Ich will mich dann auch mal in dieser interessanten Diskussion zu Wort melden.
Ich denke, dass bei vielen der Aussagen, nicht direkt der eigentliche Warpantrieb, bzw. seine Entdeckung, gemeint war, sondern viel mehr \"effizientes Reisen\" per Warp. Vielleicht ging diese Reise von Vulkan nach Romulus mit Warp 1, 1.5 oder sogar 2 von Statten. Picards Zitat könnte man dann vielleicht so dueten, dass der Warpantrieb den Romulanern dazu verhalf, ihr Imperium immens zu erweitern, weil sie beispielsweise einen technischen Sprung auf der Warpskala gemacht haben.
Davon abgesehen, wäre es auch möglich, dass die Romulaner bei ihrer Auswanderung von Vulkan ausschließlich auf Impulskraft flogen, schließlich wissen wir nichts über die größe der Schiffe. Sollten diese Platz genug geboten haben, jeweils tausende Individuen zu beherrbergen, stelle ich es mir sogar vor, dass sie auf der Reise schlicht und ergreifend eine Spezies aufgenommen haben und schon während der Reise diese integrierten. Auch wären solche, sagen wir, stationsgroßen Schiffe denkbar, denn wenn man sich die Größe späterer Warbirds anschaut, hatten die Romulaner scheinbar einen Hang zu solchen Größenverhältnissen.
Vielleicht hätte sich dann demnach die Kultur der Romulaner auf den Schiffen bereits entwickelt. Womöglich haben die auf dem Weg ja sogar Ressourcen gesammelt und Pläne geschmiedet, wie die ihre Städte aufbauen werden und haben dann bei der Ankunft \"Planstädte\" 1:1 übertragen können. Wäre bei der langen Reise zumindest denkbar.
Und dann wäre es auch möglich, dass die Kultur der Romulaner und Remaner sich entweder auf der Reise oder aber erst bei der Ankunft im Romulus-System getrennt hat. Ich denke, dass nach der Kolonialisierung und Erschließung beider Welten die romulanische Kultur einen großen \"Boom\" erfahren haben muss. Schließlich haben sie Dilithium als Energiequelle auf dem Silbertablett präsentiert bekommen, hatten gleichsam eine Welt, auf der sie die Schwerindustrie ansiedeln konnten, während Romulus Argrar-, Forst- und anderen nicht natur-belastenden Industrien vorbehalten blieb. Das schließe ich aus den Bildern, die wir in ENT und ST X von Romulus gesehen haben.
Vermutlich konnten die Romulaner aufgrund dieser langen Reise so schnell ein so großes Sternenreich aufbauen. Sie haben während der Reise überlegt, wie sie möglichst rasch einen oder zwei Welten kolonialisieren können, vllt. haben sie sogar explizit nach einem \"Zwei-Welten-System\" gesucht, falls die Remaner sich während der Fahrt bereits herauskristallisierten. In jedem Fall dürften sie die näheren Systeme um Romulus herum schnell erkundet haben dürfen und, wenn sie, aufgrund ihrer Ablehnung von Suraks Lehren, waffentechnisch begabt waren, dürften sie sich auch dem klingonischen Reich von Anfang an als ebenbürtig präsentiert haben.
Ich denke, dass so oder ähnlich die romulanische Kultur entstanden sein muss, immer unter enormem Druck durch das eigene Volk, was, so würde ich die gesehen Episoden und Filme interpretieren, immer diszipliniert, stolz und effizient war, aber auch durch den Druck des klingonischen Nachbarn, was schließlich zu einem höchst potenten Feind führte.
mfg,
d\'Daniel