Autor Thema: Paramount: Star Trek - Urheberrechte (im Bezug auf FanFiction)  (Gelesen 57667 mal)

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Star

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In den USA bahnt sich gerade eine interessante Entwicklung an, weshalb ich noch einmal diesen Thread hier ausgrabe. Und zwar hat Amazon offenbar gerade ein Programm ins Leben gerufen, das ihnen erlaubt, ganz legal Fanfiction zu Franchises zu verkaufen, wo sie die Rechte dafür erworben haben. Momentan schließt das lediglich Vampire Diaries und Gossip Girl und noch irgendwas was ich nicht kenne mit ein, aber sie würden auch noch gerne weiter Richtung Film, Serie und Spiele gehen. Noch hat Star Trek nichts damit zu tun, aber es ist dennoch eine Entwicklung, die man mal im Auge behalten sollte. :)

Hier der Originalartikel: http://io9.com/amazon-is-going-to-start-selling-fan-fiction-legal-fa-509364648
Und eine gute Reaktion eines Autors: http://whatever.scalzi.com/2013/05/22/amazons-kindle-worlds-instant-thoughts/
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Fleetadmiral J.J. Belar

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Hochinteressant, das sollte man tatsächlich im Auge behalten. Vielleicht werden wir ja doch noch alle berühmt. "Star Trek 20" wir kommen Orci und Kurtzman können sich warm anziehen.  :Work
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David

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Hm,... irgendwie bezweifele ich , dass das sehr erfolgversprechend sein wird.
IN fünf Jahren kann Paramount das alles schon wieder ganz anders sehen...

SSJKamui

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http://io9.gizmodo.com/cbs-suddenly-wants-to-put-a-stop-to-axanar-the-crowdfu-1750290696

Diese Nachricht könnte auf sehr üble Entwicklungen in Zukunft hindeuten.

Fleetadmiral J.J. Belar

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Irgendwie habe ich damit gerechnet,
dass AXANAR zu groß und zu bekannt wird, sodass es von CBS nicht weiter beachtet werden muss.
Aber wenn ein FanFilm so eine Begeisterung und Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist es nicht verwunderlich, dass CBS versucht das entweder zu unterbinden oder sich anzueignen.
Zumal sie ja schließlich selbst demnächst einen Film und eine neue Serie auf den Markt bringen wollen.
Und da AXANAR verspricht ziemlich erfolgreich zu werden (möglicherweise erfolgreicher als beide CBS Produkte, was den Fanzuspruch angeht), ist es nur logisch, dass sie die Konkurrenz ausschalten wollen.
Ich fände es aber auch sehr schade, denn ich freue mich auch auf AXANAR.
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Star

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Ich glaube eher es hat etwas damit zu tun, dass Axanar von ihrem gesammelten Geld teilweise ein eigenes Produktionsstudio errichten wollten, mit dem sie dann später professionell gearbeitet und dementsprechend auch Geld verdient hätten. Das fällt nun wirklich nicht mehr unter die "Wir verdienen daran nix"-Kategorie. Hinzu kommt die Attitüde. Die haben sich ja nun ziemlich offen herablassend über die JJ-Filme geäußert. Also wenn ich in einem fremden Sandkasten spiele, pisse ich nicht dem Alpha-Kind ans Bein. Ein bisschen mehr Demut wäre da schon nicht verkehrt gewesen.
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Lairis77

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Paramount hat schon in den 90er Jahren den Fanfilm-Machern gern ans Bein gepinkelt. Deshalb musste Raumschiff Highlander auch seine Uniformen, das Schiff etc. abändern. Natürlich könnte man Highlander auch "vorwerfen", dass es eine semi-professionelle Produktion war und durch den Verkauf von DVDs Geld verdient hat.
Aber ich denke, der wahre Grund für die Klage gegen Axanar ist ein anderer:  In den letzten Jahren war Star Trek einfach nicht mehr so "hip", also hat es sich für Paramount & Co. schlicht und einfach nicht gelohnt, irgendwelchen kleinen Fanfilmern und FF-Schreiberlingen mit Anwälten auf die Pelle zu rücken.
Aber mit den JJ Abrams Filmen ist Star Trek - auch für ein breites Massenpublikum - wieder populärer geworden. Es geht geht um nix Money, Money, Money :(.
"Ich habe diese Geschichte nur gepflanzt, aber sie wächst, wie sie will, und alle verlangen, dass ich voraussehe, welche Blüten sie treiben wird." (Cornelia Funke: Tintentod)


