Autor Thema: Military Science Fiction  (Gelesen 42376 mal)

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Fleetadmiral J.J. Belar

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Military Science Fiction
« Antwort #15 am: 01.12.10, 10:25 »
So habe ich das bisher noch nicht gesehen. Aber es interessant, mit dem Gedanken zu spielen. Denn je mehr ich drüber nachdenke, stimmt es frapierend überein, dass UO zum einen viele Charaktäre hat und zum anderen die Taskforce schwere Probleme bekäme, wenn die Basis, die Escort oder die Scoparius fallen würden.
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SSJKamui

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Military Science Fiction
« Antwort #16 am: 22.12.10, 12:46 »
Häufige Arten von Konfliktparteien in Military Science Fiction:

\"Der Ostblock Stellvertreter\"
Ein sehr beliebtes Feindbild bei Military Science Fiction, das unter anderem bei Robert Heinleins Buch \"Starship Troopers\" begann und gerade beim kalten Krieg sehr populär wurde.

Beispiele: Starship Troopers, Harkonnen in den Dune Games

Diese Partei kann meistens viele unterschiedliche Gesichter haben und viele verschiedene Aspekte in sich vereinen. (Viele Elemente können auch losgelöst vom Ostblockschema verwandt werden):

- Infiltration
Eine Untervariante, die während der McCarthy Ära beliebt wurde. (Man kann sie allerdings auch losgelöst vom Ostblockfeindbild verwenden, zum Beispiel Boomer bei Battlestar Galactica oder Kaworu bei Neon Genesis Evangelion.) Dabei nutzt der Feind sehr viele Agenten um Schlüsselpositionen zu infiltrieren und so je nach aktivierung schwere Schäden befehlen kann. Das hat den Effekt, das die Protagonisten eine gewisse Paranoia entwickeln können.

Eine Variante davon ist, das der/die Infiltratoren Freundschaft schließen mit einigen Protagonisten (oder mehr). Dies hat zur Folge, das mindestens ein Protagonist Skrupel hat, gegen den Infiltrator zu kämpfen während andere den Infiltrator buchstäblich vierteilen wollen. Eine Variante hiervon ist die Methode des \"unfreiwilligen Verräters\" über Manchurische Kandidaten und Ähnliches, wo der Infiltrator quasi ferngesteuert wird.

Beispiele: Neon Genesis Evangelion, Battlestar Galactica

-Stellvertreterkriege
In dieser Variante kämpfen alle Parteien nicht direkt miteinander sondern unterstützen schwächere Nationen, die gleichzeitig auch Bündnispartner sind, welche dann Krieg führen mit den Stellvertretern der Feinde. (Bestes Beispiel für ein Realweltsszenario ist der Vietnamkrieg und teilweise liefen auch solche Programme wie der Marschallplan in eine ähnliche Richtung.)

Bekanntestes fiktionales Beispiel für so etwas sind wohl die Schatten bei Babylon 5 und ihre Pakte mit einigen jüngeren Rassen.

Die Überraschung durch einen unterschätzten Gegner
Ein Element, das durch den Vietnamkrieg aufkam. Dabei unterschätzen die Protagonisten ihren Feind maßlos, was sich dann später übelst rächt.

Beispiele: Aliens, Der ewige Krieg



Der Bug War
Ein weiteres typisches Military Sci Fi Feindszenario, welches mit dem Element des \"Ostblockfeindbilds\" verknüpft ist. (Die erste Bug War Geschichte Starship Troopers stellte nutzte die Arachniden nämlich als (etwas polemisches) Symbol für die Soviet Union )

Die typische Bug War Taktik ist der Zerg Rush, also das der Gegner mit einer riesigen Übermacht angegriffen wird. (Bekanntestes Beispiel hierfür wohl Starcraft.)

Ein häufiges Element von Bug War Szenarios sind auch Parasiten, die entweder als Infiltrator tätig sind oder den Wirtskörper als Brutstätte missbrauchen.

Das Problem bei so einem Szenario ist, das die Käfer relativ flache Bösewichter sind, die zu gesichtslosen Tötungsmaschinen deklariert werden. Dies kann aber unter Umständen ausgeglichen werden durch Aliens vom Typus Eldritch Erscheinung, also Aliens die so fremd sind, das man sie nicht im Geringsten verstehen kann und dessen Motive auch völlig unverständlich sind, sodass es auch möglich ist, dass die Aliens gar keine so schlimmen Wesen sind. (Was so wieder Möglichkeiten zur Diplomatie eröffnet.)

