@David
Bei dieser Vorgehensweise - so scheint es mir - gibt es einen ziemlichen Nachteil. Oder anders gesagt: Du selbst nimmst dir einen eminent wichtigen Vorteil:
Wenn ich z.B. bei ICICLE (oder einer anderen Serie, bei der die Stories zeitlich nacheinander in demselben Universum spielen) vorausplane, dann sieht diese Planung so aus, dass:
- Mit einbezogen wird, was ich bereits habe, sprich: Band zwei baut auf Band 1 auf, Band 3 auf die Bände 1 und 2, u.s.w.
- Ich darum nicht ZU sehr vorplane, ich schreibe einen Band und dabei entwickle ich aktiv das nächste Exposé. Und was dort (noch) keine Verwendung finden kann, das bildet den Grundstock für das übernächste Exposé, welches so schon mal grobe Züge annimmt.
Das funktioniert witzigerweise auch rückwärts gut. Wenn ich einen Captain habe, dann kann ich davon ausgehen, dass er irgendwann einmal Kadett auf der Akademie war. Und wenn ich ihm einen Freund aus Akademiezeiten zur Seite geben, dann weiß ich bereits, wann und wo er ihn kennenlernte und habe somit bereits mindestens eine Szene für eine Geschichte aus seiner Kadettenzeit - nämlich die des ersten Zusammentreffens...

Der Vorteil bei Alldem ist nicht allein der, dass man Rückblenden in Form von Erinnerungen einbringen kann, sondern dass man z.T. auch bereits weiß, was in den nächsten Folgen kommen wird.
Wenn ich sechs verschiedene Stories parallel entwickeln würde, ohne die kleinen Details jeder Geschichte zu wissen, dann bedeutet das IMO:
- Dass dies der Kontinuität meiner Serie abträglich wäre, denn ich will ja nicht, wie in den Originalserien, ständig in jeder Episode den Resetknopf drücken.
- Dass ich, weil ich nicht sicher sein kann, was in Band 1 wirklich später alles drin sein wird, im Script zu Band 4 keine Rückblende planen kann - und da ich nicht weiß, was in Band 2 passiert, kann ich nicht in Band 1 schon mal sachte darauf hinarbeiten. Und ich kann keine Überraschungen innerhalb der Serie langsam über mehrere Episoden aufbauen. Drei fette Minuspunkte wenn man eine Serie schreibt IMO.
Zudem kommen einem Ideen zu künftigen Ereignissen oft von selbst, wenn man erst einmal weiß, was davor geschieht.
Die Vorteile, die eine Serie bietet, sollte man IMO auch konsequent nutzen, sonst stellt man sich möglicherweise selbst ein Bein.