier werten Serien ungeheuer auf.
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Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #241 am: 18.02.13, 21:12 »
Nach den Dreharbeiten ist ja auch nru die Hälfte der Miete eingefahren... die Postproduktion der Effekts fehlt da noch komplett; Toneffekte genauso und geschnitten ist die Episode auch noch nicht. Letztlich hängt ein effektiver Musikeinsatz aber besonders am Cutting... und das steht oft auch erst nach seiner Zeit.

Also selbst bei den meisten Kinofilmen heute ist es so, dass man sich an den Komponist wendet und sagt: "Wir brauchen Piratenthema, Thema für 2  Figuren die in etwa so und so gestrickt sind, und wir haben drei Fightszenen plus einmal Spannung wofür wir was längeres brauchen... " Dazu bekommen die Composer nen Drehbuch und (eventuell) nähere Angaben zur geplanten Länge der Szene... und damit müssen sie dann loslegen. Das Scores zu bereits fertigen Szenen geschrieben werden und die Komponisten dazu genau die Szenenfolge vor Augen haben ist die Absolute Ausnahme... Oft ist es sogar umgedreht, dass die Regisseure/Cutter die Musik einspielen und dazu versuchen gut zu schneiden.
Es gibt sicher vereinzelte Ausnahmen von diesem Vorgehen, aber soweit ich weiß wird... sehr viel parallel produziert, einfach um schnell zu sein.
Ja aber da sehe ich nicht die großen Einschränkungen, wenn der Komponist weiß, worauf er sich einzustellen hat. Das ist ja fair.

Mag sein... aber das ist ein Punkt den ich mir unglaublich schwer vorstelle.... gute Kreativleistungen am Fliessband abzuliefern. Jede Woche ein gutes originelles Drehbuch... jede Woche eine gute neue originelle Spezies... ein gutes originelles Schiffsdesign... genauso die Musik!
Natürlich können besondere kreative Leistungen nicht auf Knopfdruck abgerufen werden. Natürlich ist es dann auch so, dass die Macher sich da auf dem schmalen Grat zwischen Kunst und Handwerk bewegen; klar ist nämlich natürlich schon, dass sie irgendwann etwas "abliefern" müssen. Gut, jede Woche wird das nicht unbedingt nötig gewesen sein. Wenn ich mich nicht verzählt habe, waren allein für die 5 Staffel von VOY 11 Autoren am Werk. Und im Team kann man sich ja dann "hochschaukeln".

genauso die Musik! Das was Du so einfach mit "hinsetzen - Melodie" erdenken... umschreibst ist... heftig.
Nein, da hast Du mich missverstanden. Ich meinte das eigentlich genau andersrum. Gerade weil man kreative Höchstleistungen nicht einfach so abrufen kann, sondern sie von selbst irgendwann kommen, sozusagen wann es ihnen passt - vielleicht eben nicht während des eigentlichen "Engagements" -, würde ich gar nicht mal erwarten, dass sich der Komponist mit jeder neuen Vorgabe hinsetzt und aus dem Nichts etwas grandioses erschafft, sondern sich früher hingesetzt hat, wenn ihm irgendeine geniale Melodie eingefallen ist und er sie dann hervorholen kann, wenn er sie braucht und für den Einsatz passend findet.

Du musst ja aus dem Nichts was erfinden... erzeugen... und das muss dann auch noch gut klingen. Und soll nirgends kopiert sein.
Also... joa... ich halte das für einen sehr schweren Job muss ich zugeben. Und selbst gute Komponisten dürften da nach 12 Wochen... ziemlich am Rande des Nervenzusammenbruchs agieren. Glaub ich zumindest. Ich persönlich würde es mir nicht über längere Dauer zu trauen... Wenn Du Dir das auf einem Deiner kreativen Gebiete, sei es Design oder Schreiben zutraust... dann alle Achtung. =)
Auch das meinte ich ja so nicht. Dass eine Serie auch durch eine Musik eine Handschrift bekommt, wäre durchaus ein Ziel, das zu erreichen lohnenswert ist. Aber ich finde schon, dass Austauschbarkeit kein Synonym für dieses eben beschriebene Ziel ist. Ich fände es vermessen, wenn ich den Komponisten vorwerfen würde, dass sie nicht jedesmal einen genialen neuen Score schrieben, aber hin und wieder (vielleicht öfter als einmal pro Staffel) wäre es schon sehr, sehr schön. (Joah, und wenn ich ehrlich bin, würde ich mich schon freuen, wenn ich musikalisch nicht eine Folge von ENT mit einer aus VOY verwechseln würde ;)). Klar habe ich keine Ahnung vom Druck, der auf den Kreativen lastet; grundsätzlich könnte ich mir nämlich aber auch vorstellen, dass es der Anspruch von McCarthy, Chattaway & Co. ist, Originelles zu erschaffen.

