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Star Trek Voyager

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Star:

--- Zitat von: Leela am 18.02.13, 16:01 ---Also... joa... ich halte das für einen sehr schweren Job muss ich zugeben. Und selbst gute Komponisten dürften da nach 12 Wochen... ziemlich am Rande des Nervenzusammenbruchs agieren. Glaub ich zumindest.
--- Ende Zitat ---

Es gibt aber nun einmal auch Serien, die es hinbekommen. Bear McCreary hat BSG die ganzen vier Staffeln lang begleitet und erstklassige Musik komponiert. Vieles wurde wiederverwertet, oder etwas umgemodelt. Aber immer so geschickt, dass durch die gesamte Serie hinweg ein einheitlicher Score gegeben war, und es dennoch abwechslungsreich blieb, denn für jede Episode hat McCreary trotzdem immer auch ein oder zwei neue Tracks geschaffen, die sich prima einfügten. Und im Laufe der Zeit kommt dann ein reichhaltiger Fundus zusammen, aus dem man schöpfen kann. Der großartige Michael Giacchino ist noch so ein Fall. Der hat Lost auch über sechs (oder waren es sieben?) Staffeln lang begleitet und für einen einmaligen Score gesorgt. (Ich weiß übrigens aus Videoblogs, dass die beiden die größtenteils fertigen Episoden vor sich hatten, als sie den Score schrieben. Ob das Standartverfahren ist, weiß ich nicht, glaube ich auch eher nicht)

Das sind zugegebenermaßen neuere Serien, aber bei einigen älteren kann man auch sehen, wie es richtig gemacht wird. "Seaquest" hatte mit John Debney seinen Stammkomponisten und der hat auch immer für ungeheuer stimmungsvolle musikalische Untermalung gesorgt, die sich gleichzeitig aber auch nicht zu sehr in den Vordergrund drängte. Stargate hat auch einiges richtig gemacht. "Young Indiana Jones" hat sich gleich mehrerer, Komponisten bedient, wie Curt Sobel oder Laurence Rosenthal. Die haben Filmreife Scores abgeliefert! Und Young Indy ist billiger produziert worden als Voyager und das trotz immenser Außendrehs.

Star Trek hat ja selbst ein paar Episoden mit erstklassigen Scores herausgebracht. Gerade Enterprise konnte zum Schluss oft punkten - mit Broken Bow, Regeneration, Canamar, Similtude, oder eben einigen Episoden der vierten Staffel. Mich wundert nur eben, dass man hier nicht mehr dahinter war, um auch dauerhaft eine gute musikalische Untermalung zu garantieren. Da lief einfach etwas falsch. So hat man ja einen der (wirklich guten) Komponisten von TNG, der in der dritten Staffel tolle Arbeit leistete, nicht mehr engagiert, weil sich seine Musik angeblich zu sehr in den Vordergrund spielte.

Eh?

Stattdessen hat man wieder austauschbare Musik gefordert. Dabei machen Sound und Musik gut fünfzig Prozent der Atmosphäre aus, wenn nicht sogar noch etwas mehr. Da sollte man sich nicht lumpen lassen, erst recht nicht als einstiger Genre-Primus, der Star Trek ja nun mal war.

Solche Sachen hier werten Serien ungeheuer auf.
Lost OST - Life & Death
Wander My Friends

Max:

--- Zitat von: Leela am 18.02.13, 16:01 ---Nach den Dreharbeiten ist ja auch nru die Hälfte der Miete eingefahren... die Postproduktion der Effekts fehlt da noch komplett; Toneffekte genauso und geschnitten ist die Episode auch noch nicht. Letztlich hängt ein effektiver Musikeinsatz aber besonders am Cutting... und das steht oft auch erst nach seiner Zeit.

Also selbst bei den meisten Kinofilmen heute ist es so, dass man sich an den Komponist wendet und sagt: "Wir brauchen Piratenthema, Thema für 2  Figuren die in etwa so und so gestrickt sind, und wir haben drei Fightszenen plus einmal Spannung wofür wir was längeres brauchen... " Dazu bekommen die Composer nen Drehbuch und (eventuell) nähere Angaben zur geplanten Länge der Szene... und damit müssen sie dann loslegen. Das Scores zu bereits fertigen Szenen geschrieben werden und die Komponisten dazu genau die Szenenfolge vor Augen haben ist die Absolute Ausnahme... Oft ist es sogar umgedreht, dass die Regisseure/Cutter die Musik einspielen und dazu versuchen gut zu schneiden.
Es gibt sicher vereinzelte Ausnahmen von diesem Vorgehen, aber soweit ich weiß wird... sehr viel parallel produziert, einfach um schnell zu sein.

