Autor Thema: Military Science Fiction  (Gelesen 42337 mal)

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SSJKamui

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Military Science Fiction
« am: 03.11.10, 11:04 »
Ich dachte, es währe vielleicht auch eine gute Idee, bei Autorentipps auch spezielle Threads für häufig gebrauchte Sci Fi Genres zu eröffnen.

Da Das Genre der Military Science Fiction eines der häufigsten hier im Forum ist dachte ich, ich fange mal damit an.

Bedeutende Szenarios:

Invasion:
Die Protagonisten gehören zu einem Staat, der von einem anderen Staat angegriffen wird. Häufig ist dieser Staat (meistens Aliens) Technologisch weit vorraus, weshalb der Konflikt zu einer David gegen Goliath Situation führt.

Beispiele: Krieg der Welten, Die Schlacht von Dorkin

(Zum Teil gehört auch Neon Genesis Evangelion in den Bereich der Alieninvasion.)

Infanteriekampf:
Ein Szenario, welches sich hauptsächlich mit einfachen Soldaten an der Front beschäftigt. Raumschiffe spielen dabei eher eine untergeordnete Rolle.

Beispiele: Starship Troopers, The Forever War, Aliens, Gasaraki, Command and Conquer (teilweise), Starcraft (kombination mit anderen Elementen)

Marine
Szenarios, die sich hauptsächlich mit Raumschiffen und Kämpfen von Schiff zu Schiff beschäftigen. Häufig haben diese Geschichten Anspielungen auf die Kolonialzeit bis zur Zeit des ersten Weltkriegs. Vor allem bei Uniformen.

Beispiele: Honor Harrington, Legend of the Galactic Heroes, Gundam (zum Teil), Babylon 5 (zum Teil)

-Subszenario: Jägerkorpskampf
Eine Variante des Marinekampfes, wo ein Hauptaugenmerk der Story stark auf Jagdgeschwadern an Board der Schiffe geht.

Beispiele: Battlestar Galactica, Babylon 5 (teilweise, Einsatz eher untergeordnete Rolle im Vergleich zu anderen Serien), Wing Commander, Robotech, Macross, Gundam (die Mechsquads werden häufig genau so behandelt wie Jagdgeschwader), Lylat Wars (ziemlich stark eine Parodie des Szenarios.)

Raumstation:
Eine Raumstation als Handlungsort. Der Unterschied zu den meisten anderen Szenarios ist hier, dass die Raumstation ständige An-/Abfreise von zivilisten Ermöglicht, weshalb ein breiteres Spektrum gezeigt werden kann. Die Raumstation befindet sich in dem Szenario an einem zentralen Ort von strategischer Bedeutung, sodass diese gleichzeitig häufig ein zentraler Kampfplatz wird.

Häufig sind diese Raumstationen auch Sitz von Botschaftern oder werden häufig von Botschaftern besucht, was das politische Element näher an die Protagonisten bringt.

Beispiele: Babylon 5, Star Trek: Deep Space 9

Flucht:
Die Flucht ist ein Szenario, was häufig mit der Invasion zusammen hängt. Dort haben die Angreifer einen entscheidenen Schlag schon ausgeführt und nur noch eine kleine Rag Tag Fleet Überlebender kann fliehen, wird aber gejagt von den Feinden und muss ums Überleben kämpfen. Häufig hat das Schiff an Board eine große Anzahl verstörter Flüchtlinge.

Beispiele: Battlestar Galactica, Robotech, Macross, Space Runaway Ideon

Die Gundam Serien arbeiten häufig mit Elementen dieses Szenarios, zusätzlich zum Marinekampf.

Es gibt einige Elemente, die dem Genre seine Relevanz geben:


1. Der Symphatieträger der feindlichen Armee
Um dem Konflikt vom platten Gut gegen Böse wegzubewegen hat man häufig in Military Sci Fi Geschichten eine Figur auf der Seite der feindlichen Armee, die fast noch stärker ein Symphatieträger ist als die eigentlichen Protagonisten. So vermittelt man dem Publikum auch, das nicht jeder Soldat auf der feindlichen Seite direkt ein Monster ist und versetzt sie in eine eher neutralere Position.