"Rätselhafte Visionen". Bei der Folge dachte icht während meiner Voyager Reviews das erste mal "Wow, da is ja Musik. Und die ist nicht mal so übel."
Ah! Okay, da muss ich mal schauen, wie ich da nocheinmal "ran" komme... :) Vielleicht wiederholt Tele 5 die Folge ja bald :)

Bear McCreary hat BSG die ganzen vier Staffeln lang begleitet und erstklassige Musik komponiert. Vieles wurde wiederverwertet, oder etwas umgemodelt. Aber immer so geschickt, dass durch die gesamte Serie hinweg ein einheitlicher Score gegeben war, und es dennoch abwechslungsreich blieb, denn für jede Episode hat McCreary trotzdem immer auch ein oder zwei neue Tracks geschaffen, die sich prima einfügten. Und im Laufe der Zeit kommt dann ein reichhaltiger Fundus zusammen, aus dem man schöpfen kann.
Das klingt für mich ziemlich ideal! Denn mehr kann man sich eigentlich kaum wünschen: Ein roter Faden, eine "Klangidentität" und dennoch schöne Eigenheiten für das Gros der Folgen.

So hat man ja einen der (wirklich guten) Komponisten von TNG, der in der dritten Staffel tolle Arbeit leistete, nicht mehr engagiert, weil sich seine Musik angeblich zu sehr in den Vordergrund spielte.
Stimmt! Ich glaube, Du sprichst von Ron Jones. Ich habe erst in den letzten beiden Jahren gemerkt, wie wertvoll sein Scores für einige TNG-Folgen für mich waren. Sie unterstützten das mysteriös-verträumte Feeling, dass ich bei vielen frühen TNG-Folgen hatte, mehr als nur sehr gut!
« Letzte Änderung: 18.02.13, 21:22 by Max »

Leela

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Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #242 am: 19.02.13, 01:41 »
Zitat
Es gibt aber nun einmal auch Serien, die es hinbekommen. Bear McCreary hat BSG die ganzen vier Staffeln lang begleitet und erstklassige Musik komponiert. .... Und im Laufe der Zeit kommt dann ein reichhaltiger Fundus zusammen, aus dem man schöpfen kann. Der großartige Michael Giacchino ist noch so ein Fall. Der hat Lost auch über sechs (oder waren es sieben?) Staffeln lang begleitet und für einen einmaligen Score gesorgt. Das sind zugegebenermaßen neuere Serien...


Das.... liegt in meinen Augen auch an Star Trek und Voyager selbst. Meiner Ansicht nach hat Star Trek ab Beginn der Neunziger langsam den Anschluss in Sachen "Serien" verloren... DS9 war nochmal ein Highlight aber bereits generell im Abwärtstrend... wichtige Innovationen wie übergreifende Plots und Handlungen, das Sterben von Hauptpersonen etc. Sind in Star Trek als Konzepte nie wirklich angekommen... Auch filmtechnisch ist Star Trek auf Stand Beginn bzw Mitte der Neunziger stehen geblieben in meinen Augen.

Was hat das mit Musik zu tun? Ne Menge, finde ich... In neueren Serien sind "stille" Momente der Charaktere oder Ausblenden absolut normal... da setzt nochmal schön und dramatische Musik ein... und es gibt keine Dialoge. Weil Du es brachtest... eines meiner Lieblingsstücke von McCreary, "Adama & Roslyn Reunited"... geht über eine stille 2-3 Minütige geniale Szene (leider nicht auf Youtube zu finden).... Solche Szenen sind heute üblich. Gute Musik wird dadurch... besser, bekommt Raum... genau wie die Komponisten. So eine Szene ist in Voyager vom Format her für mich gar nicht denkbar... der ganze Aufbau der Serie wiedersetzt sich dem... finde ich.
Oder kannst Du Dir "Lost" oder "Galactica" Momente in Voyager Folgen denken? Ich irgendwie... nicht. :/ 

Serien die Du sonst erwähnst, wie SeaQuest oder Indiana Jones (die stehen überigens auf Youtube, habe ich demletzt gefunden... total genial!) sind keine typischen Serien... sie stammen aus dem Kino (Indiana Jones ganz klar) und SeaQuest hatte Spielberg als Producer... Es gibt sogar noch eine frühere Serie die da Masstäbe gesetzt hat: Twin Peaks. David Lynch... auch aus dem Kino... Die gehen teils wirklich ganz anders mit Musik um... räumen ihr auch Platz ein und lassen sie arbeiten, so meine Beobachtung.



Zitat
Gut, jede Woche wird das nicht unbedingt nötig gewesen sein. Wenn ich mich nicht verzählt habe, waren allein für die 5 Staffel von VOY 11 Autoren am Werk. Und im Team kann man sich ja dann "hochschaukeln".

Könnte man... aber Team-Arbeit war wohl so ein Problem bei Voyager... ich meine, die Autoren haben es ja nichtmal geschafft ihre Stories weitergehend zu koordinieren, oder auf die anderen einzugehen und Handlungen aufzugreifen oder fortzusetzen... Auch hier hatte die Serie meines Dafürhaltens einen bereits überholten Arbeitsstil; Einzel-Autoren... Einzelkämpfer.... die zu oft nur ihr Süppchen kochen.



