Autor Thema: Die Sache mit den Bienen und den Blümchen  (Gelesen 20711 mal)

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David

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Die Sache mit den Bienen und den Blümchen
« Antwort #30 am: 09.01.11, 13:03 »
Danke für den Tipp, Belar.

Im Zweifelsfall kann ich die Szene ja problemlos wieder überarbeiten, wenn ich nicht zufrieden bin.

Aber ich denke, ich werde eine gute Balance zwischen \"lediglichen Andeutungen\" und \"zu harten Szenen\" finden.

Letzteres liegt mir ohnehin nicht.
Die goldene Mitte machts.

Fleetadmiral J.J. Belar

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Die Sache mit den Bienen und den Blümchen
« Antwort #31 am: 09.01.11, 13:11 »
Überarbeiten kann man immer. So lange es nicht ins niveaulose Pornogenre mit seinen Ausdrücken fällt, kann man imo durchaus auch als FF Autor mal knallharten Sex schreiben. Das schwierige dabei ist eben, dass man ein gewissen Niveau und eine gewähltere Ausdrucksweise beibehalten sollte und nicht in Gossensprache verfällt und das stelle ich mir als die eigentliche Schwierigkeit, beim beschreiben einer härteren Szene, vor.
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David

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Antw:Die Sache mit den Bienen und den Blümchen
« Antwort #32 am: 03.05.15, 07:37 »
Und da meinte doch Naomi gerade beim lesen dieses verstaubten Threads in meinem Kopf zu mir:

Bei dem Männerüberschuss in eurem Forum wundert es mich, dass dieses Thema nicht ständig zu den 10 meistkommentierten gehören

Ja, ja, meine Figuren reden auch mit mir... ;) und das meist immer dann, wenn es mir gerade absolut nicht in den Kram passt.
Jungs und Deerns, ich könnte euch da Geschichten erzählen....

BTT

Ich weis, dieser Thread geht in erster Linie um das Thema Sex aber ich wollte jetzt kein neues Thema für mein Anliegen aufmachen, denn man sollte meinen Sex und Liebe gehören zusammen.
Ja, ja, Naomi ich weis, ich soll zugeben, dass Du mich überzeugt hast, das jetzt zu schreiben, aber hör auf, mit Deinem Werkzeug an meinem Laptop herum zu fingern und nerv mich nicht, sonst wird's peinlich.

Ein paar Fragen die ich gern mal stellen möchte... okay, stellen soll, zufrieden?
  • Wie sehr fühlt ihr eigentlich mit euren Charakteren beim Schreiben mit? Mehr, wenn es um schlechte Dinge geht oder mehr, wenn etwas "Gutes" passiert?
  • Hat sich im Laufe der Zeit euer Schreibstil in Bezug auf Sexszenen verändert? Wie?, also nicht nur darauf bezogen, ab welchem Punkt ihr "cut" ruft und dem Leser den Rest des Vergnügens seinem Kopfkino überlasst?
  • Greift ihr aus eigenen Erfahrungen zurück, wenn ihr über Liebe und Gefühlsszenen schreibt?
  • Hattet ihr schon mal Szenen - also emotionale Szenen, nicht Sexszenen - bei denen ihr so mitgefühlt habt, dass ihr hinterher ein Taschentuch braucht?
Ja, ja, ja,... hör auf, mir schweinische Zweideutigkeiten ins Ohr zu flüstern, Naomi!!
In Hammonia's Namen, kann jemand die Deern mal für fünf Minuten aus meinem Kopf holen?

  • Könnt ihr euch an euer erstes Mal - ich schwör's, Naomi ist schuld für diese Doppeldeutigkeiten, nicht ich - erinnern? Also das erste mal, an der ihr euch an einer Sexszene versucht habt? Wie viele Anläufe habt ihr gebraucht, bis ihr mehr als nur den ersten Satz geschrieben hattet?
  • Wie denkt ihr, reagieren eure Leser auf solche Szenen und vor Allem,... wie ist es bei Lesern, die ihr vielleicht sogar persönlich kennt?

Und eine letzte Frage:
"Ist es nur ein Klischee, dass, wenn eine Frau über Sex in einem Roman schreibt, von "sinnlicher Erotica" die Rede ist, ist der Autor aber ein Mann, sofort das Wort "Pornografie" im Raum steht?"

Ich gebe zu, ich habe nicht viele Romane gelesen, in denen Sexszenen vorkommen, daher kann ich letztere nicht selbst einschätzen.

Ich selbst habe mit zwei,... nein,... doch... zweimal an einer solchen Szene versucht (STC-02 und STC-04) und habe beim ersten mal mehr Wert auf Emotionen gelegt, beim zweiten Mal war ich etwas, lockerer und... direkter, will ich sagen.
Beides liegt mir gleich gut und ich kann auch sagen, dass - solange ich eine festgelegte Grenze zu dem, was passiert, nicht überschreite, bin ich immer bereit, zu experimentieren und wenn es mir hinterher nicht gefällt, muss ich halt noch mal Hand anlagen.

Okay, das reicht!! Naomi, beim nächsten mal, wenn ich in diesem Thread poste, schicke ich in eine echt fiese, unchristliche Szene mit ein paar Orionerinnen oder Klingoninnen, wenn Du mir weiter diese Doppeldeutigkeiten ins Ohr flüsterst! Düwel och!

Dahkur

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Antw:Die Sache mit den Bienen und den Blümchen
« Antwort #33 am: 03.05.15, 08:37 »
:D Das sind ja herrliche Fragen für einen Sonntag Morgen, an dem ich wieder viel zu früh aus dem Bett geschmissen wurde ("Mamaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa, komm mal und schau, was ich gebaut habe ........." - warum Kinder ausgerechnet am Wochenende keinen Schlaf brauchen ist eines der ewig ungelösten Rätsel der Menschheit)

Und da meinte doch Naomi gerade beim lesen dieses verstaubten Threads in meinem Kopf zu mir:

Bei dem Männerüberschuss in eurem Forum wundert es mich, dass dieses Thema nicht ständig zu den 10 meistkommentierten gehören

:D Darf ich auch als Frau meinen Senf dazu abgeben?


Zitat
Ich weis, dieser Thread geht in erster Linie um das Thema Sex aber ich wollte jetzt kein neues Thema für mein Anliegen aufmachen, denn man sollte meinen Sex und Liebe gehören zusammen.

