Autor Thema: Sonden der Sternenflotte - Wegwerfware?  (Gelesen 10949 mal)

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David

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Sonden der Sternenflotte - Wegwerfware?
« am: 10.08.10, 12:10 »
Ich bin bei meinem aktuellen Roman dabei, über die ersten Erkundungen eines Planeten zu schreiben und da hat sich mir folgende Frage gestellt.

Die Sternenflotte benutzt ja Sonden verschiedener Typen, die von den Torpedokatapulten gestartet werden.

Was passiert eigentlich mit denen, wenn sie ihre Aufgabe erfüllt haben?

Holt man sie zum Schiff zurück, um sie dann wiederzuverwerten?
Oder lässt man sie einfach im Raum treiben oder gar kontrolliert in einen Stern stürzen?

Darauf wurde in den Serien eigentlich nie konkret eingegangen.

Und ich kann mich an keine Episode erinnern, in der eine abgefeuerte Sonde wieder zurück an Bord kam, um dann untersucht, demontiert oder sonst was zu werden.

=A=

Ich finde, dass die Sternenflotte in dieser Hinsicht doch ziemlich verschwenderisch mit ihren Ressourcen umgeht, sollten die Sonden nach Abschluss ihrer Aufgabe nicht zurück an Bord geholt werden.

Findet ihr das nicht auch?

=A=

Zu einer anderen Frage, die ich mir auch schon seit längerem Stelle:

Es gibt ja verschiedene Typen von Sonden.
Die modernsten scheinen ja umgebaute Torpedohüllen als \"Reisemodul\" zu verwenden.
Warum nutzt die Sternenflotte eigentlich noch immer verschiedene Typen von Sonden, anstatt immer ihre modernen Klasse-9 Sonden zu verwenden?

Ich meine, die sollten doch alles das können, was auch eine Sonde der Klasse 3, 5 oder 8 kann oder?

Wenn die Technik im 24. Jahrhundert so anpassungsfähig ist, wie man es immer wieder gesehen hat, dann reicht doch ein \"Arsenal\" von Klasse-9 Sonden, die dann entsprechend modifiziert werden können.

Das würde doch im Lager auf Schiffen ungeheuer viel Platz sparen.

=A=

Wie denkt über diese Fragen?
Und speziell natürlich zur Hauptfrage des Threads?

Alexander_Maclean

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Sonden der Sternenflotte - Wegwerfware?
« Antwort #1 am: 10.08.10, 12:24 »
Zum Thema \"Sonden habe ich bei MA:DE nix gefunden, aber in der englischen Version war das ganz erhellender.

http://memory-alpha.org/wiki/Probe

Ich denke schon, dass Sonden ein \"Verbrauchsgegenstand\" wie Torpedos sind. sprich sie werden einmal abgefeuert und dann gehen sie ihrer aufgabe nach. Weil siew erden ja häufig losgeschickt wenn ein raumschiff oder auch ein außenteam nicht weiter vordringen kann, weil es zu gefährlich ist.

Auch die vielen sondenarten machen sinn.

Zum eienn halte ich es durchaus besser eine sonde speziell für ihre aufgaben anzupassen. ich meine eine Sonde die du auf ein schwarzes Loch losschickst kannst du nicht für einen Überflug über eine Klasse O Welt.

Außerdem werden Sonden spontan losgeschickt.

Eien Dialog wie:

\"Captain an Sondenraum. Feuern sie zwei Sonden für die Untersuchung eines Planten der Y - Klasse ab.\"
\"Geht grad nicht Captain. wir haben sie für solare Messungen eingestellt. Das umrüsten dauert etwa zwei stunden.\"

Kann ich mir einfach nicht vorstellen.
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David

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Sonden der Sternenflotte - Wegwerfware?
« Antwort #2 am: 10.08.10, 12:27 »
Hm, macht Sinn.

Zumindest die Frage nach den verschiedenen Typen.

