Autor Thema: Die Oberste Direktive (Diskussionen, FF-Anwendungen, etc.)  (Gelesen 48761 mal)

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Visitor5

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Alles richtig, David, aber: Wir sprechen nicht von einer Kultur auf dem Stand der Erde in den 90ern, sondern, Zitat:
Zitat
Dann hätten sie auf einem Gesamtniveau ähnlich dem des 23. Jahrhunderts bereits Androiden, welche dem Soong-Niveau sehr nahe kommen, aber immer noch kein Warp-fähiges Schiff.

Es ist also durchaus möglich, dass deren Sensoren nicht so einfach zu täuschen sind.

Nehmen wir mal ein Szenario. Ein Schiff der Sternenflotte registriert so eine Boje und hört sich die Nachricht an. Der Captain entscheidet, dem Motto der Sternenflotte zu folgen ( .. to boldly go... ) und kommt näher. Sie wird gerufen, und nimmt das Gespräch an. Bei dem Gespräch stellt sich dann heraus, dass die Spezies gar keine Warpfähigkeiten besitzt - was dann?

Der Captain hat im guten Glauben gehandelt...

Gleiches Szenario, anderer Captain: Der Captain geht auf "Tarnmodus", maskiert sein Schiff so gut es geht, wird aber entdeckt, gerufen und davor gewarnt, einen Angriff zu begehen, da man vorgewarnt ist und "alle Möglichkeiten ausschöpfen werde, um den Angriff zu vereiteln". Was dann? Ich denke der Captain wird sich melden, sein Handeln erklären und um Entschuldigung bitten, schließlich kann er diesen Versuch des Eindringens nicht unkommentiert stehen lassen, denn dies könnte in der Tat als Kriegserklärung aufgefasst werden. Auch in dieser Situation könnte sich erst später herausstellen, dass diese Kultur kein Warptriebwerk hat...

Ich denke es gibt viele Möglichkeiten für Tolayon, Oberste Direktive hin oder her. :D

Alexander_Maclean

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Aber das sind schon wieder sehr spezielle szenarien:

Ganz absolut lässt sich ie OD nun mal nicht anwenden, dass haben die serien selber gut gezeigt.
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David

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Bei solch speziellen Dingen ist es in der Tat sehr schwer, zu urteilen.

Ich kann mich da nur schwer reinversetzen.
Ein Captain hat auch immer erfahrene Offiziere und einen Counselor als Ratgeber zur Hand, die ebenso erfahren sind.

Ich selbst möchte mir da jetzt kein Urteil anmaßen, da ich - zugegeben - nie über ein solches Szenario ernsthaft nachgedacht habe.

Im Zweifel würde ich mich jedoch eher strikt an die Direktive halten, als nicht.

Alexander_Maclean

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Ich möchte hier mal einen Punkt zur Sprache bringen, den ich für Diskussion würdig halte

Umgang mit einer rückentwickelten Spezies

Also eine Spezies, wo der technologische Stand mal sehr hoch war, aber bei Kontakt sich raus stellt, das keiner der Leute mehr weiß, wie bestimmte Dinge funktionieren.
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Max

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Interessanter Punkt!

Nun, eigentlich, so würde ich annehmen, ist der Zustand entscheidend, wie er sich beim Kontakt darstellt. Das hieße dann, dass man im Kontakt mit so einer Spezies schon extrem vorsichtig sein müsste, immerhin würde man sie ja leicht beeinflussen, denn früheres Wissen, auf das niemand mehr zugreifen kann, zählt ja in dem Sinne nicht.

Star

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Wie so oft, ist es natürlich eine Frage der Umstände, aber warum verloren gegangenes Wissen nicht zählen soll, verstehe ich nicht. Es ist Teil ihres kulturellen Erbes, und das kann aus den unterschiedlichsten Gründen mal verloren gehen - das muss ja nicht einmal selbstverschuldet sein.