--- Ende Zitat ---
Ja aber da sehe ich nicht die großen Einschränkungen, wenn der Komponist weiß, worauf er sich einzustellen hat. Das ist ja fair.


--- Zitat von: Leela am 18.02.13, 16:01 ---Mag sein... aber das ist ein Punkt den ich mir unglaublich schwer vorstelle.... gute Kreativleistungen am Fliessband abzuliefern. Jede Woche ein gutes originelles Drehbuch... jede Woche eine gute neue originelle Spezies... ein gutes originelles Schiffsdesign... genauso die Musik!

--- Ende Zitat ---
Natürlich können besondere kreative Leistungen nicht auf Knopfdruck abgerufen werden. Natürlich ist es dann auch so, dass die Macher sich da auf dem schmalen Grat zwischen Kunst und Handwerk bewegen; klar ist nämlich natürlich schon, dass sie irgendwann etwas "abliefern" müssen. Gut, jede Woche wird das nicht unbedingt nötig gewesen sein. Wenn ich mich nicht verzählt habe, waren allein für die 5 Staffel von VOY 11 Autoren am Werk. Und im Team kann man sich ja dann "hochschaukeln".


--- Zitat von: Leela am 18.02.13, 16:01 ---genauso die Musik! Das was Du so einfach mit "hinsetzen - Melodie" erdenken... umschreibst ist... heftig.

--- Ende Zitat ---
Nein, da hast Du mich missverstanden. Ich meinte das eigentlich genau andersrum. Gerade weil man kreative Höchstleistungen nicht einfach so abrufen kann, sondern sie von selbst irgendwann kommen, sozusagen wann es ihnen passt - vielleicht eben nicht während des eigentlichen "Engagements" -, würde ich gar nicht mal erwarten, dass sich der Komponist mit jeder neuen Vorgabe hinsetzt und aus dem Nichts etwas grandioses erschafft, sondern sich früher hingesetzt hat, wenn ihm irgendeine geniale Melodie eingefallen ist und er sie dann hervorholen kann, wenn er sie braucht und für den Einsatz passend findet.


--- Zitat von: Leela am 18.02.13, 16:01 ---Du musst ja aus dem Nichts was erfinden... erzeugen... und das muss dann auch noch gut klingen. Und soll nirgends kopiert sein.
Also... joa... ich halte das für einen sehr schweren Job muss ich zugeben. Und selbst gute Komponisten dürften da nach 12 Wochen... ziemlich am Rande des Nervenzusammenbruchs agieren. Glaub ich zumindest. Ich persönlich würde es mir nicht über längere Dauer zu trauen... Wenn Du Dir das auf einem Deiner kreativen Gebiete, sei es Design oder Schreiben zutraust... dann alle Achtung. =)

--- Ende Zitat ---
Auch das meinte ich ja so nicht. Dass eine Serie auch durch eine Musik eine Handschrift bekommt, wäre durchaus ein Ziel, das zu erreichen lohnenswert ist. Aber ich finde schon, dass Austauschbarkeit kein Synonym für dieses eben beschriebene Ziel ist. Ich fände es vermessen, wenn ich den Komponisten vorwerfen würde, dass sie nicht jedesmal einen genialen neuen Score schrieben, aber hin und wieder (vielleicht öfter als einmal pro Staffel) wäre es schon sehr, sehr schön. (Joah, und wenn ich ehrlich bin, würde ich mich schon freuen, wenn ich musikalisch nicht eine Folge von ENT mit einer aus VOY verwechseln würde ;)). Klar habe ich keine Ahnung vom Druck, der auf den Kreativen lastet; grundsätzlich könnte ich mir nämlich aber auch vorstellen, dass es der Anspruch von McCarthy, Chattaway & Co. ist, Originelles zu erschaffen.


--- Zitat von: Leela am 18.02.13, 16:01 ---"Rätselhafte Visionen". Bei der Folge dachte icht während meiner Voyager Reviews das erste mal "Wow, da is ja Musik. Und die ist nicht mal so übel."