Kommt immer darauf an, wen Du fragst. Ich habe für eines meiner Projekte eine recht freizügige Rasse entworfen, wo der Hauptcharakter Sex für so ziemlich alles einsetzt, um an seine Ziele zu kommen, und jedes Mal komplett verwundert ist, warum sein betazoidischer Partner solche Probleme damit hat.


Zitat
  • Wie sehr fühlt ihr eigentlich mit euren Charakteren beim Schreiben mit? Mehr, wenn es um schlechte Dinge geht oder mehr, wenn etwas "Gutes" passiert?

Hmmm ... könnte ich nicht mal sagen. Ich denke, bei mir hält sich das die Waage.


Zitat
  • Hat sich im Laufe der Zeit euer Schreibstil in Bezug auf Sexszenen verändert? Wie?, also nicht nur darauf bezogen, ab welchem Punkt ihr "cut" ruft und dem Leser den Rest des Vergnügens seinem Kopfkino überlasst?

Bei mir auf jeden Fall. Ich habe mit dem Schreiben von Sex-Szenen in meiner Sturm- und Drangzeit begonnen (Anfang bis Mitte 20) und da alles mitgenommen, was ging. Die alten Geschichten, die ich letztes Jahr wieder hochgeladen habe, sind zum Großteil in diesem Bereich zensiert. Ich habe gemerkt, dass zumindest auf Treknation der Zusatz "ab 18" ein absoluter Leserkiller ist. Daher schreibe ich alle Szenen für "16" um. Heutzutage denke ich auch, dass man getrost mehr der Fantasie des Lesers überlassen kann. (heißt aber nicht, dass ich persönlich diese Szenen nicht immer noch sehr liebe ;) )

Zitat
  • Greift ihr aus eigenen Erfahrungen zurück, wenn ihr über Liebe und Gefühlsszenen schreibt?

:D Frag da mal meinen früheren Freund und heutigen Ehemann. Der musste sowohl für das Schreiberische wie für das Zeichnerische herhalten. Ich glaube, er hätte manches Mal gerne "cut" gerufen.


Zitat
  • Hattet ihr schon mal Szenen - also emotionale Szenen, nicht Sexszenen - bei denen ihr so mitgefühlt habt, dass ihr hinterher ein Taschentuch braucht?

Bei eigener Schreibe? Nein. Da bin ich wahrscheinlich nicht gefühlvoll genug.

Zitat
  • Könnt ihr euch an euer erstes Mal - ich schwör's, Naomi ist schuld für diese Doppeldeutigkeiten, nicht ich - erinnern? Also das erste mal, an der ihr euch an einer Sexszene versucht habt? Wie viele Anläufe habt ihr gebraucht, bis ihr mehr als nur den ersten Satz geschrieben hattet?

Ich brauchte einige Anläufe, um meine Mitautorinnen zu überzeugen, dass wir so etwas überhaupt veröffentlichen können. Ansonsten habe ich keine Erinnerung mehr daran, welche Szene mein "Erstes Mal" war.


Zitat
  • Wie denkt ihr, reagieren eure Leser auf solche Szenen und vor Allem,... wie ist es bei Lesern, die ihr vielleicht sogar persönlich kennt?


Wie oben erwähnt, auf Treknation habe ich mitbekommen, dass "ab 18" nicht so beliebt ist, wahrscheinlich, weil es mit Schmuddelkram in Verbindung gebracht wird? Keine Ahnung. Auf anderen Foren scheint diese Auszeichnung eher als Magnet zu wirken.
Ich habe damals (199x) als Herausgeberin von drei Erotik-Bänden gearbeitet (einen in unserer drei-Autorinnen-MGM-Schmiede, einer offen für alle Einsendungen aus unserem Club, einer Fandom-übergreifend mit zwei Mädels aus einem anderen Club) und ich habe auf keinen der Bände auch nur eine negative Resonanz erhalten. Es war aber auch zu Zeiten der Papierveröffentlichungen und nicht zu Zeiten des Internets, wo ein Shitstorm ja viel leichter loszutreten ist.

Wir Autorinnen (stimmt ... waren alles nur Frauen) kannten uns alle untereinander, und meine Sachen hat sogar meine Mutter gelesen. War also kein Problem.

Zitat
Und eine letzte Frage:
"Ist es nur ein Klischee, dass, wenn eine Frau über Sex in einem Roman schreibt, von "sinnlicher Erotica" die Rede ist, ist der Autor aber ein Mann, sofort das Wort "Pornografie" im Raum steht?"

Absolut, ist ein totales Klischee. Die härtesten und für mich auch wirklich ekligsten Porno-Szenen habe ich bei weiblichen Autoren gelesen. Ich mag Pornoszenen (ich nenne sie lieber erotische Szenen) sehr gerne, aber das Vokabular muss dabei stimmen. Ich brauche eine ästhetische Beschreibung eines ästhetischen Prozesses, gerne auch in aller Deutlichkeit. Aber sobald das in Gossensprache umschlägt, bin ich als Leserin draußen. Was ich auch nicht brauche, ist Missbrauch in aller Deutlichkeit.

"I am the sum of my art, therein lies my life." (Duncan Regehr/"A Dragon's Eye")

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David

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Antw:Die Sache mit den Bienen und den Blümchen
« Antwort #34 am: 03.05.15, 09:32 »
Danke.
Ich denke ich kann auch recht ungezwungen über das Thema Sex reden und auch einigermaßen schreiben, da ich es für die natürlichste Sache der Welt halte.

Zitat
:D Darf ich auch als Frau meinen Senf dazu abgeben?

Aber klar, das ist doch selbstverständlich :D

Zitat
Kommt immer darauf an, wen Du fragst. Ich habe für eines meiner Projekte eine recht freizügige Rasse entworfen, wo der Hauptcharakter Sex für so ziemlich alles einsetzt, um an seine Ziele zu kommen, und jedes Mal komplett verwundert ist, warum sein betazoidischer Partner solche Probleme damit hat.

Das ist wohl war. Es ging mir auch mehr um die Frage, ob wir dafür wirklich einen neuen Thread brauchen ;)

Zitat
Zitat
Wie sehr fühlt ihr eigentlich mit euren Charakteren beim Schreiben mit? Mehr, wenn es um schlechte Dinge geht oder mehr, wenn etwas "Gutes" passiert?

Hmmm ... könnte ich nicht mal sagen. Ich denke, bei mir hält sich das die Waage.