Conan

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Also ich stimmeda Lairis zu, denn Paramount war schon immer so drauf. Natürlich hatte es in letzter Zeit nachgelassen, da wohl "Star Trek" nicht Hip genug war. Und nun fängt Paramount wieder damit an. Nicht nur die Fanfilmen mit Uniformen und Raumschiffe mit Warpgondeln waren damals in gefahr, sondern auch wenn man damals Propmaker gewesen war und z.b. ein Bat´Lethoder Spock-Ohren selbst machte und dieman dann verkaufen wollte(natürlich zubereinigten Kosten) selbst da hatte Paramount nen Riegel vorgeschoben, denn damals ende 90er anfang 2000er, da wurde mal auf einer USStar Trek Con ne Razzia durchgeführt genau wegen sowas...................Und glaubt mir, ich bin schon 1994 in der Trekkie-Szene. P.S. schaut euch mal den Film "Fanboys" an, dawo die SW Fans in Iowa paar Trekkies verprügeln........... da sagt der Trekkie
"Kirk und Khan dürfen den charakteren nicht zu genau aussehen, weil die sonst von den Filmstudios verklagt werden!"

Mit StarWars und Fanfilmen sieht es anders aus, Lucas sagte mal"Mit solchen Fanfilmen tut er die zukünftigen Filmemacher,Authoren,Requisitenbauer etc unterstützen!" Hoffen wir mal das Disney genauso denkt.

Lairis77

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Die Frage ist, ob sie mit Axanar Gewinn machen. Wenn der Film ins Kino kommt, könnte das schon möglich sein und dann bewegen sich die Macher wohl in einer Grauzone.
Ich hoffe nur, dass in Zukunft nicht jede halbwegs erfolgreiche Fan-Produktion mit diesem Damokles-Schwert überm Kopp leben muss :(.

http://www.moviemaze.de/news/7634.html
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Star

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Die Mär des bösen Studios, das den Fans ans Bein pinkeln möchte, weil da ein Fanfilm "besseren" Content liefert, als sie selbst, kann man stecken lassen. Das ist nicht haltbar, wenn man sich mal die Fakten anschaut.
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Kirk

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Nun, ich kann es verstehen, das solchen Professionellen Studios die Regelrecht Professionelle Filme machen ans Bein gepinkelt wird. Ich meine denkt euch mal in die Position der Star Trek macher. Bald kommt ein Film raus der die Vorsetzung zu zwei älteren Filmen darstellt. Dieser Film ist bei den alten Fans nicht unumstritten und die neuen Fans der ersten beiden JJ Filme fangen langsam auch an das alte Trek zu gucken.
Und dann kommen fanfilme die versprechen, wir machen Echtes Trek wie alle Fans es sich wünschen....

 Was würdet ihr an Paramounts Stelle tun?

Star Trek: Starfleet: USS Galactica Status:
Kapitel 5 von 13 fertig
Star Trek: Starfleet: USS Dingo Status:
Vorproduktion 50 %

Fleetadmiral J.J. Belar

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@ Kirk

Zitat
Was würdet ihr an Paramounts Stelle tun?

Ich würde auf das hören, was meine Zielgruppe möchte.
Denn die bringen die Kohle und wenn sie weg sind, gibt es auch keine Kohle.
Ich würde mich von dem inhaltsleeren Effektfeuerwerk verabschieden und wieder mehr mit Inhalt arbeiten.
Nichts anderes wünschen sich die Leute und so schwer ist das nun auch nicht umzusetzen.
Ich würde sogar noch weiter gehen. Ich würde mir die verantwortlichen FanFilmer und Autoren der besten FF-Buchreihen schnappen und mich mit ihnen an einen Tisch setzen und ein Konzept entwickeln, dass allen die Füsse weghaut.