--- Ende Zitat ---
Ah! Okay, da muss ich mal schauen, wie ich da nocheinmal "ran" komme... :) Vielleicht wiederholt Tele 5 die Folge ja bald :)


--- Zitat von: Star am 18.02.13, 20:54 ---Bear McCreary hat BSG die ganzen vier Staffeln lang begleitet und erstklassige Musik komponiert. Vieles wurde wiederverwertet, oder etwas umgemodelt. Aber immer so geschickt, dass durch die gesamte Serie hinweg ein einheitlicher Score gegeben war, und es dennoch abwechslungsreich blieb, denn für jede Episode hat McCreary trotzdem immer auch ein oder zwei neue Tracks geschaffen, die sich prima einfügten. Und im Laufe der Zeit kommt dann ein reichhaltiger Fundus zusammen, aus dem man schöpfen kann.

--- Ende Zitat ---
Das klingt für mich ziemlich ideal! Denn mehr kann man sich eigentlich kaum wünschen: Ein roter Faden, eine "Klangidentität" und dennoch schöne Eigenheiten für das Gros der Folgen.


--- Zitat von: Star am 18.02.13, 20:54 ---So hat man ja einen der (wirklich guten) Komponisten von TNG, der in der dritten Staffel tolle Arbeit leistete, nicht mehr engagiert, weil sich seine Musik angeblich zu sehr in den Vordergrund spielte.

--- Ende Zitat ---
Stimmt! Ich glaube, Du sprichst von Ron Jones. Ich habe erst in den letzten beiden Jahren gemerkt, wie wertvoll sein Scores für einige TNG-Folgen für mich waren. Sie unterstützten das mysteriös-verträumte Feeling, dass ich bei vielen frühen TNG-Folgen hatte, mehr als nur sehr gut!

Leela:

--- Zitat ---Es gibt aber nun einmal auch Serien, die es hinbekommen. Bear McCreary hat BSG die ganzen vier Staffeln lang begleitet und erstklassige Musik komponiert. .... Und im Laufe der Zeit kommt dann ein reichhaltiger Fundus zusammen, aus dem man schöpfen kann. Der großartige Michael Giacchino ist noch so ein Fall. Der hat Lost auch über sechs (oder waren es sieben?) Staffeln lang begleitet und für einen einmaligen Score gesorgt. Das sind zugegebenermaßen neuere Serien...
--- Ende Zitat ---


Das.... liegt in meinen Augen auch an Star Trek und Voyager selbst. Meiner Ansicht nach hat Star Trek ab Beginn der Neunziger langsam den Anschluss in Sachen "Serien" verloren... DS9 war nochmal ein Highlight aber bereits generell im Abwärtstrend... wichtige Innovationen wie übergreifende Plots und Handlungen, das Sterben von Hauptpersonen etc. Sind in Star Trek als Konzepte nie wirklich angekommen... Auch filmtechnisch ist Star Trek auf Stand Beginn bzw Mitte der Neunziger stehen geblieben in meinen Augen.

Was hat das mit Musik zu tun? Ne Menge, finde ich... In neueren Serien sind "stille" Momente der Charaktere oder Ausblenden absolut normal... da setzt nochmal schön und dramatische Musik ein... und es gibt keine Dialoge. Weil Du es brachtest... eines meiner Lieblingsstücke von McCreary, "Adama & Roslyn Reunited"... geht über eine stille 2-3 Minütige geniale Szene (leider nicht auf Youtube zu finden).... Solche Szenen sind heute üblich. Gute Musik wird dadurch... besser, bekommt Raum... genau wie die Komponisten. So eine Szene ist in Voyager vom Format her für mich gar nicht denkbar... der ganze Aufbau der Serie wiedersetzt sich dem... finde ich.
Oder kannst Du Dir "Lost" oder "Galactica" Momente in Voyager Folgen denken? Ich irgendwie... nicht. :/ 

Serien die Du sonst erwähnst, wie SeaQuest oder Indiana Jones (die stehen überigens auf Youtube, habe ich demletzt gefunden... total genial!) sind keine typischen Serien... sie stammen aus dem Kino (Indiana Jones ganz klar) und SeaQuest hatte Spielberg als Producer... Es gibt sogar noch eine frühere Serie die da Masstäbe gesetzt hat: Twin Peaks. David Lynch... auch aus dem Kino... Die gehen teils wirklich ganz anders mit Musik um... räumen ihr auch Platz ein und lassen sie arbeiten, so meine Beobachtung.




