@all
aus der Diskussion heraus sehe ich vier Probleme bei Crossovern:
1. Das typische Verse vs. Verse
Klassiker sind dabei die SW vs. ST Storys. Und hier ist es halt dem Gusto und der Vorliebe des Autors überlassen.
Okay, wie schon gesagt, wenn man nicht eine WIRKLICH interessante Geschichte zu erzählen hat, dann sollte man davon Abstand halten. Ich kenne eigentlich nur zwei VS.-Crossover, die wirklich funktioniert haben: Einmal "Unity" von SFDebris, das dadurch punktet, dass der Konflikt nicht rein militärisch, sondern primär politisch ist und die Story ganz anders abläuft, als man erwarten würde (z.B. beginnt alles damit, dass das Imperium die Föderation dazu manipuliert, sich mit ihm zu alliieren und sich damit einen Brückenkopf in der Milchstraße verschafft). Den Namen der anderen habe ich gerade nicht im Kopf, aber es ging um eine Invasion der Tom-Clancy-Verse-Erde durch Battletech-Piraten (natürlich mit Mechs). Diese Story lebte von der Darstellung von Taktiken, die "reale" Militärs gegen Riesenroboter einsetzen.
2. Wer ist der Feind?
wenn man den Klassiker aus 1. weg nimmt und beide Heldenteams zusamnenarbeiten lässt unmd was für ein problem sollen sich beide teams kümmern, das sie wiederum nur gemeinsam lösen können.
Es muss nichtmal NUR gemeinsam lösbar sein. Die beiden "Teams" können auch nur zusammenarbeiten, weil sie sich beide verantwortlich fühlen oder beide ähnliche Ziele haben (Beispiele: Föderation und Rebellen wollen beide das Imperium aufhalten, sowohl SG-1 als auch der Doktor haben ein Interesse am Schutz der Erde, usw...). Natürlich sollte man das Szenario so wählen, dass beide Teams etwas beitragen, sonst gerät das Ganze ins Ungleichgewicht und man sieht sich mit Vorwürfen konfrontiert, seine "Lieblinge" zu "bevorzugen".
Als Feind (bzw. allgemeiner gesprochen "Problem") kann dabei eigentlich alles herhalten, was denkbar ist. Aus beiden Universen oder sogar aus einem dritten. Die Star Trek/Star Wars-Fic "Unity" (geschrieben von Chuck Sonnenberg aka SFDebris) nutzt quasi abwechselnd Figuren und Rassen aus beiden Universen (Borg, verschiedene Imperiums-Befehlshaber, Sith, Romulaner, Cardassianer, etc. pp.). Das wäre die "klassische", militärische Problemstellung.
Aber es wäre auch möglich, der Crew der Enterprise-E und SG-1 ein unbekanntes/gefährliches Weltraumphänomen vor die Nase zu setzen an dessen Erforschung/Beseitigung die klugen Köpfe beider Seiten mitarbeiten.
3. Technologie auf einen Nenner
gehen wir mal von dem Fall aus das die Enterprise in der Pegasusgalaxie strandet. Im Vergleich zur Daedalus zieht die Enterprise in wenig den kürzen. die BC 304 ist schneller, die asgardstrahler haben mehr Wumms als die Phaser. Nur in Sachen torpedowaffen haben Jean Luc und Co einen Vorteil. und ich schätze mal, Phaser sind auch effektiver gegen wraith.
Zugegeben, knifflig. Wenn man den technischen "Schwanzvergleich" (man entschuldige den Ausdruck) unbedingt drin haben will, dann würde ich persönlich sagen man sucht sich "ähnliche" Technologien aus dem jeweils anderen Universum und stellt damit Vergleiche an. Hyperantrieb aus Star Wars? Bei Star Trek ein weiteres, bisher unbekanntes Transwarpkonzept. Turbolaser? Hochenergie-Plasmawaffen. Todesstern? "Achja, kennen wir, die Xindi haben vor zweihundert Jahren mal was Ähnliches gebaut."
Um die Differenzen auszuräumen also besser von den Gemeinsamkeiten ausgehen - oder die Technik komplett ignorieren und sich nur auf die Charaktere beschränken.
4. Der Status quo
Wie kommt man zurück zumn status quo? Ich meine wir arbeiten mit geborgten welten. deshalb würde ich es auch als autorenpflicht sehen die Konsistenz dieser welten weites gehend zu bewahren. Wie gestaltet man daher den schluss.
Hmm. Erstmal meine persönliche Meinung: Status Quo ist nicht Gott. Vor allem nicht für einzelne Geschichten.
Auch wenn ich normalerweise relativ konsistent mit dem Hintergrund bleibe, hätte ich z.B. keine Probleme damit, für eine Crossover-Fanfic in der sich das Star Wars-Imperium mit dem Dominion verbündet den Verlauf und Ausgang des Dominionkriegs komplett über den Haufen zu werfen. Im Zweifel ist's halt einfach eine alternative Zeitlinie, die von der "Primären" abweicht.
Aber auch wenn man innerhalb der Kontinuität bleiben will, kann man da einiges tricksen, um zu verhindern dass sich der Status Quo verändert. Man kann seine Geschichten auf einen kleinen Handlungsrahmen beschränken und erklären, dass die Ereignisse im großen Maßstab einfach keine wirkliche Bedeutung haben. Man kann es so drehen dass das Technobabble, dass das Crossover möglich macht zugleich verhindert, dass beliebig zwischen beiden Universen gereist werden kann oder das Crossover nur ein einmaliger Unfall war. Technologietransfer kann man durch Zerstörung der relevanten Technologie verhindern, bevor diese analysiert werden kann.
Und ja, ich würde mit Dimensions-/Universumssprüngen arbeiten, denn vorauszusetzen dass zwei Franchises "immer schon" in einem Universum existierten bringt im Zweifel mehr Plotlöcher, als man Nutzen daraus schöpfen kann. Es gibt Ausnahmen, aber das muss wiederum sehr gut geplant und ausgearbeitet sein. Warum sich also mehr Arbeit machen als man muss?