Zitat
Ich meinte das eigentlich genau andersrum. Gerade weil man kreative Höchstleistungen nicht einfach so abrufen kann, sondern sie von selbst irgendwann kommen, sozusagen wann es ihnen passt - vielleicht eben nicht während des eigentlichen "Engagements" -, würde ich gar nicht mal erwarten, dass sich der Komponist mit jeder neuen Vorgabe hinsetzt und aus dem Nichts etwas grandioses erschafft, sondern sich früher hingesetzt hat, wenn ihm irgendeine geniale Melodie eingefallen ist und er sie dann hervorholen kann, wenn er sie braucht und für den Einsatz passend findet.


Das ist etwas das ich als Künstler (egal welcher Art) nie tun würde... Stell Dir vor der Komponist hat durch Zufall eine Melodie wie "Yesterday" von McCartney zur Hand... sollte er die wirklich an eine TV Serie geben, wo sie... als 30 Sekunden Stück angespielt und verwurstet wird, wahrscheinlich noch mit Dialog oder Effektgeräuschen darüber... und Du damit alle Deine Rechte an dem Stück verlierst... was sich am Ende auf einer Fan Compilation 3. Grades wiederfindet? Aso ich würde das nicht machen. Ich würde nicht meine genialsten Stücke an eine Serie geben, in der Musik eigentlich gar nicht... angespielt wird.



Zitat
Auch das meinte ich ja so nicht. Dass eine Serie auch durch eine Musik eine Handschrift bekommt, wäre durchaus ein Ziel, das zu erreichen lohnenswert ist. Aber ich finde schon, dass Austauschbarkeit kein Synonym für dieses eben beschriebene Ziel ist. Ich fände es vermessen, wenn ich den Komponisten vorwerfen würde, dass sie nicht jedesmal einen genialen neuen Score schrieben, aber hin und wieder (vielleicht öfter als einmal pro Staffel) wäre es schon sehr, sehr schön. (Joah, und wenn ich ehrlich bin, würde ich mich schon freuen, wenn ich musikalisch nicht eine Folge von ENT mit einer aus VOY verwechseln würde ;)).

Klar, ich bin da ganz auf Deiner Seite... schön wäre es. Ich seh nur gerade im Stra Trek Franchise, das zudem in der musikalischen Ausrichtung ja auch noch in einer Art eigenem Rahmen (Wiedererkennbarkeit als Star Trek Thema) gefangen ist... und eben im Rahmen von TV Serien die eh schon den Anschluss verpasst haben... nicht gar soviel Spielraum.

Tolayon

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Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #243 am: 19.02.13, 11:55 »
Was bei STAR TREK vielleicht noch dazukommt, ist die Tatsache dass die Musik bis auf die letzte Serie immer sehr orchestral war, und ein ganzes Orchester für jede Folge mit komplett neuen Einspielungen zu engagieren dürfte auch nicht gerade billig sein, vom Zeitaufwand ganz zu schweigen - gerade da wird viel recycelt, ich denke nur an die diversen, auf bestimmte Szenentypen abgestimmten Melodien von TOS. Ob diese jeweils komplett neu eingespielt wurden wage ich zu bezweifeln, eher hat man die Stücke von Band abgespielt und je nach Länge der Szene entsprechend ein- und ausgeblendet.

Natürlich trifft die Methode, für bestimte Typen-Szenen Erkennungsmelodien zu komponieren, auf alle Serien zu - gerade Twin Peaks, dessen Soundtrack aber wiederum synthetisch/ bandorientiert (Band im Sinne von Gruppe) ist, was im Vergleich zu einem Orchester wiederum ein gewisses Ersparnis bedeutet.
Auch die Musik zur neuen "Galactica"-Serie wurde eher mit sparsamem Instrumentarium gespielt, vieles erinnert mich an keltische Folklore (und das nicht nur weil der Komponist so heißt).


NACHTRAG:
Gerade heute aber kann ein einzelner Komponist auch in relativ kurzer Zeit volle orchestrale Klangbilder produzieren, einfach indem er sich am Computer diverser Sample-Bibliotheken im Gigabyte-Format bedient.
Da können neben einzelnen Instrumenten in allen Variationen auch schon mal fertige Phrasen und sonstige Versatzstücke dabei sein, wohl mitunter auch ein Grund dafür, weshalb viele Soundtracks gerade heute so austauschbar sind.
« Letzte Änderung: 19.02.13, 11:58 by Tolayon »