Bekanntestes Beispiel dafür ist wohl Char Aznabel aus Mobile Suit Gundam, der Oberflächlich sogar komplett alle klassischen Heldenattribute vereint (Ein Blonder Held mit schwert, Umhang und strahlender Rüstung), der aber auf der Seite der Gegner steht.

Ein ähnlicher Effekt mit solchen \"Symphatieträgern\" kam auch bei einer Folge der Originalserie von Star Trek zu tragen, wo Kirk das Duell mit diesem einen Kommandanten des romulanischen Bird of Prey hatte, den der Zuschauer durchaus als ehrenhafte \"Respektsperson\" Wahr nahm, der nur leider auf der falschen Seite stand.

Bei solchen Charakteren kommt auch immer ein wichtiges Element auf im Bezug zu ihrer Beziehung zu den Protagonisten, und zwar \"Unter Umständen hätten sie Freunde sein können\". Somit wird in der Geschichte auch ein Wenig der Sinn des Konflikts hinterfragt.

Manchmal wechseln solche Charaktere die Seiten und kooperieren mit den Protaonisten, ich sehe so ein Element aber mehr als Skeptisch, da man so das Element des \"guten Feindes\" wieder relativiert.

2. \"Wer mit Ungeheuern Kämpft muss darauf achten, dass ihn dieser Kampf nicht selber zu einem Ungeheuer macht\"

Dies ist ein häufiges Element um die Ideologien des Konfliktes zu hinterfragen. Sehr häufig haben Military Sci Fi Geschichten nämlich das Plotelement, dass der Krieg beide Konfliktparteien immer mehr korrumpiert und radikalisiert, bis am Ende alle Ideale nur noch Schall und Rauch sind und nur als fade Rechtfertigung für das Vernichten der Gegenseite dienen. Dies ist auch meistens eine der stärksten Kritiken an Kriegen, die solche Geschichten haben können.

 Beispiele für so ein Plot Element  sind unter Anderem der versuchte Genozid an den Gründern durch den Virus in Deep Space Nine oder die Entwicklung der Erdallianz in Mobile Suit Gundam, die durch den Krieg mit dem faschistoiden Erzherzogtum Zion selber sich immer mehr in eine Diktatur wandelt, oder . bei dem Remake von Battlestar Galactica wo die Menschen später ebenfalls einen Genozid an den Zylonen überlegen.

3. Der historische Blick
Military Sci Fi Geschichten gehören zu den Sci Fi Stories mit den meisten Anspielungen auf die Weltgeschichte. Diese ermöglichen gewisse historische Vergleiche und können so die Message ein wenig vertiefen. (Außerdem wecken sie das interesse bei Sci Fi Fans mit interesse für die Weltgeschichte, was gerade Fans von Military Sci Fi Geschichten häufig sind.)

Beispiele dafür sind zum Beispiel die Spartan Einheiten aus Halo und gewisse Namen bei Mobile Suit Gundam. (Zum Beispiel \"Der Rote Komet\", der eine Anspielung auf den roten Baron darstellt, oder den \"Wüstentiger\", oder auch Botschafter \"Adenauer\".)

4. Der unwichtige Protagonist.
Dies ist eine der realistischsten, aber gleichzeitig auch zynischsten Seiten des Genres. Während in anderen Genres einzelne zu alles entscheidenden Helden werden können ist die Bedeutung des einzelnen Charakters für die Geschichte in der Military Science Fiction meistens mehr als Gering. Häufig sterben sogar extrem viele Protagonisten einen absolut sinnlosen Tod, der für den Verlauf der politischen Ereignisse absolut keine Bedeutung hat, unter Anderem auch deshalb, weil es genügend Ersatz gibt. Charaktere können häufig auch am Verlauf der Geschichte nichts ändern.

Da muss man aber aufpassen, da es lächerlich wirken kann, wenn ein zu großmäuliger \"Soldatenmacho\" zusammenbricht an seiner eigenen Chancenlosigkeit. (Bestes Beispiel ist da dieser eine Soldat aus Aliens, der zuerst so große Töne gespuckt hat.)

5. Die Zivilbevölkerung
Ein weiteres zentrales Element von Military Sci Fi ist ausserdem, das dieses Genre eines der Sci Fi Genres ist, bei dem am stärksten auf die Schiksale der Zivilbevölkerung bezug genommen wird. Dies hat unter Anderem den Vorteil, dass man so auch Charaktere hat, die näher dran sind am Leben des Teils des Publikums, welcher keinen militärischen Hintergrund hat und die Ereignisse höchstens durch Nachrichten verfolgen kann.