Aber sinnvoll wäre es natürlich schon, wenn man sie \"recyclen\" könnte - würde Material sparen und man tut das für die Umwelt.  :D  :D

Visitor5

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Sonden der Sternenflotte - Wegwerfware?
« Antwort #3 am: 10.08.10, 12:42 »
Eine interessante Frage. Ich formuliere sie mal allgemeiner:
Kernfrage:
Wie funktioniert die Herstellung von Gütern, Kleidung, Essen und Trinken, Haushaltswaren, Werkzeugen, ...?

Nun scheiden sich die Geister.

Im 24. Jahrhundert würde ich auf Replikation tippen. Dies bedeutet aber auch, dass damit jedweder Handel – außer mit Replikationsmatrizen, also nicht mehr wie „Bauplänen“ – obsolet wäre.
Damit wäre jedes Gut für jeden und an jedem Ort (dort wo es eben einen Replikator gibt) herstellbar.
Abgesehen davon, dass es bei der Replikation auch wieder zwei Möglichkeiten der Herstellung gibt (Neuanordnung von Elementen zu Molekülen, dh. Replikation aus „Rohmaterie“ versus Replikation aus Energie), führt das aber zu einem denkbar „langweiligen“ Universum, so dass sich die Autoren mit dem Trick behalfen, dass manche Dinge zu kompliziert zum Replizieren sind und eben auf altbewährtem Wege hergestellt werden müssen.

Je nachdem, welches Prinzip man nun zugrunde legt, gibt es verschiedene Ansatzmöglichkeiten für dein Problem:

Betreibt man „Replikation aus Energie“ sucht man sich eine Sonne und wandelt abgestrahlte Energie in die Dinge um, die man benötigt. Bedenkt man nun das schier unerschöpfliche Reservoire der Sonne kann man also Waren produzieren, wie man es möchte.

Sicher benötigt man zur Herstellung nicht nur die Energie, die zur Materie umgewandelt wird, sondern auch noch etwas für den Prozess, so man mehr Energie reinstecken muss, als dass man nutzen kann (vgl. Prinzip eines Perpetuum Mobile), aber: Betreibt man diesen Prozess bei einer Sonne werden die Schiffsressourcen nicht angetastet!

Das bedeutet: Wenn ich eine Sonde verwenden kann, die ich komplett replizieren könnte, dann wird es sich rechnen, sie dorthin zurückzuschicken, wo ich sie herhabe, dh. ich kann sie in eine Sonne schießen.

Wenn ich aber Technologien benötige, die ich nur auf schwierigstem Wege durch althergebrachte Fertigungsmethoden herstellen kann, so werde ich diese Sonde wohl bergen.

Dass man nun manche Dinge auf Vorrat hat, gibt schon Sinn: Man stelle sich vor, mein Replikator fällt aus, weil ein Ersatzteil defekt ist. Habe ich dieses jetzt nicht zur Hand, kann ich meinen Replikator nie wieder in Betrieb nehmen – denn replizieren kann ich es ja mit einem defekten Gerät nicht. :D

Auch denke ich ist es ein schlechter Zug, Torpedohülsen zu replizieren, während man von einem halben Dutzend Schlachtkreuzer durch ein Sternensystem gejagt wird: Auch hier ist eine Vorratshaltung ziemlich sinnvoll!

SSJKamui

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Sonden der Sternenflotte - Wegwerfware?
« Antwort #4 am: 10.08.10, 16:24 »
Streng genommen sind Raumsonden und Satelliten heutzutage eigentlich auch \"Wegwerfware\", die nach ihrer Mission einfach liegengelassen werden, obwohl die heutzutage wahrscheinlich ineffizienter zu produzieren, da man die Satelliten heute einfach nicht bergen kann.

In der Zukunft wird man Sonden natürlich bergen können, weshalb diese nicht unbedingt Wegwerfware bleiben müssen, dafür ist es in der Star Trek Zukunft auch nicht mehr notwendig, so viel zu sparen bei Sonden, da man ja schnell an Nachschub kommen kann, was wieder für die \"Wegwerfware\" sprechen würde.

