Autor Thema: Die Oberste Direktive (Diskussionen, FF-Anwendungen, etc.)  (Gelesen 48665 mal)

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Drake

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Naja, in dem Fall ist die Föd. schon ein wenig wie die USA heute, nur das sie nicht auf der suche nach Ressourcen ist sondern nach Wissen.

Naja, gerade dieses "kulturelle Sendungsbewusstsein" der modernen USA soll doch von der OD eigentlich verhindert werden, so dass "junge" Kulturen nicht beeinflusst werden, bis sie von sich aus Kontakt herstellen.

Und dann Janway und ihre Familie die gegen Wissen und einen Weg nach Hause auch mal die OD übern haufen geworfen haben.

Janeway und Co. waren aber auch in einer Extremsituation und mussten sich auch nicht unmittelbar für eventuelle Verletzungen der OD zu rechtfertigen, anders als z.B. Picard, der dafür ja schon durch die Mangel gedreht wurde.

Alexander_Maclean

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Das sind schon paar interessante Antworten dabei.

Ich wollte aber auch eher allgemein fragen. Auch wenn es ein spezielles Szenario gibt.
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Visitor5

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Die Oberste Direktive zieht auch auf einen anderen Punkt ab, nämlich: Es darf Kontakt nur mit Kulturen hergestellt werden die wissen, dass sie nicht alleine im Universum sind (TNG - Erster Kontakt).

Ich könnte mir durchaus auch ein Szenario vorstellen, in dem die Spezies zwar selbst kein Warptriebwerk bauen kann (vielleicht aufgrund von Ressourcenmangel), aber dennoch fortgeschritten - und aufgeklärt - ist.

Kirk

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Da wäre dann das interessante Szenario möglich das ein Volk den Warpantrieb nicht selber entwickelt hat sondern von einem anderen Volk erworben hat. Wie sieht es dann aus.
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Visitor5

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Du sprichst von den Ferengi.  ;)
Laut Nog haben sie diese Technologie gekauft. ("DS9 - Kleine, grüne Männchen" (S4E07))

Kirk

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Auch ja, aber des erwerben in meinem Beitrag oben Schließt auch das finden ein. Fallbeispiel: Apollo 11 findet beim umkreisen des Mondes auf der Rückseite eben diesen ein Warpschiff. Hätte dann (mal die Zeitlichen Probleme und die Tatsache das die Erde der "Hauptplanet"der Föderation ist bei seite) die OD bei einem Kontakt gegriffen oder nicht?
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Astrid

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Wer einen Warpantrieb hat wird von sich aus seine Umgebung erforschen.
Da kann die oberste Direktive nicht mehr greifen, es sei denn man unterbindet dass die den gefundenen Antrieb einsetzten.
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Star

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Die Sache mit dem Warpantrieb ist dennoch kein Absolutum - oder sollte es nicht sein, denn auch, wenn diese Entwicklungsschwelle erreicht ist, hört die oberste Direktive nicht notwendigerweise auf zu greifen. Bei ihr geht es ja um mehr. Sie ist nicht nur eine Regel die außerirdischen Völkern weiterhin Autonomie und Eigenbestimmung garantiert, und somit vor Fremdeinwirkung durch die Föderation schützt, sondern auch ein Schutz der Föderation vor sich selbst.

Es ist schnell passiert, dass man andere, nicht so weit entwickelte Völker als „niedriger“ ansieht, als so eine Art „Kinder“, die man erziehen oder lenken oder gar vor sich selbst schützen muss. Das ist genau das, was imperialistische Länder wie das britische Imperium über Indien, Afrika, Amerika, usw dachten, als sie ihre Missionare losschickten, um den Einheimischen die gute alte Zivilisation nahe zu bringen – was bedeutete, ihre Art des Lebens zu  zerstören, eine Art, die man für weniger Wert erklärte, was eben auch zur Folge hatte, dass man jenen Einheimischen fortan das Recht auf Selbstbestimmung raubte. Und das ging selten gut.

