Autor Thema: Föderationsarmee ?!  (Gelesen 34993 mal)

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Alexander_Maclean

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Föderationsarmee ?!
« Antwort #60 am: 02.08.10, 14:51 »
Ich möchte jetzt mal an der Stelle eine etwas gewagte These zur \"Kriegsführung\" im 24. Jh. äußern.

Bodenschlachten und Infanteriekämpfe Mann gegen Mann haben an Bedeutung verloren.

ich meine alle Großmächte hatten im All ihre \"Claims\" abgesteckt. sprich wenn es Kämpfe gab, dann ging es um Gebiete, Sektoren etc.

Wenn man den feind in einer Raumschlacht besiegte konnte man
die Bodentruppen mehr oder weniger vernachlässigen, das sie keinen geigneten angriff auf raumschiffe ausführen konnten.

und selbst der klingonsche Bürgerkrieg IMo wurde eher mit Raumschiffen entscheiden. anders lässt sich auch nicht erklären, dass Qu\'nos neutrales Gebiet sein konnte.

genauso die einnahme von Chin\'Toka in Ds9. man hat eine raumschlacht geführt, die orbitale verteidigung ausgehebelt, aber kein Ton davon, dass am Bodentruppen einsetzen musste.

Bodenkämpfe wie in AR 559 werden eher die ausnahme sein und sich eher um planetare stützpunkte drehen. Und in dem Fälle reichen meistens ausgebidlete Sicherheitsoffiziere von der sternenflotte.

Überlegt mal was siko und seine Crew nach dem absturz mit IHREM jem Hadar raider aus den dort ebenafalls befindlichen Jem harar machen.
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Visitor5

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Föderationsarmee ?!
« Antwort #61 am: 02.08.10, 15:13 »
Hallo,

ich sehe es anders:

Zitat
Original von Alexander_Maclean
Ich möchte jetzt mal an der Stelle eine etwas gewagte These zur \"Kriegsführung\" im 24. Jh. äußern.

Bodenschlachten und Infanteriekämpfe Mann gegen Mann haben an Bedeutung verloren.


Falsch - um ein Territorium (Planet) zu besetzen und zu kontrollieren brauchst du Bodentruppen. Die Bajoraner und die Cardassianer würden widersprechen!

Zitat
ich meine alle Großmächte hatten im All ihre \"Claims\" abgesteckt. sprich wenn es Kämpfe gab, dann ging es um Gebiete, Sektoren etc.

Wenn man den feind in einer Raumschlacht besiegte konnte man die Bodentruppen mehr oder weniger vernachlässigen, das sie keinen geigneten angriff auf raumschiffe ausführen konnten.


Dies ist korrekt.

Zitat
Und selbst der klingonsche Bürgerkrieg IMo wurde eher mit Raumschiffen entscheiden. anders lässt sich auch nicht erklären, dass Qu\'nos neutrales Gebiet sein konnte


Hier stimme ich dir wieder zu.


Zitat
genauso die einnahme von Chin\'Toka in Ds9. man hat eine raumschlacht geführt, die orbitale verteidigung ausgehebelt, aber kein Ton davon, dass am Bodentruppen einsetzen musste.


Wenn Chin\'Toka eine Bevölkerung hatte, brauchst du Besatzungstruppen!

Zitat
Bodenkämpfe wie in AR 559 werden eher die ausnahme sein und sich eher um planetare stützpunkte drehen. Und in dem Fälle reichen meistens ausgebidlete Sicherheitsoffiziere von der sternenflotte.


- zumindest bedarf es Kommandoeinheiten. Soldaten, die in Reih\' und Glied marschierten und schossen wie zu Napoleons Zeiten sind passé, da stimme ich zu.

Zitat
Überlegt mal was siko und seine Crew nach dem absturz mit IHREM jem Hadar raider aus den dort ebenafalls befindlichen Jem harar machen.


Einen Angreifer, der verraten wurde hat keine Chance. Der Vorta hätte sie auch durch einen Cannion schicken können, der durch eine Mine gesichert war... Dies dürfte aber die Ausnahme, nicht die Regel sein!