Dies kann sehr Häufig durch Flüchtlinge geschehen. (Zum Beispiel bei Gundam, Ideon und Battlestar Galactica.) Manchmal, zum Beispiel bei Battlestar Galactica wird auch auf die Politik einer Zivilregierung eingegangen.

Ein Aspekt, der damit zu tun hat ist die Darstellung von Massenkommunikation. Zum Beispiel durch die Rekrutierungsvideos in Starship Troopers oder die Reportage durch D\'anna Biers auf der Galactica. (Das bekannteste Beispiel für dieses Glaubwürdig machen durch Darstellung von Massenkommunikationsmitteln ist das von Orson Welles produzierte Hörspiel Krieg der Welten, das sogar viele Amerikaner ja bekanntlich wirklich glauben ließ, man befinde sich im Krieg mit Aliens.)

6. Logistik
Military Sci Fi ist das Sci Fi Genre mit der höchsten Bedeutung der Versorgung mit notwendigen Rohstoffen und Proviant. Als Autor kann das zwar manchmal lästig sein, auf dieses Thema einzugehen, es erlaubt aber sehr viele interessante Plots.

Häufig bei Military Science Fiction ist es nämlich so, dass die Protagonisten auch sehr stark bereit sind, Dinge zu tun, die sie zu Gewissensproblemen bringen um den Proviant sicher zu stellen. Zum Beispiel bei Gundam Seed kommen die Protagonisten an eine zerstörte Raumstation, die eigentlich als Mahnmahl eines Kriegsverbrechens dient. Man beschließt aber, um die Wasservorräte aufzufüllen trotz Gewissensbissen dieses Wrack zu durchsuchen und zu plündern.

Dieses Element kommt natürlich bei Raumstationen weniger zu Tragen, da diese meistens gut an Versorgungslinien gekoppelt sind.

Beispiele: Battlestar Galactica, Gundam Seed

edit:
Jagdgeschaderkampf bei Szenarios hinzugefügt.

Alexander_Maclean

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Military Science Fiction
« Antwort #1 am: 03.11.10, 11:11 »
Interessante auflistung

Bei UO wird es wohl auch in die richtung gehen aber gewisse elemente vereinen.

Zum einen Infanteriekampf (bei größeren operationen) der MACOs

dann Marine (naturgemäß)

und etwas Invasion wobei hier der Punkt mit der technologischen Überlegenheit fehlt.
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SSJKamui

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« Antwort #2 am: 03.11.10, 11:18 »
Zitat
Original von Alexander_Maclean
Interessante auflistung

Bei UO wird es wohl auch in die richtung gehen aber gewisse elemente vereinen.

Zum einen Infanteriekampf (bei größeren operationen) der MACOs

dann Marine (naturgemäß)

und etwas Invasion wobei hier der Punkt mit der technologischen Überlegenheit fehlt.


Genau meine Meinung. Ich halte auch eine Mischung für das Beste, was man in dem Genre machen kann. (Gerade bei Invasion kommt zwangsläufig auch die Infanterie ins Spiel. )

Viele der berühmteren Military Sci Fi Geschichten sind auch Mischungen, zum Beispiel ist Krieg der Welten Invasion, Infanteriekampf und zum Teil auch Marinekampf. (Gerade der Teil um die USS Thunderchild)

Mir ist aufgefallen, bei den Szenarios habe ich auch noch ein Unterszenario des Marinekampfes vergessen:

-Jägerkorpskampf
Eine Variante des Marinekampfes, wo ein Hauptaugenmerk der Story stark auf Jagdgeschwadern an Board der Schiffe geht.

Beispiele: Battlestar Galactica, Babylon 5, Wing Commander, Robotech, Macross, Gundam (die Mechsquads werden häufig genau so behandelt wie Jagdgeschwader), Lylat Wars (ziemlich stark eine Parodie des Szenarios.)