Das Problem war dabei nicht der Kulturschock selbst. Ist nicht so, als wären die zu primitiv oder fragil gewesen, das Wissen zu verarbeiten, das man ihnen brachte. Das Problem war, dass Außenstehende meinten, bestimmen zu können, was für sie gut ist, und was nicht. Dabei ist es unbestreitbar besser, wenn man es jemandem erlaubt, gewisse Errungenschaften... nun ja, eben selbst zu erreichen, denn durch die dafür notwendige Disziplin kommt für gewöhnlich auch das nötige Verantwortungsbewusstsein einher. Zu dem Zeitpunkt, wo jemand nach jahrelangem, schweißtreibendem Training schließlich den schwarzen Gürtel erreicht, wird er auch die Reife erlangt haben, zu wissen, wie er diese Macht zu gebrauchen hat. Er wird sie in der Regel nicht unvernünftig anwenden.

Sowie die Föderation ihren Einfluss nicht unvernünftig einsetzen will. Bei der OD geht es darum, zu erkennen, dass man trotz technischem oder kulturellem Schnickschnak nicht notwendigerweise überlegen ist, nur anders – dass fremde Völker ihre eigene Kultur und ihre eigenen Bedürfnisse besser verstehen, als die Föderation es je könnte, wodurch sie in keiner Position ist, anderen irgendetwas zu diktieren, auch nicht zu sagen, welche Veränderungen ihnen jetzt schaden könnten oder nicht. Die müssen selbst bestimmen wie sie sich entwickeln.

Die OD ist somit ein Schutzmechanismus, der davor mahnt, andere als  niedriger anzusehen, nur weil sie hier oder dort technologisch hinter einem selbst zurück sind (oder weil es einem in den Kram passt). Und es ist eben nicht so, als sei diese Einstellung plötzlich obsolet, nur weil man es mit jemandem zu tun hat, der auch den Warpantrieb kennt. Zurückhaltung ist immer geboten. Die Souveränität anderer und das Recht auf Selbstbestimmung muss garantiert bleiben, ob mit oder ohne Warpantrieb.

Deshalb glaube ich aber auch nicht, dass sich die Föderation anderen, wenn die von sich aus den (einheitlichen) Wunsch äußern, mehr über ihre Vergangenheit zu erfahren, verweigern würde. Man würde dieses Volk sicher durch den Entdeckungsprozess führen, Beratung anbieten, und dann beiseite treten, und diese Leute selbst entscheiden lassen, was sie jetzt damit machen.
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Visitor5

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:agree

Das ist ein sehr interessanter Ansatz, die OD als zweischneidiges Schwert zu betrachten, als Schutz in beide Richtungen! Hm, das ist ein äußerst interessanter Gedanke... 

Max

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Da wäre dann das interessante Szenario möglich das ein Volk den Warpantrieb nicht selber entwickelt hat sondern von einem anderen Volk erworben hat. Wie sieht es dann aus.
In diesem Fall hatte das Volk ganz offensichtlich schon Kontakt mit Außerirdischen, also wo läge da dann noch das Problem? Ich denke, dann würde die Föderation auch den Kontakt aufnehmen, ohne groß zu zweifeln.
Eins kommt ja auch hinzu: Kontakt ist nicht gleich Kontakt; ich meine das in dem Sinne, dass die Föderation immer noch diplomatische, wissenschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Beziehungen zu einem Volk unterhalten kann, ohne dabei die fremde Zivilisation gleich auf den Kopf zu stellen, also ein neues politisches System zu installieren oder den technischen Stand Hunderte von Jahren in eine zukünftige Entwicklungsstufe zu katapultieren.

Ansonsten sehe ich das wie Star in seinem Kommentar vom frühen Nachmittag.

Tolayon

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Hinsichtlich dem "Finden" eines Warpantriebs aus anderer Quelle als eigener Produktion könnte man auch noch eine verschärftere Variante ins Auge fassen:

Ein Volk, das gerade einmal dabei ist, sich in die theoretischen Grundlagen des Warpflugs einzuarbeiten, findet auf einmal in seinem Sternensystem ein Schiff mit Slipstream-Antrieb oder Vergleichbarem. Wenn sie es nun schaffen würden, diesen Antrieb in Gang zu kriegen, würden sie gewissermaßen den zweiten oder gar dritten Schritt vor dem ersten gehen.
Vorausgesetzt, die Sternenflotte könnte sie dann überhaupt einholen (mit entsprechend ausgestatteten eigenen Schiffen eigentlich kein Problem), könnte sich daraus eine interessante Geschichte ergeben.