Die Käfer müssen auch nicht unbedingt Aliens sein. Sie könnten auch durch Mutation aus irdischen Käfern entstanden sein. (Wie zum Beispiel bei Formicula.)

Beispiele: Aliens, Starship Troopers, Starcraft, Formicula, Spezies 8472 bei Star Trek Armada 2

Krieg gegen den Terror und Nahostkonflikte
Ein Szenario, was insbesonders in diesem Jahrzehnt populär wurde. Dieses hat 2 Seiten, Terrorismus und Anspielungen auf gewisse Konflikte im nahen Osten.

Dies hat ähnliche Plotwirkungen wie das Element der Infiltration, dass so ein gewisses Paranoia Element hineingebracht wird. Dieses Element ist aber wahrscheinlich sogar noch stärker, da die Feinde so nicht nur im Militär zu finden sind, sondern auch unter der Zivilbevölkerung.

Beispiele: Battlestar Galactica, Gasaraki, 3. Staffel von Enterprise

Die Feinde in der Serie Neon Genesis Evangelion können unter Umständen auch darunter fallen, da die Engel ein Angriffsmuster haben was in gewisser Weise an die Ängste, die mit dem Terrorismus zu tun haben erinnert. (Die Feinde tauchen scheinbar aus dem Nirgendwo auf, können einfach überall erscheinen und richten direkt immense Verwüstungen an, scheinbar ohne ersichtlichen Grund. )



Nationalitäten/Nationalitätenklischees, die häufig auftauchen:

Deutschland:
Die Klischees über Deutschland sind gerade in der Military Sci Fi häufig sehr preussisch/konservativ.

Man sieht Deutschland meistens als sehr auf Effizienz, Ehrgeiz und Gewinnen ausgerichtet. Der Mission wird meistens alles untergeordnet und deutsche Figuren sehen Freizeitaktivitäten als Zeitverschwendung an, die nur vom Wesentlichen ablenken. (Bei Girls und Panzer (zwar kein Sci Fi, sondern nur eine Militärserie, passt aber gut zum Thema) zwingt die deutsche Kommandantin auch ihre Untergebenen, möglichst viel und hart zu trainieren und ignoriert deren Bedürfnisse total.) Fehler von sich selbst und Anderen können nur sehr schlecht verziehen werden. (Extremes Beispiel ist wohl der Charakter der deutschen Asuka aus Neon Genesis Evangelion, die in gewisser Weise sogar suizidgefährdet wird, weil sie zu oft in Missionen versagt hat.)

Mit diesem Klischee hängt auch zusammen, dass man Deutschen in Fiktion häufig eine besondere Ingenieurskunst nach sagt und oft sogar beiläufig erwähnt wird, dass eine Technologie aus Deutschland stammt, um damit diese Technologie als besonders qualitativ hochwertig zu zeigen. (Beispielsweise wird in Evangelion besonders hervorgehoben, dass der Alien nicht nur einen Panzerzug vollständig vernichtet hat, sondern sogar einen deutschen Panzerzug. ) (Bei Gundam wird auch häufig gesagt, dass die Militärmaschinen von Zeon, was da auch der Deutschland Stellvertreter ist, soviel mal besser wären, als die typischen Maschinen der Allianz.)

Ein weiteres Klischee (nicht nur in der Science Fiction) ist, deutsche Charaktere sind leicht angeberisch. (Bekanntestes Beispiel hier ist wohl der Witz von "Bombastix dem Teutonen" bei Asterix. (was natürlich nicht zur Sci Fi gehört.) Auch Asuka bei Evangelion und Maho bei Girls und Panzer, geben sehr stark mit ihren Fähigkeiten und Erfolgen an. )

Etwas unvorteilhaft ist das Klischee, Deutsche hätten häufig blonde Haare und blaue Augen (wie bei Reinhard von Lohengramm bei Legend of the Galactic Heroes) und seien glühende Anhänger des Komponisten Richard Wagner. (Bei Legend of the Galactic Heroes sind extrem viele deutsche Kommandanten und Schiffe nach Figuren aus Wagneropern benannt wurden.) Besonders, da man weiß, auf was dies anspielt.