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Lairis77

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Die Mär des bösen Studios, das den Fans ans Bein pinkeln möchte, weil da ein Fanfilm "besseren" Content liefert, als sie selbst, kann man stecken lassen. Das ist nicht haltbar, wenn man sich mal die Fakten anschaut.

Mich würden diese Fakten (in Form von Hintergrundinfos mit Quellenangabe) wirklich interessieren.
Denn ob ein (semi-)professionell fürs Kino produzierter Streifen noch als Fanfilm durchgeht, ist echt fraglich.

Was würdet ihr an Paramounts Stelle tun?

Versuchen zu handeln und die Rechte an dem Film zu kaufen (natürlich mit Gewinn-Beteiligung der ursprünglichen Autoren), damit ich es als Mega-Knaller unter meinem Label ins Kino bringen kann ... schätze ich ;).

« Letzte Änderung: 30.12.15, 22:51 by Lairis77 »
"Ich habe diese Geschichte nur gepflanzt, aber sie wächst, wie sie will, und alle verlangen, dass ich voraussehe, welche Blüten sie treiben wird." (Cornelia Funke: Tintentod)


SSJKamui

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Was würdet ihr an Paramounts Stelle tun?

Versuchen zu handeln und die Rechte an dem Film zu kaufen (natürlich mit Gewinn-Beteiligung der ursprünglichen Autoren), damit ich es als Mega-Knaller unter meinem Label ins Kino bringen kann ... schätze ich ;).

Das habe Ich bei jedem von Urheberrechtsanwälten niedergeklagten Fanprojekt gedacht. Square Enix hätte ein komplettes 3D Remake von Chrono Trigger gehabt, wenn die mit Fans kooperierten, aber man entschied sich für's Klagen und hat stattdessen eine billige Portierung per Emulator produziert.

Dadurch, dass die Klage bekannt war, haben viele Leute das "Billigremake" abgelehnt. Am Ende hat kaum einer dieses Spiel gekauft. Wahrscheinlich hat Square Enix sich durch diese Klage mehr geschadet als genutzt und die hätten viel Goodwill gewonnen, wenn sie das 3D Remake einfach gekauft hätten.

Ich vermute aber, bei so vielen Klagen steht auch ein gewisser Wille nach Autorität und Kontrolle da hinter. Das Gefühl, Fans nach ihrer Pfeife tanzen lassen zu können, ist für viele Firmen und ihre Anwälte wahrscheinlich wichtiger als handfester Profit.

MFB

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Die Theorie, dass "Axanar" zu populär  oder von CBS gar als eine Konkurrenz zum lizenzierten Star Trek angesehen wird, kann man getrost fallen lassen. (Zum Vergleich: "Prelude to Axanar" wurde auf Youtube in 16 Monaten fast 1,7 Millionen Mal gesehen, der Trailer zu "Star Trek Beyond" in 16 Tagen fast 13 Millionen Mal.)

Eine solche Sicht hat der Lizenzinhaber einfach nicht, dem geht es einfach nur darum, die eigene Marke zu schützen und zu verhindern, dass jemand damit Geld macht und damit an CBS vorbei in die eigene Tasche fließen lässt. Und hier sind die Leute von "Axanar" einfach ziemlich dämlich herangegangen - oder mit profitorientierten Absichten. Es ist schon seltsam, wohin das Geld aus den Crowdfundings geflossen ist bzw. dass ständig neue Aufrufe kommen und erst nachträglich Erklärungen nachgeschossen werden à la "Das war nur für Prelude aber nicht den Film" oder "Das war nur für die Vorbereitung des Films aber nicht für den Dreh", etc. Und ich bezweifle, dass die in der Vorbereitung für den Film errichteten Ares-Studios nach Abschluss von "Axanar" aufgelöst werden. Soweit ich mitbekommen habe wollen die "Axanar"-Leute dieses später an andere FanFiction-Projekte vermieten und es würde mich wundern, sollte dies dann zum Selbstkostenpreis erfolgen.