Mfg

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Alexander_Maclean

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Föderationsarmee ?!
« Antwort #62 am: 02.08.10, 15:39 »
Zitat
Original von Visitor5
Hallo,

ich sehe es anders:

Zitat
Original von Alexander_Maclean
Ich möchte jetzt mal an der Stelle eine etwas gewagte These zur \"Kriegsführung\" im 24. Jh. äußern.

Bodenschlachten und Infanteriekämpfe Mann gegen Mann haben an Bedeutung verloren.


Falsch - um ein Territorium (Planet) zu besetzen und zu kontrollieren brauchst du Bodentruppen. Die Bajoraner und die Cardassianer würden widersprechen!

Zitat
ich meine alle Großmächte hatten im All ihre \"Claims\" abgesteckt. sprich wenn es Kämpfe gab, dann ging es um Gebiete, Sektoren etc.

Wenn man den feind in einer Raumschlacht besiegte konnte man die Bodentruppen mehr oder weniger vernachlässigen, das sie keinen geigneten angriff auf raumschiffe ausführen konnten.


Dies ist korrekt.

Zitat
Und selbst der klingonsche Bürgerkrieg IMo wurde eher mit Raumschiffen entscheiden. anders lässt sich auch nicht erklären, dass Qu\'nos neutrales Gebiet sein konnte


Hier stimme ich dir wieder zu.


Zitat
genauso die einnahme von Chin\'Toka in Ds9. man hat eine raumschlacht geführt, die orbitale verteidigung ausgehebelt, aber kein Ton davon, dass am Bodentruppen einsetzen musste.


Wenn Chin\'Toka eine Bevölkerung hatte, brauchst du Besatzungstruppen!


Ah ja.

Nur jetzt mal folgende Ethikfrage von seiten der Föds aus gesehen.

braucht man dazu stiernackige markige kerle in Marines uniform die andere Spezies als gefahr für Haus Hof und Schrebergarten halten.

oder ist es nicht besser für solche einsätze Leute zu schicken die zwar ein Phasergewehr benutzen können, aber sonst eher darauf aus sind als Forscher und Diplomaten eine Brücke bauen.

Ich denke du wirst mir zustimmen, das lertzteres besser fiunktionieren kann.

Ergo: Der normale Wald feld und wiesen Sternenflottenoffizier ist als solchen auch keine schlechte partie, wenn es darum geht für ruhe und Ordnung zu sorgen.


Außerdem:
Ich stehe auf den Standpunkt dass nur ein teil der angehörigen der Sternenflotte auf Raumschiffen dienen.

Uli hat mal ein verhältnis 1:3 für die versorgung von Truppen angegeben, als es um die mannschaftsstärke auf Uinty One ging. Sprich pro besatzungsmitglied auf einen raumschiff gibt es drei Leute die im hintergrund für Nachschub sorgen.

Und die müssen auch gesichert werden. und warum dafür eine artfremde Truppe nehmen.

ergo selbst starfleet hat im Falle eiens kreiges genügend reserven um leute in Bodenkämpfe zu schciken, WENN es denn sein muss.

Und wie bereits angedeutet waren die meisten Kämpfe eher im Weltall.



Erst im Dominionkrieg musste umgedacht werden. weil man einen feind hatte der an sich größere mengen an Bodentruppen einsetzen konnte.
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Föderationsarmee ?!
« Antwort #63 am: 02.08.10, 16:49 »
Zitat
Original von SSJKamui
Vom rein ethischen Standpunkt her herrscht zumindest in Deutschland teilweise sogar die Meinung vor, die Pflichterfüllung währe das höchstmaß an ethisch/moralischem Handeln, weil man so nach der Idealvorstellung Gutes tut ohne irgendwelche egoistischen Hintergedanken und möglicherweise sogar persönliche Nachteile auf sich nimmt nur um seine Pflicht zu erfüllen. (Als bestes Beispiel für so eine Position sei hier mal Immanuel Kant genannt.)