USA:
Sehr stark scheint das Klischeebild der USA in military Science Fiction von der Politik von George W. Bush beeinflusst zu sein. (Obwohl es Ansätze dieses Bilds schon vorher gab.) In diesem Bild wird den USA ein ziemlich übersteigerter Heldenmut und Auftreten als Weltpolizist nachgesagt. (Was manchmal auch zu negativen Seiten führen kann, wie dem schnellen "auf die Nase fallen" bei Vorhaben und Plänen und dem Ausnutzen des Supermachtstatus um kleinere Länder zu erpressen. (letzteres z.B. bei Gundam Seed.))

Gleichzeitig sind Charaktere auf Seiten der USA in Militär Science Fiction häufig die lässigen "Kumpel Typen", die sich schnell mit anderen Leuten anfreunden können und zu denen der Rest des Teams meistens aufsieht. (Wie Roy Fokker bei Macross/Robotech.) Gleichzeitig haben solche Charaktere auch oft eher das Streben nach einer Balance aus Freizeit und Job. (Im Gegensatz zum Klischeedeutschen, wie oben erklärt.)

Häufig wird bei US Fraktionen kein großer Wert auf den sozialen Status ausserhalb des Militärs gesetzt (im Gegensatz zu den adelsbetonten Imperialmächten) und es zählt nur die Leistung innerhalb des Militärs für das Ansehen. Deshalb haben US "Teams" auch häufig Gruppen, die sehr nach sozialer und ethnischer Herkunft durchmischt sind. (Und können sich schnell zu "Multinationalen Gruppen" entwickeln.)


Frankreich
Da ist die Wahrnehmung Frankreichs ist unterschiedlich in USA und Europa. In Europa sieht man Frankreich meistens als etwas stärker an, während in US Medien Frankreich meistens als Erstes von Angreifern und Invasoren erobert wird. (Über dieses Klischee beschweren sich in den USA aber immer mehr Leute. Deshalb fanden es auch einige nicht richtig, das Picard bei "The Next Generation" stark gewillt war, gegenüber Angreifern zu kapitulieren, obwohl Roddenberry damit nicht diese Klischees meinte, sondern das eher positiv als Pazifismus Picards sah.)



Separationsbewegungen von Raumkolonien
Ein sehr beliebter Nebenkonflikt oder Hauptkonflikt ist eine Separationsbewegung von Raumkolonien, die sich von der Erde lossagen wollen. Da haben in einigen Werken die Erde, und in Anderen die Kolonien die Symphatien. Beispiele für so einen Plot mit einer Separationsbewegung sind Babylon 5, die meisten Gundam Serien, Zone of the Enders etc.
« Letzte Änderung: 21.07.13, 23:58 by SSJKamui »

Max

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« Antwort #17 am: 30.12.10, 20:06 »
Interessante Ausführungen!
Danke für die Infos!
Es wäre spannend, mal zu probieren, herauszubekommen, in welchen Fällen die Vorlagen und Hintergründe bewusst als Reaktion auf Themen der Zeit entstanden und wann die Einflüsse eher indirekt verarbeitet wurden!

SSJKamui

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« Antwort #18 am: 31.12.10, 09:53 »
Zitat
Original von Max
Interessante Ausführungen!
Danke für die Infos!
Es wäre spannend, mal zu probieren, herauszubekommen, in welchen Fällen die Vorlagen und Hintergründe bewusst als Reaktion auf Themen der Zeit entstanden und wann die Einflüsse eher indirekt verarbeitet wurden!


Danke für das Lob.

Also, ich weiß, die erste Alieninvasions Geschichte \"Krieg der Welten\" war bewusst eine Anspielung auf den Kolonialismus und die Aussage des Buchs war quasi \"So liebe Briten, wie würdet ihr es finden, wenn man mit euch das Selbe macht, was ihr mit den Kolonien anstellt.\"

Bei Starship Troopers meine ich auch gelesen zu haben, die Anspielungen seien bewusst gesetzt.

Bei Neon Genesis Evangelion gibt es Vermutungen, das dies tatsächlich in Richtung Terrorismus gemeint sei, genauer gesagt als Anspielung auf diese Senfgasattacken in der UBahn von Tokyo in den 90er Jahren, aber wie bei allem bei dieser Serie gibt es dort weder Zustimmung noch Dementi von den Autoren. (Die haben wie viele andere japanische Autoren die Meinung, das Publikum müsse selbst denken um die Bezüge in der Geschichte zu verstehen, weshalb es nicht richtig währe, alles im Detail vorzukauen. )

Max

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« Antwort #19 am: 31.12.10, 10:58 »
Zitat
Original von SSJKamui
Die haben wie viele andere japanische Autoren die Meinung, das Publikum müsse selbst denken um die Bezüge in der Geschichte zu verstehen, weshalb es nicht richtig wäre, alles im Detail vorzukauen.