Ich gebe zu, bei Mila Kell und David Albers fühle ich schon sehr mit.
Egal, was gerade den beiden passiert, ich fühle mich da mit meinen Figuren verbunden (nicht umsonst ähnelt mir David ja auch ein wenig ;) )
Es kommt bei mir meistens darauf an, was genau passiert.
Und ich denke, so etwas ist auch völlig normal, da man die Figuren schließlich selbst erfunden hat.

Ich hatte ne Szene geschrieben, in der Mila und David sich im Zuge eines kurzen Streits wieder versöhnen und beide zugeben, dass sie ineinander verliebt sind. Da habe ich richtig mitempfunden und ich hoffe, wenn man die Szene liest, wird man die Gefühle zwischen den beiden Kadetten nachempfunden. Es sind nur Emotionen, die transportiert werden, keine "physischen Aktionen", wie Gewalt oder Änliches und ich habe bei einigen Sätzen, die ich den beiden Figuren habe über die Lippen kommen lassen, doch schwer schlucken müssen, was mir selbst doch sehr verdeutlicht hat, wie sehr ich an meinen beiden Kadetten hänge - auch wenn ich ihnen in den vergangen 5 Romanen hier und da vielleicht manchmal etwas viel zugemutet habe, wobei Mila da wohl häufiger die Leidtragende gewesen ist, aber btt...
Ich muss zugeben, ich bin sehr überrascht, wie sehr ich bei diesen Szenen mitempfunden habe, weil ich viel Wert darauf legen wollte, Emotionen zu transportieren.

Wenn die Überarbeitung komplett ist und ich die PDF-Datei noch hochlade, hoffe ich, dass Viele hier sich Band II noch mal vornehmen ;) *Werbetrommel rühr*

Zitat
Hat sich im Laufe der Zeit euer Schreibstil in Bezug auf Sexszenen verändert? Wie?, also nicht nur darauf bezogen, ab welchem Punkt ihr "cut" ruft und dem Leser den Rest des Vergnügens seinem Kopfkino überlasst?

Ein klares "Ja",... ganz früher habe solche Szenen überhaupt nicht geschrieben, lediglich angedeutet, dass sich die "Zweisamkeit ins Schlafzimmer" verlegt und das wars.
In "Opferung" habe ich das erste mal eine Sexszene probiert und einfach mal drauflos geschrieben.
Aber ich schätze, ich habe sie bestimmt 10 Mal überarbeitet, bis ich mit dem Endergebnis zufrieden war, da ich Wert auf eine Balance zwischen Erotik und Pornografie lege und klar zu ersterem tendiere.

Zumeist orientiere ich mich an passenden Büchern (z.B. welche, die vom "ersten Mal" erzählen oder so) oder auch an dem einen oder anderen Werk er Kollegen hier im Forum.
Mittlerweile habe ich eine recht gute Balance gefunden - IMO - und beschriebe in einer solchen Szene gern das ganze Vorgeplänkel und greife anschließend gern auf "Umschreibungen" oder "Metaphern" zurück, anstatt heutige Begriffe zu verwenden.
Da muss natürlich nicht jede Bewegung beschrieben werden - wäre ja auch schwachsinnig, aber z.B. "Warp-10 erreichen" ist IMO ein guter Ausdruck für einen Höhepunkt, etc.
Ich gehe also nicht bis ins letzte Detail, belasse es aber nicht bei bloßen Andeutungen (siehe Band IV in einer Szene zwischen Milas Spiegelpendant und David ;) - Spoileralarm!!)
Die Spiegelversion dürfte allerdings völlig andere Sachen im Bett machen/drauf haben, als die "echte" Mila.
Dass sie also "mit dem Kopf unter der Decke verschwindet", dürfte ziemlich deutlich machen, was kurz darauf abgeht ;)
Und das reicht dann auch schon.

Früher wäre für mich und auch den Leser wohl schon an der Tür zum Schlafzimmer Schluss gewesen, aber ich finde, das wird irgendwann langweilig.
Also auch hier ein "JA" von mir; da gab es klare Veränderungen über die Zeit.

Zitat
Greift ihr aus eigenen Erfahrungen zurück, wenn ihr über Liebe und Gefühlsszenen schreibt?
Teils - teils.
All zu viele Erfahrungen kann ich leider nicht vorweisen aber in "Opferung" oder ganz besonders in "Dunkler Spiegel", wo David auf seine bajoranische Ex-Freundin trifft, habe ich auf reale Erfahrungen zurück gegriffen.
Die Bajoranerin basiert auf einer realen Vorlage, mit der ich mal kurz etwas hatte und ich gebe zu,... es verlief fast genau so, wie im Roman beschrieben, aber das ist schon gut und gerne 10 Jahre her.
Also bei Szenen, wo ich aus Erfahrung sprechen kann, greife ich gern darauf zurück, da ein Sprichwort sagt, "man könne nur über das Schreiben, was man selbst erlebt hat" (kurioserweise kommt das aus ST-DS9).
Allerdings halte ich das Sprichwort für inkorrekt.

Was Sexszenen angeht,... ja, auch da fließt ein klein wenig aus den Erfahrungen ein, die ich selbst gemacht habe, weil die Szenen dann aus meiner Sicht,... glaubwürdiger sind.

Zitat
Hattet ihr schon mal Szenen - also emotionale Szenen, nicht Sexszenen - bei denen ihr so mitgefühlt habt, dass ihr hinterher ein Taschentuch braucht?
Ja, das kann ich absolut bestätigen; also nicht Naomis Andeutung - is klar ne? ;)
Die letzten Szenen im Roman "Ferne Welten", bzw. die letzten Szenen in der Welt, die Mila erlebt.
Da habe ich nach jedem zweiten Satz abgebrochen, weil Blick ständig glasig wurde.
Wer den Roman gelesen hat, weis, worüber ich spreche.
Als ich fast durch war, war ich wirklich am heulen - ganz ehrlich - auch wenn es Am Ende natürlich alles nur in Milas Kopf stattgefunden hatte und ich war froh, als ich die Szene hinter mir hatte. Das war - in Nachbetrachtung, die schwerste und aufwühlenste Szene, die ich je geschrieben habe.

