Autor Thema: Fallout: New Vegas  (Gelesen 3510 mal)

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Drake

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Fallout: New Vegas
« am: 29.10.10, 12:19 »
Da möchte ich hier mal meinen aktuellen Zeitfresser vorstellen und bei der Gelegenheit direkt weiterempfehlen.

Fallout: New Vegas ist quasi \"Fallout 3,5\" und hat zu seinem inoffiziellen Vorgänger (und den \"alten\" Fallout-Spielen) nur einen indirekten Bezug über den Hintergrund.

Wer die Reihe noch nicht kennt: In Fallout ist der Kalte Krieg eskaliert und das Amerika der 2250er ist nur noch ein postapokalyptisches Ödland, in dem die Überlebenden der Katastrophe um ihre Existenz kämpfen. Die Technologie könnte aus 50er-Jahre Science-Fiction-Visionen entsprungen sein und so findet man dort klobige Roboter, Lasergewehre und dergleichen neben Ausrüstung und Waffen aus dem zweiten Weltkrieg. \"Skurril und mit einer Prise schwarzem Humor\" beschreibt das Szenario wohl am Besten.

Der Spieler (eine namenlose Figur, die nur \"Der Kurier\" genannt wird) beginnt das Spiel auf interessante Weise: Er stirbt. Er wird im Intro direkt mal ausgeraubt, erschossen und begraben, kann aber glücklicherweise gerettet werden und wacht im Örtchen Goodsprings mitten in der Mojawe-Wüste wieder auf.
Ab diesem Punkt geht es eigentlich darum, die Banditen zu stellen, die ihn erschossen haben und sich seine \"Ware\" wiederzuholen, um den Kurierjob sbschließen zu können. Aber was war an einem Casino-Spielchip denn überhaupt so wichtig, dass man jemanden dafür überfallen und ermorden würde?

Abseits dieses Mysteriums gibt es natürlich jede Menge anderes zu entdecken im Mojawe-Ödland, viele unterschiedliche Fraktionen liegen miteinander mehr oder weniger offen im Clinch und sind nur allzu froh über eine helfende Hand. Die hoch aufragende Spitze dieses Fraktions-Eisbergs bilden die (\"gute\") Armee der \"New California Republic\" und die (\"böse\") \"Caesars Legion\" (gesprochen trotz ihrer neo-römischen Aufmachung nicht wie der Feldherr, sondern \"Keisers Legion\"), die vor allem um den Hoover-Damm kämpfen, die größte Stromquelle in der Umgebung. Der Spieler hat die freie Wahl, für welche Fraktionen er Aufgaben erledigt und wie er dabei vorgeht: Aggressiv, wortgewandt und gewitzt oder heimlich, still und leise.

FO:NV hat ein paar Detailverbesserungen gegenüber dem Vorgänger direkt eingebaut, darunter das Rufsystem bei Fraktionen: Wer Aufgaben für eine Fraktion erledigt, steigt natürlich in deren ruf. Umgekehrt sehen es andere Fraktionen vielleicht aber gar nicht gerne, dass man ihren Erzrivalen hilft oder gar ihre eigenen Leute umbringt.
Dazu kommt der sogenannte \"Hardcore-Modus\", der unter anderem bewirkt, dass Verletzungen sich stärker auswirken, Munition auch wirklich ein Gewicht hat und dass der Spielercharakter regelmäßig essen, trinken und schlafen muss. Diese optionalen Herausforderungen dienen primär der Atmosphäre, auch wenn einem eine \"Belohnung\" versprochen wird, wenn man das Spiel mit eingeschaltetem Hardcore-Modus durchspielt.

Spielerisch ist FO:NV ein Rollenspiel-Shooter-Hybrid. Entweder man ballert Shootermäßig selbst über Kimme und Korn, oder man nutzt das \"VATS\" (Vault-Tec Assisted Targeting System), in dem die zeit angehalten wird um dem Spieler die Gelegenheit zu geben, gezielt Körperteile seiner Gegner unter Beschuss zu nehmen. Danach werden die Schüsse dann rein über die Fähigkeiten des Spielercharakters abgewickelt.
Natürlich \"levelt\" man auch in FO:NV kräftig und darf bei jedem Aufstieg Punkte auf Fähigkeiten wie \"Reden\", \"Schleichen\" oder \"Schusswaffen\" verteilen, um den \"Kurier\" den eigenen Wünschen anzupassen. Zudem gibt es \"Perks\", Sondereigenschaften, die alle paar Level ausgewählt werden können und jeweils ein bestimmtes Fähigkeitengebiet verbessern oder andere Auswirkungen auf das Spiel haben (der berühmte \"Bloody Mess\"-Perk zum Beispiel erhöht die Chance, Gegner auf besonders spektakuläre/grausame Art und Weise ableben zu lassen).

Und ich sagte es bereits: Das Spiel ist ein Zeitfresser. Es gibt unglaublich viel zu tun und zu sehen, vor allem abseits der Hauptstory. Ich spiele im Moment seit ca. 11 Stunden und ahbe erst ca. 5-10% der Spielwelt überhaupt gesehen.

Das Spiel ist die rund 50 Euro durchaus wert, man hat sehr lange sehr viel Spaß damit.

 

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