...Was ja auch keine ganz schlechte Einstellung ist, wie ich finde.
Um den Hintergrund zu beleuchten sind auf der anderen Seite die Aussagen der Macher natürlich der bequemste Weg ;)
In den meisten Fällen dürften zeitgenössische Themen und Probleme Pate gestanden haben, ich denke jedenfalls, dass davon auszugehen ist, denn Autoren sind ja meist sehr reflektiert was solche Dinge anbelangt.

SSJKamui

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« Antwort #20 am: 31.12.10, 13:16 »
Zitat
Original von Max
Zitat
Original von SSJKamui
Die haben wie viele andere japanische Autoren die Meinung, das Publikum müsse selbst denken um die Bezüge in der Geschichte zu verstehen, weshalb es nicht richtig wäre, alles im Detail vorzukauen.

...Was ja auch keine ganz schlechte Einstellung ist, wie ich finde.
.


Ja, das stimmt. Gerade bei solchen Serien wie Serial Experiments Lain, wo die Figuren kurz kryptisch über Dinge wie Kausalität philosophieren und einige abstruse Ereignisse in Relation zum Gesagten gesetzt werden, die man auf dem ersten Blick nicht im Geringsten versteht. Erst nach einiger Zeit fallen einem dann gewisse mögliche Bedeutungen auf.

SSJKamui

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« Antwort #21 am: 18.01.11, 14:45 »
Ethik in Military Science Fiction

Utilitarismus
Eine Ethik, die in England entstanden ist und eine der haupt ethischen Themen in Military Science Fiction ist. Man kann den Utilitarismus am Besten mit Spocks Zitat \"Das Wohl von Vielen wiegt schwerer als das Wohl von Wenigen oder einem Einzelnen.\" beschreiben. Der Utilitarismus definiert also ethisches Ziel als das größte Glück für die größte Personenzahl und hat damit eine Negative Seite, und zwar das für das Ziel somit Personen geopfert werden dürfen/müssen.

In Military Science Fiction kommt das hauptsächlich in 2 Varianten vor. Zum Einen ist dies wenn Charaktere sich selbst Opfern für das große Ganze. (Zum Beispiel mehrmals Rei Ayanami bei Neon Genesis Evangelion und Spock bei Star Trek II.)

Die andere Variante sind Kommandanten, die andere Opfern für das große Ganze. Beispielsweise bei einer Evangelion Episode, wo der Kommandant bei Versagen der Mission das ganze Areal bombardieren lassen wollte und damit zwar das Alien getötet hätte aber gleich seinen eigenen Sohn mitgeopfert hätte oder Admiral Cains Ausschlachtung der Zivilflotte in Battlestar Galactica.  

Autoren können sowas gut nutzen um diese Ethik in Frage zu stellen und die Konsequenzen eines solchen Handelns aufzuzeigen.


Daneben gibt es natürlich noch das Thema der Pflicht, was bei allen \"Soldatengeschichten\" allen Genres vor kommt. Sowas wird meistens in einer Form dargestellt, die bei Samurai Filmen Ninjo Giri Konflikt genannt wird und wörtlich Übersetzt Konflikt zwischen Pflicht und Neigung bedeutet. Dies wird meistens deshalb von autoren eingesetzt, da sie es besonders ethisch finden, wenn ein Held große Gründe gegen eine Handlung hat, es aber trotzdem aus Pflichtgefühl tut. (Berühmtestes Beispiel dafür ist eigentlich die Ethik von Immanuel Kant. )  So ein Szenario bietet Autoren vorteile die Dunklen Seiten der Befehle zu zeigen und die Taktik zu hinterfragen, wenn dieses Thema aber falsch angegangen wird kann es auch sehr in Richtung Propaganda für bestimmte politische Meinungen degenerieren.