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Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #244 am: 19.02.13, 12:06 »
Das ist etwas das ich als Künstler (egal welcher Art) nie tun würde... Stell Dir vor der Komponist hat durch Zufall eine Melodie wie "Yesterday" von McCartney zur Hand... sollte er die wirklich an eine TV Serie geben, wo sie... als 30 Sekunden Stück angespielt und verwurstet wird, wahrscheinlich noch mit Dialog oder Effektgeräuschen darüber... und Du damit alle Deine Rechte an dem Stück verlierst... was sich am Ende auf einer Fan Compilation 3. Grades wiederfindet? Aso ich würde das nicht machen. Ich würde nicht meine genialsten Stücke an eine Serie geben, in der Musik eigentlich gar nicht... angespielt wird.
Das liegt im Ermessensspielraum des kreativen Mitarbeiters - ich vermeide hier gerade für den Moment den Begriff Künstler, weil wir uns ja auch einig sein werden, dass er bei einer Abgabefrist etwas vorlegen muss. Das ist ein Realzwang, der eine echte Freiheit eines Künstlers schätzungsweise schon beeinträchtigen wird. Versuche ich mich in die Lage eines kreativen Mitarbeiters hineinzuversetzen, würde ich mich jedenfalls nicht darauf verlassen, dass mir immer genau dann ein guter Einfall kommt, wenn ich mich an den Schreibtisch mit dem Abgabetermin auf dem Kalender vor Augen hinsetze. Aber ich bin mit Dir einer Meinung: Bevor ich mein Meisterwerk aus der Schublade "verbrate", werde ich eher eine bestehende Komposition modifizieren. Aber man wird nicht nur das eine große Meisterwerk in der Hinterhand haben, sondern auch ein paar nette Melodien, die man bisher nie benutzt hat oder auch benutzen musste. Und das Problem an den "Selbstplagiaten" könnte halt eben auch sein, dass es den Entscheidern nicht originell genug ist.
Ein anderer Aspekt könnte vielleicht sein, dass es für den ein oder anderen Serienkomponisten nicht leicht sein wird, sein Meisterwerk richtig bekannt zu machen. Chattaway ist da vielleicht nicht mal das beste Bespiel, aber von McCarthy kenne ich nur ST-Kompositionen. Entweder er bleibt auf der Basis der Filmkompositionen, um sich auszudrücken, oder ich habe andere Werke einfach nie wahrgenommen (bzw. wahrnehmen können); wenn er also eine Sinfonie komponiert hat, ist das noch nicht bis zu mir vorgedrungen ;) Mit "Yesterday" könnte man als alleinige Veröffentlichung viel mehr Wirkung und auch Geld holen, nur ist das ein anderes Genre. Will sagen: Solange es nur 'publiziert' wird, ist das ST-Publikum auch gar nicht sooo schlecht.

Was bei STAR TREK vielleicht noch dazukommt, ist die Tatsache dass die Musik bis auf die letzte Serie immer sehr orchestral war, und ein ganzes Orchester für jede Folge mit komplett neuen Einspielungen zu engagieren dürfte auch nicht gerade billig sein, vom Zeitaufwand ganz zu schweigen - gerade da wird viel recycelt, ich denke nur an die diversen, auf bestimmte Szenentypen abgestimmten Melodien von TOS. Ob diese jeweils komplett neu eingespielt wurden wage ich zu bezweifeln, eher hat man die Stücke von Band abgespielt und je nach Länge der Szene entsprechend ein- und ausgeblendet.
Das stimmt, da hast Du schon recht. So ein wenig recyclen ist ja auch in Ordnung, vor allem dann, wenn es durch ein paar neue Track dazu genutzt werden kann, einen großen Wiedererkennungswert zu erreichen. Aber bei (bzw. ab) TNG wurde wohl schon viel neu produziert (wobei gerade Jones wohl auch viel mit Computern u.ä. gearbeitet hat).
« Letzte Änderung: 19.02.13, 12:17 by Max »

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Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #245 am: 19.02.13, 15:39 »
In neueren Serien sind "stille" Momente der Charaktere oder Ausblenden absolut normal... da setzt nochmal schön und dramatische Musik ein... und es gibt keine Dialoge. [...] Gute Musik wird dadurch... besser, bekommt Raum... genau wie die Komponisten. So eine Szene ist in Voyager vom Format her für mich gar nicht denkbar... der ganze Aufbau der Serie wiedersetzt sich dem... finde ich.

In Voyager fällt mir jetzt auch keine solche Szene ein, aber es gibt sie in Star Trek insgesamt durchaus. Beispielsweise bei "Die Belagerung von AR558" von DS9. Dort ist ein langer Bodenkampf genauso gemacht worden - kaum Dialoge, nur gedämpfte Schüsse und Schreie, furchtbare Bilder - und das alles getragen von einem sehr emotionalen, traurigen Score. Ist ja auch von den Galactica-Machern. In der Abschlussfolge gibt es die Stellen, wo die Charaktere noch einmal "zurückblicken" - ist auch ohne Dialog und nur mit Musik. In "Die Vergessenen" von Enterprise gibt es auch eine sehr berührende Szene mit starkem Dialog und guter musikalischer Untermalung. Das hätte auch in BSG laufen können.

Es ist nicht so, dass man "es" in Star Trek nicht kann. Man hat es nur einfach viel zu selten gemacht, oder sich einfach dagegen entschieden. Wenn man einen Mann wie Ron Jones, der solche Stücke komponiert

Star Trek TNG - "A Matter of Perspective" Theme (HQ)

nicht einstellt, weil das "zu gut" ist und für den Zuschauer zu ablenkend wäre, und den dann gegen Fahrstuhlmusik austauscht... ja, dann weiß ich auch nicht, was da los ist.