Es gibt auch im Roman, an dem ich gegenwärtig arbeite, zwei hochemotionale Szenen zwischen Mila und David, bei der ich auch ziemlich "dünn am Wasser gebaut habe", wobei mal Mila diejenige ist, die leidet, das andere mal ist es David.
Das fiel mir schon verdammt schwer, weil beiden Figuren schon zu Beginn klar ist, dass sie Gefühle für den anderen haben, aber nicht wissen, ob das auf Gegenseitigkeit beruht. Und schließlich gestehen sich beide ihre Gefühle und da hatte ich schon eine ziemlich,... zugeschnürte Kehle und brauchte hinter her erst mal frische Luft.

Ihr seht, ich leide und lache mit meinen Figuren und das soll auch so sein.

Zitat
Wie denkt ihr, reagieren eure Leser auf solche Szenen und vor Allem,... wie ist es bei Lesern, die ihr vielleicht sogar persönlich kennt?

Die Feedbacks, die ich hier im Forum bekommen hatte, klammerten das Thema entweder aus oder ich bekam eigentlich immer recht nettes Lob für meine Arbeit. Zumindest kann ich mich nicht erinnern, dass ich dafür mal mit Kritik "abgewatscht" wurde.
Eine Kollegin vor mir, die "Opferung" gelesen hat, fand die Sexszene sehr unterhaltsam... also, ich schätze, mein Stil bei solchen Szenen ist keinefalls zu schlüpfrig aber auch alles andere, als zu prüde.

Zitat
"Ist es nur ein Klischee, dass, wenn eine Frau über Sex in einem Roman schreibt, von "sinnlicher Erotica" die Rede ist, ist der Autor aber ein Mann, sofort das Wort "Pornografie" im Raum steht?"
praktische Erfahrungen kann ich hier nicht anbieten.
Aber auch ich denke, dass dies kein Klischee ist sondern eine schon fast "typische Meinung", wobei ich aber kein Verständnis dafür habe, besonders, wenn die Szene sinnlich, liebevoll und nicht von Gewalt oder gar Rape handelt, was ich ziemlich unfair finde.
Da gibt es genügend,... Expertinnen, die sofort "Sexismus" schreien, aber in Wirklich sie selbst sexistisch sind, weil sie alle Männer über einen Kamm scheren und behaupten, es seien Sexisten, die Frauen nur als Objekt sehen.
Schreibt aber eine Frau darüber, ist sie angeblich feminin, selbstbewusst und lebt lediglich ihre Weiblichkeit aus.
Das kann ich nicht teilen.
Also nein, ich halte das nicht für ein Klischee, sondern für ein klares Vorurteil Männern gegenüber, woran eine gewisse Frau A.S. auch ihren Anteil hat.

Zitat
Was ich auch nicht brauche, ist Missbrauch in aller Deutlichkeit.

Stimmt, das ist für mich auch ein rotes Tuch, zumindest wenn es um "direkten Körperkontakt" geht.
In der Sci-Fi gilt ja auch die Nutzung von Telepathie oder Ähnlichem als "Missbrauch".
Da kommt es darauf an, wie hart oder explizit es sein soll, aber da lege ich die Grenze sehr niedrig an, die ich nicht überschreiten will.
Also das anzapfen von Erinnerungen durch telepathischen Zwang, ist zwar genau genommen auch schon eine Art von  "Missbrauch" aber hier muss man die Bedeutung in einem richtigen Kontext sehen.
Alles, was darüber geht, ist mir schon zu viel.
Und alles, wo es um "direkte physische Interaktion" geht, ist für mich ein NO-GO

Da sind wir uns also auch sehr einig, wobei ich in der Frage vielleicht hätte anmerken sollen, wie es mit Telepathie oder ähnlichen Dingen steht.

Sehr interessant, wie Du das alles hältst.

Star

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Antw:Die Sache mit den Bienen und den Blümchen
« Antwort #35 am: 03.05.15, 09:56 »
Bei dem Männerüberschuss in eurem Forum wundert es mich, dass dieses Thema nicht ständig zu den 10 meistkommentierten gehören

Na ja, auf Sex kannst du halt in jedem Geschichten-Universum zurückgreifen. Auf Raumschiffe nicht. Von daher ist es ja so verwunderlich nicht, dass hier andere Dinge mehr im Fokus stehen. Ich mein... klar, die Charaktere haben sicher Sex. Aber sie haben auch sicher Frühstück. Kann man zeigen. Muss man nicht. Gibt spannenderes. Raumschiffe eben :)

Zitat
Wie sehr fühlt ihr eigentlich mit euren Charakteren beim Schreiben mit? Mehr, wenn es um schlechte Dinge geht oder mehr, wenn etwas "Gutes" passiert?

Insgesamt jetzt? Hm, ich weiß nicht, ob ich mehr mitfühle, aber glaube ich finde es zumindest spannender herauszufinden, wie Charaktere reagieren, wenn ihnen schlechte Dinge zustoßen. Da zeigt sich aus welchem Holz sie gemacht sind. Es sagt zwar auch viel über jemanden aus, wie er Leute behandelt, wenn es ihm gut geht, aber es sagt auch viel aus, wie er Leute behandelt, wenn es ihm beschissen geht.

Zitat
Hat sich im Laufe der Zeit euer Schreibstil in Bezug auf Sexszenen verändert? Wie?, also nicht nur darauf bezogen, ab welchem Punkt ihr "cut" ruft und dem Leser den Rest des Vergnügens seinem Kopfkino überlasst?

Jein. Als ich noch keinen Sex hatte, habe ich auch keine Sex-Szenen geschrieben, einfach, weil mich das ganze Thema kein bisschen interessiert hat. Aber über Beziehungen habe ich geschrieben, über verliebte - und da ich hier auch nicht viel Erfahrung hatte, war das entsprechend klischeehaft. Das hat sich hoffentlich etwas gebessert 8[

Zitat
Greift ihr aus eigenen Erfahrungen zurück, wenn ihr über Liebe und Gefühlsszenen schreibt?

Auf was sonst?

Zitat
Hattet ihr schon mal Szenen - also emotionale Szenen, nicht Sexszenen - bei denen ihr so mitgefühlt habt, dass ihr hinterher ein Taschentuch braucht?

Bei meinen eigenen Geschichten? Nein. Bei mir ist es eher die umgekehrte Richtung; ich lache gerne. Ich kann auch über meine eigenen Texte lachen. Das ist im Grunde das größte Geschenk, das mir die Starfleet Academy-Romane gegeben habe; ich kann sie aufschlagen, und egal ob mich plötzlich dieser oder jener Satz stört, es dauert eigentlich nie lange, bis ich auf eine Stelle stoße, die mich zum schmunzeln bringt. Und schon ist alles verziehen.