Hmm, aber doch auch wirklich nur teilweise.
Der Begriff der Pflicht verweist doch immer auch auf eine Instanz dergegenüber man die Pflicht erfüllt und das doch gerne schon einmal positive Fortschrittsempfinden der Aufklärung machte sich wohl wegen der Rolle dieser Instanz wohl weniger Sorgen, vielleicht auch durch das Vertrauen in die Vernunft.
Doch ich denke mit den Auswüchsen und Aufladungen, die die Pflicht und die Pflichterfüllung im Nationalsozialismus erhielt, dürfte gerade in Deutschland eine Neuverortung der Begriffe stattgefunden haben, nach der die Pflicht nicht mehr das höchste Gut an sich sein dürfte.

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Föderationsarmee ?!
« Antwort #64 am: 02.08.10, 16:50 »
Guten Abend,

Zitat
Ah ja.

Nur jetzt mal folgende Ethikfrage von seiten der Föds aus gesehen.

braucht man dazu stiernackige markige kerle in Marines uniform die andere Spezies als gefahr für Haus Hof und Schrebergarten halten.

oder ist es nicht besser für solche einsätze Leute zu schicken die zwar ein Phasergewehr benutzen können, aber sonst eher darauf aus sind als Forscher und Diplomaten eine Brücke bauen.

Ich denke du wirst mir zustimmen, das lertzteres besser fiunktionieren kann.


Ich habe eben ein anderes Bild von der Sternenflotte und würde diese Institution eher klein und elitär halten. Die Sternenflotte ist nicht dafür da, Planeten, tausende Städte zu kontrollieren, Waffenembargos zu überwachen und dafür zu sorgen, dass diese besetzte Welt kein Kriegsgerät mehr baut. Besatzungsmacht zu spielen widerspricht dem Geiste einer aufgeklärten Gesellschaft.

Zitat
In transportfragen und ggf auch bei der Unterstützung aus dem wird die Sternenflotte an sich immer ein wichtiger ansprechpartner sein.


Transportaufgaben gehören nicht ins Ressort der Sternenflotte/ eines Forschungsinstitutes. Es muss auch zivile Transportunternehmen geben, die die Verbindung zwischen den Welten der Föderation aufrecht erhalten - und diese müssen nun wirklich nicht der Flotte angehören. Ich würde sogar mal behaupten, dass die Raumschiffe der Sternenflotte den kleinsten Teil des Weltraumverkehrs ausmachen!

Die Sternenflotte ist für mich ein Forschungsinstitut, das die unbekannten Regionen des Weltraumes erforscht. Da dies ein anliegen vieler Welten war, wurde diese Erforschung in einer Institution gebündelt.
Um ihre Aufgabe zu erfüllen verfügen sie auch über kleine Versorgungskontingente, sicher - aber eben nur kleine! Und nicht über eine Flotte die den Transport zwischen 150 Mitgliedern, mit all ihren Kolonien, Niederlassungen und Sternenbasen managed!

Zitat
Uli hat mal ein verhältnis 1:3 für die versorgung von Truppen angegeben, als es um die mannschaftsstärke auf Uinty One ging.


Das halte ich für manche Fälle durchaus für angemessen, obwohl ich auch eine andere Lösung vorziehen würde.

Warum ich dafür eine \"artfremde Truppe\" nehmen würde? Weil die Sternenflotte keine Jedermann-Organisation ist. Sie ist etwas besonderes, elitäres.

Aber an diesem Punkt scheiden sich die Geister. Ich bin für eine kleine Flotte, du für eine große.

Wir gewinnen hier leider keine neuen Erkenntnisse mehr und ich bekomme langsam ein unbehagliches Gefühl dabei, hier Stellung zu beziehen. Könnten wir hier einen Strich drunter ziehen, bitte? Ich sehe keine Möglichkeit, dich von meiner Variante zu überzeugen :D und du kannst mir glauben, ich bleibe auch stur. ;)


Mfg

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Föderationsarmee ?!
« Antwort #65 am: 02.08.10, 16:55 »
Zitat
Original von Visitor5
Die Kernfrage, der wir bislange ausgewichen sind ist also die, ob wir beim ursprünglichen Star Trek bleiben oder eher dem \"DS9-Action-Zweig\" folgen wollen.

Ich habe Star Trek nie unter der militärischen Prämisse gesehen und aus diesem Grund ignoriere ich DS9 auch ziemlich; klar, canon ist es Star Trek, aber die Mehrzahl der Episoden bieten für mich keinen Reiz - und deswegen stellt sich für mich persönlich auch nicht die Frage, ob die Föderation über eine Armee verfügt.