[/quote]Serien die Du sonst erwähnst, wie SeaQuest oder Indiana Jones (die stehen überigens auf Youtube, habe ich demletzt gefunden... total genial!) sind keine typischen Serien... sie stammen aus dem Kino[/quote]

Bei Young Indy lasse ich den Kritikpuntk noch gelten - hier hat man Kino-Erfahrene Leute am Ruder, auch wenn sie dennoch in der Serien-Arena bestehen müssen (und es billiger geschafft haben, als Voy!). Aber bei SeaQuest hat Spielberg eigentlich nicht viel gemacht als seinen Namen zu schenken (genau wie bei Earth2). Im Grunde ist die Serie von O'Bannon geleitet worden, der später auch Farscape machte.

Zitat
Könnte man... aber Team-Arbeit war wohl so ein Problem bei Voyager... ich meine, die Autoren haben es ja nichtmal geschafft ihre Stories weitergehend zu koordinieren, oder auf die anderen einzugehen und Handlungen aufzugreifen oder fortzusetzen... Auch hier hatte die Serie meines Dafürhaltens einen bereits überholten Arbeitsstil; Einzel-Autoren... Einzelkämpfer.... die zu oft nur ihr Süppchen kochen.

Ja, da gebe ich dir recht.


Zitat
Das ist etwas das ich als Künstler (egal welcher Art) nie tun würde... Stell Dir vor der Komponist hat durch Zufall eine Melodie wie "Yesterday" von McCartney zur Hand... sollte er die wirklich an eine TV Serie geben, wo sie... als 30 Sekunden Stück angespielt und verwurstet wird, wahrscheinlich noch mit Dialog oder Effektgeräuschen darüber... und Du damit alle Deine Rechte an dem Stück verlierst... was sich am Ende auf einer Fan Compilation 3. Grades wiederfindet? Aso ich würde das nicht machen. Ich würde nicht meine genialsten Stücke an eine Serie geben, in der Musik eigentlich gar nicht... angespielt wird.

Diese Einstellung hingegen erstaunt mich doch sehr. Etwas zurückzuhalten ist nie eine gute Idee, erst recht nicht in einem Business. Für mich ist Musik Magie, aber das war für mich das Zeichnen vor ein paar Jahren auch noch. Realistisch betrachtet ist auch das Komponieren ein Handwerk und es gelten die gleichen Regeln.

Zumal sich in so einem Business schon rumspricht, wer fleißig, pünktlich und gut ist. Michael Giacchino hat - wie so viele andere auch - mit dem Komponieren von Tracks für Computerspiele angefangen (ohne Orchester). Ich kannte ihn zuerst aus einem Jurassic Park Spiel. Das Spiel war schlecht und es war auch klar, dass es schlecht werden würde, aber sein Sountrack war richtig gut. Ich glaube da hat er auch Abrams kennen gelernt, der ihn deshalb als Komponist für seine Serien haben wollte. Dadurch ist er wiederum im Kino gelandet und wenn John Williams keine Lust mehr haben sollte, darf man davon ausgehen, dass Giacchino ihn als Star Wars-Komponisten ablöst. Das wäre kaum passiert, wenn er sich bei den Spielen gegrämt hätte.

Und wo wir schon bei Star Wars sind... es war kaum abzusehen, dass der erste Star Wars überhaupt ein erfolgreicher Film sein würde. Es sah eher nach einem Flop aus. Williams hätte ja auch sagen können "nö, für diesen Flash Gordon-Abklatsch gebe ich meine tolle Fanfare hier nicht her". Hat er aber. Und danach hat er sich trotzdem noch immer und immer wieder selbst übertroffen.

Jerry Goldsmith hat sich gerne für die schlechten Quatermain-Filme hergegeben, einfach weil er unbedingt mal einen guten Adventure-Soundtrack schreiben wollte (wozu er später noch sehr oft Gelegenheit haben sollte).

Und Brian Tylers Soundtracks zu den Enteprise-Episoden Canamar oder Renegeration hören sich auch nicht schlechter oder weniger ehrgeizig an, als die zu den Expendables-Filmen.

Also ich glaube da hält keiner großartig was zurück. Die schauen sich an was zum Ausgangsmaterial passt und geben dann ihr Bestes. Alles andere wäre ja auch unfair den anderen Abteilungen gegenüber :)
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Leela

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Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #246 am: 19.02.13, 17:13 »
Zitat
In Voyager fällt mir jetzt auch keine solche Szene ein, aber es gibt sie in Star Trek insgesamt durchaus.


Ich war vermutlich noch zu unpräzise... sagen wir mal so; in Voyager gibt es diese Szenen potentiell zu Hauf... man denke nur an die vielen "Ich bin enttäuscht von ihnen" Reden von Janeway... oder auch die vielen (zerschlagenen) Gelegenheiten doch nach Hause zu kommen... in einer heutigen Serie würde man bei solchen Gelegenheitenheiten in Anschluss Janeway 1-2 Minuten aus dem leeren Fenster starren lassen.. mit Musik dazu, oder die Voyager fliegt eben weiter durchs Nichts... mit langer Abblende und Musik dazu... Voyager hat so etwas nie wirklich gemacht, obwohl die Möglichkeiten wohl da waren. Wenn es versucht wurde währten solche Szenen 10-15 Sekunden maximal.
Und wenn es ausführlicher/mehr/überhaupt getan hätte... hm... ich bin mir nicht sicher ob so ein starker Moment zum Rest der Folge gepasst hätte... ich bin mir da sehr unschlüssig. Es passt für mich nicht zusammen. Vielleicht liegt das auch daran das solche "grossen" Momente in der Serie oder bei diesen Figuren zu verloren gewirkt hätten? Ich weiß es nicht. =)



Zitat
Wenn man einen Mann wie Ron Jones, der solche Stücke komponiert, nicht einstellt, weil das "zu gut" ist und für den Zuschauer zu ablenkend wäre, und den dann gegen Fahrstuhlmusik austauscht... ja, dann weiß ich auch nicht, was da los ist.