Und um jetzt wieder den Bogen zum eigentlichen Teil-Thema zurückzuschlagen:
Das besagte Slipstream-Schiff könnte möglicherweise sogar von den Vorfahren desselben Volks gebaut worden sein, dass es findet, die alte, fortgeschrittene Technologie aber vollkommen vergessen hat.

David

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Hallo Freunde.
Ich mache gerade ein Gedankenspiel mit einer kurzen Szene und würde gern wissen, wie ein Sternenflottenoffizier reagieren sollte und könnte eure Meinungen gebrauchen.

Stellt euch folgende Situation vor:

Ihr seid ein Offizier der Sternenflotte (Rang egal) und seit auf einer fremden Welt in Kontakt mit einem Mitglied eines euch praktisch unbekannten Volkes.
Dank eures Universalübersetzers habt ihr es geschafft, die Sprachbarriere zu überwinden (also nach und nach die Sprache ausgetauscht, damit der Übersetzer eine Sprachmatrix geschaffen hat, damit ihr euch einander versteht).

Dieses Volk scheint womöglich eine Präwarp-Zivilisation zu sein, aber euer gegenüber deutet an, dass er Aliens kennt und ihm auch klar ist, dass er mit einem Alien spricht.
Auch wenn für euch die Oberste Direktive gilt:

Ihr seid in einer recht,... misslichen Lage und könntet die Hilfe des Fremden gebrauchen.

Der/die Fremde ist sich also im klaren, dass ihr ein Alien seid und demzufolge aus dem Weltraum und nicht von seiner Welt stammt.
Womöglich lässt sich also folgern, dass sein/ihr Volk schon Kontakte mit anderen Aliens hatte.

Um das gerade wachsende Vertrauen nicht zu gefährden, überlegt ihr nun, ob ihr seine/ihre Frage entweder wahrheitsgemäß beantworten sollt oder nicht.

Ihr habt also nun vier Optionen, doch wählt mit Bedacht:
1. ihr bestätigt seine/ihre Frage, in der Hoffnung, dass er/sie mit dieser Tatsache klar kommt und, dass eure Ehrlichkeit weiteres Vertrauen schafft - denn ihr wollt dieser Person nicht schaden und könntet noch länger mit ihm/ihr auf Zusammenarbeit angewiesen sein.
2. ihr denkt euch eine - nach seinem/ihren vermuteten "Entwicklungsstand" passende - anderweitige Erklärung aus, mit der ihr die Frage weder beantwortet, noch komplett verschweigt.
3. ihr entscheidet euch, strikt der Direktive zu folgen, müsst dazu euren neuen "potenziellen Freund" belügen und erfindet eine passende Ausrede, welche auch die äußerlichen, physischen Unterschiede zwischen euch beiden erklärt.
4. ihr beantwortet die Frage mit einer Gegenfrage: "Was glauben Sie? Haben sie jemals etwa ein Alien gesehen oder glauben sie wirklich, dass es so was gibt?

Anmerkung: Die vierte Antwort sollte natürlich viel neutraler formuliert werden, um eurem Gegenüber keinen Anhaltspunkt zu geben, ob seine Annahme wirklich richtig oder falsch ist  (Tut mir leid, es ist schon sehr spät und mir fällt da kein passender Satz ein - aber ich denke, ihr wisst was ich meine).

So, versetzt euch also in die Lage von Picard, Sisko, Spock oder welchem Sternenflottenoffizier auch immer.
Aber bedenkt bei eurer Wahl bitte folgendes:
Euer verhalten geht nicht ins Extreme - weder "Revolverheld Kirk", noch "Vulkanier."
Betrachtet die Lage genau und überlegt euch gut, welche möglichen Konsequenzen jede Antwort haben könnte und wie ihr euch verhalten würdet, wäre dies nicht eine Situation auf einer Raumstation irgendwo im All, sondern vielleicht sogar ein Verhaltenstest an der Sternenflottenakademie und ihr seid Kadetten, die diesen Test meistern müssen.