Max

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« Antwort #22 am: 20.01.11, 10:59 »
Zitat
Original von SSJKamui
Ethik in Military Science Fiction

Utilitarismus
Eine Ethik, die in England entstanden ist und eine der haupt ethischen Themen in Military Science Fiction ist. Man kann den Utilitarismus am Besten mit Spocks Zitat \"Das Wohl von Vielen wiegt schwerer als das Wohl von Wenigen oder einem Einzelnen.\" beschreiben. Der Utilitarismus definiert also ethisches Ziel als das größte Glück für die größte Personenzahl und hat damit eine Negative Seite, und zwar das für das Ziel somit Personen geopfert werden dürfen/müssen.

Wie siehst Du das: Da herrschen doch in unterschiedlichen Serien und Formaten auch ganz verschiedene Formen der Darstellung. Zum einen kann das wie ein heldenhafter Epos wirken, in dem sich einer für den Rest opfert (das sieht man ja, wie Dein Beispiel zeigt, auch gerne mal in ST; Spock, Data usw.).
Die Frage ist nur: Ist dieses Opfer immer freiwillig - oder sozialer Druck oder tatsächlicher Zwang gegen den Willen dessen oder derer, der bzw. die geopfert werden?...

Alexander_Maclean

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« Antwort #23 am: 20.01.11, 11:12 »
Zitat
Original von Max
Zitat
Original von SSJKamui
Ethik in Military Science Fiction

Utilitarismus
Eine Ethik, die in England entstanden ist und eine der haupt ethischen Themen in Military Science Fiction ist. Man kann den Utilitarismus am Besten mit Spocks Zitat \"Das Wohl von Vielen wiegt schwerer als das Wohl von Wenigen oder einem Einzelnen.\" beschreiben. Der Utilitarismus definiert also ethisches Ziel als das größte Glück für die größte Personenzahl und hat damit eine Negative Seite, und zwar das für das Ziel somit Personen geopfert werden dürfen/müssen.

Wie siehst Du das: Da herrschen doch in unterschiedlichen Serien und Formaten auch ganz verschiedene Formen der Darstellung. Zum einen kann das wie ein heldenhafter Epos wirken, in dem sich einer für den Rest opfert (das sieht man ja, wie Dein Beispiel zeigt, auch gerne mal in ST; Spock, Data usw.).
Die Frage ist nur: Ist dieses Opfer immer freiwillig - oder sozialer Druck oder tatsächlicher Zwang gegen den Willen dessen oder derer, der bzw. die geopfert werden?...


Um ich da mal in diese Diskussion einzuklinken:

Ein solches Opfer sollte für mich immer freiwillig geschehen. Zumindest im ST Universum. sonst hat das diesen faden Beigeschmack des Kanonenfutters.

In babylon 5 gibt es eine Folge, da opfert Sheridan ein Schiff der Whitestarklasse samt Crew um die Schatten zu einer Entscheidungsschlacht zu zwingen. das hatte für mich immer so einen \"Bääh\" Beigeschmack.
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Max

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« Antwort #24 am: 20.01.11, 11:19 »
Zitat
Original von Alexander_Maclean
Ein solches Opfer sollte für mich immer freiwillig geschehen. Zumindest im ST Universum. sonst hat das diesen faden Beigeschmack des Kanonenfutters.

In babylon 5 gibt es eine Folge, da opfert Sheridan ein Schiff der Whitestarklasse samt Crew um die Schatten zu einer Entscheidungsschlacht zu zwingen. das hatte für mich immer so einen \"Bääh\" Beigeschmack.

Da gbene ich Dir absolut recht: Für Star Trek muss so ein Opfer eigentlich schon freiwillig sein.
Aber zum einen ist es mit der Freiwilligkeit so eine Sache. Sims Freiwilligkeit musste doch ziemlich erzwungen werden und auch in anderen Fällen ist zu hinterfragen, inwieweit sich der Betreffende nur den Konventionen gemäß verhält. Hinzu kommt dann das von Kamui schon angesprochene Pflichtgefühl und die Crew-Disziplin (man erinnere sich nur an die Sache mit dem Commander-Test für Deanna, wo sie jemanden in den Tod schicken musste und dieser jemand in dem Sinne ja nicht gefragt wird, ob das für ihn in Ordnung geht).

ulimann644

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« Antwort #25 am: 20.01.11, 11:20 »
Zitat
Original von Alexander_Maclean
In babylon 5 gibt es eine Folge, da opfert Sheridan ein Schiff der Whitestarklasse samt Crew um die Schatten zu einer Entscheidungsschlacht zu zwingen. das hatte für mich immer so einen \"Bääh\" Beigeschmack.