Tolles Stück... und ja; sehr schade,


 
Zitat
Diese Einstellung hingegen erstaunt mich doch sehr. Etwas zurückzuhalten ist nie eine gute Idee, erst recht nicht in einem Business. Für mich ist Musik Magie, aber das war für mich das Zeichnen vor ein paar Jahren auch noch. Realistisch betrachtet ist auch das Komponieren ein Handwerk und es gelten die gleichen Regeln.... [...] .... Also ich glaube da hält keiner großartig was zurück. Die schauen sich an was zum Ausgangsmaterial passt und geben dann ihr Bestes.


Also... ich stimm Dir zu, und Widersprech mal zugleich. Ich meinte das auf einen speziellen Fall, nämlich den von Max hin, als er meinte gute Komponisten könnten sich ja eine Art Schatztruhe im Laufe der Zeit anlegen und bei Bedarf dann dort ihre besten Stücke herausziehen... und da meinte ich, dass ich etwas derartiges nicht tun würde.

Ich meine damit explizit nicht, wenn man einen Auftrag bekommt... sich hinsetzt und was tolles dafür schreibt und dann sagt... "Ne, das ist zu gut für Euch ich mach noch ne 08/15 Nummer, die ihr dann bekommt." Wenn man gezielt für einen Film oder Serie etwas erschafft, und es wird sehr gut - klar... abgeben! Aber nicht seine 'alten' Schätze plündern...

Ich persönlich würde das nicht tun, und ich vermute ich kann sogar nachweisen das es die meisten anderen auch nicht täten. ZB geh mal davon aus das es hier im Forum ein (wie auch immer geartetes) Gemeinschaftsprojekt gäbe... wo zB Figuren und Stories gesucht werden. Also ich *weiß* dass ich einige meiner 'alten' Figuren nicht in so ein Szenario geben würde... weil sie *hust* mir gehören und nie dafür gedacht waren, egal wie gut sie sein mögen. Was anderes ist es wenn ich für dieses Szenario gute oder schlechte Figuren neu erschaffe... Und ich behaupte das ist mit Designs, Figuren, Stories, Musik das gleiche und das viele Kreativen Leute hier auch gleich gestrickt sind. Es gibt bestimmte persönliche Projekte, Leistungn, Werke... die man nicht weggibt, weil man für ein aktuelles Proekt "irgendwas" braucht.


Tolayon

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Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #247 am: 21.02.13, 21:46 »
Heute ist mal wieder einer dieser Donnerstage mit gleich FÜNF Folgen "Voyager" hintereinander auf Tele 5...

Irgrendwie anstrengend so ein Marathon, man sieht bei der Wiederholungsrate erst recht wie sich bestimmte Muster wiederholen.
Z.B. fällt mir bei der Serie eine gewisse Gewalttätigkeit auf, die nicht mit der kriegsbedingten Zurschaustellung von Gewalt in "Deep Space Nine" zu vergleichen ist.
Da wäre vor allem das gleich zweimal auftauchende Motiv des Box- bzw. Ringkampfs (einmal in der Folge mit dem Chaos-Raum, einmal in "Tsunkatse").
Interessant ist auch die Episode, in der die Mannschaft der Voyager von den Erinnerungen an ein 300 Jahre zurückliegendes Gemetzel an Zivilisten geplagt wird - und am Ende beschließt Janeway, den Obelisken, der das verursachende Signal aussendet auch noch mit neuer Energie zu versorgen.

Natürlich dreht sich nicht immer nur alles um Gewalt - so kommen im heutigen Durchlauf auch Icheb und die drei anderen Borg-Kinder an Bord. Ob diese nun nötig waren oder nicht, mag jeder für sich selbst entscheiden... Ich finde es nur bedauerlich, dass dafür offenbar die Equinox-Crewmitglieder auf der Voyager unter den Tisch fallen.

Astrid

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Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #248 am: 21.02.13, 21:52 »
Ich habe inzwichen aufgegeben in dem Durcheinander von Tele5 grosse Logik zu sehen.
Was die Equinox crew angeht. Man hätte da vielleicht eine Ep machen können, aber woruber?
Soweit ich weiss halten sie den niedrigst möglichen Rang den man nur haben kann inne.

