Autor Thema: Perry Rhodan / Atlan  (Gelesen 15676 mal)

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Tolayon

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Antw:Perry Rhodan / Atlan
« Antwort #30 am: 17.06.12, 18:59 »
In einem anderen Thread habe ich gelesen, dass der Perry-Rhodan-Reboot doch nicht so das Wahre ist.

Ich selbst habe es bis jetzt noch nicht einmal versucht und wäre an dieser Stelle dankbar, wenn die, die die ersten Bände schon gelesen haben, mal ihre Eindrücke hier schildern könnten.

ToVa

  • Gast
Antw:Perry Rhodan / Atlan
« Antwort #31 am: 17.06.12, 19:32 »
Puh... um ne fundierte Kritik abzuliefern habe ich vermutlich nicht genug gelesen, deswegen wird da jetzt eine sehr persönliche Meinung.

1. Erwartung
Ich war eigentlich ziemlich gespannt auf das PR Update das vor nunmehr eione dreiviertel Jahr erschien. Ziel war es ja laut der Autoren die Serie "ins hier und jetzt" zu holen, also so zu schreiben das sie heutigen Sci Fi Standards entspricht, nicht mehr denen der 60er wo die Serie startete. Meine Erwartung war dementsprechend hoch. Ich hätte mir gewünscht das,
- die Charaktere plausibler und "echter" werden, und weniger auf Groschenromanniveau funktionieren
- dumme Einfälle/Ideen etwas unter den Teppich gekehrt werden (gewisse Mutanten zB)
- und vor allem das man ein realistisches, heutiges Rahmenszenario schafft... also so als würde Perry Rhodan morgen oder haltn in 20 Jahren von der NASA auf den Mond geschossen
- und in dem Zug hatte ich mir auch ein "realeres" und gut durchdachtes Sci-Fi Universum/Erde gewünscht bei dem sich die Autoren auch mal die Mühe machen drauf einzugehen, es also zu beschreiben


2. Realität
Im Prinzip hat der Reboot (oder zumindest Heft 1) in all den Punkten versagt.
Es beginnt damit das sich ein bedeutungsschwerer Perry Rhodan mit dem Kopf voller pathetischen Gedanken wie er die Welt retten kann/muss zur Startrampe seiner Rakete schleppt. Bei dem Geschwafel was er im Kopf hat hats mir gleich aus Seite 1+2 die Schuhe ausgezogen. Dann kommen paar Einzelszenen die genauso schlecht funktionieren... zB eine Pressekonferenz die in einer (gefühlten) Besenkammer der NASA stattfindet... von Dialogen mit Bull, die gestelzt und künstlich wirken und so zieht sich das hin und man holpert mit einem Affenzahn durch die Story das es weh tut.

Statt sich Zeit zu lassen und ein gutes, trafähiges, plausibles Szenario samt Figuren zu entwickeln... hat man... grumpf.... eigentlich hat mich durch den ganzen Roman hindurch das Gefühl beschlichen das dies eigentlich der Nr. 1 Heftroman (Unternehmen Stardust, habe ich nie gelesen!) ist, der ein wenig aufpoliert wurde. Den alles wirkt angesaubt, muffig... eben so gar nicht wie ein "neuer" Sci-Fi Roman.

 Da sind soviele grobe Schnitzer drin... Sachen die selbst in der heutigen Welt nicht passieren würden (zB eben die NASA Konferenz in einem kleinen Raum voll schwitzender Journalisten, die Rakete hat noch Flügel/Flossen steht steht irgendwo, oder Rhodan wird als "Sofortumschalter" bezeichnet anstatt reaktionsschnell... total abstrus) das es alles total gekünstelt wirkt... keine der bereits heute bestehenden Entwicklungen oder Idee, wie Atmosphärengleiter/Starter, Internet, Weltraumlift etc. wird wirklich plausibel in das Szenario eingebaut.
Werden solche Sachen doch mal erwähnt hatte ich den Eindruck die Autoren haben sie auf Krampf eingebaut damit der Roman eben "modern" wirkt, denn wirkliche Verbindungen zur Handlungen hatten sie oft nicht.

Nach dem lesen war ich enttäuscht und sauer... wie man so ein Potential und so eine Chance so versauen kann.
Und das betrifft nicht nur den Inhalt... geschrieben ist es weder spannend, noch fesselnd noch irgendwie gross ansprechend... sondern fast in einer Art "Was wir an Infos noch unterbringen müssen, denn wir haben gar keine Zeit"-Stil ... das Cover ist billig und Nichtssagend... und generell... alles weit hinter den Erwartungen.

Das kann so manch einer hier im Forum besser.... und da wird keiner als Cover-Artist oder profi-Schreiber beschäftigt/bezahlt... wenn sich zB David Gedanken drum macht das sein Cover Elemente der STory enthält... dann ja, kann ich entwarnung geben, Leute wie die von PR haben da gleich mal drauf gesch*****. Also ... naja... eben mit vollem Anlauf und grossen Worten gegen die Wand gelaufen. :-/


Hier kannst Du Dir über besagten Anfang als Leseprobe von einigen Seiten selbst einen Eindruck verschaffen,
http://www.perry-rhodan.net/downloads/diverse/Leseprobe_-_PR-Neo_Band_1.pdf


« Letzte Änderung: 17.06.12, 19:40 by ToVa »

ulimann644

  • Gast
Antw:Perry Rhodan / Atlan
« Antwort #32 am: 17.06.12, 22:05 »
ToVa hat es sehr gut beschrieben -und in späteren Bänden wurde es dann noch abstruser...
Aus den Mutanten wurden z.T. psychisch gestörte Ghetto-Kinder, um nur ein Beispiel anzuhängen. Anfangs, als man auf den Chinesischen General einging, da hegte ich noch die Hoffnung, dass man die kurzen Szenen, die man im Original nicht weiter ausgeschmückt hat, einfügt, oder auch einmal längere Passagen - so wie in der Buchversion von Ren Dhark.
Aber diese Hoffnung erfüllte sich nicht - komischerweise wurden nicht alte Mängel behoben sonder gelassen und dafür noch größere Böcke geschossen...

 

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