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Föderationsarmee ?!
« Antwort #66 am: 02.08.10, 17:21 »
Oh Man, ich komm ja gar nicht mehr hinterher.
Zitat

Solange du im Paradies lebst brauchst du keine einzige Waffe. Sicher gibt es auch genügend Leute die bereit sind bei einer drohenden Gefahr zur Waffe zu greifen, aber:

Zu diesem Zeitpunkt ist es zu spät! Zu diesem Zeitpunkt - wenn also das Dominion da ist und jeder sich freiwillig dazu entschließt, seinen Beitrag zur Verteidigung zu leisten (perfekte Science-Fiction: Alle melden sich aufgrund ihrer hohen Ideale, Moral- und Wertvorstellungen! ;) ) - müssen diese Leute erst ausgebildet, trainiert und ausgerüstet werden, um nicht als Kanonenfutter zu enden. Und dieser Zeitpunk ist definitiv zu spät. Und wer soll sie ausbilden!? Ja, und wer beginnt wann mit dem Bau von Phasern, Granaten, Kraftfeldern, Transportern, Kriegs-Raumschiffen...?

Allein schon aus diesem Grunde funktioniert dein Konzept leider nicht, es scheitert an an der Linearität der Zeit. Leider.



Ich glaube, ehrlich gesagt, nicht, dass das gemeint war mit Leuten, die bereit sind, sich freiwillig zu melden. Ich zumindest habe es so verstanden, dass es Freiwillige gibt, die sich in Friedenszeiten dem Training der Sternenflotte hingeben, um im Krisen-Fall ihr Paradies zu verteidigen. Nimm doch bitte nicht alles immer so wörtlich. Das fiel mir jetzt schon mehrfach auf, dass du Dinge vermutlich unabsichtlich \"verdrehst\". Nicht böse gemeint, oke?

mfg,
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Föderationsarmee ?!
« Antwort #67 am: 02.08.10, 17:28 »
Zitat
Original von Alexander_Maclean
genauso die einnahme von Chin\'Toka in Ds9. man hat eine raumschlacht geführt, die orbitale verteidigung ausgehebelt, aber kein Ton davon, dass am Bodentruppen einsetzen musste.


Ähm, da muss ich dich korrigieren.
Nach der Neutralisierung der Waffenplattformen durch die Defiant hatte Martok explizit gesagt (onscreen), dass seine Flotte (Klingonen) damit beginnen wird, Zitat: \"Bodentruppen auf beide Planeten zu beamen\". Zitat Ende.

Also ganz ohne Bodentruppen verlief der Dominionkrieg nicht.
Aber dann könnte man ja auch argumentieren, dass diese Aufgabe zumeist von den Alliierten der Föderation übernommen wurde, da solche Angelegenheiten ja eher eine Spezialität der Klingonen war.

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Föderationsarmee ?!
« Antwort #68 am: 02.08.10, 17:37 »
In DS9 \"Tears of the prophets\" wurde außerdem ausgesagt, dass die Klingonen auf Septimus III die Bodenstreitkräfte des 11. Ordens angegriffen haben. Damar verlangt Unterstützung durch die Jem\'Hadar und Weyoun betrog ihn, indem er ihm diese versprach, aber keine Truppen entsandte. Ich denke, dass die Besatzung der Planeten eher Sache der Klingonen und Romulaner war, da diese imo die geeigneteren Bodenkämpfer haben. Wie gesagt, ich glaube, dass die Remaner am Boden eingesetzt wurden, mit Disruptoren und Kurzschwertern, um den Jem\'Hadar Klingen was zu entgegnen.

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Föderationsarmee ?!
« Antwort #69 am: 02.08.10, 18:03 »
Zitat
Original von Max
Zitat
Original von SSJKamui
Vom rein ethischen Standpunkt her herrscht zumindest in Deutschland teilweise sogar die Meinung vor, die Pflichterfüllung währe das höchstmaß an ethisch/moralischem Handeln, weil man so nach der Idealvorstellung Gutes tut ohne irgendwelche egoistischen Hintergedanken und möglicherweise sogar persönliche Nachteile auf sich nimmt nur um seine Pflicht zu erfüllen. (Als bestes Beispiel für so eine Position sei hier mal Immanuel Kant genannt.)