(Letzteres wäre vielleicht das beste Beispiel zu Wahlentscheidung, aber das fiel mir erst gerade eben noch ein).

Also denkt daran, dass ein Fehler schlimmstenfalls in einer Katastrophe enden kann und ob es entweder klüger ist, mit der Wahrheit zu spielen.
Oder ist es besser bei der vollen Wahrheit zu bleiben oder doch vielleicht der goldene Mittelweg.

Und nicht vergessen: Vielleicht könnt ihr die Hilfe eures gegenüber in Kürze gebrauchen, also wählt eure Entscheidung wohlüberlegt und im Sinne der Direktive der Sternenflotte - die ja nicht für jede Erstkontaktsituation eine klare Regel gibt.
Diverse Star Trek Folgen haben bewiesen, dass es auch für Offiziere der Flotte nicht immer nur einen einzig richtigen Weg gibt.

Ich bin sehr gespannt, für was ihr euch entscheidet und wie ihr eure Wahl begründet.
Denn dass könnte auch mir bei der Lösung eines kleinen Problems sehr helfen.

Ich hoffe, ihr beteiligt euch Rege, aber bitte mit einer Begründung, die eure Entscheidung verdeutlicht.
Denn ein "Option 1 - weil ich's cool finde" oder "Option 2 - mir fiel nix besseres ein" - oder "Option 3 - ich hab gewürfelt" hilft mir nicht.

Danke, lasst glühen und vielleicht konnte ich zu einem netten kleinen Denkspiel anregen, bezüglich der Obersten Direktive, das Nachahmer findet und uns allen im Optimum neue Sichtweisen in der Anwendung der Direktive durch unsere - respektive - eure Serien/FF-Helden schafft.

Also, wer sich beteiligt: Bitte ernsthaft - sonst habe ich mit Zitronen gehandelt.
 :haben

Dahkur

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Ich würde Option 1 wählen. Mein Gegenüber erwähnt ja bereits, dass es weiß, dass es nicht alleine im All ist, und dass es nach dieser Aussage wahrscheinlich auch schon Aliens getroffen hat. Den Gesprächspartner da noch zu belügen, empfände ich als einen recht großen Vertrauensbruch.
Das Zugeständnis, dass ich ebenfalls nicht von hier bin, entbindet mich auch von einem Lügenkonstrukt, über das ich im Weiteren wegen wahrscheinlicher Unkenntnis der Planetenumgebung ohnehin irgendwann stolpern würde.
Mein Eingeständnis vermittelt meinem Gegenüber keine neuen Kenntnisse, die es zuvor nicht bereits gehabt hatte, ändert also streng genommen nichts am vorhandenen Zustand seiner Entwicklung.
(alle weiteren Fragen müssen dann natürlich mit dem Hinweis "das darf ich nicht sagen, um eine Einmischung zu verhindern ..." etc. abgewehrt werden)

Überarbeitest Du gerade "Opferung"?
"I am the sum of my art, therein lies my life." (Duncan Regehr/"A Dragon's Eye")

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Max

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Ich sehe das so wie Dahkur.
Dass der Einheimische schon weiß, dass es Wesen auf anderen Welten (gut, zumindest auf einer anderen Welt ;) Aber es geht ja um den Paradigmenwechsel weg von "Allein im All") gibt, entlastet mich ja in dieser Situation.
Wiederum: Die Oberster Direktive ist ja kein allgemeines Kontaktverbot, sie soll nur vor einer Einflussnahme schützen. Der Einheimische darf in der von Dir geschilderten Siutation also meiner Ansicht nach natürlich wissen, wer ich bin und es spricht auch nichts dagegen, wenn er - etwa durch Nachfragen seinerseits - in für ihn verständlichen Worten erfährt, dass die Welt, aus der ich komme, technologisch überlegen ist. Zu der Aufrichtigkeit, die ein Sternenflottenoffizier hier mMn an den Tag legen würde, gehört dann wohl auch, Grenzen klar zu benennen.
Wovon ich denke, dass man sich nicht leiten dürften: Die Frage, ob die eigene Vorgehensweise für einen selbst nützlich ist. Aus Kalkül lügen, weil einem das in einer späteren Situation vielleicht Vorteile verschafft, wäre für einen Sternenflottenoffizier sicherlich... extrem uncool ;) :D
Ich denke, es gibt schon ein paar ST-Folgen, die solche Situtationen eindrücklich beschrieben haben.
« Letzte Änderung: 02.05.15, 11:20 by Max »