Die härtesten und für mich auch wirklich ekligsten Porno-Szenen habe ich bei weiblichen Autoren gelesen.

Stimmt irgendwie.
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Antw:Die Sache mit den Bienen und den Blümchen
« Antwort #36 am: 03.05.15, 10:15 »
- Wie sehr fühlt ihr eigentlich mit euren Charakteren beim Schreiben mit? Mehr, wenn es um schlechte Dinge geht oder mehr, wenn etwas "Gutes" passiert?

Garnicht. Ich bin die ganze Zeit schon am überlegen wer bei Explorer als erstes Sterben darf.
Naja, ganz so ist es auch nicht. Ich mach mir schon ein paar Gedanken hier und da aber das wars. Am ende von der Comicstaffel 2 sollten zwei hopps gehen. Da diese aber bisher noch nicht erschienen sind und es wohl auch nie werden, wird man nie erfahren wer ;) Man kann es sich aber denken, wenn man die Besatzung in den Filmen sich betrachtet.

- Hat sich im Laufe der Zeit euer Schreibstil in Bezug auf Sexszenen verändert? Wie?, also nicht nur darauf bezogen, ab welchem Punkt ihr "cut" ruft und dem Leser den Rest des Vergnügens seinem Kopfkino überlasst?

Es gab bei Explorer bisher nur einmal sowas wie eine Sexszene, das war in irgend einer der Storys von damals, PSI2000 lässt da grüßen. Da das ganze aber nur nebensache war und nichts zur Storybeitrug, wurde es auch nur am Rande erwähnt. Der der "neuen" Explorer gibt es bisher nicht über einen Kuss hinaus ;)

- Greift ihr aus eigenen Erfahrungen zurück, wenn ihr über Liebe und Gefühlsszenen schreibt?

Auf was sonst?

- Hattet ihr schon mal Szenen - also emotionale Szenen, nicht Sexszenen - bei denen ihr so mitgefühlt habt, dass ihr hinterher ein Taschentuch braucht?



- Könnt ihr euch an euer erstes Mal erinnern? Also das erste mal, an der ihr euch an einer Sexszene versucht habt? Wie viele Anläufe habt ihr gebraucht, bis ihr mehr als nur den ersten Satz geschrieben hattet?

Nö. Gab ja auch keine wirkliche.

- Wie denkt ihr, reagieren eure Leser auf solche Szenen und vor Allem,... wie ist es bei Lesern, die ihr vielleicht sogar persönlich kennt?

Kein Plan. Bei mir gäbs ja eher was zu sehen statt zu lesen ;)

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Antw:Die Sache mit den Bienen und den Blümchen
« Antwort #37 am: 03.05.15, 11:08 »
Schönes Thema für einen Sonntagmorgen :)

Greift ihr aus eigenen Erfahrungen zurück, wenn ihr über Liebe und Gefühlsszenen schreibt?

Wie Star sagte – worauf denn sonst?

Hattet ihr schon mal Szenen - also emotionale Szenen, nicht Sexszenen - bei denen ihr so mitgefühlt habt, dass ihr hinterher ein Taschentuch braucht?

Ja, es gab ein paar Szenen bei denen ich beim Schreiben geheult habe, und ein paar Szenen, nach denen ich erstmal eine Pause zum Luftholen oder ein Glas Wein brauchte. Aber das waren allesamt Szenen, bei denen ich nicht mitfühlen musste, weil sie aus der Aufarbeitung einer eigenen Erfahrung entstanden sind – abstrahiert, natürlich, aber nicht fiktiv.

Hat sich im Laufe der Zeit euer Schreibstil in Bezug auf Sexszenen verändert? Wie?, also nicht nur darauf bezogen, ab welchem Punkt ihr "cut" ruft und dem Leser den Rest des Vergnügens seinem Kopfkino überlasst?

Das ändert sich eigentlich mit jeder Konstellation, sogar mit jeder Szene. Sex ist etwas sehr individuelles, das kann und will ich nicht nach einer Schablone schreiben.

Nur so als Beispiel ... Ein erstes Mal ist immer anders als Sex zwischen zwei Personen, die sich schon lange und intensiv kennen. Ein erstes Mal für zwei Teenager die total verknallt sind aber eigentlich keine Ahnung haben was sie tun – Teddy Janeway und Melis Medina, erste große Liebe etc. – ist anders als ein erstes Mal zwischen zwei erfahrenen Erwachsenen die einfach geil aufeinander sind – Harry Kim und Maggie Janeway, das mit der großen Liebe kommt erst sehr viel später, bis dahin haben sie noch sehr viel Sex und jedes Mal ist anders.

"Cut" rufe ich eigentlich selten, wenn ich beschließe eine Sexszene zu schreiben dann lasse ich mich darauf ein und ziehe es auch bis zum Ende durch, alles andere fände ich blöd. So wie ich es auch blöd fände, in einem Raumschiff-Szenario viel Spannung aufzubauen nur um im entscheidenden Moment zu sagen "und dann fand eine Raumschlacht statt". Meh. Natürlich gibt es auch diese Momente, in denen es angebracht ist zu schreiben "und dann gingen sie ins Schlafzimmer und verbrachten eine leidenschaftliche Nacht hinter geschlossenen Türen" – aber das ist meiner Meinung nach keine Sexszene ;)

Wie denkt ihr, reagieren eure Leser auf solche Szenen und vor Allem,... wie ist es bei Lesern, die ihr vielleicht sogar persönlich kennt?

Ich habe bis jetzt nur Gutes gehört, die meisten "aktiven Fans" meiner Geschichten (also Leser, die auch kommentieren etc., von den anderen weiß ich's ja nicht) schreien nach mehr. Ich find' das lustig, aber ich gehe gern auf ihre Wünsche ein – vor allem, wenn das Harry und Maggie betrifft, denn die beiden schreibe ich in- und außerhalb des Betts (und an die Wand!) unheimlich gern. ;)

Eigentlich habe ich nur eine mir persönlich bekannte Leserin – die wenigsten Leute in meinem Real Life interessieren sich für das Fandom oder gar für Fanfics, ich muss das auch nicht unbedingt haben – und bei ihr habe ich absolut kein Problem damit. Erstens schreibt sie auch und weiß wie's ist, zweitens sind wir befreundet seit wir 16 sind und haben quasi das "sexuelle Erwachen" der jeweils anderen aus erster Hand miterlebt, und wenn man weiß wie man als hormonell unausgeglichener Teenager drauf war ist einem so schnell nix mehr peinlich ;)

Mittlerweile habe ich eine recht gute Balance gefunden - IMO - und beschriebe in einer solchen Szene gern das ganze Vorgeplänkel und greife anschließend gern auf "Umschreibungen" oder "Metaphern" zurück, anstatt heutige Begriffe zu verwenden.
Da muss natürlich nicht jede Bewegung beschrieben werden - wäre ja auch schwachsinnig, aber z.B. "Warp-10 erreichen" ist IMO ein guter Ausdruck für einen Höhepunkt, etc.