A.
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- Irre explodieren nicht wenn das Sonnenlicht auf sie fällt, egal wie irre sie sind. -

Tolayon

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Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #249 am: 22.02.13, 12:03 »
Man hätte sie trotzdem das eine oder andere Mal mit einbinden können. Gerade auch die Handlung von "Der Gute Hirte", die letzte Folge die gestern Abend lief, hätte gut mit ein oder zwei Equinox-Leuten inszeniert werden können.
Stattdessen zaubert man wieder mal drei bislang völlig unbekannte Crewmen aus dem Hut, die anschließend (zumindest weiß ich jetzt nichts Gegenteiliges) wie ihre Vorgänger wieder in der Versenkung verschwinden.

Alexander_Maclean

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Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #250 am: 22.02.13, 12:13 »
Ich glaube Tal celes kreuzt nochmal auf.

So wie es aussieht sogar noch zweimal

http://de.memory-alpha.org/wiki/Tal_Celes
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Projekt "One Year a Crew" Status: Konzept 100% Schreiben 28,26% Grafisches 0% Erscheinjahr 2022


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Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #251 am: 22.02.13, 17:19 »
Heute ist mal wieder einer dieser Donnerstage mit gleich FÜNF Folgen "Voyager" hintereinander auf Tele 5...

Irgrendwie anstrengend so ein Marathon, man sieht bei der Wiederholungsrate erst recht wie sich bestimmte Muster wiederholen.
Da sagst Du was! Ich kann Dir in beiden Punkten - anstrengender Marathon und sich wiederholende Muster - nur zustimmen.

Die Icheb-Folgen habe ich mir geschenkt, die Borg-Kinder interessieren mich nämlich so gut wie überhaupt nicht.
"Das Geistervolk" habe ich dann aber wieder angeschaut. Keine uninteressante Folge, wenngleich man auch hier das Gefühl hatte, alle "Zutaten" schon zu kennen. Tja, und gezwungen wirkten dann doch auch ein paar dramaturgische Elemente... Dass Janeway lieber ihre Crewman gefährdet, statt das Holodeck einfach abzuschalten... Und dass die Sicherheitskontrollen ausfallen, wenn ein Ire auf sie feuert... ;) Bemerkenswert finde ich schon, wie wichtig bei VOY wiederkehrende "Stationen" wurden, wobei ich mir gewünscht hätte, dass man diese jenseits des Holodecks gefunden hätte.

Z.B. fällt mir bei der Serie eine gewisse Gewalttätigkeit auf, die nicht mit der kriegsbedingten Zurschaustellung von Gewalt in "Deep Space Nine" zu vergleichen ist.
Da wäre vor allem das gleich zweimal auftauchende Motiv des Box- bzw. Ringkampfs (einmal in der Folge mit dem Chaos-Raum, einmal in "Tsunkatse").
Beide Folgen würde ich nicht in einen Topf werfen. Gut, ich muss gestehen, dass ich "Tsunkatse" nach ein paar Momenten ausgestellt habe. Wirkte TOSig, aber so viel Lust, es mir deswegen anzusehen, hatte ich nicht. Der Boxkampf in "Der Fight" war ja eher sowas wie eine Metapher, obwohl es wie gesagt schon etwas widersinnig war, als Chakotay gerade beim Boxen den Kontakt herstellte ;)
Also als richtig gewalttätig ist mir VOY nicht in Erinnerung geblieben, dazu waren die Darstellungen (das passt auch zu den Gefechten der "Voyager") auch sozusagen zu halbherzig. Einerseits kann man sagen, dass das zur Banalisierung von Gewalt beitragen kann (hnlich wie beim A-Team, wo ständig geschossen, aber praktisch nie jemand getroffen wurde); andererseits empfand ich bei DS9 die Gewaltdarstellung nicht immer als "notwendig", sondern auch als Szenen im Sinne von "Schaut her, ST macht jetzt auch auf Härte".

Interessant ist auch die Episode, in der die Mannschaft der Voyager von den Erinnerungen an ein 300 Jahre zurückliegendes Gemetzel an Zivilisten geplagt wird - und am Ende beschließt Janeway, den Obelisken, der das verursachende Signal aussendet auch noch mit neuer Energie zu versorgen.
Das Motiv dieser Folge hat mich sehr überzeugt, auch wenn das Wirkprinzip des Mahnmals nicht ohne ist! Interessant fand ich, dass Chakotay dagegen war, das Mahnmal zu reparieren. An sich hätte ich ihn anders eingeschätzt, aber er war ja auch tief im Nachvollzug der damaligen Ereignisse.

Ich finde es nur bedauerlich, dass dafür offenbar die Equinox-Crewmitglieder auf der Voyager unter den Tisch fallen.
Ich fürchte einfach, die Autoren fanden keine geeigneten Geschichten, obwohl welche denkbar gewesen wären.