Alexander_Maclean

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« Antwort #3 am: 03.11.10, 14:47 »
Babylon 5 würd eich nicht in die Kategorie Jägerkampf einsortieren.

klar hatten die ihre Starfurystaffeln und alle Erdallianzführungsoffiztiere abgesehen vom Doc hatten ne Fluglizenz.

aber die Flieger wurden nur eingesetzt wenn es sein musste. und das war nicht in jeder episode. und ab der einführung der whitestarflotte standen die SFs sowiewos eher inder zweiten reihe.

Babylon lässt sich in sachen Military sciFi wirklich scher kategorisieren.
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« Antwort #4 am: 03.11.10, 15:06 »
Zitat
Original von Alexander_Maclean
Babylon 5 würd eich nicht in die Kategorie Jägerkampf einsortieren.

klar hatten die ihre Starfurystaffeln und alle Erdallianzführungsoffiztiere abgesehen vom Doc hatten ne Fluglizenz.

aber die Flieger wurden nur eingesetzt wenn es sein musste. und das war nicht in jeder episode. und ab der einführung der whitestarflotte standen die SFs sowiewos eher inder zweiten reihe.

Babylon lässt sich in sachen Military sciFi wirklich scher kategorisieren.


Hab gerade meinen Eingangspost um eine kleine Erklärung bei dem Thema Babylon 5 erweitert.

Es stimmt. Einige berühmte Serien haben wirklich eine Szenario Mischung.

Alexander_Maclean

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Military Science Fiction
« Antwort #5 am: 03.11.10, 15:24 »
Warum gibt es keine eigen Unterteilung für Raumbasen, wie eben bab5 oder auch Ds9? In diese würde dann auch UO wieder fallen, wenn auch nicht ganz so stark.

weil allein von erzählen sind diese IMo anders angelegt als die \"normalen\" Marine - Storys.
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SSJKamui

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Military Science Fiction
« Antwort #6 am: 03.11.10, 15:43 »
Zitat
Original von Alexander_Maclean
Warum gibt es keine eigen Unterteilung für Raumbasen, wie eben bab5 oder auch Ds9? In diese würde dann auch UO wieder fallen, wenn auch nicht ganz so stark.

weil allein von erzählen sind diese IMo anders angelegt als die \"normalen\" Marine - Storys.


Hmm. Stimmt. Das habe ich auch vergessen. Ich habe eben mal einen kleinen Abschnitt verfasst über die Vorteile so eines Szenarios.

Besondere Plotelemente von Military Sci Fi Geschichten

Versuchtes Desertieren
Ein Plotelement, was zum Teil im originalen Roman Starship Troopers eingeführt wurde und massivst in Animes zu Tragen kommt bei jüngeren Crewmates. Dieses Plotelement ist eine Ausprägung der \"Verweigerung gegenüber dem Ruf zum Abenteuer\". Meistens entscheidet sich der Held zuerst gegen das Militär und tritt entweder ordnungsgemäß per Formular aus oder läuft einfach davon. In diesem Fall wird er häufig von der Militärpolizei gestellt und bekommt eine \"Strafe\"

Beispiele: Shinji Ikaris Flucht in Neon Genesis Evangelion, Amuro Rei und Kira Yamato in den Gundam Serien.

Absturz auf einer einsamen Insel
Ein gerne in Serien verwendetes Plotelement, was wahrscheinlich auf einigen Vorfällen im Pazifikkrieg basiert. Dabei stürzt ein Crewmate während eines Kampfes auf einem menschenleeren Gebiet, wie zum Beispiel einer einsamen Insel ab und muss dort überleben bis Rettung kommt.

Es gibt eine Variante dieses Plots, wo einigen Feinden das Selbe wiederfährt, weshalb beide Gruppen gezwungen sind, friedlich zusammenzuarbeiten um zu Überleben. Häufig ist dies auch ein Beginn einer Entwicklung zum Frieden hin in der Serie.

Beispiele: Battlestar Galactica, Macross, Gundam Seed.

SSJKamui

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Military Science Fiction
« Antwort #7 am: 04.11.10, 08:04 »
Häufige Charaktertypen des Genres und Probleme, die der Autor bei solchen Figuren bekommen kann:

Das Fliegerass
Ein Charaktertypus, der wahrscheinlich auf Schilderungen aus dem 2. Weltkrieg basiert. Meistens hat dieser Charakter die Eigenschaften, eher ein Lebemann zu sein, draufgängerischen Charakter zu haben, viel zu flirten und dem Alkohol nicht gerade abgeneigt zu sein. Besonders bei Amerikanern ist diese Art von Figuren beliebt.