Ein Problem mit Sonden ist natürlich, ob die oberste Direktive verletzt werden könnte wenn eine Sonde von anderen Zivilisationen gefunden wird oder auf deren Heimatplaneten abstürzt und nicht in der Atmosphäre verglüht. Dies würde dafür sprechen, dass die Föderation ihre Sonden wieder einsammeln würde.  (Da stellt sich natürlich auch die Frage, ob die Föderation in dem Fall wie Heute auch Langstreckenmissionen mit Sonden durchführen würde, die noch weiter raus gehen würden als heutige Sonden und damit vielleicht nicht mehr wiederzufinden währen.)

David

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Sonden der Sternenflotte - Wegwerfware?
« Antwort #5 am: 10.08.10, 16:30 »
Interessante Frage.
Klar, Sonden sind heute extrem teuer und werden nicht mal so zum Spaß gestartet.

Aber im 24. Jahrhundert sind Sonden ein alltägliches Werkzeug wie Briefe oder Gabelstapler (im übertragenen Sinne als Hilfsmittel). Daher ist der Verlust von \"gewöhnlichen Sonden\" (von sehr speziellen Sonden für ganz besondere Phänomene mal abgesehen) wohl keine große Sache.

Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die Sternenflotte Sonden auf \"Langzeitmissionen\" schickt.

Wozu gibt es denn sonst genügend Forschungsschiffe?

Andererseits: Zur Erforschung von weit entfernten Gebieten (Randgebiete des Beta Quadranten und die andere Hälfte der Milchstraße) wird man sicherlich noch auf Sonden zurückgreifen.

Obwohl es natürlich \"billiger\" wäre.
Man stelle sich mal vor, wie viele Schiffe in den ersten Jahren der Föderation ja angeblich verschollen sein sollen und das \"mit Mann und Maus\".
Damals wären Sonden sicherlich eine Alternative gewesen.

Aber sagte nicht auch Archer in einer Folge mal, \"wenn die Sternenflotte einen Planeten nur sehen will, hätte sie auch eine Sonde schicken können... aber wir sind hier.\"

oder so ähnlich.

Ich schätze mal, dass man Sonden nur noch da einsetzt, wo Sternenflottenschiffe nicht hinfliegen können aus Gefahrengründen (Singularitäten, Planeten mit toxischer Atmosphäre, zu dichte Asteroidenfelder, etc.).

Ansonsten will man natürlich selbst (respektive die Sternenflottenleute) Orte erforschen und entdecken.

Visitor5

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Sonden der Sternenflotte - Wegwerfware?
« Antwort #6 am: 10.08.10, 16:34 »
Hm, ich denke es gibt für jeden Einsatzzweck ein geeignetes Werkzeug. Auch Sonden können sinnvolle Langzeitbeobachtungen ausführen...

SSJKamui

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Sonden der Sternenflotte - Wegwerfware?
« Antwort #7 am: 10.08.10, 16:35 »
Zitat
Original von David
Ich schätze mal, dass man Sonden nur noch da einsetzt, wo Sternenflottenschiffe nicht hinfliegen können aus Gefahrengründen (Singularitäten, Planeten mit toxischer Atmosphäre, zu dichte Asteroidenfelder, etc.).


So ähnlich hatte ich es mir auch vorgestellt. (Und natürlich auch da, wo die Strecke zu weit währe, um eine Crew auf einer langen Reise zu versorgen. Zum Beispiel hätte man wahrscheinlich im 23. Jahrhundert kein Schiff mit einfachem Warp Antrieb in den Deltaquadranten geschickt (man wird ja einfach keiner Crew vorsätzlich die Mission geben, über 90 Jahre von der Heimat getrennt zu operieren.) sondern eher versucht, mit unbemannten Sonden Daten zu sammeln. )

Tolayon

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Sonden der Sternenflotte - Wegwerfware?
« Antwort #8 am: 10.08.10, 16:55 »
Für Langzeit-Beobachtungen sowie Langstrecken-Einsätze würde ich eher größere Sonden verwenden, die nicht mit den normalen Torpedo-Rohren abgeschossen werden können - mehr so etwas wie \"Friendship One\" mit externen Warpgondeln, vielleicht sogar etwas größer, beinahe wie ein Shuttle, nur dass aufgrund der fehlenden Unterbringung eines Piloten mehr Platz für Treibstoff, Computer und Sensoren vorhanden ist.
Eine solche Langstrecken-Sonde könnte man je nach Größe über spezielle Abschussrampen oder ganz normal über die Shuttle-Rampe losschicken.