Sagen wir mal, die haben kein Interesse an interstellaren Reisen, wissen aber von anderen Spezies, und fragen die; hey, wir haben hier einen Rosetta-Stein, der Fragen zu unserer Vergangenheit entschlüsseln könnte, eventuell auch zu diesen Maschinen, hier die wir ausgebuddelt haben, könnt ihr uns helfen, den zu übersetzen, dann... glaube ich wirklich nicht, dass die Föderation da ihre Hilfe verweigern würde.
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Kirk

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naja, ist die Situation hatten die Technologie mal und wissen das sie sie hatten, wollen oder können sie aber nicht mehr nutzen, nicht die gleiche wie mit den Baku aus "Der Aufstand"?
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Die hatten aber das Wissen nicht verloren, und sich einfach nur für eine andere Lebensart enschieden (und wollten damit in Ruhe gelasen werden).
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Max

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Wie so oft, ist es natürlich eine Frage der Umstände
Na gut, da hast Du Recht. Man kann nicht alle Situationen, die sich stellen, über einen Kamm scheren; das haben ja auch die Sternenflottencaptains nie getan.

Wie so oft, ist es natürlich eine Frage der Umstände, aber warum verloren gegangenes Wissen nicht zählen soll, verstehe ich nicht. Es ist Teil ihres kulturellen Erbes, und das kann aus den unterschiedlichsten Gründen mal verloren gehen - das muss ja nicht einmal selbstverschuldet sein.
Das ist schon wahr, aber... Die Frage nach dem "Selbstverschulden" ist schon mal heikel, weil sie gleich eine moralische Schablone ansetzt. Oder auch anders herum gedacht, könnte man gerade bei selbstverschuldetem Wissensverlust auch argumentieren, dass die Spezies erstens schon einmal kontaktbereit war und zweitens jetzt erst recht den guten Einfluss der Föderation bräuchte, damit sie nicht wieder in einen Krieg oder what ever abrutscht und stattdessen eine frühe Blüte wiederhergestellt wird.

[EDIT: Da würde ich es für sinnvoller und wertfreier erachten, einfach den Ist-Zustand zu betrachten und sich zu überlegen, was ein Einfluss für die Spezies bedeuten würde; das ist doch die entscheidende Frage, und nicht, was vor langer Zeit geschehen ist]

Natürlich ist altes Wisses ein Teil des kulturellen Erbes und gehört so irgendwie auch zur Identität der Spezies. Ein Problem ist in meinen Augen aber nur dann gegeben, wenn das Wissen verloren gegangen ist, die Spezies also keinen Zugriff darauf hat und es in ihrem Leben keine Rolle mehr spielt. Die Individuen ihrer Zeit spüren von ihrer Vergangenheit dann nichts und die alte Mentalität kann auch nicht wieder kommen: Sehen sie Außerirdische, werden sie nicht plötzlich sagen: "Hey, ja, da war ja was vor 2000 Jahren! So was in der Art wäre für unsere Vorfahren keine extrem große Überraschung gewesen". Nein, für diese Leute muss das Schock sein, der dieselben Konsequenzen haben könnte wie bei einer Spezies, die nie einen hohen technischen Stand entwickelt hatte.

Sagen wir mal, die haben kein Interesse an interstellaren Reisen, wissen aber von anderen Spezies, und fragen die; hey, wir haben hier einen Rosetta-Stein, der Fragen zu unserer Vergangenheit entschlüsseln könnte, eventuell auch zu diesen Maschinen, hier die wir ausgebuddelt haben, könnt ihr uns helfen, den zu übersetzen, dann... glaube ich wirklich nicht, dass die Föderation da ihre Hilfe verweigern würde.
Hier liegt der Fall aber auch wieder ein wenig anders; schon allein deswegen, weil man von anderen Spezies weiß. Ich glaube nicht, dass die Föderation dann, wenn der Kontakt keinen Kulturschock auslösen würde, besonders reserviert wäre. Natürlich würde man nicht gleich alle Technologien weitergeben. Aber Hilfestellung leisten, indem man die Spezies bei ihrer Archäologie unterstützt - das kann ich mir gut vorstellen. Hier sind die Leute aber ihrer eigenen Vergangenheit schon wieder auf die Spur gekommen, ein Kontakt fände also nicht in einem "Informationsvakuum" statt.
« Letzte Änderung: 09.03.15, 21:24 by Max »