Beispiele: Roy Fokker aus Macross/Robotech, teilweise auch Starbuck aus Battlestar Galactica (obwohl man bei dieser Figur eher die schlechten Folgen eines solchen Lebensstils gezeigt hat.)

Häufig sind diese Figuren gewisse Mentorfiguren für jüngere Offiziere.

Die Hauptnachteile an diesen Charakteren sind für Autoren, dass dieser Charakter schon sehr häufig vor kam und das so eine lockere Art leicht ins Lächerliche abdriften kann.

Der \"Kindersoldat\"
Ein Charaktertypus, der besonders in Military Science Fiction japanischer Prägung populär ist. Dieser Charakter ist meistens ein Teenager, der unter besonderen Umständen meistens zufällig aufs Militärschiff kommt und dort wegen besonderer Fähigkeiten gezwungen wird am Kampf teilzuhaben. Dies führt meistens zu extremer psychischer Belastung und Konflikten mit dem Rest der Besatzung. (Notiz: Dieser Charaktertypus ist teilweise als eine Kritik an einem Charaktertypus früherer Sci Fi Geschichten entstanden, wo ein Teenager ein high Tech Waffensystem bekam und damit quasi zum Superhelden wurde. Dieser Charaktertypus soll aber quasi aussagen, das ein normaler Teenager mit so einer Verantwortung nicht wirklich fertig werden könnte.)

Gerade bei neueren Serien haben diese Charaktere auch häufig einen gewissen androgynen Look, was häufig mit gewissen japanischen Schönheitsidealen zu tun hat.

Das Hauptproblem für Autoren bei so einem Charaktertypus ist der, dass diese Charaktere besonders im Westen häufig als weinerliche \"Schlappschwänze/Luschen\" angesehen werden, wegen ihrer Probleme im Job. Ausserdem braucht der Autor eine gute Ausrede dafür, warum das Militär auf solche Leute zurück greift, da sowas eigentlich in der modernen Welt geächtet ist. (Dies bietet aber auf der anderen Seite auch eine Chance für interessante Plots, wenn diese Kritik auch wirklich zur Sprache kommt.)

Beispiele: Amuro Ray, Kira Yamato, Quess Pariah und Camille Bidan aus Gundam, Shinji Ikari aus Neon Genesis Evangelion

Der Botschafter
Ein Charakter, der zum Ort des Geschehens geschickt wurde um einen Staat zu Repräsentieren. Häufig spielt dieser Charakter unbewusst so auch im Kleinen die Konflikte nach, in denen sich dieser Staat befindet. (Beispiel: Feindschaft Narn/Centaurier abgebildet auf Feindschaft Londo Mollari|G\'Kar)

Das Hauptproblem bei so einem Charakter ist, er darf einfach nicht nur ein Abziehbild seines Volkes sein, sondern muss auch einen eigenen Charakter besitzen.

Die zur Diplomatin aufsteigende Zivilistin
Ein Charakter, der zuerst relativ unscheinbar ist, durch die Ereignisse aber an politischen Einfluss gewinnt und entscheidend auf diplomatischer Ebene zum Frieden beiträgt.

In manchen Geschichten sind diese Charaktere auch Sängerinnen, was wahrscheinlich eine Anspielung auf Sängerinnen während des 2. Weltkrieges war, die von beiden Konfliktparteien gehört wurden und deshalb etwas darstellten, was beide Kriegsgegner doch irgendwie verbunden hatte.

Beispiele: Relena Peacecraft, Lacus Clyne aus Gundam

Diese Art von Charakteren ist im Westen nicht wirklich beliebt, da diese Charaktere auch häufig einen gewissen Mary Sue Charakter besitzen.