Man hätte sie trotzdem das eine oder andere Mal mit einbinden können. Gerade auch die Handlung von "Der Gute Hirte", die letzte Folge die gestern Abend lief, hätte gut mit ein oder zwei Equinox-Leuten inszeniert werden können.
Stattdessen zaubert man wieder mal drei bislang völlig unbekannte Crewmen aus dem Hut, die anschließend (zumindest weiß ich jetzt nichts Gegenteiliges) wie ihre Vorgänger wieder in der Versenkung verschwinden.
Das dachte ich zuerst auch.
Aber es gibt da Einschränkungen. Die drei aus "Der gute Hirte" befanden sich in einer anderen Position; sie waren die, die, wie Janeway sagte, durch die Maschen gefallen waren, während die "Equinox"-Crew wahrscheinlich wirklich hart am Arbeiten waren, um sich zu beweisen (wobei die Integration in die "Voyager"-Mannschaft natürlich auf einem anderen Blatt stand). Will man das als Logik ansehen, der Janeway folgt, hätten die Leute der "Equinox" diese Spezialförderung so gar nicht verdient.
Interessant waren die gezeigten drei Crewmen aber eigentlich schon, vorallem Harren, der ja kein Blatt vor den Mund nahm. Dass Telfer seine Angst vor Krankenheiten überwunden haben soll, weil er von dem Fremden wie von einem Parasiten besetzt wurde, nun, das halte ich doch für sehr zweifelhaft!


Sehr atmosphärisch fand ich auch die Folge "Asche zu Asche", die gestern lief. Fast hätte ich mir einen Schluss gewünscht, der aus Sicht der VOY-Crew ein bisschen weniger versöhnlich ist. Gut, vielleicht liegt das daran, dass meine melancholische Ader so gering nun nicht ausgeprägt ist ;) :D
Natürlich war es bei dieser Folge auch wieder schade, dass eine Unbekannte ins Zentrum der Geschehnisse gerückt wurde. Über mehrere Staffeln hinweg wurde damals halt nichts aufgebaut.

Tolayon

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Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #252 am: 23.02.13, 12:17 »
Dass die fünf Folgen auf einmal, die jetzt schon an zwei Donnerstagen liefen viel zu viel sind erkennt man auch daran, dass die jeweils letzte Folge (dieses Mal "Der gute Hirte") am darauffolgenden Freitag um 18 Uhr wiederholt wird, so dass um 19 Uhr nur eine "neue" Episode ausgestrahlt wird.

Letztere war diesmal "Lebe Flott und in Frieden", ein Schelmenstück bei dem wieder einmal LeVar Burton Regie geführt hat (mit einem wie ich wetten möchte dickem Grinsem im Gesicht bei der Handlung ;))

Trotz einer gewissen Leichtigkeit erkennt man auch die Ernsthaftigkeit in dem betrügerischen Treiben Dalas und ihrer beiden Kumpane, auch wenn diese nicht gerade Schwerkriminelle sind. Die Handlung gleitet niemals ins Lächerliche ab, auch dann nicht als der Doktor sich wieder einige Minuten lang als holografischer Undercover-Agent betätigen darf.

David

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Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #253 am: 23.02.13, 12:20 »
Dass die fünf Folgen auf einmal, die jetzt schon an zwei Donnerstagen liefen viel zu viel sind erkennt man auch daran, dass die jeweils letzte Folge (dieses Mal "Der gute Hirte") am darauffolgenden Freitag um 18 Uhr wiederholt wird, so dass um 19 Uhr nur eine "neue" Episode ausgestrahlt wird.

Letztere war diesmal "Lebe Flott und in Frieden", ein Schelmenstück bei dem wieder einmal LeVar Burton Regie geführt hat (mit einem wie ich wetten möchte dickem Grinsem im Gesicht bei der Handlung ;))

Trotz einer gewissen Leichtigkeit erkennt man auch die Ernsthaftigkeit in dem betrügerischen Treiben Dalas und ihrer beiden Kumpane, auch wenn diese nicht gerade Schwerkriminelle sind. Die Handlung gleitet niemals ins Lächerliche ab, auch dann nicht als der Doktor sich wieder einige Minuten lang als holografischer Undercover-Agent betätigen darf.

Ich kann mich gut an die Folge erinnern.
War mal wirklich origniell, zwei Aliens zu nehmen, die Janeway und Tuvok imitieren.
Keine "übernahme durch körperlose Aliens", oder so, einfach nur Schauspielerei.
eine superfolge

Leela

  • Gast
Antw:Star Trek Voyager
« Antwort #254 am: 23.02.13, 17:11 »
Ich kann mich gut an die Folge erinnern.
War mal wirklich origniell, zwei Aliens zu nehmen, die Janeway und Tuvok imitieren.
Keine "übernahme durch körperlose Aliens", oder so, einfach nur Schauspielerei.
eine superfolge


Naja, leider ist die Episode komplett geklaut... 15 Jahre früher gab es u.a. im "A-Team" eine beinahe identische Folge (Episode 3.09) namens Showdown ("Plagiatoren" zu deutsch) in der eine fremde Söldnertruppe das Aussehen des A-Teams nachahmt (http://www.thea-team.org/features/anti%20a-teams/Showdown) und als dieses Verbrechen begeht, bis das "echte" A-Team auftaucht und ihnen das Handwerk legt.

Die Ironie ist also sowas von Knüppeldick... das ja... die Voyager Folge in der es um Nachahmung geht, ist eine nachgeahmte (um nicht zu sagen 1:1 geklaute) Drehbuch Idee. ^^

« Letzte Änderung: 23.02.13, 17:13 by Leela »

 

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