Hmm, aber doch auch wirklich nur teilweise.
Der Begriff der Pflicht verweist doch immer auch auf eine Instanz dergegenüber man die Pflicht erfüllt und das doch gerne schon einmal positive Fortschrittsempfinden der Aufklärung machte sich wohl wegen der Rolle dieser Instanz wohl weniger Sorgen, vielleicht auch durch das Vertrauen in die Vernunft.
Doch ich denke mit den Auswüchsen und Aufladungen, die die Pflicht und die Pflichterfüllung im Nationalsozialismus erhielt, dürfte gerade in Deutschland eine Neuverortung der Begriffe stattgefunden haben, nach der die Pflicht nicht mehr das höchste Gut an sich sein dürfte.


Natürlich gibt es da die gewisse Problematik mit Kants Ethik und dem Nationalsozialismus. (Adolf Eichmann hat sich ja sogar beim Prozess explizit auf Kants Pflichtethik bezogen, um sich zu rechtfertigen.) Trotzdem hat Kant leider bei uns heutzutage noch einen starken Einfluss. (Allein schon wenn man bedenkt, wie viel Platz dessen Ethik im Philosophieunterricht der Oberstufe eingeräumt wird. (Bei uns war Kants Ethikkonzept im Ganzen sogar Thema einer ganzen Klausur während modernere Sachen wie die Diskursethik von Jürgen Habermas gar nicht erwähnt wurden. Da die Lehrpläne damals bei uns wegen des Zentralabiturs sehr genau festgelegt waren was zu behandelnde Themen anging war dies wahrscheinlich in ganz NRW ähnlich.))

David

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Föderationsarmee ?!
« Antwort #70 am: 02.08.10, 18:08 »
Guter Punkt.

Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass besonders die Menschen unter dem Eindruck der Erfahrungen mit den Eugnischen Kriegen und dem verheerenden Dritten Weltkrieg im Star Trek Universum allzu militaristisch sein dürften.

Wie gesagt, bezüglich der Sternenflotte denke ich da ähnlich wie Obi Wan: \"Wir sind Hüter des Friedens, keine Soldaten.\"

Tolayon

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Föderationsarmee ?!
« Antwort #71 am: 02.08.10, 18:21 »
In gewisser Hinsicht scheint schon einiges dafür zu sprechen, dass die Sternenflotte ein elitärer \"Verein\" mit nur einer \"Handvoll\" von Schiffen (vielleicht nicht einmal 1000 Stück) ist. Dafür sprechen allein schon die wiederholten Szenarien, in denen die Enterprise das einzige zur Verfügung stehende Schiff im ganzen Sektor ist.

In so einem Fall bräuchte man aber zusätzlich zu einer separaten Bodenarmee der Föderation auch eine Art von \"stellarer Navy\" wie ich das mal nennen möchte, um im Kriegsfall die Hauptverteidigung zu übernehmen und die Soldaten auch sicher an ihren Einsatzort zu bringen (die Sternenflotte allein dürfte, gerade wenn sie nur klein ist dafür kaum ausreichen, außerdem widersprechen zu stark bewaffnete Schiffe ihrer Friedens-Ethik).

Andererseits gibt es keinerlei Canon-Hinweise auf eine zusätzliche Militärflotte, weshalb wirklich nur die Sternenflotte für den Transport von Millionen Soldaten dienen müsste - aber dafür dürfte sie dann wiederum nicht zu klein sein.

Ich denke daher, egal ob man eine zusätzliche Bodenarmee der Föderation für notwendig hält oder nicht, dass die Sternenflotte durchaus weit größer ist als man auf dem ersten Blick vermuten möchte - nur die riesigen Entfernungen innerhalb der Föderation machen es meistens unmöglich, innerhalb weniger Tage oder auch nur Stunden mehr als ein oder zwei Dutzend Schiffe an einem Ort zusammenzuziehen.
Gerade \"Deep Space Nine\" spricht für eine große Sternenflotte, auch wenn diese im Krieg zu weiten Teilen aus alten bzw. improvisierten Schiffen zu bestehen scheint.