Der Captain
Ein Charakter, der der ranghöchste Hauptcharakter ist. Davon gibt es meistens mehrere Ausprägungen, unter Anderem die nebulöse Autorität, die man ausserhalb vom Befehle erteilen fast gar nicht kennen lernt. (Berühmtestes Beispiel dabei ist wahrscheinlich Gendo Ikari aus Neon Genesis Evangelion) Häufig zeichnen sich diese Charaktere auch durch einen sehr harten Führungsstil aus mit häufig kontroversen Befehlen. (Dafür ist neben Gendo auch Admiral Helena Cain aus Battlestar Galactica ein extrem gutes Beispiel.) Dann gibt es noch die Autorität, die ein mehr als freundschaftliches Verhältnis zu seinen Untergebenen hat. (Dafür sind die Star Trek Serien das beste Beispiel. Zum Teil war auch Adama bei Battlestar Galactica so ähnlich.)

Häufig haben solche Charaktere auch ein väterliches Verhältnis zu ihrer Crew und kümmern sich in gewisser Weise um ihre Untergebenen.

Sehr häufig ist auch eine unglückliche Liebe, die meistens in Trennung oder sogar im Tod des Ehepartners endete. (Adama war von seiner Frau geschieden, ähnlich wie Sinclair in Babylon 5, die Ehepartner von Gendo Ikari und Benjamin Sisko waren sogar gestorben.)

Der Soldatenmacho
Ein Charaktertypus, der häufig in Egoshootern vor kommt. Ein übertrieben Harter, maskuliner Soldat, der meistens schon vor einer Schlacht meint, er hätte sie schon gewonnen und gewisse Tendenzen zur Großmäuligkeit aufweist. Dieser Charaktertypus war früher gerade in Amerika sehr beliebt.

Beispiele: Viele Sci Fi Egoshooter, einige Charaktere aus dem Starship Troopers Film

Der Charakter Duke Nukem hatte immer einen großen Parodieaspekt gegenüber solchen Figuren durch eine große Überzeichnung.

Die Probleme bei dieser Art Charakter sind, diese Art von Charakterzeichnung kann leicht ins Lächerliche übergleiten. Außerdem ist so auch die Gefahr eines Abrutschens in politische Propaganda gegeben.

Der adlige Marineoffizier.
Viele Serien, in denen eine Weltraummarine vor kommt haben einige Charaktere mit einem Adelshintergrund als Offiziere (gerade die Serien mit Anspielungen auf die Kolonialzeit und die britische Marine). (Zum Beispiel Char Aznabel und Zechs Marquise aus Gundam und Reinhard von Lohengran bei Legend of the Galactic Heroes) Meistens sieht man bei Military Sci Fi Serien Adlige aber fast nie in Infanterieeinheiten. (Ausnahme Lelouch of the Rebellion,wo in der Serie einige Adlige auf Infanterieposten gezeigt wurden.) Dies liegt stark an der Vergangenheit der britischen Monarchie. Dort war nämlich die Marine wegen dem britischen Status als Seemacht der prestigeträchtigste Teil der Armee und Adelsfamilien schicken sogar im 21. Jahrhundert noch gerne ihre Söhne in die Armee.

Während dessen gibt es das Phänomen, das Menschen aus ärmeren Schichten in die Armee eintreten, einfach nur um dort überhaupt einen Job zu finden.

Alexander_Maclean

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« Antwort #8 am: 04.11.10, 08:38 »
Also beim Fliegeras und auch beim Captain muss ich sagen das die entsprechenden Figuren bei Midway genauso angelegt sind.

Francis Kendall geht aber dabei auch eher in Richtung adama und ist damit ein \"typischer\" ST captain

Was ich auch für tpisch halte ist der zynische Arzt.

Fungiert zum eine als \"Gewissen\" und damit als hinterfragende Instanz.

dieser hat aber oft selbst ein persönliches Problem wo er sich nicht helfen lässt.

bsp: Pille, Cottle(BSG), Franklin(Bab5)
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SSJKamui

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« Antwort #9 am: 04.11.10, 08:58 »
Zitat
Original von Alexander_Maclean
Also beim Fliegeras und auch beim Captain muss ich sagen das die entsprechenden Figuren bei Midway genauso angelegt sind.

Francis Kendall geht aber dabei auch eher in Richtung adama und ist damit ein \"typischer\" ST captain


Also, bei Ragnarok habe ich auch vor, so ein Fliegerass einzusetzen. Meine Figur Karala Yagiyu aus Dimensional Prophecy of Zohar passt sehr gut in das Kindersoldatenschema, dort ist aber ein feiner unterschied, dass sie eher im wissenschaftlichen/ingenieurstätigen Bereich tätig ist und nicht an der Front kämpft. (Durch solche Abweichungen kann man auch einige Neuerungen bei solchen Charaktertypen einführen.)