Star

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Dass bereits ein Kontakt zu anderen Völkern besteht - oder zumindest das Wissen um sie vorhanden ist - , habe ich jetzt mal als gegeben gesehen. Andernfalls hätte die Sternenflotte wenig Grund, sich einzumischen, wodurch die Frage irgendwo obsolet wird.

Na gut, da hast Du Recht. Man kann nicht alle Situationen, die sich stellen, über einen Kamm scheren; das haben ja auch die Sternenflottencaptains nie getan.

Wäre nicht schlecht, wenn Alex ein paar Infos mehr geben könnte, sonst ist die Fragestellung zu allgemein.

Zitat
Die Frage nach dem "Selbstverschulden" ist schon mal heikel, weil sie gleich eine moralische Schablone ansetzt. Oder auch anders herum gedacht, könnte man gerade bei selbstverschuldetem Wissensverlust auch argumentieren, dass die Spezies erstens schon einmal kontaktbereit war und zweitens jetzt erst recht den guten Einfluss der Föderation bräuchte, damit sie nicht wieder in einen Krieg oder what ever abrutscht und stattdessen eine frühe Blüte wiederhergestellt wird.

Whoa. Wo kommt denn der Krieg her? :D Wissen kann ja auch durch Umweltkatastrophen verloren gehen, unverschuldetes Massensterben, oder sonstige schwierige Phasen. Oder einfach normaler Zivilsationsdrift. Es muss ja nicht immer ein Krieg schuld sein :)
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Tolayon

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Interessant wäre ja mal ein Volk, bei dem der größte Teil nicht mehr weiß, was für Technologie es einstmals hatte, geschweige denn weiß, wie sie funktioniert.
Aber eine kleine Elite kann mit einigen der Hinterlassenschaften immer noch mehr oder weniger gut umgehen und wird von den einfacheren Leuten als "Magier" verehrt und gefürchtet.

Die Frage wäre nun: Hätte die Föderation vielleicht ein Recht, hier einzugreifen, wenn einige oder gar alle dieser "Magier" ihr Wissen missbrauchen, um das einfache Volk in Knechtschaft zu halten?

Kirk

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Die hatten aber das Wissen nicht verloren, und sich einfach nur für eine andere Lebensart enschieden (und wollten damit in Ruhe gelasen werden).

Das schon aber selbst als Picard das raus gefunden hat hat er die Oberste Direktive angeführt. Aber eventuell enthält diese ja auch einen Artikel der besagt das Völker die über Warp Technologie verfügen oder theoretisch verfügen könnten wenn sie wollten nur mit deren Zustimmung mehr als ein Erstkontakt hergestellt werden darf.
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Drake

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Die Frage wäre nun: Hätte die Föderation vielleicht ein Recht, hier einzugreifen, wenn einige oder gar alle dieser "Magier" ihr Wissen missbrauchen, um das einfache Volk in Knechtschaft zu halten?

Rein der obersten Direktive nach eher nicht. Immerhin wurde auf deren Basis schon Hilfe bei planetaren Katastrophen verweigert und gerade in ein politisches System einzugreifen (egal wie verbrecherisch) klingt nach exakt dem Schritt, den die OD verhindern soll. Denn wenn die Föderation dann hier hilft, warum nicht bei jedem Regime in deren Reichweite, das seine Bürger knechtet? Und wie lange würde es dauern, bis der Föderation dann unterstellt würde, Kulturen damit nur in ihrem eigenen Interesse zu beeinflussen?

