Forum > Allgemein
Die Oberste Direktive (Diskussionen, FF-Anwendungen, etc.)
Star:
--- Zitat ---Original von Max
Problematischer wird es doch aber, wenn man Bedrohungen anspricht, die mit Begriffen wie \"Schicksal\" beschrieben werden könnte:
Katastrophen wie Asteroiden, die Planetenbahnen kreuzen... solche Gefahren werden doch von der Sternenflotte nach Möglichkeit aus dem Weg geräumt, nicht wahr?...
--- Ende Zitat ---
Ja, aber auch nur, wenn die entsprechende Planetenregierung weit genug entwickelt ist, um die Sternenflotte um Hilfe zu bitten, oder? Die Frage habe ich ja schon einmal in meinem Enterprise-Comic \"Jene in Not\" angesprochen. Was, wenn jemand die Dinosaurier vor dem Einschlag des Kometen bewahrt hätte. (Ich weiß, es gibt absolut keine Beweise dass der Einschlag alleine für deren Aussterben und für den Siegeszug der Säugetiere verantwortlich ist, aber... ihr wisst, was ich meine ;))
Letztendlich ist die oberste Direktive wohl eher ein wichtiger Leitfaden, denn eine absolute Regel - immerhin ist sie nicht völlig durchführbar. Schon die Erforschung des Weltraums selbst verstößt gegen den Wunsch, der Nichteinmischung und Nichtveränderung. Was man erforscht, verändert man auch. Der Schaden kann (und wird dank der obersten Direktive) zwar gering gehalten, aber man wird Dinge immer verändern und beeinflussen, ob gewollt, oder nicht. Deswegen wird es den Captains sicher auch öfter mal verziehen, wenn sie aufgrund ihrer starken Moral oder weil die Drehbuchautoren sonst halt keine spannende Geschichte hätten erzählen können, die Direktive brech... öh... biegen.
Tolayon:
In der TOS-Folge \"Der Obelisk\" will die Enterprise einen Asteroiden ablenken, der auf einen Planeten zusteuert auf dem sich Nachfahren amerikanischer Indianer befinden. Diese Maßnahme schlägt fehl, es gelingt jedoch in letzter Minute, die vor langer Zeit von Außeridischen installierte Abwehr-Anlage im Obelisken zu aktivieren.
So wie ich die Folge verstanden hatte, hätte die Enterprise sich im Grunde genommen zwar nicht einmischen brauchen, aber als Kirk mit Gedächtnisverlust unter den Indianern lebte, wurde auch erwähnt dass der Medizinmann des Stammes nicht mehr von seinem Vater in die Bedienung der Asteroiden-Abwehranlage eingeweiht werden konnte. Es war letzten Endes Spock, der die Hieroglyphen entziffert hat und somit den Planeten vor seinem Untergang bewahren konnte.
Hätte man die Oberste Direktive aber in diesem Fall trotzdem so streng auslegen sollen, dass man die Indianer notfalls zum Tode verurteilt hätte?
Immerhin haben die Außerirdischen, welche die Indianer (ursprünglich immerhin Erdenbewohner) einst auf dem Planeten angesiedelt haben auch den Obelisken installiert. Dazu kommt noch, dass diese Außerirdischen im Glauben der Indianer als Götter verankert waren und sie im Rahmen ihrer einfachen Lebensweise durchaus wussten, dass der Obelisk sie vor Unheil bewahren kann. Daher haben sie Kirk, den sie für einen dieser Götter hielten auch direkt gebeten ihnen zu helfen, zumal sie die nahende Katastrophe von sich aus geahnt haben.
Max:
--- Zitat ---Original von Star
Die Frage habe ich ja schon einmal in meinem Enterprise-Comic \"Jene in Not\" angesprochen.
--- Ende Zitat ---
Na an den Comic kann ich mich natürlich noch erinnern - inhaltlich und zeichnerisch super :)
--- Zitat ---Original von Star
Ja, aber auch nur, wenn die entsprechende Planetenregierung weit genug entwickelt ist, um die Sternenflotte um Hilfe zu bitten, oder?