Aus dieser Größe der Sternenflotte ergeben sich gerade in Friedenszeiten auch Aufgabenbereiche, die man sonst nur zivilen Institutionen anvertrauen würde (wie den Transport von Gütern und Menschen). Solche Routine-Aufgaben würde die Sternenflotte mit entsprechenden zivilen Einrichtungen aber maximal bis zur Hälfte teilen, aber ich denke schon dass insgesamt bis zur Hälfte aller Föderations-Schiffe der Sternenflotte angehören dürften (oder auch nur 40 Prozent, aber nicht viel weniger).

David

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Föderationsarmee ?!
« Antwort #72 am: 02.08.10, 18:55 »
ja, das mit der Zahl an verfügbaren Schiffen ist auch so eine Sache, die schwer nachzuvollziehen ist.

Auch da gibt es ja kaum canonbelegte Zahlen.

Allerdings könnte man aufgrund des Canons einige vorsichtige Schätzungen wagen:

Die Sternenflotte konnte bei Wolf 359 39 bzw. 40 (da gehen die Angaben auseinander) kurzfristig mobilisieren, wobei da aber auch viele alte Pötte dabei waren.

Hinzu kommen die Angaben aus dem Dominionkrieg:

bei der \"Operation: Rückgewinnung\" oder wie die hieß (na also die Rückeroberung von DS9) bestand die Flotte aus etwa 600 Schiffen.

Beleg 1: Die Dominionflotte besaß 1284 Schiffe und Bashir erkannte, dass die Sternenflotte 2:1 unterlegen war, macht also knapp 600 Schiffe.

Das ist schon eine beachtliche Zahl, schließt aber höchstwahrscheinlich mehrere Geschwader von Angriffsjägern ein.

Diese 600 Schiffe bestanden aus Teilen von 3. Flotten, von denen es nach Canon mindestens 10 Flotten gab. (Die zehnte Flotte sollte Betazed schützen).

Legt man das zu Grunde, unter der Prämisse, dass jede dieser Flotten aus ca. 100-150 Schiffen besteht, dann würde die Sternenflotte mindestens (inkl. Jagdgeschwader) über 1000 Schiffe verfügen.

Daher erscheint mir die Zahl von 1000 Schiffen sehr wohl adäquat (ja ich liebe Fremdwörter  :D  :D )

Und da sind irgendwelche Versorgungs- und Vermessungsraumschiffe noch nicht mal eingerechnet.

Wie Tolayon sagt, sind die 600 Schiffe aus DS9 sicherlich nicht die ganze Flotte, wahrscheinlich nicht mal die Hälfte (bedenkt man die Verluste in allen Schlachten - ganz besonders den Verlust von fast 100 Schiffen der 7. Flotte in der Schlacht von Tyra).

Hat die Sternenflotte nur Personal und Schiffe für 600-700 Schiffe, dann wäre ein Verlust von 100 Schiffen schon äußerst kritisch, es müssen also mehr sein, um sich weiterhin zumindest einigermaßen gegen das Dominion behaupten zu können.

Max

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Föderationsarmee ?!
« Antwort #73 am: 02.08.10, 19:43 »
Zitat
Original von SSJKamui
Natürlich gibt es da die gewisse Problematik mit Kants Ethik und dem Nationalsozialismus. (Adolf Eichmann hat sich ja sogar beim Prozess explizit auf Kants Pflichtethik bezogen, um sich zu rechtfertigen.) Trotzdem hat Kant leider bei uns heutzutage noch einen starken Einfluss. (Allein schon wenn man bedenkt, wie viel Platz dessen Ethik im Philosophieunterricht der Oberstufe eingeräumt wird. (Bei uns war Kants Ethikkonzept im Ganzen sogar Thema einer ganzen Klausur während modernere Sachen wie die Diskursethik von Jürgen Habermas gar nicht erwähnt wurden. Da die Lehrpläne damals bei uns wegen des Zentralabiturs sehr genau festgelegt waren was zu behandelnde Themen anging war dies wahrscheinlich in ganz NRW ähnlich.))