David

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@Dahkur & Max:

Das sind sehr interessante und auch gut durchdachte Erklärungen.
Ich denke ihr habt da absolut nachvollziehbare Überlegungen gemacht.

Wenn ich euch also richtig verstehe, wäre eure Entscheidungslage dann richtig, solange die Person (Starfleet) nicht von sich aus dieses Thema aufgreift, sondern so lange wartet, bis der Gegenüber (Fremde) die Frage selbst stellt.

Ich schätze, ich selbst würde wie folgt handeln:

Bei den ersten Fragen würde ich vielleicht noch ein wenig hinter dem Berg halten, mit eigenen Fragen (z.B. "Glauben Sie an so etwas") versuchen, herauszufinden, ob da nicht nur die Neugierde und/oder Fantasie bei meinem Gegenüber am Werk ist.
Dadurch könnte ich herausfinden, ob die Person vielleicht in ihrer zweiten Antwort mehr Informationen preis gibt, z.B. "Ja klar. Ich hatte schon mal eine solche Begegnung, als Fremde meine Welt besuchten")

Denn dann kann ich zumindest einschätzen, dass mein Gegenüber diese Situation nicht gänzlich unbekannt ist.
Um mal frei nach T'Pol zu zitieren: "Wenn man davon ausgehen kann, dass sie schon anderen Fremden begegnet sind, ist das Risiko, die Wahrheit zu offenbaren, akzeptabel."

Also ich denke, wir liegen hier sogar auf einer Wellenlänge, wobei ich allerdings nicht sofort mit der Wahrheit herausplatzen würde.
Ich würde es also zunächst "andeuten", um herauszufinden, ob die Person damit klar kommt oder sogar zugibt, bereits Aliens begegnet zu sein (ob das nun stimmt oder nicht, ist dann zwar relativ, aber ich kann zumindest das Risiko ein wenig besser einschätzen).
Letztlich, würde ich dann jedoch handeln, wie ihr auch, da die biologischen Unterschiede ja kaum anders zu erklären wären, wobei ich dann auch den Weg gehen würde, weitere Fragen dann höflich zu umgehen, um nicht noch mehr Informationen Preis geben zu müssen.

Da stimme ich Dahkur also ebenfalls zu.

@Dahkur:
Ich spiele zumindest mit dem Gedanken "Opferung" in einer letzten Überarbeitung "komplett rundzuschleifen", alle Fehler auszubessern und ein paar neue Ideen einzufügen.

Allerdings weis ich noch nicht, ob ich es wirklich tun möchte.

Es gibt einige Szenen, die mir nicht wirklich gefallen und besonders der erste große Abschnitt (vom Anfang bis zum Kontakt mit den Einwohnern) erscheint mir beim Lesen einfach zu hastig erzählt.
Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich noch mal daran herumfeilen möchte, denn immerhin müsse ich dann das Buch auch - logi - bei epubli ein weiteres mal für gut 20-25 € neu drucken lassen.

Vielleicht, vielleicht aber auch nicht.

=A=

BTT:
Das Spiel ist natürlich nicht beendet.
Gern können auch alle Anderen ihre Sicht-/Handlungsweise präsentieren.
Vielleicht hat einer von euch ja auch noch einen ganz anderen "Lösungsansatz", den ihr durch überlegen oder Zufall ganz allein herausgefunden habt ;)

Wie Max und Dahkur gut erkannt haben, scheint die Direktive zwar einige klare Regeln im Kontakt mit Präwarp-Gesellschaften festzulegen (also eigentlich gar keine Einmischung und keinen direkten Kontakt - wobei eine "heimliche Beobachtung" sehr wohl erlaubt ist), aber sie scheint IMO wirklich nur ein "Leitfaden" zu sein und kein "eindeutiges Gesetz".