--- Zitat ---Gut, jede Woche wird das nicht unbedingt nötig gewesen sein. Wenn ich mich nicht verzählt habe, waren allein für die 5 Staffel von VOY 11 Autoren am Werk. Und im Team kann man sich ja dann "hochschaukeln".
--- Ende Zitat ---

Könnte man... aber Team-Arbeit war wohl so ein Problem bei Voyager... ich meine, die Autoren haben es ja nichtmal geschafft ihre Stories weitergehend zu koordinieren, oder auf die anderen einzugehen und Handlungen aufzugreifen oder fortzusetzen... Auch hier hatte die Serie meines Dafürhaltens einen bereits überholten Arbeitsstil; Einzel-Autoren... Einzelkämpfer.... die zu oft nur ihr Süppchen kochen.




--- Zitat ---Ich meinte das eigentlich genau andersrum. Gerade weil man kreative Höchstleistungen nicht einfach so abrufen kann, sondern sie von selbst irgendwann kommen, sozusagen wann es ihnen passt - vielleicht eben nicht während des eigentlichen "Engagements" -, würde ich gar nicht mal erwarten, dass sich der Komponist mit jeder neuen Vorgabe hinsetzt und aus dem Nichts etwas grandioses erschafft, sondern sich früher hingesetzt hat, wenn ihm irgendeine geniale Melodie eingefallen ist und er sie dann hervorholen kann, wenn er sie braucht und für den Einsatz passend findet.
--- Ende Zitat ---


Das ist etwas das ich als Künstler (egal welcher Art) nie tun würde... Stell Dir vor der Komponist hat durch Zufall eine Melodie wie "Yesterday" von McCartney zur Hand... sollte er die wirklich an eine TV Serie geben, wo sie... als 30 Sekunden Stück angespielt und verwurstet wird, wahrscheinlich noch mit Dialog oder Effektgeräuschen darüber... und Du damit alle Deine Rechte an dem Stück verlierst... was sich am Ende auf einer Fan Compilation 3. Grades wiederfindet? Aso ich würde das nicht machen. Ich würde nicht meine genialsten Stücke an eine Serie geben, in der Musik eigentlich gar nicht... angespielt wird.




--- Zitat ---Auch das meinte ich ja so nicht. Dass eine Serie auch durch eine Musik eine Handschrift bekommt, wäre durchaus ein Ziel, das zu erreichen lohnenswert ist. Aber ich finde schon, dass Austauschbarkeit kein Synonym für dieses eben beschriebene Ziel ist. Ich fände es vermessen, wenn ich den Komponisten vorwerfen würde, dass sie nicht jedesmal einen genialen neuen Score schrieben, aber hin und wieder (vielleicht öfter als einmal pro Staffel) wäre es schon sehr, sehr schön. (Joah, und wenn ich ehrlich bin, würde ich mich schon freuen, wenn ich musikalisch nicht eine Folge von ENT mit einer aus VOY verwechseln würde ;)).
--- Ende Zitat ---

Klar, ich bin da ganz auf Deiner Seite... schön wäre es. Ich seh nur gerade im Stra Trek Franchise, das zudem in der musikalischen Ausrichtung ja auch noch in einer Art eigenem Rahmen (Wiedererkennbarkeit als Star Trek Thema) gefangen ist... und eben im Rahmen von TV Serien die eh schon den Anschluss verpasst haben... nicht gar soviel Spielraum.

Tolayon:
Was bei STAR TREK vielleicht noch dazukommt, ist die Tatsache dass die Musik bis auf die letzte Serie immer sehr orchestral war, und ein ganzes Orchester für jede Folge mit komplett neuen Einspielungen zu engagieren dürfte auch nicht gerade billig sein, vom Zeitaufwand ganz zu schweigen - gerade da wird viel recycelt, ich denke nur an die diversen, auf bestimmte Szenentypen abgestimmten Melodien von TOS. Ob diese jeweils komplett neu eingespielt wurden wage ich zu bezweifeln, eher hat man die Stücke von Band abgespielt und je nach Länge der Szene entsprechend ein- und ausgeblendet.

Natürlich trifft die Methode, für bestimte Typen-Szenen Erkennungsmelodien zu komponieren, auf alle Serien zu - gerade Twin Peaks, dessen Soundtrack aber wiederum synthetisch/ bandorientiert (Band im Sinne von Gruppe) ist, was im Vergleich zu einem Orchester wiederum ein gewisses Ersparnis bedeutet.
Auch die Musik zur neuen "Galactica"-Serie wurde eher mit sparsamem Instrumentarium gespielt, vieles erinnert mich an keltische Folklore (und das nicht nur weil der Komponist so heißt).