Stimmt, Kant dominiert schon sehr. Auf jemanden wie Habermas wartet man in der Schule wirklich vergebens! Gut, vieles bei Kant ist schon sehr interessant, aber im Großen und Ganzen gefallen mir die Ideenwelten anderer Philosophen besser.
Jedenfalls ist es spannend, wie uneinheitlich ein Begriff in verschiedenen Zeiten wirken kann und wie schwierig es sein kann, ihn auf grundsätzlich andere Umstände zu übertragen.

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Föderationsarmee ?!
« Antwort #74 am: 02.08.10, 19:46 »
Guten Abend,

es gibt noch einen kleinen technischen Fehler/ eine Lücke/ Möglichkeit der Neubewertung:

Von einem Schiff spricht man nur, wenn es die Dienststellung eines Ersten Offiziers gibt. Fehlt diese, handelt es sich um ein Boot, also ein „kleines Schiff“.

Dies ist eine Lücke, die man dafür hernehmen könnte um auszusagen, dass es weit mehr \"Flugvehikel\" gegeben haben dürfte, einfach weil beispielsweise die Angriffsjäger nicht als Schiffe zählen.

Ebenso verhält es sich mit kleinen Schiffen. Wir kennen ja auch Mirandas mit ~35 Mann Crew. Ob da die Dienststellung eines Ersten Offiziers vorhanden ist wage ich zu bezweifeln, weil alles noch sehr überschaubar ist und durchaus vom Captain allein gemanaged werden könnte. Bei 12 Mann pro Schicht – diese Dienstpläne können wirklich noch vom Captain gehandhabt werden.


@ Will Pears:

David beendete seinen Beitrag auf der fünften Seite, ganz unten wie folgt:

Zitat
Daher mein Fazit:
Die Sternenflotte benötigt keine Wehrpflicht, da die Leute im 24. Jahrhundert schon selbst wissen, wann es Zeit ist, das eigene Zuhause und die \"Mitmenschen\" zu schützen.



Und du meintest auf Seite 7, ziemlich unten:
Zitat
Ich zumindest habe es so verstanden, dass es Freiwillige gibt, die sich in Friedenszeiten dem Training der Sternenflotte hingeben, um im Krisen-Fall ihr Paradies zu verteidigen


Ich nahm David’s These ziemlich wörtlich und wies nur darauf hin, dass diese Freiwilligen ja irgendwann und irgend wann ausgebildet worden sein müssen. Er hat in keinster Weise erwähnt, wie das von statten gehen soll. Ist es wirklich so verkehrt in dem Moment darauf hinzuweisen, dass dies sehr gut durch eine Wehrpflicht geschehen könnte? Eine Wehrpflicht zu haben heißt noch lange nicht, dass auch wirklich jeder zum Kriegseinsatz gezwungen wird, aber es stellt eine Basis dar, damit die Freiwilligen, die sich zu melden gedenken wenn Not am Mann ist, einen vernünftigen Ausbildungsstand vorweisen können.

Ich sehe hier keine versehentliche Verdrehung von Tatsachen, ich versuche vielmehr seine Theorie und meine Theorie zu verquicken um zu zeigen, dass wir eigentlich nicht so verschieden denken und dass es gemeinsame Eckpunkte unserer Theorien gibt. Nur so ist ein etwaiger Kompromiss möglich.

An dieser Stelle auch die Frage an die restliche Community: Seht ihr es ebenfalls so wie Will Pears? Vielleicht habe ich ja auch die rosarote Brille auf… :(


Aber um von der Wehrpflicht abzukommen: Was ist mit einer freiwilligen Berufsarmee der Föderation? Auch das wäre denkbar und hebelt das Argument der Pflicht des Wehrdienstes gänzlich aus! Ähnlich wie die Eurokorps in unserer heutigen Zeit gemanaged werden könnte die Andorianische Garde dem Kommando der gemeinschaftlichen Berufsarmee unterstehen – im Krisenfall. Damit hätten die Andorianer ihr Kulturgut bewahrt, ihre Garde zu Repräsentationszwecken bewahrt und um ihre Identität aufrechtzuerhalten, aber auch der Gemeinschaft gedient. Dies nur als Beispiel, wie sich auch dieser Umstand in meine These einpflegen ließe.


Mfg

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