"Axanar" - so toll die ersten Ausschnitte für einen Fan-Film auch aussehen mögen - ist doch etwas dubios. (Und bei dieser Feststellung blende ich noch das meines Wissens unbestätigte Gerücht aus, dass einer der Produzenten kurz nach Ende des ersten Crowdfundings sich genau dann zufällig ein neues Auto gekauft haben soll.) Das Projekt hat leider eine ganz schlechte Optik. Hier wird ohne Lizenz mit dem Star Trek-Franchise Geld für einen Fan-Film gesammelt, aber rundherum mit diesem Geld ein wahrscheinlich profitorientiertes Unternehmen aufgebaut für dessen Gründung die Eigentümer kein eigenes Geld in die Hand nehmen müssen. Weiters sind ja noch diverse Fan-Artikel geplant. Logisch, dass CBS da nicht tatenlos zusieht.

Mit dieser Vorgehensweise bekommt man was Schauspieler und Ausstattung angeht zwar einen Film zustande, der wohl alle vorangegangenen Fan-Filme auf diesen Gebieten schlagen wird. Aber so richtig verdient sich "Axanar" die Bezeichnung "Fan-Film" dann auch nicht mehr, wenn die Produzenten mit dem Geld nebenbei ein Unternehmen aufbauen. Insofern bin ich mal gespannt, ob CBS auch gegen andere Fan-Filme vorgehen wird, die sich über Crowdfunding finanzieren (wie z.B. "Horizon"), oder ob es wirklich speziell um "Axanar" geht, wie es im Moment aussieht. Dann wird man wissen, ob CBS wirklich generell etwas gegen Fan-Filme einzuwenden hat, oder ob ihnen nur die Ausschweifungen dieses Finanzierungskonzeptes bei "Axanar" ein Dorn im Auge sind.

Projekte über Crowdfunding zu finanzieren ist in der heutigen Zeit natürlich verlockend und relativ einfach, aber das eingenommene Geld sollte schon zweckgebunden verwendet werden. Allerdings geht der ursprüngliche Fan-Film-Gedanke durch Finanzierung von Außen auch  verloren, sich selbst zu engagieren - zeitlich wie auch konkret finanziell - um seiner Leidenschaft nachzugehen. Ist man auf die eigenen Mittel beschränkt, kommt halt kein auch nur annähernd professionell aussehendes Produkt heraus, aber das hat Fan-Film-Macher vor der Zeit des Crowdfundings trotzdem nicht aufgehalten, "einfach aus Spaß drauflos zu drehen". Mit dem einen selbst zur Verfügung stehenden Mitteln einen eigenen Film zu einem etablierten Film- und Serien-Franchise (noch dazu aus dem kostspieligen SciFi-Genre) zu drehen, ist wohl die aufwändigste aber sicher auch kostenintensivste Variante, seine kreative Leidenschaft zu diesem Franchise auszuleben. Wenn man nicht bereit ist, selbst Geld in die Hand zu nehmen oder das einem zur Verfügung gestellte Geld ausschließlich für diesen einen Zweck zu verwenden, sollte man vielleicht die Sache lassen, daheim den PC hochfahren, ein beliebiges Textverarbeitungsprogramm starten und seine Fan-Fiction in schriftlicher Form realisieren.

Kurzes Fazit zu diesem Post, der länger wurde als ich gedacht hatte: Im Moment sehe ich keine Gefahr, dass sämtliche Fan-Filme oder gar Fan-Fiction oder irgendeine nicht profitorientierte Verwendung der Marke "Star Trek" durch CBS unterbunden werden könnten. Dass CBS jedoch diesbezüglich Zweifel speziell gegen das Projekt "Axanar" hegt, halte ich angesichts der Informationen, die über deren Crowdfunding-Aktivitäten und Mittelverwendung die Runde machen, für durchaus nachvollziehbar.

 

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