Das Szenario gäbe aber auf jeden Fall eine interessante Fanfic ab. ;)

EDIT:
Das schon aber selbst als Picard das raus gefunden hat hat er die Oberste Direktive angeführt. Aber eventuell enthält diese ja auch einen Artikel der besagt das Völker die über Warp Technologie verfügen oder theoretisch verfügen könnten wenn sie wollten nur mit deren Zustimmung mehr als ein Erstkontakt hergestellt werden darf.

Dougherty sagte wörtlich "Die oberste Direktive greift hier nicht", was angesichts der Enthüllung dass die Ba'ku ehemals Warpfähig und selbst nur "eingewandert" sind auch plausibel erscheint.
« Letzte Änderung: 09.03.15, 21:47 by Drake »

Kirk

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[...]gerade in ein politisches System einzugreifen (egal wie verbrecherisch) klingt nach exakt dem Schritt, den die OD verhindern soll. [...]

Naja, in dem Fall ist die Föd. schon ein wenig wie die USA heute, nur das sie nicht auf der suche nach Ressourcen ist sondern nach Wissen.
Da hätte ich zwei Beweise, trotz Wahrung des Dominion in DS9 hat man feucht fröhlich weiter Geforscht.
Und dann Janway und ihre Familie die gegen Wissen und einen Weg nach Hause auch mal die OD übern haufen geworfen haben.
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Max

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Dass bereits ein Kontakt zu anderen Völkern besteht - oder zumindest das Wissen um sie vorhanden ist - , habe ich jetzt mal als gegeben gesehen. Andernfalls hätte die Sternenflotte wenig Grund, sich einzumischen, wodurch die Frage irgendwo obsolet wird.
Ja ich hatte das halt so verstanden, dass die Föderation "in Versuchung kommen" könnte, weil sie - wie auch immer! - weiß, dass die Zivilisation früher schon weiter war, sie den Kontakt also ohne Zögern herstellen hätte können, hätte sie nur ein paar Jahrhunderte früher vor Ort sein können.

Wäre nicht schlecht, wenn Alex ein paar Infos mehr geben könnte, sonst ist die Fragestellung zu allgemein.
Ja, wäre wirklich nicht schlecht ;)

Whoa. Wo kommt denn der Krieg her? :D Wissen kann ja auch durch Umweltkatastrophen verloren gehen, unverschuldetes Massensterben, oder sonstige schwierige Phasen. Oder einfach normaler Zivilsationsdrift. Es muss ja nicht immer ein Krieg schuld sein :)
Der Krieg war jetzt spontan halt dann doch der nächstliegende Grund für einen Verlust von Wissen - wohlgemerkt einen selbstverschuldeten Verlust. Einen Zivilisationsdrift, der bedeutende technische Grundlagen "verschüttet", würde ich gerne in einer Geschichte beschrieben sehen. Vielleicht würde das ein kleinwenig wie in Lems "Eden" funktionieren.

Interessant wäre ja mal ein Volk, bei dem der größte Teil nicht mehr weiß, was für Technologie es einstmals hatte, geschweige denn weiß, wie sie funktioniert.
Aber eine kleine Elite kann mit einigen der Hinterlassenschaften immer noch mehr oder weniger gut umgehen und wird von den einfacheren Leuten als "Magier" verehrt und gefürchtet.

Die Frage wäre nun: Hätte die Föderation vielleicht ein Recht, hier einzugreifen, wenn einige oder gar alle dieser "Magier" ihr Wissen missbrauchen, um das einfache Volk in Knechtschaft zu halten?
Ich sehe das so wie Drake: Dann wäre die Sternenflotte schnell eine "All-Polizei", die nach ihrem eigenen Maßstab von Gut und Böse ihr eigenens Ordnungssystem schafft.

 

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