Wenn ich etwas wirklich nicht leiden kann, dann sind es solche lächerlich prüden Metaphern. Da finde ich krude Pornosprache und "Ikea-Sex" fast noch angenehmer zu lesen. Ein paar Autorenkollegen und ich haben eine nette kleine Teamspeak-Runde, und hin und wieder veranstalten wir spontane Lesungen von schlechten Fics im Allgemeinen und schlechtem Sex im Besonderen. Was wir lachen, und was manche Autoren sich einfallen lassen (ein Schwanz wie ein Photonentorpedo!), das ist nicht mehr normal. :D

Die härtesten und für mich auch wirklich ekligsten Porno-Szenen habe ich bei weiblichen Autoren gelesen. Ich mag Pornoszenen (ich nenne sie lieber erotische Szenen) sehr gerne, aber das Vokabular muss dabei stimmen. Ich brauche eine ästhetische Beschreibung eines ästhetischen Prozesses, gerne auch in aller Deutlichkeit. Aber sobald das in Gossensprache umschlägt, bin ich als Leserin draußen.

Das sehe ich ganz genauso – vor allem das mit der Ästhetik. Bei Gossensprache bin ich genauso draußen wie bei übermäßigem Kitsch – allerdings könnte ich jetzt nicht genau sagen, woran ich das festmache ...

Na ja, auf Sex kannst du halt in jedem Geschichten-Universum zurückgreifen. Auf Raumschiffe nicht. Von daher ist es ja so verwunderlich nicht, dass hier andere Dinge mehr im Fokus stehen. Ich mein... klar, die Charaktere haben sicher Sex. Aber sie haben auch sicher Frühstück. Kann man zeigen. Muss man nicht. Gibt spannenderes. Raumschiffe eben :)

Sehe ich jetzt nicht unbedingt so. Allerdings schreibe und lese ich – so wie Dahkur schon sagte – lieber charakterbezogen als, entschuldigung, "Raumschifftechnikporno". ;)
I hola què tal? Som es vostres amics de sa Terra, un planeta de pols i de merda d'un inhòspit sistema solar.
-- Antònia Font.

Ich wär' hier so gerne zuhause, denn die Erde ist mein Lieblingsplanet. Doch ich werde hier nie so zuhause sein wie die Freunde der Realität.
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Antw:Die Sache mit den Bienen und den Blümchen
« Antwort #38 am: 03.05.15, 11:16 »
Sehe ich jetzt nicht unbedingt so. Allerdings schreibe und lese ich – so wie Dahkur schon sagte – lieber charakterbezogen als, entschuldigung, "Raumschifftechnikporno". ;)

Das war auch etwas überspitzt formuliert ;) Ich lese und schreibe auch lieber Charakterbezogene Sachen, aber auch hier gibt es noch ein bisschen mehr, was man im Star Trek-Universum machen kann, als jetzt den reinen Sex zu beschreiben. Da finde ich das drumherum deutlich spannender als den eigentlichen Akt.
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Astrid

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Antw:Die Sache mit den Bienen und den Blümchen
« Antwort #39 am: 03.05.15, 12:50 »
Wie sehr fühlt ihr eigentlich mit euren Charakteren beim Schreiben mit? Mehr, wenn es um schlechte Dinge geht oder mehr, wenn etwas "Gutes" passiert?
Eigentlich beides gleichwertig. Ich hänge sehr an meinen Hauptchar.
Auch wenn sich ihr Aussehen und ihre Art gerne mal verändert, je nachdem im welchen
Universum ich sie reinschreibe. Mit Ausnahme dessen ist sie allerdings meisstens die gleiche.

Zitat
Hat sich im Laufe der Zeit euer Schreibstil in Bezug auf Sexszenen verändert? Wie?, also nicht nur darauf bezogen, ab welchem Punkt ihr "cut" ruft und dem Leser den Rest des Vergnügens seinem Kopfkino überlasst?
Man lernt mehr Tricks um Dinge zu beschreiben ohne sie direkt zu beschreiben.
Wichtig wenn man wie ich mehr stories in einem Ami-Forum schreibt.
Frag' nicht wie sich das ergeben hat, ich weiss es nicht. O.o

Zitat
Greift ihr aus eigenen Erfahrungen zurück, wenn ihr über Liebe und Gefühlsszenen schreibt?
Teils teils.

Zitat
Hattet ihr schon mal Szenen - also emotionale Szenen, nicht Sexszenen - bei denen ihr so mitgefühlt habt, dass ihr hinterher ein Taschentuch braucht?
Oh Gott, Kopfkino!! nein nein nein ich habe gerade ganz abstrakte Szenen im Kopf, oh gott.. xD

Ach für Tränen? Sag das doch. Schon gehabt joha. :Ugly

Zitat
Könnt ihr euch an euer erstes Mal - ich schwör's, Naomi ist schuld für diese Doppeldeutigkeiten, nicht ich - erinnern? Also das erste mal, an der ihr euch an einer Sexszene versucht habt?
Jup, wurde Fast aus dem Forum gelöscht. Ami- Forum halt, Oops.

Zitat
Wie denkt ihr, reagieren eure Leser auf solche Szenen und vor Allem,... wie ist es bei Lesern, die ihr vielleicht sogar persönlich kennt?
Siehe oben Ami Forum, da muss man vorsichtig sein. Gelingt es einen allerdings lieben sie's um so mehr.

Zitat
Da muss natürlich nicht jede Bewegung beschrieben werden - wäre ja auch schwachsinnig, aber z.B. "Warp-10 erreichen" ist IMO ein guter Ausdruck für einen Höhepunkt, etc.
Wenn ich mit einem Partner zugange wäre und plötzlich würde der Satz "Ich erreiche gleich Warp 10 fallen" was glaubst du wie schnell besagter Partner dann wohl den Kleiderschrank im Kretz hängen hat....