--- Ende Zitat ---
Ja das ist halt die Frage.
Bei TOS hätte ich aus der Erinnerung die auch von Tolayon angesprochene Folge in die Richtung gedeutet, dass man den Asteroideneinschlag auch ohne Hilfegesuch verhindern wollte.
Das würde natürlich noch ein ziemlich schlechtes Licht auf die Sternenflotten-Ethik werfen, schließlich könnte man fast annehmen, es gäbe eine Art Zivilisations-Chauvinismus geben: Gibt es etwas Menschenähnliches, eine Form von (vertrauter) Gesellschaft, dann hilft man, gibt es nur eine \"Fauna\" nicht?
Freilich kann man auch sagen, bewohnte Planeten stehen eher im Fokus der Aufmerksamkeit und für viele Welten, auf denen es nur \"einfaches Leben\" gibt, hat man schlicht kein (großes) Interesse und ist, in der Folge, auch nicht besonders hellhörig, wenn Asteroiden in solchen Sternensystemen herumgeistern. A la: Keine Sonde zur Beobachtung des Völkchen, kein Überblick über Gefährdungspotenziale?...
Wer weiß...
Visitor5:
Hm... okay... das ist eure Betrachtungsweise... :D
Ich möchte euch nun aber auch mal den anderen Blickwinkel vorstellen!
Nehmen wir mal an, die Sternenflotte wäre in der Lage zu helfen, wem auch immer, wobei auch immer, wo auch immer - ist sie dann auch dazu verpflichtet? Ist es nicht gerade brutal, sadistisch und verantwortungslos zuzuschauen, wie Spezies und Kulturen untergehen?
Nehmen wir weiter an - und ich formuliere es diesmal wirklich provokativ - auf dem Mars gäbe es eine zweite \"Erde\": Adolf Hitler_2 würde dort ebenfalls anfangen die Juden vergasen zu lassen.
Laut oberster Direktive müsste die Sternenflotte zuschauen und aufs Beste hoffen - Die Frage ist nur: Könnte die Menschheit das? Und bedenkt: Hätte die Menschheit dies während des Zweiten Weltkrieges gekonnt, wäre er vielleicht anders ausgegangen! Erst durch Mitgefühl und der Bereitschaft ganzer Staaten, sich mit Schweiß und eigenem Blut einzumischen, konnte dieser Irrweg beendet werden!
Solche Erlebnisse führten zu der Erkenntnis, dass Menschen, die solche Grausamkeiten dulden nicht besser sind als solche, die sie ausführen. Es gibt ein Zitat zu diesem Umstand, aber mir fällt momentan weder der genaue Wortlaut, noch der Urheber dieses Zitat selbst ein.
Gerade das Mitgefühl ist ein existentielles Standbein dessen, was wir unter \"Menschlichkeit\" und \"Humanität\" zusammenfassen.
( Kleines Edit, der \"Kirsche auf dem Sahnehäubchen\" wegen: )
Verlieren wir durch die Oberste Direktive damit nicht unser kostbarstes Gut, das, was uns zum \"Menschen\" macht?
Alexander_Maclean:
Von der Argumentation ist dies logisch.
jedoch gibt es auch die andere Seite. Es gibt genügend Beispiele auch bei ENT, wo sich die NX Crew einmischt mit katastrophalen Folgen.
Von daher hat die Oberste Direktive irgendwo sinn, ist aber wohl die am heftigsten diskutierte Vorschrift der sternenflotte.
Hinzukommt: Menschen sind nicht die einzigen angehörigen der Sternenflotte. Es gibt ja auch vulkaniern und die haben schon wesentlich länger eine solche Nichteinmischungsregel.
btw: Es gab eine TOS Folge namens \"Schablonen der Gewalt\" die genau das von dir beschriebene Szenario dratsellt. damasl ahben sich auch Kikr und Spock eingemsicht.
http://de.memory-alpha.org/wiki/Schablonen_der_Gewalt
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete