Einer der trotz auf dem ersten Blick typischen Konfiguration ungewöhnlichsten Schiffstypen der Föderation ist eindeutig die Oberth-Klasse.
Laut offiziellen Angaben soll sie nur 120 Meter lang sein, aber dann wäre in der maximal 39 Meter durchmessenden Untertasse nur Platz für zwei ziemlich niedrige Decks ohne Zwischenraum. Im Grunde genommen viel zu wenig für eine Besatzung von angeblich 80 Mann...
Bernd Schneider hat in seinem Artikel dazu eine etwas vergrößerte Länge von 150 Metern als vernünftigsten Kompromiss angesehen, was zwar immer noch nur zwei Decks in der Untertassen-Sektion erlaubt (die Brücke befände sich dann im Innern und nicht auf dem äußeren Dom), aber insgesamt gäbe es etwas mehr Platz auch in der Höhe.
Trotzdem wäre eine Unterbringung von 80 Mann immer noch ziemlich schwierig; die Quartiere müssten so winzig sein wie auf der Defiant und mit jeweils vier Betten belegt sein, in denen der Großteil der Mannschaft in Dreier-Schichten schläft.
Was man neben den Quartieren noch braucht sind Labore, Krankenstation, Aufenthalts-Raum sowie Platz für Ausrüstung und Computer - alles möglichst in der vergleichsweise engen, nur zwei Decks hohen Untertasse.
Wo der Maschinenraum sich befinden könnte ist ein weiteres Problem:
Wäre er wie eigentlich anzunehmen im unteren Rumpf, dann hätte man ihn in der TNG-Folge mit der USS Pegasus nicht betreten können, denn fast die gesamte Sekundär-Hülle befand sich im Felsen und war anscheinend mit diesem verschmolzen.
Sicher kann man immer noch behaupten, dass die Pegasus ein umgerüsteter Sonderfall war und der Maschinenraum sich in der Untertasse befand - die Besatzung hätte dann insgesamt auch mit weitaus weniger als 80 Mann auskommen können.
Auch von außen gesehen scheint die Größe der Oberth-Klasse im Verhältnis zu anderen Schiffen zu variieren:
In der TNG-Folge \"Gedankengift\" erschien die USS Tsiolkovsky neben der Enterprise-D fast 300 Meter lang, was auch viel besser zu der dortigen Aussage von einer 80 Mann starken Besatzung passt.
Anderseits sind auch schon andere Schiffe neben der Enterprise deutlich größer erschienen als sie eigentlich sein sollten (namentlich Exemplare der Excelsior-Klasse), was an den unterschiedlichen Skalen der verwendeten Modelle liegt.
Am Ende von \"Treffen der Generationen\" sehen wir wiederum eine Oberth, die neben einer Nebula nur wiederum höchstens 120 Meter lang zu sein scheint.
Alles in allem denke auch ich, dass eine Länge von 150 Metern ein vernünftiger Kompromiss bei der Festlegung der Größe der Oberth-Klasse sein dürfte.
Allerdings würde ich nie und nimmer 80 Mann als Standard- oder auch nur Maximal-Besatzung veranschlagen, sondern höchstens die Hälfte, besser sogar nur 20.
Die einzige Alternative, wenn man unbedingt eine Besatzungs-Größe von 80 Mann zumindest für die Tsiolkovsky beibehalten will bestünde darin, die Existenz von zwei Varianten der Oberth-Klasse zu postulieren, eine davon 150 Meter lang und die andere beinahe 300 Meter oder sogar noch länger.
Dass beide Versionen in Form und Proportionen praktisch identisch wären, wäre sogar noch akzeptabler als der Bird of Prey der auf einmal auf Galaxy-Größe angewachsen war.