Kommt immer darauf an, wen Du fragst. Ich habe für eines meiner Projekte eine recht freizügige Rasse entworfen, wo der Hauptcharakter Sex für so ziemlich alles einsetzt, um an seine Ziele zu kommen, und jedes Mal komplett verwundert ist, warum sein betazoidischer Partner solche Probleme damit hat.

Ohhh Hassliebe.
Für meinen Char ist dieser Akt absolut heillig. Absolut niemand hat bei ihr das Recht an gewisse Ecken dran zu kommen es sei denn sie kennt die besagte Person schon für mindestens 10 Jahre, das heisst nicht dass sie's nicht oft und gerne geniesst, aber so ein verhalten wie dieser Kerl?
Ohh die würd' dem einen Kondensator ins Kreuz werfen. xD

Na ja, auf Sex kannst du halt in jedem Geschichten-Universum zurückgreifen. Auf Raumschiffe nicht. Von daher ist es ja so verwunderlich nicht, dass hier andere Dinge mehr im Fokus stehen. Ich mein... klar, die Charaktere haben sicher Sex. Aber sie haben auch sicher Frühstück. Kann man zeigen. Muss man nicht. Gibt spannenderes. Raumschiffe eben :)
Sex in der Schwerelosigkeit. Das gibt entweder ordentlich Muskelkater oder eine tierische Sauerei.
Oder beides je nach dem wie's endet...

Obwohl wie ich Finde Sex zwichen Star Trek Charactere jetzt auch nicht sooo das ungewöhnliche ist. Das geht auch exotischer. racial allgemein, nicht nur auf Sex bezogen.

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« Letzte Änderung: 03.05.15, 13:08 by Astrid »
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Antw:Die Sache mit den Bienen und den Blümchen
« Antwort #40 am: 03.05.15, 13:34 »
@astrid
weil du gerade Sex in schwerelosigkeit anspricht. Vor kurzen habe ich zu dem thema einen interessanten Artikel gelesen, laut dem Sex in der Schwerelosgigkeit gar nicht so einfach wäre.

Probleme sind dabei:

a) die Bewegungen der Partner koordinieren

b) die mit Sex einhergehenden menschlichen Regungen besonders bei Männern sind da auch etwas eingeschränkt.
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Antw:Die Sache mit den Bienen und den Blümchen
« Antwort #41 am: 03.05.15, 14:01 »
Das habe ich auch gehört, deswegen mein obiger Kommenar. :P
Hilfsmittel gibt es sicher, und mit Sicherheit auch dazu. Dafür kenne ich die Menschheit zu gut. *g*
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Antw:Die Sache mit den Bienen und den Blümchen
« Antwort #42 am: 04.05.15, 01:18 »
Apropos exotischer, ungewöhnlicher Sex ... ich hab mich mal an körperlosem Q-Sex versucht, hat Spass gemacht. Also, mir nicht so sehr aber Naomi Wildman umso mehr ;)
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Antw:Die Sache mit den Bienen und den Blümchen
« Antwort #43 am: 04.05.15, 18:54 »
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Wie sehr fühlt ihr eigentlich mit euren Charakteren beim Schreiben mit? Mehr, wenn es um schlechte Dinge geht oder mehr, wenn etwas "Gutes" passiert?

Bei mir ist das gerne mal tagesformabhängig. Es gibt Szenen und Momente, die mich kalt lassen und solche, die mich berühren.
Es spielt natürlich auch immer eine Rolle, was wir selbst mit diesen Szenen assoziieren, also mit unseren eigenen positiven oder negativen Erfahrungen.

Zitat
Hat sich im Laufe der Zeit euer Schreibstil in Bezug auf Sexszenen verändert? Wie?, also nicht nur darauf bezogen, ab welchem Punkt ihr "cut" ruft und dem Leser den Rest des Vergnügens seinem Kopfkino überlasst?

Die Veränderungen, die ich an meinen Stories bemerkt habe sind, dass sie sich von einer Heilen-Welt-Idylle, hoch Idealisiert, zu einer viel realistischeren, stellenweise auch düstern Welt, gewandelt haben.

Zitat
Greift ihr aus eigenen Erfahrungen zurück, wenn ihr über Liebe und Gefühlsszenen schreibt?

Nein – zumindest nicht auf „persönliche“ Erfahrungen! im Regelfall sind es Dinge, die ich mir durch meine Phantasie erschließe.

Zitat
Hattet ihr schon mal Szenen - also emotionale Szenen, nicht Sexszenen - bei denen ihr so mitgefühlt habt, dass ihr hinterher ein Taschentuch braucht?

Ja.

Zitat
Ja, ja, ja,... hör auf, mir schweinische Zweideutigkeiten ins Ohr zu flüstern, Naomi!!
In Hammonia's Namen, kann jemand die Deern mal für fünf Minuten aus meinem Kopf holen?
Könnt ihr euch an euer erstes Mal - ich schwör's, Naomi ist schuld für diese Doppeldeutigkeiten, nicht ich - erinnern? Also das erste mal, an der ihr euch an einer Sexszene versucht habt? Wie viele Anläufe habt ihr gebraucht, bis ihr mehr als nur den ersten Satz geschrieben hattet?

Ja, ich kann mich an einige der Szenen erinnern. Wie bereits angedeutet waren diese Szenen sehr gefühlvoll und sehr hypothetisch-liebevoll. Sie waren idealisiert und harmonisch.

Auch wenn in meinen neueren Szenen immer auch eine gewisse Harmonie eine Rolle spielt, so sind es dennoch des Öfteren keine ungezwungenen Momente.

Zitat
Wie denkt ihr, reagieren eure Leser auf solche Szenen und vor Allem,... wie ist es bei Lesern, die ihr vielleicht sogar persönlich kennt?

Gute Frage. Niemand, der mich persönlich kennt, hat je so eine Geschichte von mir gelesen – zumindest nicht, dass ich davon weiß.

Zitat
Und eine letzte Frage:
"Ist es nur ein Klischee, dass, wenn eine Frau über Sex in einem Roman schreibt, von "sinnlicher Erotica" die Rede ist, ist der Autor aber ein Mann, sofort das Wort "Pornografie" im Raum steht?"

Das kann ich nicht beurteilen. Ich weiß nur, dass die Welt voller Vorurteile ist.

Zitat
Ich brauche eine ästhetische Beschreibung eines ästhetischen Prozesses, gerne auch in aller Deutlichkeit. Aber sobald das in Gossensprache umschlägt, bin ich als Leserin draußen.