Zitat
Original von Alexander_Maclean
Was ich auch für tpisch halte ist der zynische Arzt.

Fungiert zum eine als \"Gewissen\" und damit als hinterfragende Instanz.

dieser hat aber oft selbst ein persönliches Problem wo er sich nicht helfen lässt.

bsp: Pille, Cottle(BSG), Franklin(Bab5)


Ja, das mit dem Arzt stimmt auch wieder. Dies ist aber auch für Space Opera sehr Typisch und nicht nur für Military Sci Fi. (Ich habe es versucht zu vermeiden, zu viele Überschneidungen mit Space Opera zu listen. Beim Thema Captain hatte ich auch überlegt, ob ich auf dieses Thema eingehen sollte, aber da bei vielen Military Sci Fi Stories auch großen Wert auf solche Figuren gelegt wird habe ich mich entschieden, da auch drauf einzugehen.)

Das mit dem \"personifizierten Gewissen\" ist sehr typisch für viele Figuren in Sci Fi Serien. (Häufig auch mit einem 3er Gespann, wovon jedes Mitglied eine Persönlichkeitsinstanz der freudschen Psychoanalyse darstellt. Zum Beispiel kenne ich eine uralte Space Opera/Military Sci Fi Serie, wo eine Waffe genau von so einem 3er Gespann gelenkt wird. Dabei stellt eine Offizierin die Triebe da und der Captain das Gewissen. In einem Kampf können sie dann einen Soldaten zum Verlassen seines Mechs zwingen. Daraufhin schlägt diese \"Triebhafte\" vor, mit ihrem Fahrzeug den Feind zu zerquetschen, aber der Captain hält sie auf, da er so eine Aktion für Unmoralisch hält.)

Alexander_Maclean

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« Antwort #10 am: 04.11.10, 09:41 »
Naja ich denke Military SciFi sind idR nur eine Untergattung von space Opera.
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SSJKamui

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« Antwort #11 am: 04.11.10, 09:50 »
Zitat
Original von Alexander_Maclean
Naja ich denke Military SciFi sind idR nur eine Untergattung von space Opera.


Nicht direkt. Es gibt extrem viele Überschneidungen zwischen beide Genres und sehr viele Werke, die zu beiden Genres gehören, aber es gibt auch viele Military Sci Fi Geschichten die definitiv nichts mit Space Opera zu tun haben. (Unter Anderem weil dort keine Weltraumtechnik vor kommt und auch keine Aliens. Zum Beispiel \"Die Schlacht von Dorkin\" handelt von einem Angriff Preußens auf England in der Zukunft. )

Mittlerweile tritt aber eine extreme Verschmelzung beider Genres auf durch Serien wie Battlestar Galactica, Babylon 5 etc. (Ähnlich wie die Genres Space Opera und Space Western fast schon vereint sind.)

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« Antwort #12 am: 01.12.10, 09:36 »
Ein wichtiger Aspekt bei Charakteren von Military Sci Fi Geschichten ist auch folgender:

Massenweise Charaktere
Viele Military Sci Fi Geschichten haben eine riesige Anzahl an Charakteren. Das hat für den Autor mehrere Vorteile. Zum Einen gibt es bei den Charakteren \"genügend Ersatz\", weshalb Autoren ein gewisses \"Wir sterben wie die Fliegen\" Gefühl den Lesern vermitteln kann und deshalb zeigen kann, in welchem Ausmaß der Konflikt für alle Beteiligten eine tragische Katastrophe ist. Die Gefahr dabei ist natürlich, man könnte ein wenig zu deprimierend werden, was viele Leser nicht mögen. Dann ist das natürlich auch realistisch, denn Armeen sind sowieso immer riesig und man kann die Komplexität der Geschichte auch erhöhen. Außerdem erlaubt dieses Element auch viele \"Unterdecksepisoden\", die sich mit niedrigrangigen Offizieren beschäftigen.