NACHTRAG:
Gerade heute aber kann ein einzelner Komponist auch in relativ kurzer Zeit volle orchestrale Klangbilder produzieren, einfach indem er sich am Computer diverser Sample-Bibliotheken im Gigabyte-Format bedient.
Da können neben einzelnen Instrumenten in allen Variationen auch schon mal fertige Phrasen und sonstige Versatzstücke dabei sein, wohl mitunter auch ein Grund dafür, weshalb viele Soundtracks gerade heute so austauschbar sind.

Max:

--- Zitat von: Leela am 19.02.13, 01:41 ---Das ist etwas das ich als Künstler (egal welcher Art) nie tun würde... Stell Dir vor der Komponist hat durch Zufall eine Melodie wie "Yesterday" von McCartney zur Hand... sollte er die wirklich an eine TV Serie geben, wo sie... als 30 Sekunden Stück angespielt und verwurstet wird, wahrscheinlich noch mit Dialog oder Effektgeräuschen darüber... und Du damit alle Deine Rechte an dem Stück verlierst... was sich am Ende auf einer Fan Compilation 3. Grades wiederfindet? Aso ich würde das nicht machen. Ich würde nicht meine genialsten Stücke an eine Serie geben, in der Musik eigentlich gar nicht... angespielt wird.
--- Ende Zitat ---
Das liegt im Ermessensspielraum des kreativen Mitarbeiters - ich vermeide hier gerade für den Moment den Begriff Künstler, weil wir uns ja auch einig sein werden, dass er bei einer Abgabefrist etwas vorlegen muss. Das ist ein Realzwang, der eine echte Freiheit eines Künstlers schätzungsweise schon beeinträchtigen wird. Versuche ich mich in die Lage eines kreativen Mitarbeiters hineinzuversetzen, würde ich mich jedenfalls nicht darauf verlassen, dass mir immer genau dann ein guter Einfall kommt, wenn ich mich an den Schreibtisch mit dem Abgabetermin auf dem Kalender vor Augen hinsetze. Aber ich bin mit Dir einer Meinung: Bevor ich mein Meisterwerk aus der Schublade "verbrate", werde ich eher eine bestehende Komposition modifizieren. Aber man wird nicht nur das eine große Meisterwerk in der Hinterhand haben, sondern auch ein paar nette Melodien, die man bisher nie benutzt hat oder auch benutzen musste. Und das Problem an den "Selbstplagiaten" könnte halt eben auch sein, dass es den Entscheidern nicht originell genug ist.
Ein anderer Aspekt könnte vielleicht sein, dass es für den ein oder anderen Serienkomponisten nicht leicht sein wird, sein Meisterwerk richtig bekannt zu machen. Chattaway ist da vielleicht nicht mal das beste Bespiel, aber von McCarthy kenne ich nur ST-Kompositionen. Entweder er bleibt auf der Basis der Filmkompositionen, um sich auszudrücken, oder ich habe andere Werke einfach nie wahrgenommen (bzw. wahrnehmen können); wenn er also eine Sinfonie komponiert hat, ist das noch nicht bis zu mir vorgedrungen ;) Mit "Yesterday" könnte man als alleinige Veröffentlichung viel mehr Wirkung und auch Geld holen, nur ist das ein anderes Genre. Will sagen: Solange es nur 'publiziert' wird, ist das ST-Publikum auch gar nicht sooo schlecht.


--- Zitat von: Tolayon am 19.02.13, 11:55 ---Was bei STAR TREK vielleicht noch dazukommt, ist die Tatsache dass die Musik bis auf die letzte Serie immer sehr orchestral war, und ein ganzes Orchester für jede Folge mit komplett neuen Einspielungen zu engagieren dürfte auch nicht gerade billig sein, vom Zeitaufwand ganz zu schweigen - gerade da wird viel recycelt, ich denke nur an die diversen, auf bestimmte Szenentypen abgestimmten Melodien von TOS. Ob diese jeweils komplett neu eingespielt wurden wage ich zu bezweifeln, eher hat man die Stücke von Band abgespielt und je nach Länge der Szene entsprechend ein- und ausgeblendet.

--- Ende Zitat ---
Das stimmt, da hast Du schon recht. So ein wenig recyclen ist ja auch in Ordnung, vor allem dann, wenn es durch ein paar neue Track dazu genutzt werden kann, einen großen Wiedererkennungswert zu erreichen. Aber bei (bzw. ab) TNG wurde wohl schon viel neu produziert (wobei gerade Jones wohl auch viel mit Computern u.ä. gearbeitet hat).

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