Ich bin da etwas skeptisch. Es kommt schließlich auch darauf an, welche Stimmung man als Autor transportieren möchte und nicht jeder Charakter, dem man eine Sprechrolle zugesteht ist gleichermaßen gebildet wie eloquent!

Zitat
Was ich auch nicht brauche, ist Missbrauch in aller Deutlichkeit.

Solche Szenen formuliere ich ebenfalls nur äußerst ungern für das Leserpublikum aus.
Allerdings haben sich die Andeutungen, die ich in einer meiner Geschichte geschrieben habe, als etwas zu vage herausgestellt, so dass ich da nachbessern muss!

Gerade Darsha hat eine ziemlich schlechte sexuelle Vergangenheit, braucht aber als Orionerin (*1) „ihr Pensum“, um emotional ausgeglichen zu sein. Da ich darauf angewiesen bin die Veränderungen ihres Charakters aufzuzeigen werde ich nicht gänzlich umhin kommen – auch für den Leser (*2)– die ein oder andere Situation etwas konkreter formulieren, bzw. konkrete Hinweise geben zu müssen. Nur wenn ich Darsha so umfassend wie möglich darstelle kann man sie verstehen.

(*1:   Die Orionerinnen in meinem Universum brauchen die Möglichkeit sich sexuell auszuleben, sonst bekommen sie hormonelle Schwierigkeiten, bis hin zu psychologischen Problemen (Depression, Gereiztheit, Agressivität…)
   Bei Nishra habe ich einen entgegengesetzten Ansatz gewählt: Ihr Körper ist, durch mehrere Umstände bedingt, verkrüppelt, sie hat nie ihre Pheromone entwickelt; Ihr Sexualtrieb bleibt also in vorpubertärem Zustand konserviert – bis zu dem Tage, an dem ihr Körper geheilt wird. Dann erfährt sie einen Entwicklungsschub, den sie nur schwer kontrollieren kann.
Auch psychologisch hat sich Nishra nie wirklich entfaltet: Sie ist äußerst schüchtern und zurückhaltend, hat (anfangs) kein Selbstvertrauen u. ä.

*2:    Als Autor weiß ich ja, welchen (Leidens-)Weg ich ihr zugedacht habe. Ich habe auch die ein oder andere Situation in ihrem Leben exemplarisch für mich in Stichworten formuliert.

VGer

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Antw:Die Sache mit den Bienen und den Blümchen
« Antwort #44 am: 04.05.15, 22:44 »
Zitat
Ich brauche eine ästhetische Beschreibung eines ästhetischen Prozesses, gerne auch in aller Deutlichkeit. Aber sobald das in Gossensprache umschlägt, bin ich als Leserin draußen.

Ich bin da etwas skeptisch. Es kommt schließlich auch darauf an, welche Stimmung man als Autor transportieren möchte und nicht jeder Charakter, dem man eine Sprechrolle zugesteht ist gleichermaßen gebildet wie eloquent!

Natürlich ist die Stimmung und diese Charakterabhängigkeit ein Faktor, der immer mitspielt, und das gilt nicht nur für Sexszenen sondern wohl eigentlich für jede Art von Szene (und umso mehr, wenn man nicht als auktorialer Erzähler sondern als personaler oder gar Ich-Erzähler schreibt). Aber ...

Einerseits liegt es immer am Autor, was er oder sie daraus macht. Man kann auch nicht-gebildete und nicht-eloquente Charaktere im Rahmen ihrer sprachlichen und soziokulturellen Gewohnheiten realistisch und respektvoll schreiben. Meistens kennt man (auch der Leser) die betreffenden Charaktere ja schon vorher und kann sich darauf einstellen. Vor allem geht es um die Erzählstimme ... es ist mir schon öfters untergekommen (witzigerweise vor allem bei J/C-Kitschfics ... und jetzt hätte ich tatsächlich fast "Kitschfick" geschrieben, hach Schlomo mein Freund ... ;) ), dass mit den Hüllen auch das sprachliche Niveau fällt, und wenn Janeway plötzlich spricht wie ein Pornostar und Chakotays Gedanken plötzlich zu denen eines primitiven, pubertären Möchtegern-Macho-Flegels werden (nein, ich kann und will mir einfach nicht vorstellen, dass jemand der so viel Respekt für alle Lebewesen und vor allem für Janeway hat wie er, nur "wow die Schnecke hat geile Möpse, ich werd sie jetzt richtig rannehmen und durchbumsen bis sie nicht mehr stehen kann" denkt wenn er sie nach einem romantischen Rendezvous endlich in den Armen hat ...). Ich denke, das ist es was Dahkur meinte, jedenfalls ist es das, was ich meinte. ;)

Andererseits gibt es, denke ich, einen großen Unterschied zwischen Sex und Erotik ... ich habe eben diesen Anspruch an Sexszenen, dass sie ästhetisch und ansprechend geschrieben sein müssen. Nein, damit meine ich ganz bestimmt nicht nur gefühlsbetonten, idyllischen Blümchensex mit der Traumprinzessin auf Wolke Nummer Neun, da geht es eher um die Beschreibung des Aktes als um die Art des Aktes. Von einer Vergewaltigung einmal abgesehen kann man jede Art von Sex "gut", also erotisch und respektvoll schreiben. Die Frage ist nur, ob man das möchte oder gar sollte. ;)

Und apropos eloquent – was für mich ein absolutes No-Go bei Sexszenen ist, ist übermäßige Lautmalerei (und nein, ich spreche jetzt explizit nicht von heißem Bettgeflüster o.ä.). Seien wir uns ehrlich, alle die schon einmal Sex gehabt haben (oder den Nachbarn beim Schnackseln zuhören mussten) wissen, wie dämlich sich das eigentlich anhört. Komische Geräusche gehören zum Sex wie ein Kondom auf einen fremden Penis, aber muss man das wirklich ausschreiben? Ich hab schon etliche Sexszenen gelesen – auch ansonsten wirklich gut geschriebene – die mit ständigen "Uhhhhhh, ahhhhh" und "Mhhhh, yeahhhh mein Schaaatz Gollum! Gollum!, ah-ah-aaaah!" als Dialogzeilen garniert waren ... das ist ebenso dämlich wie "Krach, Bumm, Peng!" in einer Raumschlacht, ist ja schließlich kein Comic ;)
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