Beispiele:
Hier auf der Seite ist Unity One von Belar sowieso das Extrembeispiel. (Schaut einfach mal, wie viele Charaktere sich in der Unity One Kategorie unseres Wiki befinden: http://de.trekspace.wikia.com/wiki/Kategorie:Star_Trek_-_Unity_One )

Andere Beispiele: Gundam, Legend of the Galactic Heroes,Battlestar Galactica,DS9

(Bei vielen Tactical RPGs, auch denen die nicht zur Sci Fi Gehören gibt es die Aufgabe, möglichst viele Leute für die eigene Armee zu rekrutieren, was eine Variante von diesem Charakteraspekt ist.)

Ein typisches Element von Sci Fi Schlachten (Space Opera genau so wie Military Sci Fi ) ist folgende Regel:

Beschützt das Mutterschiff
In vielen Serien gibt es ein oder mehrere Mutterschiffe, die wenn sie zerstört werden bedeuten, dass diese Armee die Schlacht verloren hat. Also haben diese Schiffe in Etwa die Position des Königs beim Schachspiel. Eine Variante davon ist, dass das Mutterschiff  eine Superwaffe trägt, die für einen speziellen Angriff genutzt werden soll und die Verteidiger dieses Schiff zerstören um den Angriff zu Stoppen. (Zum Beispiel der Todesstern bei Star Wars und das UFO Schiff in einer Mission von Lylat Wars. ) Bei solch einem Szenario hat das Mutterschiff die Rolle eines \"Endgegners\". Viele Computerstrategiespiele haben eine ähnliche Regel wie die Mutterschiffregel aber mit einer Basis anstatt eines Mutterschiffs (zum Beispiel Command and Conquer und die Dune Games. ) (Der Anime Neon Genesis Evangelion hat auch eine ähnliche Kampfregel mit dem Nerv Hauptquartier, dass nicht durch die Engel vernichtet werden darf.)

Manchmal haben Mutterschiffe auch spezielle starke Angriffe, weshalb eine Fraktion geneigt sein kann, diese Schiffe zu riskieren in einem Blitzangriff um diese danach direkt wieder in Sicherheit zu bringen.

Beispiele: Battlestar Galactica, Gundam, viele Strategiespiele und Shoot em ups.

Alexander_Maclean

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Military Science Fiction
« Antwort #13 am: 01.12.10, 09:44 »
Das mit den Mutterschiff haben wir in UO ja auch. wenn auch IMo nicht ganz so ausgeprägt bzw. auch gesplittet.

Zum eien die USS ESCORT - A mit ihren NX destruktor als Flaggschiff der 5. taskforce.

wobei auch andere schiffe den NX-D haben. Die USS SCOPARIUS war das ertse schiff, dass das ding im kampf eingesetzt hat udn dürfte als trägerschiff auch eine gewisse Mutterschiffrolle haben.

und dann die Station Unity One selber. als zentrale Operationsbasis.
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SSJKamui

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« Antwort #14 am: 01.12.10, 10:08 »
Zitat
Original von Alexander_Maclean
Das mit den Mutterschiff haben wir in UO ja auch. wenn auch IMo nicht ganz so ausgeprägt bzw. auch gesplittet.

Zum eien die USS ESCORT - A mit ihren NX destruktor als Flaggschiff der 5. taskforce.

wobei auch andere schiffe den NX-D haben. Die USS SCOPARIUS war das ertse schiff, dass das ding im kampf eingesetzt hat udn dürfte als trägerschiff auch eine gewisse Mutterschiffrolle haben.

und dann die Station Unity One selber. als zentrale Operationsbasis.


Ja, das stimmt. Raumstationen haben auch häufig diese Rolle des Ziels, unter Anderem, da sie häufig an strategisch wichtigen Punkten positioniert sind. (Wie zum Beispiel Deep Space Nine beim Wurmloch.)

Eine Ähnliche Rolle als Ziel haben gerade in einigen Sci Fi Computerspielen auch Konvois, Frachtzüge etc. wobei diese dann meistens nicht als Kommandostand fungieren und auch meistens weniger schwer bewaffnet sind als die \"Schutztruppen\". (Mit einigen Ausnahmen, zum Beispiel der Zug auf dem Planeten MacBeth bei LylatWars war sehr schwer bewaffnet.)(Ich bin mir nicht sicher, aber bei PC Spielen haben glaubig die Protagonisten häufiger die Rolle als Angreifer als bei TV Serien, wo die Protagonisten den Konvoi meistens eher beschützen müssen.)

 

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