Fassen wir bis hier mal kurz zusammen:

1. Die Oberste Direktive verbietet prinzipiell die Einmischung in die natürliche Entwicklung einer anderen Kultur, insbesondere "weniger weit entwickelten" - sei es zum (persönlich empfundenen) Guten oder Schlechten
2. Sie verbietet ebenfalls, sich in die inneren Angelegenheiten einer Kultur einzumischen, wobei hier kein Unterschied zwischen "Prä-Warp"- und "Raumfahrender-Gesellschaft" gemacht wird
3. Eine "heimliche Beobachtung", z.B. zu Studienzwecken scheint eindeutig gestattet zu sein, so lange man nicht entdeckt wird (siehe "Star Trek - Der Aufstand")

Kommt es zu einem Kontakt:
1. die eigene Identität
1.1. sie zumindest nicht sofort preisgeben
1.2. wenn nicht möglich, dann nur das Allernötigste (warum leugnen, wenn es deutliche äußerliche Unterschiede gibt?)
2. Technologie
2.1. diese ist - so weit es irgend geht - zu verbergen
2.2. zu vernichten
2.3. an einem sicheren Ort zu deponieren
Anmerkung: Die Vulkanier es 20. Jahrhunderts hielten es so ("besser die Aliens leben mit einem Geheimnis, als dass wir ihnen unsere Technologie zeigen")
3. Gesellschaft
3.1. grundsätzlich gilt das uralte Prinzip - man ist zu Gast - passt sich also, soweit irgend möglich an
3.1.1. wobei man nach Möglichkeit natürlich sich aus allzu wichtigen Dingen heraushält, soll heißen
3.1.1.1. möglicherweise neue Erfindungen oder Entdeckungen
3.1.1.2. wichtige, gesellschaftliche Ereignisse (Demonstrationen, Wahlen, was auch immer)
3.1.1.3. größere "Konflikte" (also nicht gleich ein Krieg, aber ich denke, einen Taschendiebstahl dürfte man wohl vereiteln)

(Das entwickelt sich von einem Planspiel zu einem Essay ;) )
Aber gut.
Es wird auch Zeit, dass wir die Direktive vielleicht mal - anhand von allen bekannten Fakten - unter Zuhilfenahme von Diskussionen und Einschätzungen, wie hier gerade geschehen, genauer beleuchten und ausformulieren.

Das wird uns in Zukunft sicher helfen, wann immer wir das Thema allein oder hier im Forum erneut behandeln.

Ich finde, wir haben wir schon mit nur wenigen Postings begonnen, endlich der Direktive etwas mehr Hand und Fuß zu geben.
Aber am Ende sind wir noch lange nicht.
Es gibt ja auch noch viele Situationen, in denen es "Präzedenzfälle" geben kann (ich erinnere nur mal an die beiden Ferengi in "Voyager")

Zögert also nicht, wie Max, Dahkur und meine Wenigkeit, weitere Überlegungen anzustellen oder gar eigene Szenarien hier vorzustellen, die wir gemeinsam lösen können.
Denn IMO denke ich, kann man es mit der Obersten Direktive vor allem so halten, wie es der Universalübersetzer tut:

Je mehr Daten er sammelt, desto besser ist die Qualität seiner Datenbank und desto besser ist die Qualität der bereitgestellten Übersetzung.
Und ja - genau das Thema "Universalübersetzer" habe ich in der Überarbeitung auch schon eingebaut und ich denke, es ist mir recht gut gelungen ;)

So, muss jetzt wieder zur Arbeit.

Diskutiert gerne weiter und entwickelt vielleicht auch neue Situationen und "Planspiele".
Mal sehen, ob wir "als Kadetten der Sternenflotte", den Kurs "Die Oberste Direktive" bestehen werden ;)
« Letzte Änderung: 02.05.15, 12:05 by David »

 

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