Was die kleineren Sonden betrifft, so dürften die fast nur noch im Notfall oder als provisorische Hilfsmittel ihren Einsatz finden und genau wie die Torpedos entbehrlich sein.

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« Antwort #9 am: 10.08.10, 16:57 »
Diese multispatiale Sonde der Voyager dürfte ja auch etwas größer sein...

SSJKamui

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Sonden der Sternenflotte - Wegwerfware?
« Antwort #10 am: 10.08.10, 16:59 »
Zitat
Original von Tolayon
Für Langzeit-Beobachtungen sowie Langstrecken-Einsätze würde ich eher größere Sonden verwenden, die nicht mit den normalen Torpedo-Rohren abgeschossen werden können - mehr so etwas wie \"Friendship One\" mit externen Warpgondeln, vielleicht sogar etwas größer, beinahe wie ein Shuttle, nur dass aufgrund der fehlenden Unterbringung eines Piloten mehr Platz für Treibstoff, Computer und Sensoren vorhanden ist.
Eine solche Langstrecken-Sonde könnte man je nach Größe über spezielle Abschussrampen oder ganz normal über die Shuttle-Rampe losschicken.


Da ist was dran. (So ein Warpantrieb  braucht ja auch ein gewisses Maß an Platz.)

David

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Sonden der Sternenflotte - Wegwerfware?
« Antwort #11 am: 10.08.10, 17:04 »
Ich stimme zu.

Sonden haben also durchaus ihre Berechtigung.

Bleibt nur noch die Frage: Warum nicht gleich eine neue \"omnipotente\" Sonde der Klasse XII oder was auch immer bauen, anstatt verschiedene Typen mitführen, die soweit ich das gerade im Technical Manual der Enterprise überblicken kann, sich nicht durch spezielle Fähigkeiten unterscheiden, sondern nur durch ihre Modernität und Reisegeschwindigkeit?

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« Antwort #12 am: 10.08.10, 17:09 »
Zhari nutzt Klingonen-Shuttles als \"Gehäuse\" für Sensoren und Energieversorgungssysteme (Tanks und Reaktor, eben). Es ist zwar... nicht gerade nach Sternenflottenprotokoll, aber es funktioniert! ;)
Damit werden zwei \"Sonden\" gebastelt. (Dies ist Teil der
USS Calypso
-Geschichte)


Zitat
[...]
sondern nur durch ihre Modernität und Reisegeschwindigkeit?

Hm... um kleinere Ausmaße zu erreichen?

Das waren andere Zeiten, als dieses Manual geschrieben wurde. Ich würde es als \"verschlimmbesserten Fehler\" sehen.

Alexander_Maclean

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Sonden der Sternenflotte - Wegwerfware?
« Antwort #13 am: 10.08.10, 17:09 »
Weil das zu einen nicht der Designphilosophie der Sternenflotte entspricht.

Für jede Mission gibt es das meist passende einsatzgerät.

Die vielen Schiffstypen, ja slebst due unterscheidlichen shuttles beweisen das.
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« Antwort #14 am: 10.08.10, 17:13 »
Hm, du hast vollkommen Recht, Alexander_Maclean, aaaber: Wieso baut die Sternenflotte Multifunktionsschiffe wie die Galaxy-Klasse? Dass die Sternenflotte nicht auf Kriegsschiffe setzt ist ja ebenfalls Canon-Fakt und bedeutet, dass ein Schiffstyp mindestens zwei Funktionen beherrschen muss.


Ich denke dass man damals den Lesern etwas bieten wollte, also mussten sich natürlich auch die Sonden unterscheiden.


Bei den Shuttles - mal ehrlich: Es gibt genügend Shuttle-Missionen, die auch von anderen Typen hätten ausgeführt werden können, bzw. nicht zwingend das eingesetzte Modell benötigt hätten. ;)


Edit 1: Ich weiß nicht, was ich da eben getippt hatte, aber konform mit der deutschen Sprache ist dieser Text nicht gewesen...

 

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