Wenn ich mich da richtig entsinne wusste die Crew aber davon und hat \"mitgespielt\"...

SSJKamui

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« Antwort #26 am: 20.01.11, 11:30 »
Zitat
Original von Max
Zitat
Original von SSJKamui
Ethik in Military Science Fiction

Utilitarismus
Eine Ethik, die in England entstanden ist und eine der haupt ethischen Themen in Military Science Fiction ist. Man kann den Utilitarismus am Besten mit Spocks Zitat \"Das Wohl von Vielen wiegt schwerer als das Wohl von Wenigen oder einem Einzelnen.\" beschreiben. Der Utilitarismus definiert also ethisches Ziel als das größte Glück für die größte Personenzahl und hat damit eine Negative Seite, und zwar das für das Ziel somit Personen geopfert werden dürfen/müssen.

Wie siehst Du das: Da herrschen doch in unterschiedlichen Serien und Formaten auch ganz verschiedene Formen der Darstellung. Zum einen kann das wie ein heldenhafter Epos wirken, in dem sich einer für den Rest opfert (das sieht man ja, wie Dein Beispiel zeigt, auch gerne mal in ST; Spock, Data usw.).
Die Frage ist nur: Ist dieses Opfer immer freiwillig - oder sozialer Druck oder tatsächlicher Zwang gegen den Willen dessen oder derer, der bzw. die geopfert werden?...


Also, erstens bin ich kein Utilitarist und ich finde solche Taktiken auch mehr als Fragwürdig, gerade unter dem Aspekt der Freiwilligkeit. Es kann in einer Story aber für ein wenig mehr dramatik sorgen, das ganze so mit drastischen Mitteln zu illustrieren. Außerdem kann man so auch auf die \"Dreckigeren Seiten\" des Konflikts hinweisen. Da meine Figuren auch nicht unbedingt allesamt \"idealtypen\" sein sollen kann ich deshalb durchaus auch sowas zeigen, was mir persönlich widerstrebt.

Bisher in meinen Geschichten waren gerade die Klingonen diejeinigen, die so eine Opfertaktik bis ins Extreme nutzten. Die Föderation war da eher zögerlicher sowas einzusetzen.

Alexander_Maclean

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« Antwort #27 am: 20.01.11, 11:37 »
Zitat
Original von ulimann644
Zitat
Original von Alexander_Maclean
In babylon 5 gibt es eine Folge, da opfert Sheridan ein Schiff der Whitestarklasse samt Crew um die Schatten zu einer Entscheidungsschlacht zu zwingen. das hatte für mich immer so einen \"Bääh\" Beigeschmack.


Wenn ich mich da richtig entsinne wusste die Crew aber davon und hat \"mitgespielt\"...


Das stimmt. aber Sheridan hatte den Captain, wie soll ich sagen \"ausgewählt\". Von dajer war dieser Geschamck doch da. wenn auch nicht so ausgeprägt, wie wenn die crew es nicht gewusst hätte.

@ssj
Jap so sehe ich das auch.

Interessanterweise wird die nächste Morning Star folge im weiten sinne eine solche Problematik ansprechen und dabei auch die unterscheidlichen einstellungen von Föds und Klingonen beleuchten.
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SSJKamui

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« Antwort #28 am: 20.01.11, 11:48 »
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Original von Alexander_Maclean

@ssj
Jap so sehe ich das auch.

Interessanterweise wird die nächste Morning Star folge im weiten sinne eine solche Problematik ansprechen und dabei auch die unterscheidlichen einstellungen von Föds und Klingonen beleuchten.


Aha, das hört sich echt interessant an und besitzt einiges an Potential. Interessant währe es auch mal zu beleuchten, wie sich diese Einstellung auf den zivilen Alltag der Klingonen auswirkt. Ich erinnere mal da in dem Zusammenhang mal an die japanische Gesellschaft mit ihrem Ehrdenken, wo sich Firmenmanager schon häufig umgebracht haben um die \"Verantwortung\" für ihre Fehler zu übernehmen.

Fleetadmiral J.J. Belar

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« Antwort #29 am: 20.01.11, 11:53 »
\"Wir leben für den Einen, wir sterben für den Einen\".
Das Kredo der Rangers, sagt doch imo schon alles.  :]
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